Mißtrauen

Ein mittlerweile fast überall zu beobachtendes Phänomen, dieses Mißtrauen. Selbst gesicherte Erkenntnisse werden angezweifelt, auch Gesetzestexte werden mißtrauisch gelesen. Denn: „Das kann ja nicht so sein, das kann ja niemand nachgeprüft haben, da steckt doch eine unlautere Absicht dahinter.” Und natürlich ist der mißtrauische Mensch der, zu dessen Nachteil die Erkenntnisse und Gesetze gereichen. Das alles geht gegen ihn ganz persönlich, hilfsweise gegen die Gruppe, der er angehört, dieser Mensch, oder auch ganz einfach gegen das (eventuell spezifizierte) Volk.

Und dann wird im Internet nach allem gesucht, was gegen die Erkenntnisse oder gegen die Gesetze spricht, sprechen kann, sprechen könnte – und nachher wird immer mehr davon gefunden, nur noch das gefunden, wonach gesucht wurde. Und wer anderer Meinung ist, ist ein systemhöriges Schlafschaf der woken Gutmenschen-Sorte, der dem Mißtauischen schaden will.

Und wehe! Wehe, irgendjemand mißtraut diesem mißtrauischen Menschen und hält dessen Meinung für genau das, was sie ist …