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from HeavenonEarth

Warum wir mehr Psychologie in der Politik gegen Rechtsrechtsaussen brauchen

Die #afd lebt davon, dass Menschen psychologisch verklemmt durchs Leben gehen und nach unten treten, während sie nach oben buckeln.

Denn die AfD fördert mit ihrer Politik nur die #Superreichen und nicht das Volk. Damit das dem Wahlvolk aber nicht weiter auffällt, wütet sie verbal gegen den künstlich kreierten Sündenbock Flüchtlinge.

Der wahre Nährboden für #Hass und #Hetze liegt in der Herzlosigkeit. Deswegen wundert es mich auch nicht, dass die #CDU à la #Merz gerade am meisten Aufwind bekommt, während die AfD Wählerstimmen verliert.

Es ist schlicht  erschreckend, wie viele Menschen dem Verbot “Du sollst nicht fühlen” folgen. Wer aber keine Empathie aufbringt für andere, kann auch kein Mitgefühl für sich selbst hegen, denn das Unbewusste unterscheidet nicht zwischen “Dir” und “Mir”. Wer empathielos ist, läuft aber geradewegs an seinem oder ihrem eigenen menschlichen Potential vorbei.

Wozu leben wir denn auf dieser Welt? Um uns gegenseitig das Leben schwer zu machen und möglichst fies und gemein zu sein oder nicht besser doch, um uns gegenseitig zu unterstützen und an einem Strang zu ziehen, um das Beste für alle zusammen ins Leben zu rufen?

Die Antwort auf diese Frage entscheidet unmittelbar über die eigene psychophysische Lebensqualität! Und darüber hinausgehend über das allgemeine Bewusstseinsniveau einer Gesellschaft...

 
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from Cineneh

Es ist Geschichte, die das Heute und das Gestern verbindet. Die Archäologie ist, vereinfacht gesagt, eine Wissenschaft, die die Hinterlassenschaften vorangegangener Kulturen und Epochen aufspürt, einordnet und aufbereitet. Dabei geht es nicht nur um spektakuläre Funde wie Büsten, Vasen, Schmuck. Sondern auch darum, wie Menschen gelebt haben. Um ihr Klima, um ihr Handwerk, die Verbindungen untereinander, ihre Lebensgewohnheiten. Es geht um Befunde. Grabräuber zerstören die Grundlage, mit der Archäologen arbeiten. Viele denken auch nicht an Howard Carter, der das Grab von Tutenchamun gefunden hatte, oder Heinrich Schliemann, der nach Troja gesucht hatte, um zwei der berühmtesten Vertreter der Zunft zu nennen, die für ihre Funde bekannt wurden. Die meisten werden vielmehr an Lara Croft und Indiana Jones denken.

Das wird auch die Festivalmannschaft von Cannes erfreut haben. Cannes zeigte 2023, sicherlich um dem Mainstream-Hollywood-Kino eine Bühne zu geben, den letzten Indiana Jones-Film, der kläglich an der Kinokasse um seine Einspielkosten kämpfen musste. Aber eben auch La Chimera der italienischen Regisseurin Alice Rohrwacher. Von Cannes aus ging es auf ein Festival nach dem anderen. Im Kino der Berliner Kulturbrauerei konnte man im Dezember letzten Jahres La Chimera als Eröffnungsfilm des Filmfestivals Around the World in 14 Films bewundern.

Rohrwachers Hauptfigur ist der Brite Arthur. Dessen Darsteller Josh O'Connor ist bis dato dafür bekannt, dass er Prince Charles in der Serie The Crown gespielt hat. Nach La Chimera wird er sicherlich noch öfters rauf und runter besetzt werden. Noch in diesem Monat wird er zum Beispiel in dem Sportdrama Challengers – Rivalen von Luca Guadagnino in einer der Hauptrollen auftauchen. Sein Arthur ist ein Ritter ohne Rüstung, aber in einem hellen Anzug, der sicherlich irgendwann einmal was hergemacht hat, und jetzt von Szene zu Szene mehr und mehr Patina annimmt. Sein Arthur ist von trauriger Gestalt, doch unnahbar und entrückt. Und doch ist es diese Gestalt, die uns in ein Italien in den 80ern führt, und uns etwas über die Frauenschicksale und das Leben der Ärmsten unter den Armen erzählt.

Arthur wäre vielleicht gerne ein Archäologe, aber er ist nur ein Wünschelrutengänger, der die besondere Gabe hat, verborgene Schätze zu finden. Die Handlung führt ihn auf der Reise in ein italienisches Küstenstädtchen ein. Er kommt gerade aus dem Knast und ist immer noch in Trauer um seine Freundin, die aus dem Ort, in dem er nun landet, stammt. Mit seinen alten Kumpels möchte er nichts zu tun haben. Aber er ist für diese leichte Beute. Sie fangen ihn schon am Bahnhof ab.

Arthur ist eine traumwandelnde Gestalt, die zwischen dem Hier und Jetzt und dem Vergangenen feststeckt. Er gehört nun nirgendwo mehr richtig hin. Er hat noch nicht einmal eine Bleibe. Nur einen Bretterverschlag, der an der Stadtmauer klebt. Selbst diese Bleibe scheint sich weder innerhalb noch außerhalb der Stadt und der Geschichte zu befinden. Er besucht die Mutter seiner Freundin und deren zahlreiche Schwestern. Er dockt hier an eine Wahlfamilie nach der anderen an und bleibt doch suchend. Dabei ist es wohl seine Suche, die ihn an die Vergangenheit bindet. Aus der er nie wirklich erwachen kann. Die anderen Figuren wecken ihn scheinbar immer nur kurz auf.

Arthurs Kumpel brauchen ihn derweil, damit er weitere etruskischen Gräber aufspürt. Immer auf der Suche nach dem ultimativen Fund, der ihnen Reichtum oder auch weniger Armut beschere. Die kostbaren Funde wollen sie an einen dubiosen Kunsthändler verscherbeln. Das ist ihr primäres Einkommen und ihr Lebensinhalt. Es sind halt Grabräuber. La Chimera ist darum auch kein Psychogramm, sondern ein Abenteuerfilm und gleichzeitig ein Märchen mit einer Portion italienischem Neorealismus. Letztlich geht es auch Alice Rohrwacher darum, aufzuzeigen, wie wir gelebt haben und wie alles irgendwie zusammenhängt.

Alice Rohrwacher wurde vor 10 Jahren mit dem Film Land der Wunder bekannt. In Cannes gewann der Film über eine deutsch-italienische Familie, die sich abmüht, Honig zu produzieren, den großen Preis der Jury und in München den CineVision-Award. Es folgte 2018 der Film Glücklich wie Lazzaro, über einen jungen Mann, der die harten Bedingungen der Arbeiterschaft mit stoischer Gutmütigkeit erträgt. La Chimera ist nun der dritte Teil dieser Trilogie. Die Frage, ist auch hier, was Vergangenheit bedeuten kann. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bedeuten für die handelnden Figuren Verschiedenes. Es sind auch verschiedene Trugbilder, die im Titel angegeben Chimären, die sie durch die Handlung begleiten.

Arthur lebt in einer kaum vergangenen Vergangenheit, in der er noch mit seiner Freundin zusammen ist. Rohrwacher verbindet die Szenen der verschiedenen Zeiten so, dass auch das Publikum in ein Gefühl der Gleichzeitigkeit gerät, in dem seine Freundin noch lebt und in der seit Jahrhunderten verborgene Gräber sich ihm wie ein weiterer Weg auftun. Vieles ist hier Traum, vieles ist hier Trauer. Den verstorbenen Seelen, die ihm begegnen, bedeuten unsere Zeitbegriffe nichts. Arthur ist hier eine Orpheus-Gestalt, die uns durch einen magischen Realismus führt, wie ihn die Regisseurin, hier zusammen mit der Kamerafrau Hélène Louvart und der Cutterin Nelly Quettier, ganz eigen ist.

In La Chimera deuten zwar Aufnahmetechnik und Filmmaterial auf die einzelnen Stränge hin, aber das muss einem gar nicht groß auffallen. Vielmehr sollte man sich hier fallen lassen und auf die Geschichte vertrauen, die sich eher nicht rational zusammenfügt und dann erst ihre Frucht und Geschmack freigibt, wenn sie zu Ende gesponnen wurde.

Eneh

Spielfilm Originaltitel: La chimera Regie: Alice Rohrwacher Drehbuch: Alice Rohrwacher Kamera: Hélène Louvart Montage: Nelly Quettier Mit Josh O'Connor, Carol Duarte, Vincenzo Nemolato, Isabella Rossellini, Alba Rohrwacher, Lou Roy-Lecollinet, Giuliano Mantovani, Gian Piero Capretto, Melchiorre Pala, Ramona Fiorini, Luca Gargiullo, Yile Yara Vianello, Barbara Chiesa, Elisabetta Perotto, Chiara Pazzaglia, Francesca Carrain, Valentino Santagati, Piero Crucitti, Luciano Vergaro, Carlo Tarmati, Milutin Dapcevic, Luca Chikovani, Julia Vella, Agnese Graziani Italien / Frankreich / Schweiz 2023 132 Minuten Kinostart: 11. April 2024 Verleih: Piffl Medien Festivals: Cannes 2023 / Telluride 2023 / Toronto 2023 / Zürich 2023 / Around the World in 14 Films 2023 TMDB

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#Filmjahr2024 #Filmkritik #Spielfilm #PifflMedien #Cannes2023

 
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from Michael Gisiger

Stress

In einer Welt, die zunehmend von Hektik und Druck geprägt ist, hat das Konzept des #Stress eine zentrale Bedeutung erlangt. Heute leiden viele gar unter einem sogenannten Technostress. Doch was viele nicht wissen: Die verbreitete Verwendung des Begriffs „Stress“ basiert auf einem Missverständnis. Hans Selye, der als „Vater der Stressforschung“ gilt, hätte ursprünglich den Begriff „Strain“ bevorzugt. Dieser Beitrag behandelt die Geschichte und die tiefere Bedeutung von Selyes Forschung. Es wird erläutert, warum der Ausdruck „Strain“ passender gewesen wäre und welche Implikationen dies für unser Verständnis von Stress und dessen Bewältigung hat.

