https://www.bistum-essen.de/pressemenue/artikel/ehrenamtlicher-beerdigungsdienst-warum-eine-beisetzung-keine-todernste-sache-sein-muss

“Insgesamt 81 Bestattungen hat Hartmann-Kulla seit ihrer Beauftragung im Mai 2019 bislang gefeiert. Gemeindepriester oder Diakone würden über eine solche Statistik nur müde lächeln, sagt Hartmann-Kulla. Aber sie kümmere sich eben im Ehrenamt um die Beerdigungen – und kann sich deshalb für die Vorbereitung der für sie viel selteneren Bestattungen Zeit nehmen, die die Hauptamtlichen oft gar nicht haben. So geht sie mit den Informationen aus dem Kondolenzgespräch an den heimischen Schreibtisch und plant den Beisetzungs-Gottesdienst, sucht Texte heraus und überlegt sich passende Worte für ihre Ansprache. „Ich versuche, eine Bibelstelle zu finden, die zu dem Verstorbenen oder zur Situation der Trauernden passt.“ So las sie bei der Beisetzung eines bekannten Sportwagen- und Oldtimer-Fans aus dem 21. Kapitel der Offenbarung den Satz „Die Straße der Stadt ist aus reinem Gold, wie aus klarem Glas.“ Und bei der Bestattung eines langjährig Verheirateten trug sie aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth die von vielen Hochzeitsfeiern bekannte Lesung über „Glaube, Hoffnung, Liebe“ vor, weil der Trauspruch des Verstorbenen aus diesem Text stammte.”