Dankbarkeit
Ich sitze im Wohnzimmer und schaue mich um: Ich sehe die Pinnwand mit den Fotos der Kinder und Enkel. Auch meine im hohen Alter verstorbenen Eltern sind dort präsent. Darunter der Adventskalender, ein paar Kerzen auf dem Tisch. Das Regal mit den Spielen, die wir viel zu selten nutzen, das Bücherregal. Dazu die kleine Pyramide, die erzgebirgische Kurrende, der Tannenstrauß mit den Strohsternen – es ist schließlich Advent. Mein Blick fällt auch auf den kleinen Schrank. Echtholz. Er verbirgt Computer und Drucker. So sieht der Raum nicht zu sehr nach Arbeitszimmer aus.
Ich sitze da. Es ist warm, gemütlich beleuchtet. Trocken sowieso. Und mir wird bewusst, wie viele all das nicht haben. Und dann überschwemmt mich die Dankbarkeit, zusammen mit dem Gefühl der Unsicherheit: Warum ist die Voraussetzung für Glück so unterschiedlich verteilt?