Im Jahr 1936 prägte Hans Selye den Begriff „Stress“ in seinem Aufsatz in Nature [1] als „die unspezifische Antwort des Körpers auf jede Anforderung nach Veränderung“. Diese bahnbrechende Arbeit machte ihn zum „Vater der Stressforschung“.

Hans (János) Selye [2] wurde 1907 in Wien, Österreich-Ungarn, geboren und verstarb 1982 in Montreal, Kanada. Sein Vater war Chirurg und prägte seine Erziehung, die den Grundstein für seine spätere Karriere als Mediziner, Biochemiker und Hormonforscher legte. Selye studierte in Prag, setzte sein Studium in Paris fort und vollendete es in Rom. Während seiner Studienzeit zeigte er grosses Interesse an organischer Chemie, was ihn 1931 zur Promotion führte. Nach seinem Umzug nach Kanada im Jahr 1934 begann er als Lehrer für Biochemie an der McGill University in Montreal zu arbeiten.

Hans Selye

Bis zu seinem Tod im Jahr 1982 veröffentlichte Selye mehr als 1700 wissenschaftliche Arbeiten und 39 Bücher zu diesem Thema. Dadurch wurde er zum weltweit meistzitierten Autor in diesem Forschungsbereich. Seine Bücher erreichten Bestsellerstatus und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Selyes Werk und seine Fähigkeit, komplexe wissenschaftliche Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, haben ihm internationalen Respekt und Anerkennung eingebracht.

Die sprachliche Feinheit in Selyes Theorie

Sein Aufsatz in Nature 1936 prägt bis heute unser Verständnis dieses Phänomens, welches übrigens in fast allen Sprachen der Welt als „Stress“ bezeichnet wird. In späteren Jahren äusserte sich Selye dahingehend, [3] dass seine Wahl des Begriffs „Stress“ eigentlich ein Resultat seiner damals noch geringen Englischkenntnisse war. Er hätte lieber den Begriff „Strain“ verwendet, der im Deutschen etwa mit „Anspannung“ oder „Belastung“ übersetzt werden kann. Diese sprachliche Nuance ist keineswegs trivial, da sie den Kern von Selyes Theorie berührt. [4] Während der Begriff „Stress“ oft als von aussen wirkende Kraft (die Stressoren) interpretiert wird, die auf uns einwirkt – eine Auffassung, die sowohl im alltäglichen Gebrauch als auch in der Physik vorherrscht –, wäre „Strain“ ein treffenderer Ausdruck für das, was Selye eigentlich meinte: Die Problematik liegt nicht in den äusseren Einflüssen selbst, sondern in unserer Reaktion darauf. Diese Unterscheidung hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Verständnis von Stress und dessen Bewältigung.

Die Auffassung von Stress als einem von aussen kommenden Phänomen bietet zwar einen gewissen Trost, impliziert jedoch, dass Stress ausserhalb unserer Kontrolle und somit nicht in unserer Verantwortung liegt. Diese Sichtweise entbindet uns von der Notwendigkeit, Veränderungen in uns selbst anzustreben, und suggeriert, dass die Lösung zur Stressreduktion in der Vermeidung externer Stressoren liegt. Kurzfristig mag es erleichternd sein, stressige Situationen gegen ruhigere Umgebungen einzutauschen. Doch wenn das eigentliche Problem in unserer Reaktion auf diese Situationen liegt, sind wir beim nächsten Mal nicht besser darauf vorbereitet. Die Flut an Lifestyle-Tipps, die Stressreduktion versprechen, verfehlt oft das Ziel, wenn sie lediglich dazu dienen, den Auslösern unserer negativen Reaktionen aus dem Weg zu gehen. Stattdessen könnte es klüger sein, an diesen Reaktionen zu arbeiten.

Über die Reaktion hinaus: Der Weg zur Resilienz

Diese Erkenntnis führt zum Konzept der #Resilienz, einem Schlüsselthema, das in einem zukünftigen Beitrag vertieft werden soll. Resilienz, die Fähigkeit, unter widrigen Bedingungen zu gedeihen, stellt die Frage in den Mittelpunkt, wie bestimmte Menschen es schaffen, sich durch Herausforderungen zu behaupten und daran zu wachsen, die andere als unerträglich empfinden würden. Die Erforschung des Konzepts der Resilienz zeigt, dass es oft eine Frage der Überzeugung ist. Personen, die glauben, einen gewissen Einfluss auf ihre Situation ausüben zu können und bereit sind, negative Erfahrungen als Wachstumschance zu sehen, bewältigen Krisensituationen besser. [5] Die Erkenntnis, dass die eigentliche Herausforderung in unseren Glaubenssätzen und unserer Reaktionsweise liegt, bietet einen Ansatzpunkt für persönliches Wachstum und eine bewusstere Auseinandersetzung mit Stress. Diese Perspektive geht weit über die Vermeidung externer Stressoren hinaus.

Fazit

  • Hans Selye prägte 1936 den Begriff „Stress“ in seinem Aufsatz in Nature. Allerdings hätte er den Begriff „Strain“ bevorzugt, da dieser seine Theorie genauer widerspiegelt.
  • Die Unterscheidung zwischen „Stress“ als externer Kraft und „Strain“ als interner Reaktion auf diese Kraft hat signifikante Auswirkungen auf unser Verständnis von Stressbewältigung.
  • Die Betrachtung von Stress als etwas Externes kann dazu führen, dass Stressmanagement primär in der Vermeidung von Stressoren liegt, anstatt in der Arbeit an unseren Reaktionen darauf.
  • Das Konzept der Resilienz zeigt, dass die Bewältigung von Stress weniger mit der Vermeidung externer Umstände als vielmehr mit der Stärkung unserer inneren Antwort darauf zu tun hat.
  • Ein zukünftiger Beitrag wird das Thema Resilienz vertiefen. Dabei soll untersucht werden, wie Menschen durch die Entwicklung bestimmter Überzeugungen und Reaktionsweisen besser in der Lage sind, Herausforderungen zu meistern.

Fussnoten [1] Hans Selye: A Syndrome Produced by Diverse Nocuous Agents. In: Nature. Band 138, 4. Juli 1936, S. 32. [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Selye [3] https://www.stress.org/about/hans-selye-birth-of-stress [4] Oliver Burkeman (2011): HELP!: How to Become Slightly Happier and Get a Bit More Done. London: Canongate Books, S. 52ff. [5] Amanda Ripley (2009): The Unthinkable: Who Survives when Disaster Strikes – and Why. New York: Arrow Books.

Bildquellen 1. pexels.com 2. Hans Selye, fotografiert von Jean-Paul Rioux, CC BY SA 4.0 International, via Wikimedia Commons

Disclaimer Teile dieses Texts wurden mit Deepl Write (Korrektorat und Lektorat) überarbeitet.

Topic #Erwachsenenbildung

 
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from raspel

Manchmal möchte man Festplatten die 24/7 laufen, in den Standby schicken, um Strom zu sparen oder Wärme zu vermeiden. Unter Linux geht das natürlich auch... Ich mache es bei Festplatten die als Backup oder Ersatz dienen. Als Werkzeug dient bei mir hdparm. Der Befehl ist mit Vorsicht zu geniessen, weil er auch sehr gefährliche Operationen ermöglicht.

Status auslesen

hdparm -C /dev/sdb

/dev/sdb: drive state is: active/idle

Setzen der Spindowntime auf eine Stunde:

Wie ich zu der Zahl gekommen bin, steht in der Manpage zu hdparm.

hdparm -S 242 /dev/sdb

/dev/sdb: setting standby to 242 (1 hour)

Eintrag der Werte in der Datei /etc/hdparm.conf

/dev/disk/by-id/ata-WDCWD101EFBX-68B0AN0VH0EZTBM { spindowntime = 242 } /dev/disk/by-id/ata-WDCWD8004FRYZ-01VAEB0VDK38RJK { spindowntime = 242 }

Manuell eine Festplatte in Standby schicken

hdparm -y /dev/sdc

Erfahrungswerte

  1. In der Praxis gehen die Platten nicht automatisch in den Standby-Modus
  2. Seagate Exos Platten werden erst gar nicht unterstützt.

Script dazu

#!/bin/bash
export SDC=$(hdparm -C /dev/sdc|awk '$0 ~ /active/ { print "aktive"}')
export SDB=$(hdparm -C /dev/sdb|awk '$0 ~ /active/ { print "aktive"}')
clear
echo "    ========================================"
if [ $SDC ]; then
	echo "    /dev/sdc ist aktiv"
else
	echo "    /dev/sdc ist standby"
fi
 
if [ $SDB ]; then
	echo "     /dev/sdb ist aktiv"
else
	echo "    /dev/sdb ist standby"
fi
 
echo "    ========================================"
echo "    /dev/sdc abschalten :              [1]" 
echo "    /dev/sdb abschalten :              [2]" 
echo -n "    Eingabe [12x]: "
read x
case $x in
        1) echo hdparm -y /dev/sdc;
	   echo " ENTER oder Strg+c"; 
	   read b
	   hdparm -y /dev/sdc;;
        2) echo hdparm -y /dev/sdb; 
	   echo " ENTER oder Strg+c"; 
	   read b
	   hdparm -y /dev/sdb;;
        *) exit ;;
esac

Ausgabe (Beispiel)

======================================== /dev/sdc ist aktiv /dev/sdb ist standby ======================================== /dev/sdc abschalten: [1] /dev/sdb abschalten: [2] Eingabe [12x]:

 
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from Cineneh

Eines vorweg: Der Dokumentarfilm über den 1. FC Union Berlin ist kein klassischer Fußballfilm. Die treuen “eisernen” Fans werden den Fußball nicht vermissen, der ist schon präsent. Das nicht so Fußball affine Publikum wird trotzdem viel mitnehmen können. In Annekatrin Hendels Porträt über den Köpenicker Außenseiterverein, der sich plötzlich mitten auf dem internationalen Parkett behaupten möchte, geht es um die Basics und wie man wächst, ohne seine Ideale zu verraten oder zu verkaufen. Ein Aspekt, der sich durch das Schaffen der Berliner Filmemacherin zieht.

