Frauensauna diskriminierend?

In den Wiler Nachrichten jammert Roland P. Poschung, der mir immer schon suspekt war, wie wichtig ihm sein Zweitinitial und sein Titel als Botschafter der Stadt Wil von 2019 ist, dass Frauen und Männer in der Sauna nicht gleichgestellt werden.

Nicht jede Ungleichbehandlung ist eine Diskriminierung. Es stimmt, dass es in Wil – und vielen anderen Orten – Zeitpunkte gibt, in denen nur Frauen die Sauna besuchen können. Viele Frauen fühlen sich offensichtlich nicht wohl, zusammen mit Männern eine Sauna zu besuchen. Das ist der Grund für Frauensaunen. Es gibt also gute Gründe für diese Ungleichbehandlung und es handelt sich hier nicht um eine Diskriminierung, geschweige denn widerspricht diese Institution “ganz und gar der gesetzlichen Gleichstellung”, wie Poschung behauptet.

Poschung schiebt noch einen Pseudokompromissvorschlag vor, dass es ja einfach einen Halbtag nur für Männer und einen nur für Frauen geben soll. Dass Männer unter sich die Sauna besuchen wollen, ist mir neu. Das ist für mich kein echter Kompromiss.

Spannender wäre die Frage, wie die Sportanlage Bergholz zu trans Frauen in der Frauensauna stehen würde. Aber das wäre einen eigenen Text wert.

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Interessant fand ich übrigens die Stellungnahme des Deutschen Sauna-Bunds.