Dunkeltide: Ein vielversprechendes Chaos mit Licht und Schatten

Einleitung: Die Dunkelheit ruft

Warhammer 40,000: Darktide ist ein Spiel, das uns in die tiefsten Schatten des Imperiums entführt. In dieser brutalen Zukunft voller Kämpfe, Chaos und Verzweiflung gibt es kaum Zeit zum Durchatmen. Doch während der erste Eindruck vielversprechend wirkt, hinterlassen einige Designentscheidungen einen bitteren Nachgeschmack. Lass uns gemeinsam in die Schlacht ziehen und herausfinden, ob Darktide sein Geld wert ist.

Gameplay: Viel Tempo, wenig Privatsphäre

Wenn du dachtest, du könntest dich in Ruhe an das Spiel herantasten, muss ich dich enttäuschen. Private Lobbys für Solo-Spieler? Fehlanzeige. Mindestens zwei Mitspieler sind Pflicht, um überhaupt starten zu können. Und das, obwohl die KI-Gefährten erschreckend inkompetent sind. Im Vergleich zu den Bots aus Vermintide 2 wirken sie wie frische Rekruten, die kaum wissen, wie man einen Bolter richtig hält. Dieses Design wirkt frustrierend und schädigt das Spielerlebnis erheblich.

Eine bedrückende Szene zeigt ein zerfallenes, gotisches Gebäude, während Spielercharaktere vorsichtig durch den Nebel schleichen.

Allerdings muss ich ein Kompliment loswerden: Die Community zeigt sich bisher erstaunlich freundlich. Anders als in Vermintide 2, wo mich ein falscher Wurf eines Grimoires schnell zur Zielscheibe für Beleidigungen machte, habe ich hier fast ausschließlich positive Erfahrungen gesammelt. Vielleicht liegt es daran, dass Warhammer 40000: Darktide ein jüngeres Spiel ist oder dass die Spieler einfach weniger toxisch sind. Doch wie lange das anhält, bleibt abzuwarten.

Kosmetik: Die schöne, teure Oberfläche

Das kosmetische System von Darktide ist eine zwiespältige Angelegenheit. Auf der einen Seite gibt es durchaus ansprechende Outfits und Accessoires, die deinen Charakter einzigartig machen können. Auf der anderen Seite versteckt sich der wahre Glanz jedoch hinter einer Paywall. Premium-Währung regiert hier, und die Preise sind happig. Ein komplettes Outfit kostet dich oft um die 10 Euro – zu viel, wenn man bedenkt, dass die kostenlosen Optionen eher blass wirken.

Ein Spielercharakter in einer detailreichen, leuchtenden Rüstung steht triumphierend vor einem Stapel besiegter Feinde.

Warum dieses System so frustrierend ist? Es zerstört die Immersion. In einer Welt voller Dunkelheit und Verzweiflung wirkt es schlicht deplatziert, wenn Spielercharaktere aussehen, als wären sie frisch aus einem Warhammer-Modekatalog entsprungen. Klar, finanzielle Anreize für Entwickler sind wichtig, aber das Balancing zwischen Kosmetik und Gameplay sollte nicht so stark ins Ungleichgewicht geraten.

Entwicklung: Was hätte sein können

Beim Spielen von Darktide beschleicht einen das Gefühl, dass hier große Visionen auf halbem Weg stecken geblieben sind. Es erinnert an Star Wars: Battlefront 2 – ein Spiel mit großer Fanbasis und hohen Erwartungen, das schlussendlich von seiner eigenen Entwicklung überrollt wurde. Die Kernidee von Darktide ist fantastisch: Mit Freunden in einer apokalyptischen Welt um das nackte Überleben kämpfen. Doch irgendwo auf dem Weg ging etwas schief.

Ein Nahkampf-Charakter schlägt mit einer Energieaxt auf einen riesigen Mutanten ein, während Explosionen im Hintergrund toben.

Man fragt sich, welche internen Probleme dazu geführt haben könnten. Budgetkürzungen? Zeitdruck? Fehlende Abstimmung im Team? Was auch immer der Grund war, das Ergebnis ist ein Spiel, das Potenzial hat, aber noch lange nicht fertig wirkt. Ein Blick hinter die Kulissen wäre hier hochspannend, doch bis dahin bleibt uns nur Spekulation.

Die Zukunft: Hoffnung im Chaos

Darktide hat das Potenzial, sich mit der Zeit zu einem echten Highlight zu entwickeln. Updates, neue Inhalte und Balance-Verbesserungen könnten es zu dem Spiel machen, das wir uns erhofft haben. Doch im Moment fühlt es sich wie eine Beta an, die zu einem Vollpreis verkauft wird. Und das ist der Kern des Problems: Spiele sollten für das gekauft werden, was sie sind, nicht für das, was sie irgendwann sein könnten.

Ein Trupp aus vier Spielern kämpft in einem dunklen Industriekomplex gegen eine Horde Chaos-Kultisten.

Der aktuelle Preis von 40 Euro ist schlicht zu hoch. Angesichts der vorhandenen Mängel ist das schlichtweg überteuert, zumal es auf der PS5 deutlich bessere Spiele, darunter auch andere Warhammer 40.000 Titel, für weniger Geld gibt – eine bessere Auswahl findest du hier: PS5-Spiele kaufen. Für 20 Euro wäre Darktide ein solider Kauf für Fans des Genres und des Warhammer-Universums. Doch zu diesem Preis muss man sich zweimal überlegen, ob man zuschlagen will.

Fazit: Dunkel, aber nicht hoffnungslos

Warhammer 40,000: Darktide ist ein Spiel voller Kontraste. Es hat Momente, die dich ins Spiel hineinziehen, und solche, die dich frustriert zurücklassen. Die Grundlage ist da, aber sie wurde von problematischen Entscheidungen und unausgereiften Mechaniken überschattet. Wer sich darauf einlassen möchte, sollte sich bewusst sein, dass es sich hier um ein Werk im Werden handelt. Für Hardcore-Fans mag das ausreichen, für alle anderen ist Geduld gefragt.