Annekatrin Hendel ist bekannt für stimmige Porträts. 2011 kam Vaterlandsverräter über den Schriftsteller Paul Gratzik ins Kino. 2014 folgte ein Porträt über den Schriftsteller Sascha Anderson, der in der Literaturszene beliebt war, bis er nach der Wende als Informant der Staatsicherheit enttarnt wurde. Im Jahr darauf folgte Hendels Film über Rainer Maria Fassbinder. Sie arbeitete unter anderem die Geschichte der Familie Brasch auf und in “Schönheit & Vergänglichkeit spürt sie dem Zeitgefühl vor und nach der Wende in einem Porträt des Fotografen und langjährigen Türstehers von Technoclubs, Sven Marquardt, nach (unter anderem). Sie hatte auch einst eine Dokumentation über Chistian Lorenz a.k.a Flake gedreht, Keyboarder bei Rammstein. Flake steuert hier nun die Filmmusik bei. (Ein Wehmutstropfen, dass seine Musik hier uninspiriert rüberkommt.)

Hendel ist eine Regisseurin, die eine Figur oder ein Thema begleitet, aber nicht formt. Ganz sicherlich konnte sie nicht voraussehen, wie weit der 1. FC Union Berlin es bringen würde. Einst wollte man nur spielen, des Spielens wegen. Nun geht es stramm auf die UEFA-Champions League zu.

Die Geschichte des Fußballclubs wird hier nicht erst aufbereitet. Die Konkurrenz zu dem Westberliner Club Hertha BSC wird nur am Rande gestreift. Die Regisseurin stößt hinzu, als sich der 1. FC Union Berlin in die erste Bundesliga gekickert hat. Die Mitgliederzahlen wachsen, wachsen stark, explodieren fast. Das Stadion “An der Alten Försterei” kann die Fans gar nicht mehr alle aufnehmen. Den Regularien der gehobenen Ligen genügt der ausschließlich als Fußballstadion betriebene Sportplatz auch nicht mehr. Da baut man halt mal hier und mal dort an oder “versetzt Wände”.

Da der Film im Hauptteil die Saison 2022/23 begleitet, sind die aktuellen Erweiterungspläne noch arg zukünftig. Vertragsverhandlungen mit Sponsoren laufen nun auch eine Klasse schärfer ab. Da weiß auch der langjährige Präsident des Vereins erst einmal nicht, ob er nun einen guten Deal auf dem Papier hat.

Dirk Zingler, Vorstandspräsident seit 2004, arbeitet übrigens ehrenamtlich. Da staunt man, wenn man um die Geldsucht der großen Fußballverbände weiß. Geld ist unterschwellig ein Thema. Nach Jahren der Kontinuität muss man sich von Spielern, weil diese abgeworben werden, trennen. Gleichzeitig wird man für andere Spieler attraktiv. Das allgemeine Karussell der Anwerbung und Verhandlung spielt man noch mit, wenn es in die Verlängerung bzw. zu einer Nachverhandlung kommt, wird der Verein doch wieder zum hemdsärmeligen Underdog, der seine Linie verteidigt.

Die Spieler stehen hier nicht im Fokus, sondern die Mannschaft um Dirk Zingler. Wenn man den klassischen Begriff von Stars anwenden möchte, im Sinne von Leuchten und Funken sprühen, dann überlässt die Regie die Bühne diesem Team. Dem Stadionsprecher, die Kommunikationsleiterin, die Leiterin der Kommunikation zwischen Verein und ihrer Außendarstellung und der Mannschaftsbetreuerin. Unter anderem. Annekatrin Hendel geht es um die Dynamik im Vereinshaus. Die Mitarbeitenden lieben ihren Job und diese Hingabe ist mit Geld eh nicht aufzuwiegen. Das macht Union – Die Besten aller Tage fast zu einem Märchen.

Dirk Zingler ist sich im Klaren darüber, dass sein Verein wachsen muss. Er erkennt aber auch die Gefahr, die davon ausgeht. Die Bodenständigkeit, die er vermittelt und der Enthusiasmus seiner Mitarbeitenden wirkt sich auf den Dokumentarfilm, der sich auch visuell vor keiner Kinoleinwand verstecken muss, positiv aus.

Eneh

Dokumentarfilm Originaltitel: Union – Die Besten aller Tage Regie: Annekatrin Hendel Drehbuch: Annekatrin Hendel, Jörg Hauschild Kamera: Martin Farkas, Roman Schauerte, Annekatrin Hendel Montage: Jörg Hauschild Musik: Flake Mit Dirk Zingler, Christian Arbeit, Stefanie Vogler, Katharina Brendel, Susanne Kopplin, Christopher Trimmel Deutschland 2024 120 Minuten Kinostart: 04. April 2024 Verleih: Weltkino TMDB

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#Filmjahr2024 #Filmkritik #Dokumentarfilm #Weltkino

 
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from Paulo Pilotti Duarte

These right-liberal groups have been organizing since at least 2004/2005. Think tanks receiving money from private companies to write articles and hold “libertarian” meetings have been fighting for over a decade. What happened is that Bolsonaro opened the door for the liberal agenda they preach. In this view, authoritarianism was a collateral issue that they could control through Paulo Guedes and the Supreme Court. It didn't work. Bolsonaro is not the result of a sudden growth of a belligerent ideology that formed as a counterpoint to the left; Bolsonaro and all the authoritarianism sweeping the world (Trump, Boris Johnson, Erdogan, and many others) are a reflection of the exhaustion of the social-democratic model of the 90s/00s, the accumulation of wealth by a few, and in Brazil, the liberal Car Wash campaign led by the media that today is horrified by Bolsonaro (FSP, Globo, Estadão).

The left has always needed to be violent to advance an inch in the pursuit of labor rights. The CLT (Consolidation of Labor Laws) came about through the deaths of many anarcho-syndicalists in general strikes across this country. The SUS (Unified Health System) only came after many poor people died without care or waiting in line at charities like Santa Casa. The “status quo” does not hand over any slice of power and money without a fight, which is why you will usually see workers having to enter direct confrontation with the Military Police (the armed branch of state repression) to receive transportation vouchers and meal allowances on time.

(...)

And this has a name: post-politics.

This type of action ends up strengthening people who feed on the social inequalities of this country (and others) by selling themselves as complete solutions against a symbolic evil. Doria is the prime example of this: the manager who will “end” the problems left by the PT. This common-sense discourse is very affective but not very effective. People will all agree with you if you say that “politicians only think of themselves” because it's more comfortable than thinking that there are alternatives to the current Brazilian sociopolitical system. However, positioning oneself in this way is “extreme” because it challenges the unequal stability that our society has achieved.

Anyway, I think you have a point: ordinary people don't usually embrace causes that can bring them problems (instability) because they have a lot to lose (jobs, income, housing, their own lives) and prefer a life of extreme difficulties but that brings them a minimum stability to at least stay in the same social stratum.

On the other hand, you confuse the political causes and correlations that have brought us to the current moment, creating a false dichotomy between the discourse of the far-left and the Brazilian alt-right. Although the far-left advocates for an armed revolution and a break with the current social structures, it never advocates attacking individual rights such as freedom and the right to life, something that is common in the alt-right, which often reproduces Nazi, racist, and misogynistic aesthetic discourses invoking a supposed “purity” of classical thought (this is Olavo de Carvalho's main point) that would be regained by eliminating the left and its individual values, replacing them with values they deem morally superior (Christianity, TFP, etc.).

(...)

I see that there is a paradox in libertarian ideology when the NAP (Non-Aggression Principle) is preached for everything because, in issues like this, what is the limit of aggression? You can say “just move” in the case of a neighbor with tires breeding dengue mosquitoes. Or, in the current case of masks, just avoid direct contact with those who are without. In both cases, however, there is a humanitarian dilemma.

Despite this, society (as a social body) has already created a solution for this dilemma: the State. It dictates the minimum rules of social coexistence in normal and extraordinary times and has the monopoly of force to enforce them because, theoretically, physical and legal security should be equal. Private property itself depends on the State for its existence. The private, minimal, or non-existent state that the various strands of libertarian/mincap/ancap thought create brings with it various social dilemmas that are only resolved via the State. And for me, this is the problem with all libertarian thought: it starts from a world with a State to imagine a world without a State but using the rules created by that same State.

(...)

One of the big mistakes people make when debating libertarian ethics is thinking that libertarians are against all kinds of governance. Libertarians are only against imposed governance.

This is a statement completely devoid of sense or meaning. All governance is imposed. If you open it up to voting, it is an imposition. If you put it in place by merit (whatever the guideline chosen), it is imposed. Any kind of governance, even if it is a council (as anarchists

 
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from Paulo Pilotti Duarte

A while back, when it was said that anarcho-capitalism was the new feudalism, a lone voice spoke up and said no, that feudalism had more merit than the current neoliberal-ancap system, and that, given the hereditary characteristics of the liberal system, what most closely resembles our system historically is monarchy. It wasn't me who said this, but I agree. Let's evaluate the list of Brazilian billionaires from FORBES by grouping them by families and adding up their wealth.

Moreira Salles family

Fernando Roberto Moreira Salles: US$ 7.6 billion

Pedro Moreira Salles: US$ 7.1 billion

João Moreira Salles: US$ 5.3 billion

Walther Moreira Salles Junior: US$ 5.3 billion

Total: US$ 25.3 billion

Batista family

Joesley Batista: US$ 3.3 billion

Wesley Batista: US$ 3.3 billion

Total: US$ 6.6 billion

Marinho family

João Roberto Marinho: US$ 2.1 billion

José Roberto Marinho: US$ 2.1 billion

Roberto Irineu Marinho: US$ 2 billion

Total: US$ 6.2 billion

Feffer family

David Feffer: US$ 1.6 billion

Jose Roberto Ermirio de Moraes: US$ 1.5 billion

Jose Ermirio de Moraes Neto: US$ 1.5 billion

Daniel Feffer: US$ 1.5 billion

Jorge Feffer: US$ 1.5 billion

Ruben Feffer: US$ 1.5 billion

Total: US$ 9.1 billion

Grendene Bartelle family

Alexandre Grendene Bartelle: US$ 2.6 billion

Pedro Grendene Bartelle: US$ 1.1 billion

Total: US$ 3.7 billion

Voigt family

Eduardo Voigt Schwartz: US$ 1.3 billion

Mariana Voigt Schwartz Gomes: US$ 1.3 billion

Livia Voigt: US$ 1.1 billion

Dora Voigt de Assis: US$ 1.1 billion

Total: US$ 4.8 billion

The distribution of wealth among Brazilian billionaires is a slap in the face to the course-selling coaches (not that they care about it). It's surreal to see so much money in the hands of so few, while the majority struggle to get by. From a Marxist-Leninist perspective, this mountain of money that the billionaires have is the result of the exploitation of workers. The people who do the hard work receive a pittance of what they actually produce, and the rest goes into the pockets of big business owners. This creates an abyss between those who work and those who hold the capital, keeping the exploitation machine running at full steam.

