Ein dreiviertel Jahr mit dem Rad – scheise was is pasirt?

Soll ich's wirklich machen oder lass ich's lieber sein?

Diese Frage stellten sich Fettes Brot 1996 und ich stelle sie mir aktuell. Ich spiele nämlich mit dem Gedanken dieses Jahr zum ersten mal an einem “Gravel Event” teilzunehmen. Irgendwie bin ich selbst überrascht wie es dazu kam und versuche das hier mal zu rekonstruieren.

Vom #mdrza zum Freizeitsportler

Nachdem ich durch einen Jobwechsel (und auch durch Corona-bedingtes Homeoffice) 2 Jahre so gut wie gar nicht mit dem Rad gefahren bin, habe ich mir letztes Jahr Anfang Mai gedacht

Ach, die ~20km zum Büro kannst du doch eigentlich mal mit dem Rad fahren.

Gedacht, getan. Auch wenn es am ersten Tag noch ein ganz schöner Kampf gefolgt von ausgiebigem Muskelkater war, hatte ich wieder Gefallen am Radfahren gefunden und fuhr ab da regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit. Das machte mir so viel Spaß dass ich mich dann an Christi Himmelfahrt einfach mal aufs Rad setzte um den Starnberger See zu umrunden. Zack, nichtmal einen Monat nachdem ich wieder aufs Rad gestiegen war, hatte ich mit 75km die längste Radtour meines Lebens hinter mir.

Zuerst war ich noch mit meinem Trekkingrad, das schon einige Jahre auf dem Buckel hat unterwegs:

Trekkingrad mit Bergblick im Hintergrund

Aber ziemlich schnell war dann auch der Entschluss gefasst, dass ein neues Rad her soll. Müsste man ja eigentlich nicht begründen (n+1 Regel lässt grüßen), aber meine Hauptargumente waren, dass ich 1. gerne ein leichteres Rad hätte, da das Voralpenland dann doch hier und da recht hügelig bis bergig ist und 2. hätte ich gerne etwas offroad taugliches, denn bei den Versuchen neue Wege zu entdecken musste ich mit dem Trekkingrad doch öfter mal wieder umdrehen. Und wenn man nach einem leichten off-road Rad sucht mit dem man aber auch bei Bedarf schnell den Arbeitsweg auf Asphalt ballern kann, dann landet man unweigerlich bei einem Gravelbike (naja, bei dem aktuellen Marketing der Radhersteller landet man eigentlich immer bei einem Gravelbike). Also hab ich mich in der lokalen Radwerkstatt beraten lassen und mir ein neues Rad geordert. Ende Juli war es dann soweit und ich konnte mein “Müsing Ranger CX” in Empfang nehmen.

grünes Gravelrad auf einem Montageständer

Und seitdem versuche ich eigentlich so viel Zeit wie möglich im Sattel zu verbringen. Bin noch einige weitere Touren gefahren (die größte war ~80km und ~1000hm) und habe nach und nach alle Wege die von meinem Arbeitsweg abzweigen erforscht und bin einfach glücklich wenn ich auf dem Rad sitzen kann.

Fahrradbubble

Was parallel zum reinen Fahrradfahren passiert ist, ist dass ich irgendwie in die “Fahrradbubble” gerutscht bin. Zuerst im Fediverse, wo ich seit letztem April auf Mastodon aktiv bin und dann auch im wundervollen fedibikes-de Matrix Space. Da habe ich nicht nur nette Leute kennengelernt, sondern vor allem auch jede Menge wertvolle Tipps rund ums Thema Fahrrad bekommen. Und auch von der Existenz von Gravel Events wie dem Orbit360, dem Mühlenbrevet und vielen mehr erfahren. Irgendwann entdeckte ich dann die Grevet Serie und meine Reaktion war ungefähr so:

Vince McMahon Meme - mit steigender km/hm Werte der Grevet Routen, steigert sich die Emotion im Gesichtsausdruck

Vor kurzem wurden jetzt die Grevet Strecken für 2023 veröffentlicht, ich hab sie mir angeschaut und bin sehr motiviert das Bayern Quartett dieses Jahr in Angriff zu nehmen. Und da sind wir wieder beim Titel dieses Posts angelangt:

"Scheise was ist pasirt" Meme

Naja, ich freu mich gerade darauf und werde berichten, ob ich es wirklich durchziehe.


Da Kommentare bei writefreely (noch) nicht so wirklich funktionieren, könnt ihr mir eventuelles Feedback über meinen Mastodon Account @heinzskunk@social.tchncs.de zukommen lassen.