Christians Blog

Ein Blog über Dies und Das, aber meistens geht's um Privacy und Datenschutz

ByeInsta

Neben WhatsApp will ich mich auch endlich von Instagram ablösen.

Da Instagram genauso wie WhatsApp und Facebook zum Konzern Meta gehört, möchte ich zum Schutz meiner persönlichen Daten auch diesen Dienst nicht länger nutzen.

Aus folgenden Gründen ist die Nutzung von Instagram (und anderen Diensten aus dem Hause Meta) sehr kritisch zu betrachten:

  • Bei der Nutzung des Dienstes werden alle möglichen Daten über dich und dein Verhalten gesammelt
  • Jeder Like, jeder Kommentar, ja sogar jede Millisekunde, die du auf einem Beitrag verbringst, wird gesammelt und analysiert
  • Diese Daten nutzt Meta, um ein ganz genaues Profil von dir und deinen Vorlieben zu generieren
  • Damit soll dir auf Instagram noch mehr manipulative Werbung eingespielt werden, damit du auch möglichst viel Geld bei den Werbepartner*innen ausgibst
  • Außerdem will Meta, dass du möglichst viel Zeit auf Instagram verbringst und verführt dich schnell zum “Doom-Scrolling”

Speziell zum Thema WhatsApp und warum man es nicht nutzen sollte, habe ich diesen Blog-Artikel schon einmal verfasst.

Aber eine Frage stellt sich dabei natürlich: Was sind die Alternativen zu Instagram?

Da ich jetzt schon meine ersten vorsichtigen Gehversuche im Fediverse gemacht habe und hier bisher eigentlich nur überaus positive Erfahrungen gemacht habe, lag es nahe mir mal Pixelfed genauer anzuschauen.

Falls du nichts mit dem Begriff “Fediverse” anfangen kannst, hilft dir vielleicht dieser Artikel von Digitalcourage weiter!

Ähnlich wie Instagram ist Pixelfed eine Plattform, auf der du allerlei Fotos und Bilder mit der Welt oder nur seinen Follower*innen teilen kannst. Du kannst liken, reposten, kommentieren, sogar Storys posten. Alles wie gewohnt.

Aber dafür ohne das ganze Datensammeln von Meta! Und ganz nebenbei auch ohne lästige Werbung und Influencer-Quatsch.

Ein weiterer Pluspunkt: Da Pixelfed Teil des Fediverses ist, kannst du mit diesen Beiträgen z.B. auch über deinen Mastodon-Account interagieren.

Nebenbei: Dieser Blog basiert auf Writefreely und ist ebenfalls Teil des Fediverse!

Möchtest du auf Pixelfed starten, wählst du dir also genauso wie bei Mastodon auch erst einmal eine passende Instanz aus. Das könnte z.B. die deutschsprachige Pixelfed.de-Instanz sein. Dank des dezentralen Ansatzes kannst du aber mit Beiträgen auf Pixelfed interagieren, unabhängig davon, von welcher Instanz sie gepostet werden.

Die Anmeldung ist kostenlos und genauso einfach, wie bei anderen Diensten auch. Auch gibt es schon diverse Apps, sowohl für Android- als auch für Apple-Smartphones.

Natürlich muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass auf Pixelfed nur ein Bruchteil des Contents ist, den man auf Instagram so findet. Das hat natürlich auch seine Vorteile, aber eine Social-Media-Plattform (was Pixelfed nunmal ist) lebt natürlich gerade erst durch die Menschen, die dort zu finden sind und mit denen man interagieren kann.

Daher kann es erstmal ernüchternd sein, nicht deine gewohnten Kontakte oder Lieblings-Promis zu finden.

Aber: Nur durch einen Umzug weg von Instagram kann man auch sein Umfeld zu diesem Schritt bewegen! Erst einmal muss man den Stein ins Rollen bringen! Und nach und nach baut man sich auch im Fediverse seine Followerschaft und sein soziales Netzwerk auf.

Also probier es doch einfach mal aus und komm zu Pixelfed!

Wo man mich im Fediverse finden kann:

Mastodon: @ch@digitalcourage.social Pixelfed: @ch_fotos@pixelfed.de Bookwyrm: @ch@bookwyrm.social

Meta, bekannt für Facebook, Instagram und WhatsApp, hat ein Geschäftsmodell, das auf intensiver Datensammlung beruht.