This concentration of wealth with a few individuals with German-sounding surnames is a clear sign that late capitalism has reached that point where either we have a revolution or we're going to die melting on Earth while they head off to space (literally).

It's not just a matter of money, but also of power. The billionaires have a huge influence on the economy and politics, using it to keep things the way they like.

There is a light at the end of the tunnel, but it's a train.

 
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from Paulo Pilotti Duarte

These days, white progressives have appropriated “stay woke” as a general-purpose term that refers to being aware of all identity-based injustices. So while “stay woke” started as a remark black people would say to remind each other to be alert to racism, it would now be perfectly normal for white coastal suburbanites to say it to remind each other to watch out for possible microaggressions against, say, transgender people—for example, accidentally calling someone by their pre-transition name. In woke terminology, that forbidden practice would be called “deadnaming,” and “microaggression” means a small offense that causes a lot of harm when done widely. If someone committed a microaggression against black transgender people, we enter the world of “intersectionality,” where identity politics is applied to someone who has intersecting minority identities and its rules get complicated. Being woke means waking up to these invisible power structures that govern the social universe.

 
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from Impulse der Sonntagslesungen

Einführung

Du bringst meine Seele zum Leuchten, Herr: Mit dir beginnt der erste Tag. Christus das Licht! Voll Zuversicht erwacht deine Welt, die im Dunkeln lag. Du hast uns ins Leben gerufen, deinem Ruf Herr folgen wir gern. Seit du den Tod besiegt hast, feiern wir den Tag des Herrn.

Wir tun dies gemeinsam im Namen des Vaters ...

Der Herr, der uns seinen Frieden schenkt, er sei mit Euch

Am vergangenen Sonntag, dem Ostertag, wurde uns die Symbolik dieser Osterkerze nahegebracht, die uns an dieses Leuchten erinnert. Sie möchte uns die Jahreslosung ins Gedächtnis rufen. Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. Dieses Wort aus dem Paulusbrief steht so in der Einheitsübersetzung. Ein Indiz, dass die Jahreslosung von einem ökumenischen Gremium festgelegt wird auch wenn sie vermutlich bei uns stärker in den evangelischen Gemeinden präsent ist.

Dieser Sonntag nach Ostern ist an vielen Orten mit Erstkommunion verbunden. Ich lade Sie ein, für diese Kinder und ihre Familien in diesem Gottesdienst zu beten. Heute feiern in unserer SE die Familien in Herrenberg diesen wichtigen Meilenstein des Glaubens.

Das Evangelium richtet unseren Blick heute auf das Glaubenlernen. Dieses Lernen bleibt ein lebenslanges Abenteuer. Oft zeigen Zweifel manches im Leben ist anders als gedacht, erhofft, geglaubt, passt so nicht mehr. Es braucht eine Erneuerung, Bekehrung sagt man dazu in der frommen Sprache. Die inneren Vorstellungen des Glaubenslebens müssen ja zum eigenen Denken und der persönlichen Weltsicht passen, wenn sie eine Hilfe sein sollen. Für viele ist daher der Apostel Thomas sehr anziehend. Sie können sich in seinem sprichwörtlich gewordenem Zweifel wiederfinden. Aus Finnland kam in den 90er eine Gottesdienstbewegung nach Deutschland, die den Namen dieses Apostels für einen offenen Gottesdienst aufgreift. Über 80 Initiativen feiern solche Thomasmessen, Gottesdienste für Suchende, Zweifelnde und andere gute Christen, wie das entsprechende Netzwerk es etwas plakativ formuliert.

Im Grunde ist jeder gemeinsam gefeierte Gottesdienst ein möglicher Lernort, denn wir sind bei aller Freude dieser Zeit auch mit unseren Fragen nach Leid und Schwerem da. Heute am Sonntag der Barmherzigkeit vertrauen wir uns bewusst dieser Seite Gottes an und wenden uns an Jesus Christus.

Predigt: Liebe Mitchristen

Ist Ihnen die Frage vertraut: Hast Du das begriffen? Ab und zu vergewissere ich mich so, wenn ich versuche z.B. beim Mentoring etwas weiterzugeben. Ich bin sicher, sie kommt in vielen Gesprächen in der Familie, zwischen Freunden und Kollegen vor. Oft geht es um etwas, was man nicht anfassen kann. Das Wort Begreifen weist auf eine sehr grundlegende Art und Weise des Lernens hin. Der Tastsinn ist ja wahrscheinlich der Sinn für uns Menschen, der uns im Leben mit am längsten begleitet. Kleinstkinder und sehr alte Menschen sprechen noch auf Berührung an. Auch wenn sie für andere Kommunikationsformen nicht (mehr) zugänglich sind.

Und diese Form der Kommunikation wünscht sich der Apostel Thomas. Eigentlich ganz naheliegend — mutig und würde mir auch gefallen, so mag man denken. Eigentlich — denn in der Geschichte wird es ja dann nicht wahr. Thomas nimmt das Angebot Jesu vermutlich nicht an. Darüber möchte ich mit Ihnen etwas nachdenken, denn ich glaube, hier ist etwas Wichtiges verborgen.

In den erzählten Gottesbegegnungen im Alten Testament wird immer wieder davon gesprochen, wie Gott seine Hand auf jemanden legt, wie unser Name in die Hand Gottes geschrieben ist. Wie Gottes Nähe uns berührt. Aber die Umkehrung, die ja in diesem Wunsch des Thomas zum Ausdruck kommt, von der wird wenig berichtet.

Kurz vor dieser Ostererzählung heißt es im Johannes-Evangelium, dass Jesus Maria von Magdala sagt, halte mich nicht fest. Und der Jünger, der in der Passion- und Ostergeschichte Jesus berührt, tut dies ja in einer feindlichen Absicht. Judas küsst den Meister, um ihn an die Schergen auszuliefern.

Auch wenn sein Wunsch vielleicht nicht angemessen ist, Jesus nimmt den Thomas ernst. Und in der offenen Begegnung mit Jesus verwandelt sich der Wunsch des Thomas, Jesus so zu berühren. Er ist von IHM berührt und bekennt: Mein Herr und mein Gott. Thomas ist von Ehrfurcht ergriffen. Das ist übrigens eine ganz grundlegende Emotion, sagen uns aktuelle Forschungen. In den letzten 20 Jahren wurde da einiges herausgefunden. Ehrfurcht hilft Menschen, dass sie aufnahmefähig werden für neue, unerwartete Informationen. Wer sich dafür interessiert, kann in der SWR-Mediathek nachschauen. Mir ist beim Hören dieser Sendung klarer geworden, warum es in der Bibel heißt, die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Innehalten und Staunen hilft, sich neu zu orientieren – konkret im Fall des Thomas mit der Wirklichkeit des Auferstandenen das eigene Leben zu gestalten.

Er wollte den Finger in die offene Wunde legen. Eine sprichwörtlich gewordene Aktion, um etwas in Bewegung zu bringen. Eine aktive Person kommt gewisser Maßen von oben dazu und bringt durch ihre Aktion Veränderung im besten Fall Heilung. Übrigens ist das keine gute Ausgangsposition für eine Bekehrung, also ein Aufnehmen von Neuem in das persönliche Glaubensverständnis. Ehrfurchtserlebnisse führen dazu, dass Menschen sich angesichts des überwältigenden Eindrucks plötzlich selbst als klein empfinden – nicht im negativen Sinn, dass sie unbedeutend wären. Ihr eigenes Ego ist gegenüber der Welt einfach nicht mehr so wichtig. Und so kann die Wirklichkeit des lebendigen Christus bei Thomas ankommen. Und natürlich dann auch in der Folge bei den vielen, die im Laufe ihres Lebens zum Glauben an den lebendigen Gott finden. Meist gibt es da etwas in Leben, dass sie staunen ließ, oder erschauern, oder wie immer sie es in Worte bringen würden. Ich finde es jedenfalls hilfreich, mir bewusst zu machen, wir Menschen haben Anlagen in uns, die uns helfen, auch unser spirituelles Leben gut zu gestalten, neue Seite sich zu erschließen, dazu zu lernen. Es sind Gefühle oder Instinkte, also innere Muster, die da sind, die wir bewusst unterstützen können.

Dazu gibt es in dieser Ostergeschichte noch ein zweites Beispiel. Jesus wünscht den Jüngern als erstes den Frieden. Und ER bestärkt alle Anwesenden darin, zu vergeben. Wem Ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben. Alle sind angesprochen, nicht nur einige wenige. Die bedeutende Aussage des Evangelisten Johannes: Vergebung ist für alle eine wichtige Aufgabe. Wem ich vergebe, der kann leben — der findet zur Gemeinschaft, zumindest mit mir und hoffentlich auch mehr zu Gott hin. Nicht nur Ehrfurcht, auch das Konfliktverhalten der Menschen wird beforscht und manche Beobachtungen lassen darauf schließen, dass es archaische Impulse in uns gibt, die es ermöglichen, zu vergeben, und Impulse, die Rache fördern, also einer Vergebungsbereitschaft im Wege stehen. Wichtig ist also, den Menschen zu helfen, ihren Vergebungsinstinkt zu aktivieren. Dieser Instinkt wird durch Gemeinschaftserfahrungen gefördert, denn ein konstruktives, gutes Miteinander kann auf Dauer nur durch vielfältige Versöhnung lebendig bleiben.

Es gibt also in unserer Grundausstattung als Menschen (unserer DNA sagt man heute) wesentliche Anknüpfungspunkte für unseren Glauben. Die aktuelle Jahreslosung lenkt unseren Blick übrigens auch auf etwas, was das Verhalten der Menschen steuert. Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. In einem Umfeld, in dem Menschen Liebe spüren, sind sie eher bereit, zu vergeben – so das Miteinander zu stärken. So die Beobachtungen der Forschenden zu Impulsen der Rache und der Versöhnung. Bei diesem Spüren hilft Staunen und Ehrfurcht.

