EA Sports FC 25 im Test – Wo Leidenschaft auf Leerlauf trifft
Ich sitze auf der Couch, der Controller warm vom letzten Match, und frage mich: Wofür schlägt mein Herz in EA Sports FC 25 eigentlich noch richtig? Es gibt diese kurzen Momente – ein präziser Steckpass in den Lauf, der Ball zischt übers nasse Grün, der Sprint meiner Spielerin aus der Google Pixel Frauen-Bundesliga endet in einem perfekt getimten Abschluss – und ich spüre es wieder. Dieses Kribbeln, diese Euphorie. Doch zwischen diesen Highlights liegt viel Leerlauf, zu viel.
Frauenfußball im Karrieremodus: Ein bittersüßer Fortschritt
Endlich: Die Integration der Frauenligen in den Manager- und Spielerkarrieremodus ist ein längst überfälliger Schritt nach vorn. Barclays Women’s Super League, die NWSL und unsere heimische Frauen-Bundesliga – sie sind da, sie sind spielbar, sie sind... leise.
Die Euphorie, mit dem SC Freiburg gegen Wolfsburg ein spannungsgeladenes Topspiel zu inszenieren, ist real. Die Atmosphäre? Überzeugend. Doch dann beginnt das große Simulieren. Die Saisons wirken zerrissen, als hätte man das echte Spieljahr auf eine Excel-Tabelle gestutzt. Es fehlt an Dynamik, an Erzählung, an Leben zwischen den Partien. Spielerinnen altern, wechseln Vereine, entwickeln sich – aber die Welt um sie herum bleibt stehen.
Rush: Der Schönling ohne Substanz
“Rush” – ein Name wie ein Versprechen. Eine Hommage an die King's League, eine Fusion aus Straßenfußball und Arcade-Eskapismus. EA hat dieses neue Feature liebevoll in alle Modi eingeflochten. Es lauert überall: im Ultimate Team, in Volta, sogar als Mini-Ausflug im Karrieremodus. Und doch: Es bleibt flach.
Die Matches sind kurz, schnell, unkontrolliert. Jeder Ballbesitz fühlt sich an wie ein Powerplay, doch ohne Taktik, ohne Tiefe. Ich hatte gehofft, Rush könnte das Versprechen von Volta erneuern – eine Rückkehr zu den magischen Momenten aus FIFA Street. Aber was bleibt, ist ein schneller Snack. Kein Hauptgericht.
KI und Schwierigkeit: Zwischen Genie und Wahnsinn
Ich spiele auf Weltklasse. Nicht, weil ich ein Ego habe, sondern weil ich wissen will, wie weit EA Sports FC 25 mich wirklich pushen kann. Und ich muss sagen: Die KI macht Fortschritte. Die Gegner verschieben cleverer, pressen situativ und bestrafen meine Fehler eiskalt.
Aber mein eigenes Team? Es denkt nicht mit. Laufe ich mit dem Außenverteidiger nach vorne, klafft hinten ein Loch. Keine Reaktion, keine Absicherung. Ich habe das Gefühl, ich spiele Schach mit einem Partner, der lieber Uno spielt. Besonders frustrierend wird es, wenn man kreative Laufwege erzwingen muss – intuitives Zusammenspiel? Fehlanzeige.
Technisches Flickwerk: Wo die Menüs versagen
Ich klicke mich durch Kaderansicht, Kalender, Scouting-Bericht – und plötzlich bleibt das Spiel hängen. Freeze. Reboot. Warten. Das Navigieren durch die Menüs fühlt sich an wie das Durchqueren eines Labyrinths, dessen Wände manchmal einfach aufhören zu existieren. Ironischerweise läuft das eigentliche Gameplay butterweich – als wäre die Priorität klar verteilt.
Es gibt visuelle Glitches: verschwundene Bälle, Trikots, die flackern. Aber all das kratzt nicht am Spielgefühl. Es sind die Menüs, diese vermeintlich banalen Brücken zwischen den Spielmomenten, die mir am meisten die Lust nehmen.
Fazit: Ein Spiel zwischen Aufbruch und Rückschritt
EA Sports FC 25 will viel – und schafft davon nur einen Teil. Frauenfußball ist präsent, aber nicht lebendig. Rush ist laut, aber hohl. Die KI ist fordernd, aber nicht unterstützend. Und die Technik? Ein zweischneidiges Schwert.
Aber da ist sie, diese eine Flanke. Die eine Parade in der 90. Minute. Der eine Moment, der mich aufschreien lässt vor Freude. Für diese Augenblicke bleibe ich – trotz allem.
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