Hier eine kritische Betrachtung und warum es Zeit ist, Metas Dienste, insbesondere WhatsApp, nicht weiter zu nutzen:

Umfassende Datensammlung & Analyse

Meta sammelt und speichert eine große Menge an persönlichen Daten, oft mehr, als dir vielleicht bewusst ist. Dazu gehören nicht nur die Informationen, die du aktiv teilst, sondern auch viele Verhaltensdaten (sog. Metadaten).

Meta nutzt darüber hinaus fortgeschrittene Analysemethoden, um aus diesen Daten tiefe Einblicke in deine Persönlichkeit und Vorlieben zu gewinnen.

Ein Beispiel:

Du sendest oft Nachrichten an eine bestimmte WhatsApp-Gruppe, an der mehrere deiner Kontakte teilnehmen.

Meta weiß aufgrund der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht was in der Gruppe geschrieben wird. Aber allein die Informationen darüber, mit wem du wann von wo und in welchem Kontext kommunizierst, reichen aus, um ein sehr klares Profil von dir zu erstellen.

Daraus lassen sich z.B. Schlüsse auf deine Beziehungen, dein soziales Umfeld, deine täglichen Routinen (wie Schlaf- oder Arbeitszeiten), deine Vorlieben und deinen Interessen ziehen. Es können dadurch sogar Vermutungen über deine zukünftigen Handlungen gemacht werden.

Für das Identifizieren deiner Person reichen also oft nur wenige Merkmale aus.

Werbung & Weitergabe deiner Daten

Diese erfassten Daten und Analysen werden u.a. dafür genutzt, um zielgerichtete Werbung zu schalten. Obwohl WhatsApp selbst keine Werbung enthält, könnten diese Daten verwendet werden, um Werbung auf anderen Plattformen von Meta, wie Facebook und Instagram, zu schalten.

Dies ist ein Eingriff in die Privatsphäre, denn viele Nutzer*innen sind sich nicht bewusst, in welchem Umfang ihre Daten für kommerzielle Zwecke verwendet werden. Die personalisierte Werbung basiert auf einem so detaillierten Wissen über einen, dass sie als manipulativ beschrieben werden kann.

Darüber hinaus hat Meta seinen Sitz in den USA und unterliegt damit auch dortigen Gesetzgebungen, die u.a. vorschreiben Geheimdiensten wie der NSA oder anderen staatlichen Organen bei Bedarf Zugriff auf diese Daten ermöglichen zu müssen. Auch das ist ein enormes Sicherheitsrisiko und Angriff auf deine Privatssphäre.

Datenschutzbedenken

Datenschützer*innen haben große Bedenken geäußert, da diese Art der Datensammlung und -analyse wenig Raum für Anonymität lässt. Meta hat zwar Datenschutzeinstellungen eingeführt, doch diese sind oft komplex und für durchschnittliche Nutzer*innen schwer zu durchschauen. Außerdem gab es in der Vergangenheit mehrfach Skandale, die zeigten, dass Metas Schutz der Daten nicht effektiv war.

Auch im Falle eines Datenlecks oder unerlaubten Zugriffs könnten diese sensiblen Daten in die Hände Dritter gelangen und für allerlei mögliche Zwecke verwendet werden. Meldungen über solche Fälle sind mittlerweile schon fast an der Tagesordnung.

Kurz gesagt, das Geschäftsmodell von Meta führt dazu, dass Nutzer*innen mit ihren Daten zahlen – oft mehr, als ihnen lieb ist.

Das intensive Sameln von Daten und die daraus resultierenden Datenschutzprobleme sind der Preis für die “kostenlose” Nutzung der Meta-Plattformen.

Aber das muss nicht sein!

Es gibt mittlerweile viele alternative Messenger, die genauso leicht zu bedienen sind wie WhatsApp. Sie sammeln dabei so wenig Daten wie möglich von dir und basieren auf einem anderen Geschäftsmodell als Meta.

So stellen z.B. Signal und Threema im Vergleich zu WhatsApp deutlich datenschutzfreundlichere Alternativen dar.

Signal

Signal ist für seine strenge Datenschutzpolitik bekannt. Die App verwendet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für alle Kommunikationsformen, einschließlich Sprachanrufe, Videoanrufe und Nachrichten. Dies bedeutet, dass niemand außer den Gesprächspartner*innen die Inhalte der Kommunikation einsehen kann, nicht einmal Signal selbst.