Jesu Wort Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. weist darauf hin, zu allen Zeiten können Menschen in diesen Glauben hineinfinden. Und gleichzeitig begleitet mich die Frage schon viele Jahrzehnte, wie Menschen dies tun. Ich bin davon überzeugt, Erfahrungen der Ehrfurcht, des Staunens über Gottes Nähe, Barmherzigkeit, über Bewahrung im Leben sind wichtige Hilfen.

Glaube kann man daher gut als eine Beziehung von Ehrfurcht beschreiben. Ehrfurcht hilft dabei, dass sich das Ich verkleinert, sich die Aufmerksamkeit für andere verändert. Menschen werden hilfsbereiter, bescheidener, nehmen sich weniger wichtig gegenüber anderen Menschen. Das erleichtert dann auch Versöhnung. Diese wesentliche Aufgabe für ein gutes Miteinander in Liebe ist daher auch Teil des Vater unser. Vergebung ist eine zentrale Brücke auf Gott hin, der Quelle des Friedens. Vergebung macht frei — eine Motivation für jeden und jede von uns, sich auf diesen Weg einzulassen, bewusst die Seiten in uns zu fördern, die eine Kultur der Liebe, der Vergebung, des guten Miteinanders, stärken.

Das Miteinander der Apostel ist für mich ein gutes Beispiel für eine solche Kultur. Thomas ist kritisch, kann Erfahrungen der anderen Apostel nicht nachvollziehen. Diese können ihn lassen – es ist ein Raum der Offenheit da, und durch die Beziehung der Apostel untereinander auch eine Einladung, diesen Raum zu betreten. Die 8 Tage in der Erzählung weisen uns auf den sonntäglichen Gottesdienst hin. Uns wird der Friede gewünscht, wir, die wir uns versammelt haben. Mit dem Auftrag diesen Frieden mit anderen zu teilen wird dieser Gottesdienst enden: Geht hin in Frieden — das meint ja, bringt den Frieden hinaus in den Alltag.

Dankbarkeit stärkt so eine Kultur, d.h. die Mitfeier jeder Eucharistie als Feier der Dankbarkeit bringt da etwas in Bewegung, nicht nur am Sonntag der Barmherzigkeit. Der damalige Papst wollte mit dieser Ausrichtung des Sonntags ab dem Jahr 2000 den Gläubigen helfen, sich mehr einer Kultur des Lebens, der Liebe zu öffnen. Also für einen Lebensstil, der die Versöhnungsinstinkte in uns fördert und so Frieden bringt.

Und natürlich fördert erfahrene Vergebung, dass Menschen sich neu berühren lassen, Racheimpulse und anderes Verhalten loslassen, Liebe und Barmherzigkeit ins eigene Herz aufnehmen. Dazu können alle beitragen. Ohne diesen Lebensstil in Familien, bei der Arbeit oder in der Freizeit bleiben Schätze unseres Glaubens ungenutzt, kann unser Miteinander weniger Kraft entwickeln. Menschen des Geistes haben etwas begriffen, haben sich berühren lassen von diesem Hauch, und können durch ihren Lebensstil dazu beitragen, dass andere den Frieden, den Gott schenken will, erfahren. Sie wissen um einen heilbringenden Umgang mit Schuld – ein Umgang, der nicht die Finger in die offenen Wunden legt und eigene Macht betont. Ehrfürchtig, wie der Apostel Thomas, können sie Gott und Sein Wirken staunend wahrnehmen, und Brücken bauen, wie es die anderen Apostel für Thomas taten. Damit wir dann miteinander glauben, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit wir durch den Glauben Leben haben in seinem Namen. — AMEN

 
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from Michael Gisiger

Achtsamkeit gegen Technostress

Die Digitalisierung prägt den Alltag nachhaltig, bringt jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch Herausforderungen wie den sogenannten Technostress mit sich. Dieser stellt eine psychische Belastung dar, die aus der Nutzung digitaler Technologien resultiert und das biologische Stresssystem aktiviert, was langfristig zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann. Es gibt aber einige, mittlerweile auch von der Forschung bestätigte Massnahmen, wie wir damit umgehen können.

#Technostress wird definiert als die negativen psychologischen Beziehungen zwischen Menschen und der Einführung neuer Technologien. Es handelt sich um ein Phänomen, das durch die veränderten Verhaltensweisen entsteht, die der Einsatz moderner Technologien in Büro- und Wohnumgebungen mit sich bringt. [1] Es handelt sich dabei nicht um ein neues Phänomen, denn bereits 1984 definierte der Organisationspsychologe Craig Brod [2] Technostress in seinem gleichnamigen Buch als eine „modern disease of adaptation caused by an inability to cope with the new computer technologies in a healthy manner.“

Die Ursachen und Auswirkungen von Technostress

Technostress entsteht durch direkte und indirekte Effekte der Digitalisierung. Direkte Effekte umfassen unmittelbare Probleme wie Systemabstürze oder die schlechte Bedienbarkeit von Software, die #Stress verursachen, wenn sie die Produktivität oder die Kontrolle über die Arbeitszeit bedrohen. Indirekte Effekte entstehen, wenn die Nutzung digitaler Technologien die Art und Weise verändert, wie Arbeit organisiert und erledigt wird. Beispiele hierfür sind eine erhöhte Arbeitsbelastung durch die Möglichkeit, grosse Informationsmengen schnell zu übermitteln, oder Ablenkungen am Arbeitsplatz, die durch aufblinkende Nachrichten oder das Internet verursacht werden. Zusätzlich führt die Entgrenzung der Arbeit, also das Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben, zu weiteren Belastungen. [3]

Technostress manifestiert sich durch eine Reihe von Symptomen, die sowohl psychologischer als auch physiologischer Natur sein können. Betroffene leiden häufig unter Angstzuständen, die sich in Schlaflosigkeit, erhöhter Reizbarkeit, Frustration und einem Verlust der Selbstbeherrschung äussern können. Diese Zustände beeinträchtigen nicht nur das persönliche Wohlbefinden, sondern führen auch zu vermehrten Fehlentscheidungen und einer verschlechterten Arbeitsleistung. Die Auswirkungen von Technostress erstrecken sich zudem auf den beruflichen Kontext, wobei eine Abnahme der Arbeitszufriedenheit, der Bindung an das Unternehmen und der Produktivität zu beobachten ist. [4]

Klare Grenzen und Pausen gegen Technostress

Was hilft gegen Technostress?

Eine im Jahr 2024 veröffentlichte Studie [5][6] hat die Rolle von #Achtsamkeit und digitaler Selbstsicherheit – der Fähigkeit, bestehende Fähigkeiten auf neue Geräte, Apps und Plattformen anzuwenden – bei der Reduzierung der negativen Auswirkungen der #Digitalisierung untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass eine erhöhte Selbstsicherheit und Achtsamkeit im Umgang mit Technologie dazu beitragen können, die Gesundheit digital Arbeitender zu schützen. Obwohl die Studie keine spezifischen Achtsamkeitstechniken untersuchte, berichteten Teilnehmer von einfachen Massnahmen wie einer kurzen Atempause oder einer kleinen Auszeit von der Technologie, die ihnen halfen, den Stress im digitalen Arbeitsumfeld zu reduzieren. Das Bewusstsein für den eigenen mentalen, emotionalen und physischen Zustand während der digitalen Arbeit wurde als besonders hilfreich hervorgehoben. Teilnehmer mit einem höheren Mass an Achtsamkeit fühlten sich durch Technologie weniger überwältigt und vermieden Multitasking, während sie klare Grenzen für die Nutzung technologischer Mittel festlegten, beispielsweise durch festgelegte Nutzungszeiten.

Darüber hinaus stellten die Autoren der Studie fest, dass digital kompetente Arbeitskräfte weniger Angst erlebten und diejenigen, die achtsamer waren, besser gegen die negativen Aspekte der digitalen Arbeit geschützt schienen. Personen mit grösserer Achtsamkeit und digitaler Selbstsicherheit zeigten ein stärkeres Gefühl der Selbstwirksamkeit im digitalen Arbeitskontext und waren besser in der Lage, ihre digitalen Gewohnheiten positiv zu verändern. Zu diesen Veränderungen gehörten das Setzen von Grenzen durch klare Regeln für die digitale Arbeit, wie das Ausschalten von Benachrichtigungen, das Bündeln von E-Mails oder das Abschalten der Geräte am Ende des Arbeitstages. Einige Teilnehmer nutzten zudem kurze Achtsamkeitsübungen, um ihre Technologienutzung zu regulieren und ihre physische sowie psychische Gesundheit bei der digitalen Arbeit zu fördern, beispielsweise durch kurze Spaziergänge oder das Zubereiten eines Tees.

Fazit

Abschliessend lassen sich aus den Erkenntnissen zur Bewältigung von Technostress mehrere praxisnahe Ratschläge ableiten, die den Alltag von digital Arbeitenden erleichtern können:

  • Achtsamkeit praktizieren: Einfache Achtsamkeitsübungen, wie tiefe Atemzüge oder kurze Pausen von der Technologie, können helfen, den digitalen Stress zu mindern. Das Bewusstsein für den eigenen mentalen und physischen Zustand stärkt die Resilienz gegenüber den Herausforderungen der digitalen Arbeit.
  • Digitale Kompetenz ausbauen: Die Fähigkeit, digitale Tools sicher und selbstbewusst zu nutzen, verringert die Angst vor Technologie und fördert eine gesündere Beziehung zu digitalen Arbeitsmitteln.
  • Klare Grenzen setzen: Das Festlegen von Nutzungszeiten und das Vermeiden von Multitasking können dabei helfen, die Überforderung durch Technologie zu reduzieren. Strategien wie das Abschalten von Benachrichtigungen oder das Festlegen fester Zeiten für die E-Mail-Bearbeitung tragen zu einem strukturierten Umgang mit Technologie bei.
  • Regelmässige Pausen einlegen: Kurze Unterbrechungen der digitalen Arbeit, sei es durch einen Spaziergang oder das Zubereiten eines Tees, fördern die Erholung und helfen, den Kopf freizubekommen.
  • Digitale Gewohnheiten reflektieren und anpassen: Ein bewusster Umgang mit Technologie und das regelmässige Hinterfragen eigener digitaler Gewohnheiten unterstützen eine gesunde digitale Arbeitsweise und können das Wohlbefinden steigern.

