Leben ohne Smartphone – Der Entschluss
Ich habe den Entschluss gefasst, künftig ein Leben ohne Smartphone zu führen. Ich habe es satt, dass mir dieses Ding ständig Zeit raubt und um meine Aufmerksamkeit lechzt, die ich eigentlich für viel wichtigere Dinge im Leben aufwenden möchte. Ganz besonders ist mir das in letzter Zeit im Familienleben aufgefallen: Selbst mein jüngstes Kind (1 Jahr alt), hat schon herausgefunden, dass dieser schwarze Klotz, auf den Mama und Papa ständig gucken, wohl was ganz spannendes und wichtiges sein muss. Und so richtet sich auch seine Aufmerksamkeit schon auf dieses Gerät, auch wenn es nur irgendwo ausgeschaltet auf dem Tisch liegt.
Und dabei würde ich mich selbst nicht einmal als “Smartphone-Junkie” bezeichnen. Aber dennoch ist die Versuchung immer riesengroß, dass Ding schnell mal zu zücken und zu prüfen, ob mir jemand geschrieben hat oder ob in der Welt doch noch was neues geschehen ist. Oder vielleicht ist mir gerade auch einfach nur langweilig: Zack, schon scrollt man sich durch irgendwelche unwichtigen Apps und vergisst dabei alles und jeden um sich herum. Selbst, wenn man in “noblen” Absichten das Smartphone zückt, um beispielsweise die Wetter-App zu prüfen, wie warm es denn heute wird und was man den Kindern anziehen sollte. Eine Benachrichtigung aus einer völlig anderen Ecke genügt, um wieder im digitalen Sumpf zu versinken bis man nach ein paar Minuten schon gar nicht mehr weiß, was man eigentlich nachschauen wollte.
Und da ich mich kenne, weiß ich, dass mir hier nur eine strikte Nulldiät hilft. Ich bin einfach nicht der Typ, bei dem nur ein Teilverzicht auf Dauer funktionieren würde, also zum Beispiel das Handy nur zu bestimmten Tageszeiten oder in bestimmten Räumen zu nutzen. Nach wenigen Tagen wäre ich ruckzuck wieder in meinen alten Mustern gelandet.
Daher will ich nun den Stecker ziehen und künftig mein Leben “Smartphone-frei” gestalten.
Nach etwas Nachdenken über meinen Entschluss, fiel mir doch auf, dass es nicht von der einen Sekunde auf die andere machbar ist und es doch etwas Vorbereitungen und Umstellungen bedarf.
Zum einen organisatorisch (wie bin ich für mein Umfeld zukünftig erreichbar?), zum anderen aus technischer Sicht (wofür habe ich mein Smartphone bisher genutzt und welche Alternativen gibt es dazu?).
Um mich selbst auf diesem Weg weiterhin zu motivieren und auch über die Erlebnisse zu reflektieren (was lief gut, was lief schlecht), schreibe ich diesen Blog. Mit meinen weiteren Überlegungen und Vorbereitungen bevor ich tatsächlich mein Smartphone wegsperre, möchte ich in meinem nächsten Blogeintrag fortführen.
Und wenn die eine oder der andere das interessant findet und eventuell den gleichen Entschluss irgendwann fasst, würde ich mich über diesen Nebeneffekt ebenfalls freuen.
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