Signal sammelt nur sehr minimale Daten seiner Nutzer*innen – und diese beschränken sich im Wesentlichen auf die Telefonnummer.

Die Organisation hinter Signal ist zudem eine gemeinnützige Stiftung, die sich der Privatsphäre verpflichtet hat und nicht gewinnorientiert arbeitet. Sie finanziert sich über freiwillige Spenden der Nutzer*innen.

Webseite: https://signal.org/

Downloads: iOS AppStore (iPhone / iPad) Google Play (Android)

Threema

Threema ist ein weiterer Messenger-Dienst, der die Privatsphäre seiner Nutzer*innen in den Vordergrund stellt. Auch hier werden Nachrichten und Anrufe mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt. Einzigartig ist, dass du bei Threema nicht einmal eine Telefonnummer angeben musst; stattdessen kannst du die App völlig anonym mit einer zufällig generierten Threema-ID nutzen.

Threema ist ein kommerzielles Produkt, das sich durch den Verkauf der App finanziert, nicht durch Werbung oder das Sammeln und Verkaufen von Daten. Das Unternehmen hat seinen Sitz in der Schweiz und unterliegt damit strengen Datenschutzgesetzen.

Webseite: https://threema.ch/

Downloads: iOS AppStore (iPhone / iPad) Google Play (Android)

Fazit

Prinzipiell ist also von der Nutzung von WhatsApp (oder anderen Diensten aus dem Hause Meta) aus den oben genannten Gründen dringend abzuraten.

Die naheliegendste Empfehlung ist, WhatsApp direkt von deinem Smartphone zu löschen.

Klar ist aber auch, dass WhatsApp leider immer noch der am weitest verbreitete Messenger ist. So fällt ein kompletter Umstieg oft nicht leicht, da die Angst bestehen kann, wichtige Kontakte oder Gruppen zu verlieren oder etwas zu verpassen (die sog. “Fear Of Missing Out”, kurz FOMO).

Es kann hilfreich sein, zunächst mehrere Messenger parallel zu nutzen. Das ist kein Problem und kostet (im Fall von Signal) auch keinen Cent extra. Vielleicht entdeckt man dann auch, dass einige der Kontakte bereits auf Signal sind. So kann man die Kommunikation mit diesem Kreis direkt und ohne Aufwand dorthin verlagern.

Darüber hinaus hilft es mit den Menschen, mit denen man weiterhin in Kontakt bleiben möchte, einfach zu sprechen. Legst du deine Gründe klar dar, warum du nicht mehr WhatsApp nutzen möchtest, kannst du die Personen im besten Fall ebenfalls zum Umzug überzeugen. Argumentationshilfen könnte z.B. dieser Artikel oder die weiteren vielen guten Links weiter unten auf dieser Seite sein.

Wenn du den Leuten wirklich wichtig bist, werden sie sich auch die “Mühe” machen und auf eine Alternative wechseln. Und wenn nicht, waren sie vielleicht von Anfang an nicht so bedeutend.

Aber klar ist auch: So lange du WhatsApp “gezwungenermaßen” weiter nutzt (auch im Parallelbetrieb mit anderen Messengern), trägst du zum Problem auch weiter bei und machst wiederum einen Umstieg für andere weiterhin schwieriger. Metas Datensammeln kann man nur entgehen, wenn man deren Dienste einfach nicht mehr nutzt.

Also: Installier noch heute Signal oder Threema und kehre WhatsApp endgültig den Rücken!

Hier findet ihr noch weitere Links zu Artikeln und Literatur, die noch tiefer ins Thema WhatsApp bzw. Datenschutz und digitale Mündigkeit im Allgemeinen eingehen.

Zum Weiterlesen

Datenschutzfreundliche WhatsApp Alternativen (Kuketz-Blog) Zum Thema Messenger (Digitalcourage) Zum Thema “Nichts zu verbergen” (Digitalcourage) Allgemein zum Thema “Digitale Mündigkeit”

Broschüre zum Thema “Nichts zu verbergen” (Digitalcourage) Broschüre zum Thema “Solidarität im Netz” (Digitalcourage) Buch zum Thema “Digitale Mündigkeit” von Leena Simon

Wo man mich im Fediverse finden kann:

Mastodon: @ch@digitalcourage.social Pixelfed: @ch_fotos@pixelfed.de Bookwyrm: @ch@bookwyrm.social