Diese Massnahmen können dazu beitragen, das Gleichgewicht zwischen Technologienutzung und persönlichem Wohlbefinden zu finden und so die negativen Auswirkungen der Digitalisierung effektiv zu mindern.


Fussnoten [1] https://doi.org/10.4403%2Fjlis.it-4523 [2] Brod, Craig (1984): Technostress: The human cost of the computer revolution. [3] https://www.forschung-und-lehre.de/karriere/wie-un-gesund-ist-digitale-arbeit-5528 [4] Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Technostress [5] https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0295631 [6] https://thenextweb.com/news/digital-mindfulness-reduce-effects-technostress-work

Bildquellen 1. und 2. Michael Gisiger, CC BY-NC-SA 4.0, via PixelFed

Disclaimer Teile dieses Texts wurden mit Deepl Write (Korrektorat und Lektorat) überarbeitet. Das beiden Bilden wurden mit Dall-E erstellt, 1. Prompt: „An illustration in a serene and calming style, depicting a person in a meditation pose, floating above a computer. The perspective is from behind, similar to a previous illustration, to convey a sense of tranquility and mastery over the digital world. The environment should be tranquil, possibly in a natural or minimalist indoor setting, to emphasize a harmonious balance between technology and mental well-being. The colors are soft and soothing, promoting a feeling of peace. This illustration is for a blog post cover, in a wide format.“, 2. Prompt: „An illustration in a serene and calming style, focusing on the theme of taking breaks by making tea and going for walks as a way to manage technology overload. The scene shows a person in a tranquil setting, perhaps in a cozy kitchen space, peacefully preparing a cup of tea, with a window or open door leading to a nature scene where the same person is seen enjoying a leisurely walk outside. This dual imagery emphasizes the importance of physical and mental disconnection from digital devices for rejuvenation. The colors should be soft and soothing, promoting a peaceful retreat from technology. This illustration is for a blog post cover, in a wide format.“

Topic #Erwachsenenbildung

 
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from Paulo Pilotti Duarte

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“The 'dominion theology' is a theological approach that emphasizes the idea that Christians have a divine authority to dominate and rule over the Earth. It is based on the interpretation of biblical passages that speak of the dominion given by God to human beings over creation, such as in Genesis 1:28.

In Brazil, dominion theology has been associated with certain groups and religious leaders who promote the idea that Christians should exert influence and control over various areas of society, including politics, economy, and culture, to establish the 'Kingdom of God' on Earth. This approach can be controversial and is often criticized for its selective interpretation of Scriptures and its often-questionable practical application.”

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Isadora Rupp | March 17, 2024 (updated 03/28/2024 at 12:36 p.m.)

The Dominion Theology, which preaches the domination of the world by ultraconservative Christianity, has animated part of the political power in Brazil and manifested itself in public acts. Originating from the evangelical movements in the United States in the 1970s and 1980s, the concept, when applied to politics, poses challenges to democracy, according to researchers interviewed by Nexo.

In this text, Nexo explains, with the help of two theologians and an anthropologist, what Dominion Theology is, in which spaces it is present in Brazil, and how it affects the Democratic State of Law.

Concept and Origin

Dominion Theology proposes to dominate all fields of social life and the public sphere with the presence and influence of ultraconservative Christianity.

According to anthropologist Christina Vital da Cunha, a professor at UFF (Federal Fluminense University) and collaborator of Iser (Institute of Religious Studies), Dominion Theology has roots in biblical interpretations. The fundamental reference is the book of Genesis.

“Then God said, 'Let us make mankind in our image, in our likeness, so that they may rule over the fish in the sea and the birds in the sky, over the livestock and all the wild animals, and over all the creatures that move along the ground.'” – Genesis (1:26)

For Cunha, this theology has more than a “alternative read” about the bible.

“The central characteristic of this theology advocates the domination of the world by Christianity, its values, and belief systems. And this is not new,” Cunha told Nexo.

According to the anthropologist, what happens from time to time is the updating of this theology to meet spiritual needs or institutional and power interests. This is something common and also present in other theological forms.

In the United States in the 1970s and 1980s, there was the rise of a reformed matrix of Dominion Theology, called reconstructionism, and a pentecostal one, better known as spiritual warfare, founded by American theologian Charles Peter Wagner.

Discourses by former First Lady Michelle Bolsonaro, current president of PL Mulher, follow Wagner's line. During the 2022 electoral campaign, during an evangelical service at Lagoinha Baptist Church in Belo Horizonte, Michelle stated that the dispute with the PT was a “war of good against evil.”

Dominion Theology is also expressed in the Seven Mountains Mandate, said Kenner Terra, a pentecostal pastor and professor at Betânia Baptist Church in Rio de Janeiro, with a doctorate in Religious Studies from the Methodist University of São Paulo.

Created by Americans Loren Cunningham and Bill Bright, the premise of the doctrine is that the Christian faith needs to occupy the seven main areas of society:

  • Government
  • Education
  • Religion
  • Family
  • Economy
  • Arts
  • Entertainment

“Apparently, there is a certain coherence in the understanding that Christians need to influence culture. The problem is how this is handled, mainly in the spaces of the extreme Christian right and neo-Pentecostals, with a posture of imposition,” Terra said.

Presence in Churches

Christina Vital da Cunha explains that there are differences in how Anglican, Presbyterian, and other churches identified as reformed or Protestant experience Dominion Theology compared to Pentecostal and neo-Pentecostal churches.

While Presbyterians prefer a silent, continuous power project exercised by influence, Pentecostals and neo-Pentecostals prefer public confrontation, visibility, and overt persecution of those identified as enemies.

The anthropologist exemplifies this difference by observing the public posture and strategy of leaders such as Supreme Court Minister and pastor André Mendonça and former Education Minister Milton Ribeiro, who are Presbyterians, and pastors like Silas Malafaia, Bishop Edir Macedo, and Congressman Nikolas Ferreira (PL-MG), who are linked to Pentecostal or neo-Pentecostal denominations.

“In political practice, these actors may gather strength, but they have different social origins and styles,” said Cunha.

According to Pastor Kenner Terra, Dominion Theology is not a potent discourse in most evangelical churches, meaning there is no replacement of other theologies, such as prosperity theology, for example, by Dominion Theology, but rather an intersection between them.

“Neo-Pentecostal churches have a special interest in Dominion Theology because of the logic of cultural battle. In this logic, on one side, there are political figures and organizations that want to end Christian principles and who are occupying positions of power. On the other side, there are Christians to save the faithful and protect morality and the family,” Terra said.

The Universal Church of the Kingdom of God, founded by Bishop Edir Macedo, the International Church of God's Grace, led by Pastor R. R. Soares, and Lagoinha Baptist Church, led by the Valadão family, are some examples of churches marked by Dominion Theology.

“But there is no bloc of evangelical churches with a project that takes into account Dominion Theology. It's more fluid. There is a horizon where it is understood that political agents need to dominate the spheres of society. It's not possible to apply theology so quickly. It's not an orchestrated act,” said Terra.

According to the pastor of Betânia Church, Dominion Theology is different from theonomy, which seeks to establish a legal system based on biblical text, such as in Margaret Atwood's novel “The Handmaid's Tale,” which deals with a fundamentalist totalitarian theonomy that overthrows the United States government.

“Dominion Theology does not go that far. It may be that some radical has this expectation that the Bible is above the Constitution. In a Democratic State of Law, this is not possible. But what there is, indeed, is an attempt to insert and bring to the discussion table Christian perspectives on issues that belong to the public sphere,” Terra said.

Presence in Politics

The mixing of politics with religion was defended by Michelle Bolsonaro on several public occasions throughout her husband's government, most recently in her speech at the rally in defense of the former president on February 25. The 1988 Constitution states that the Brazilian state is secular, separate from the Church, with religious freedom for all beliefs and denominations.

“For a long time, we were negligent to the point of saying that we could not mix politics with religion. And evil occupied the space. The time has come now for liberation. Because I believe in a living God. An all-powerful God who is capable of restoring and healing our nation. Do not give up, women, men, young people, children. Do not give up on our country. Keep praying, keep calling out. I know that our God, from the heavens above, will grant us relief.”

Historian João Cezar de Castro Rocha, a professor of comparative literature at UERJ (State University of Rio de Janeiro), says that the rally will be seen by historians in the future as a moment when the Dominion Theology project became explicit.

“When Michelle says that the time of liberation has come, what she is saying is: the time has come for the civil State to subordinate itself to faith, not to spirituality, but to their belief. Thinking about this, everything in our country starts to become quite clear and very worrying,” Rocha said in an interview with Agência Pública on sunday.

Ronilso Pacheco, a theologian from PUC-Rio and director of Iser (Institute of Religious Studies), told Nexo that the rally on Paulista Avenue was not a climax of Dominion Theology. “The movements of the extreme right and ultraconservative evangelicalism have been happening for a long time and in various forms, with an educational exchange and think tanks that finance various missions in Brazil.”

Although Michelle's and other politicians' religious discourse, such as Senator Magno Malta (PL-ES), was aimed at evangelicals, most of those present were not followers of the religion, according to a study by the Monitor do Debate Político Digital da USP (Digital Political Debate Monitor of USP).

According to the survey, which interviewed 575 people, throughout the extent of the demonstration on Paulista Avenue, 43% of those present declared themselves Catholics.

The majority of those present were men (62%), white (65%), aged between 55 and 65 years (25%). A profile distinct from the evangelical mass, which is predominantly female, black, and peripheral.

According to Christina Vital da Cunha, the pro-Bolsonaro rally held in late February reveals a religious behavior that is not new, although it has been strengthening with the growth of the extreme right as a political phenomenon and sought to shield the demonstration.

“Any attempt to delegitimize it [the demonstration] or prevent it would be taken as intolerant, an affront to religious freedom. At the same time, it aimed to emotionally lead people as if they were all involved in a war of good against evil, in which the religious domination of politics would be justified,” the anthropologist said.

Pacheco also affirms that Dominion Theology has been present throughout the Bolsonaro government, with a presence in ministries such as Education, Justice, Human Rights, and Foreign Affairs.

“This is Dominion Theology: to conquer the Ministry of Education to determine what content, what books are. Set the agenda for what human rights are. This is Dominion Theology. On Paulista Avenue, it's much more of a big caricature,” the theologian said.

Damage to Democracy

The anthropologist and the two theologians interviewed by Nexo agree that the use of Dominion Theology by politics brings risks and challenges to Brazilian democracy.

For Pastor and theologian Kenner Terra, the anti-democratic attacks on January 8, 2023, are a concrete example of the fragility of democracy in Brazil, as they made a “dangerous symbiosis” between religious discourse and the implementation of a coup d'état.

“The institutions of Brazil are strong, and only a religious coup could destroy our Democratic State of Law so that it becomes a religious State. But even if it doesn't reach that point, the posture of these agents

Ronilso Pacheco evaluates that the insertion of the idea is a “total risk” to democracy. “Dominion Theology composes the idea of Christian nationalism, that Brazil should be guided by ultraconservative Christian and evangelical fundamentalist values. It is a threat because it does not tolerate diversity. It's not domination for nothing. Why does it not tolerate plurality, inter-religious dialogue, only those who submit to their dominion.”

Anthropologist Christina Vital da Cunha affirms that “there is no doubt” that Dominion Theology as a spiritual orientation animated the top of the Executive power in the Bolsonaro government and continues to animate the practice of a group of politicians in Brazil.

“But not only this theological form is a challenge to democracy, to diversity, to overcoming social inequalities, but also the economic greed and class domination of many powerful people, who are not only religious,” said Cunha.

–> Source: O que é teologia do domínio. E como ela aparece no Brasil

–> Further read: [TEOLOGIA DO DOMÍNIO: UMA CHAVE DE INTERPRETAÇÃO DA RELAÇÃO EVANGÉLICO- POLÍTICA DO BOLSONARISMO])https://revistas.pucsp.br/revph/article/download/60331/42102

 
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from Cineneh

Es heißt im Talmud, “Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt”. Darauf bezieht sich der Titel von James Hawes' Biografie-Verfilmung. Der Brite Hawes, der bisher als Fernsehregisseur tätig war, von ihm stammen Episoden von Doctor Who oder Penny Dreadful, widmet sich der Lebensgeschichte des Handelsmaklers Nicholas Winton, der für unzählige jüdische Kinder in den 30er Jahren zum Lebensretter wurde. Hier greift der Vergleich zu Oskar Schindler, der zahlreiche, ihm zugewiesene Zwangsarbeiter rettete. Weit nach dem Krieg überreichten ihm die Geretteten einen Ring, in dem sie eben jenen Spruch eingraviert hatten.

Nicholas Winton reiste auf Einladung eines Freundes vom “British Committee for Refugees from Czechoslovakia” nach Prag. Die Stadt war nach der Sudetenkrise von Flüchtlingen überlaufen. Winton war ob seiner Familiengeschichte, seine Eltern hießen ursprünglich Wertheim und waren Anfang des 20. Jahrhunderts nach Großbritannien ausgewandert, sensibilisiert für das Schicksal anderer. Er wollte helfen. Zumindest den Kindern könnte er einen Weg aus dem Elend öffnen. Nach dem britischen Gesetz konnten Kinder unter 17 Jahren, sofern sich Bürgen fanden, die die Kinder aufnahmen und für Visa und Reisekosten aufkamen, ins Land kommen. Winton und zahlreiche Helfer sowohl in Prag also auch in Großbritannien taten genau das. Geld sammeln, Unterstützende und Adoptiveltern finden, Visa organisieren, Züge buchen. Innerhalb eines Jahres konnte sein Team über 600 Kinder nach Großbritannien bringen. Nur der letzte Transport scheiterte. Es war der 1. September 1939.

Jahrelang hatte Winton über die Zeit in Prag geschwiegen. Erst in den 80ern tauchen die alten Unterlagen in einem Koffer wieder auf. Ausgerechnet eine boulevardeske Talk-Show bringt Winton mit den inzwischen erwachsenen Kindern zusammen. Die legendäre TV-Show That's Life! schrieb mit dieser gewagten Zusammenführung auch ein Stück britischer Fernsehgeschichte, wenn man das glauben mag. Das Drehbuch von One Life von Lucinda Coxon und Nick Drake fußt auf der Biografie If It's Not Impossible… The Life of Sir Nicholas Winton von Wintons Tochter Barbara, die folglich die Produktion auch begleitete. Auf ihren Wunsch hin, trug man die Hauptrolle Anthony Hopkins an.

One Life erzählt sich in zwei gleichwertigen Zeitsträngen. Winton, gespielt also von Anthony Hopkins und hier eindeutig das Highlight des Filmes, versucht die alten Erinnerungsstücke in gute Hände zu geben. Dabei erinnert er sich an die Vergangenheit, reflektiert das Geschehene und bedauert, dass er nicht mehr Kinder hatte retten können. Die Erinnerungen, hier spielt Johnny Flynn den jüngeren Winton, setzen mit der ersten Reise nach Prag ein. Eher konventionell wird das Elend der Kinder gezeigt. Sein Enthusiasmus, dass man etwas tun müsse und könne, wird von den Hilfskräften vor Ort gedämpft. Da kommt jemand her, ist noch keine fünf Minuten vor Ort und meint schon alles besser zu wissen. Dadurch wird die Figur Wintons natürlich etwas erhöht. Aber die Hürden sind enorm und ohne Helfer wäre auch Winton gescheitert. Da greift der Film zum Beispiel die Rolle seiner Mutter auf, gespielt von Helena Bonham Carter. Sie steht im Kampf mit der britischen Bürokratie an vorderster Front und akzeptiert kein Nein.

Die Szenen, die sowohl Prag als auch London Ende der 30er zeigen mögen den Regeln der Spannungskurve folgen, aber sie sind in Zeiten, in denen wir uns ein ums andere Mal mit den Flüchtlingsströmen von heute auseinandersetzen müssen, bitter nötig. Wo ein Wille ist, ist nämlich ein Weg. One Life erfindet das Kino nicht neu. Es ist sogar recht konventionell gedreht. Es setzt auf Wirkung. Seiner Hauptfigur muss die Handlung gar kein Denkmal setzen. Bereits mehrmals wurde Wintons Leben filmisch angegangen. Aber die Wirkung, auf die One Life setzt, hat dieser Film auch. Da bleibt wohl kein Auge trocken, wenn Winton in einer von ihm eher nicht so geschätzten Fernsehsendung, plötzlich jemanden trifft, den er gerettet hatte. Eine Szene, die im Film übrigens mit zahlreichen Überlebenden besetzt wurde.

Ganz unumstritten ist One Life nicht. Nicht nur, dass die Nebenfiguren Nebenrollen bleiben, werden auch die Kinder und ihre Eltern auf ihre Rolle in Not reduziert. Auch kreidete man der BBC, die den Film mitproduzierte und bewarb, an, dass sie die Kinder als zentraleuropäische Kinder benannte. Die BBC nahm die Kritik an und änderte ihren Auftritt und erwähnte erst jetzt, dass es sich um hauptsächlich jüdische Kinder handelte. Auf der Gala der “Cinema for Peace”-Veranstaltung im Februar dieses Jahres in Berlin, zeichnete man One Life zusammen mit Golda, der demnächst ins Kino kommt, und The Zone of Interest aus.

One Life, besonders durch das leise und präzise Spiel von Anthony Hopkins, überzeugt eher durch die Darstellung der Organisation der Kindertransporte. Nur in Anklängen spricht der Film auch an, was es für die Eltern bedeutet haben muss, ihre Kinder in fremde Hände geben zu lassen. Die eigentliche Reise ist dabei weniger Thema. Mehr schon steht die Figur von Winton selbst im Mittelpunkt. Hier hebt der Film gerade das Gewöhnliche und die Bescheidenheit des Mannes hervor.

Eneh

Spielfilm Originaltitel: One Life Regie: James Hawes Drehbuch: Lucinda Coxon, Nick Drake Vorlage: Barbara Winton Kamera: Zac Nicholson Montage: Lucia Zucchetti Musik: Volker Bertelmann Mit Anthony Hopkins, Johnny Flynn, Helena Bonham Carter, Lena Olin, Romola Garai, Alex Sharp, Jonathan Pryce Großbritannien 2023 109 Minuten Kinostart: 28. März 2024 Verleih: Square One Festivals: Toronto 2023 TMDB

zuerst veröffentlicht: der Link führt zum BAF-Blog

#Filmjahr2024 #Filmkritik #Spielfilm #SquareOne

 
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from vorinstanz

Im Seminar “Textarbeit” stelle ich verschiedene Methoden des “Notizmanagements” vor, Schwerpunkt Schule und Studium. Unter anderem arbeiten wir mit Outlinern, beispielhaft mit #Workflowy. Dieses ist inzwischen rund 14 Jahre am Markt und hat so etwas wie Kultstatus erlangt.

Zur Einführung ein Lernvideo, der Kernelemente des Tools, vor allem aber der Methode, skizziert.

#tools #wissensmanagement #lernen #notizen #weiterbildung

 
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from Michael Gisiger

Papier mit Digital verknüpfen

Wie ich in den letzten drei Beiträgen dieser Serie gezeigt habe, gibt es gute wissenschaftliche Belege dafür, dass unser Gehirn mit Stift und Papier „besser denkt“. Aber all unsere Gedanken, Ideen und Notizen digital speichern zu können, hat eine Reihe von Vorteilen, die Papier alt aussehen lassen. Die Medium-Methode, die im ersten Beitrag vorgestellt wurde, versucht beide Welten – die Stärken von Stift und Papier und die digitale Speicherung – miteinander zu verbinden. Für mich hat die Medium-Methode allerdings einen kleinen, aber entscheidenden Nachteil: Sie geht davon aus, dass man den Grossteil des Arbeitstages am Schreibtisch verbringt. Ich bin aber viel unterwegs oder stehe vor Leuten und unterrichte. Ich verbringe also relativ wenig Zeit am Schreibtisch. In diesem vorerst letzten Teil der Serie möchte ich daher meinen eigenen Workflow vorstellen, der auf der Medium-Methode basiert. Auch ich benutze Notizbücher in Kombination mit Software, achte aber darauf, möglichst mobil zu sein. Ich nenne das der Einfachheit halber die Medium-Mobile-Methode.

Was wird benötigt?

Um meine Variante, die Medium-Mobile-Methode, anzuwenden, benötigt man folgende Hilfsmittel:

  • ein Kollektaneenbuch (Common Place Book) im Format A6
  • ein Reporterblock im Format A6
  • Stifte
  • ein Aufgabenverwaltungsprogramm
  • eine Notizen-App
  • einen Online-Kalender
  • optional: ein Collegeblock im Format A4

Bei der Software setze ich so weit wie möglich auf #OpenSource Software. Für Notizen und mein Personal Knowledge Management (PKM) verwende ich Joplin und für die Verwaltung meiner Aufgaben setze ich auf das Format todo.txt, das komplexe Aufgabenlisten als Textdateien speichert, die mit jedem Texteditor bearbeitet werden können. Auf dem Handy verwende ich dafür todo.txt for Android, auf dem Desktop sleek, wobei meine Aufgabenliste über die Dropbox synchronisiert wird. Meine Termine verwalte ich aber nach wie vor mit Google Kalender.

Das Praktische an der Medium-Methode und an meiner Variante davon ist aber, dass sie unabhängig von einer bestimmten Software funktionieren. YMMV.

Das Kollektaneenbuch

Auch bei mir steht ein Notizbuch im Zentrum, allerdings im handlichen Format A6. In diesem Kollektaneenbuch sammle ich Wissens- und Informationshappen sowie Ideen, die irgendwann vielleicht von Nutzen sein könnten und die später meist auch digital abgelegt werden. Im Notizbuch selber habe ich keine Struktur, ausser dass ich die Notizen grob in eine Handvoll Rubriken aufteile und das Inhaltsverzeichnis des Notizbuchs nutze. Ansonsten lebt mein Kollektaneenbuch von der Zufälligkeit der Einträge.

Erfahrungsgemäss fülle ich etwa vier solcher A6-Notizbücher in einem Jahr, also eines pro Quartal. In diesen Notizbüchern sammle ich alles, was sich unterwegs und abseits des Computers am Schreibtisch im Homeoffice an interessanten Fundstücken ansammelt: Podcasts, E-Books, Zeitungen, Zeitschriften, Radiosendungen etc. Wenn ich am Computer sitze, wandern solche Fundstücke natürlich direkt in meine Notizen-App.

Notizbuch A6

Mein Kollektaneenbuch erfüllt noch einen weiteren Zweck: Es ist mein Mittel gegen das allgegenwärtige Doomscrolling. Ich habe mir nämlich vorgenommen, jedes Mal, wenn ich das Bedürfnis verspüre, mein Handy zur Hand zu nehmen, stattdessen zu meinem Notizbuch zu greifen und darin zu lesen. Das funktioniert nicht immer, aber immer öfter. Dadurch, dass ich meine Notizen immer wieder zur Hand nehme, kann ich bereits in diesem Stadium Verknüpfungen zwischen den einzelnen Einträgen herstellen und neue Einsichten hinzufügen. Im Grunde genommen führe ich also alle Schritte des CODE-Systems von Tiago Forte (Capture, Organize, Distill und Express), das ich für mein #PKM verwende, bereits auf Papier durch, bevor ich die Notizen digitalisiere.

Der Reporterblock

Auch beim Reporterblock setze ich auf das Format A6. Im Gegensatz zum Kollektaneenbuch finden sich hier nur „Wegwerfnotizen“, in erster Linie meine tägliche To-do-Liste und sonstige Notizen ohne bleibenden Wert. Der Reporterblock erfüllt für mich also auch die Funktion der Haftnotizen in der Medium-Methode.

Ein typischer Tag in meinem Reporterblock ist selten länger als eine A6-Seite und beginnt mit Tag und Datum. Darunter folgen dann die To-dos des Tages und gegebenenfalls weitere kurze Notizen. Als Key verwende ich eine vereinfachte Variante aus dem Bullet Journal nach Ryder Carroll:

Symbol Bedeutung
• Task Task
• Task Task erledigt
> Task Task auf anderes Datum verschoben
– Notiz Notiz
△ Wichtig Wichtig, muss verschoben werden

Die Aufgaben des Tages erfasse ich jeden Morgen in meinem kurzen Daily Planning (s. unten). Ich setze auf eine To-do-Liste auf Papier, weil es einfach ist und durch keinen Feature-Bloat behindert wird. Digitale Aufgabenlisten tendieren dazu, alles aufzusaugen wie ein Schwamm und in der Folge werden wir erdrückt vom überwältigenden Pendenzenberg. Darum braucht es eine Priorisierung und einen Filter. Diese Aufgabe übernimmt bei mir das kleine Papierformat, mehr als die empfohlenen fünf bis acht Tasks am Tag haben gar keinen Platz. Das kräftige Durchstreichen eines erledigten Tasks mit einem Stift auf Papier befriedigt zudem deutlich mehr als ein Kästchen in einer Software wegzuklicken. Es wird einfach mehr des „Glücksbotenstoffs“ Dopamin ausgeschüttet.

Der Reporterblock ermöglicht es auch, einzelne Seiten einfach herauszureissen, wenn ich sie woanders verwenden möchte. Und ist der Block voll, landet er im Recycling.

Das morgendliche Daily Planning

Ich mache eigentlich keine wöchentlichen oder gar täglichen Planungsrunden. Dafür bin ich zu undiszipliniert und es liegt mir auch nicht. Ausserdem gibt es wissenschaftliche Hinweise darauf, dass zu viel Planung kontraproduktiv sein kann. Dennoch habe ich es mir angewöhnt, jeden Morgen ein paar Minuten damit zu verbringen, meine Taskverwaltung zu öffnen und die Tasks des Tages in meinen Reporterblock zu übertragen sowie die erledigten Aufgaben des Vortags in der Software ebenfalls abzuhaken. Dieser zweite, wenn auch deutlich kleinere „Dopamin-Kick“ zu Beginn des Tages ist sicher hilfreich.

Langfristige digitale Speicherung

Zu erledigende Aufgaben sind alle in meiner Aufgabenverwaltung erfasst. Für Tasks ist dies meine Inbox, die von Anfang an digital ist. Bei meinen Notizen im Kollektaneenbuch ist es anders. Hier geschieht die Digitalisierung in mehreren Stufen:

  1. Entsteht aus den Notizen ein Projekt (z. B. ein Blogbeitrag), dann erfasse ich alles damit zusammenhängende so schnell wie möglich auch in meiner Notizen-App, um dort weiterarbeiten zu können.
  2. Ist ein Notizbuch voll, dann schaue ich es abschliessend noch einmal durch und erstelle parallel dazu in meiner Notizen-App in einer Notiz ein Inhaltsverzeichnis aller Einträge.
  3. Einträge im Notizbuch, die ich für nützlich oder interessant halte, werden zusätzlich gescannt und erhalten eine eigene Notiz in meiner Notizen-App. Die Scans erstelle ich mit meinem Flachbettscanner in 600 dpi und bearbeite sie nach. Die gescannten Seiten werden anschliessend mit den wichtigsten Kernaussagen ergänzt.
  4. Einträge, die mich nicht mehr ansprechen, werden nicht gescannt, bleiben aber über das Inhaltsverzeichnis in der Notizen-App digital referenziert.

Mit diesem Vorgehen habe ich bislang gute Erfahrungen gemacht, feile aber noch weiter an der Nachbearbeitung der Scans. Einige gute Tipps dazu gibt z. B. dieses Youtube-Video.

Der optionale Collegeblock

Ein Problem, das ich auch immer wieder bei mir beobachte, ist, dass ich, sobald ich am Computer mit der Tastatur Notizen mache, sofort anfange, Tippfehler zu korrigieren und am Satzbau zu feilen. Ich empfinde das als hinderlich für kreatives Denken. Auf Papier mache ich das nicht. Vielleicht streiche ich ab und zu mal ein Wort durch, aber wenn ich meine Gedanken auf Papier schreibe, dann fliessen sie einfach und es ist egal, ob da Fehler drin sind oder nicht. Zudem habe ich auf Papier mehr Freiheiten bei der Visualisierung meiner Ideen.

Collegeblock

Ich nutze daher an meinem Schreibtisch einen Collegeblock mit Spiralbindung im Format A4 mit heraustrennbaren Seiten. Jedes Projekt im weitesten Sinne beginnt auf diesen Seiten mit Notizen, Skizzen etc. Auch dieser Blogeintrag hat auf einer solchen Seite begonnen. Wenn ich alles geordnet und strukturiert habe, werden die Seiten eingescannt und wandern in meine Notizen-App, wo die Ergebnisse finalisiert werden.

Fazit

Die Medium-Mobile-Methode, die ich in diesem Blogbeitrag vorgestellt habe, bietet meines Erachtens einen praktikablen Ansatz, um die Vorteile handschriftlicher Notizen mit den Effizienzsteigerungen digitaler Werkzeuge zu verbinden. Diese Methode zeigt, dass Flexibilität und Mobilität im Arbeitsalltag nicht auf Kosten von Organisation oder Produktivität gehen müssen. Durch die bewusste Kombination traditioneller und moderner Werkzeuge entsteht ein System, das sowohl die tiefere Verarbeitung von Informationen durch handschriftliche Notizen ermöglicht als auch die Zugänglichkeit und Verwaltbarkeit durch digitale Technologien sicherstellt.

Dieser Beitrag ist Teil einer lockeren Serie:
1. Papier und Digital effizient verbinden (1): Die Medium-Methode
2. Papier und Digital effizient verbinden (2): Wie das Schreiben von Hand das Lernen und die Gedächtnisleistung fördert
3. Papier und Digital effizient verbinden (3): Und was ist mit Stift auf Display?
4. Papier und Digital effizient verbinden (4): aktuelle Studienergebnisse als Nachtrag
5. Papier und Digital effizient verbinden (5): Meine Medium-Mobile-Methode

Disclaimer Teile dieses Texts wurden mit Deepl Write (Korrektorat und Lektorat) überarbeitet.

Bildquellen 1. pexels.com 2. und 3. pxhere.com, CC0 (Public Domain)

Topic #Erwachsenenbildung

 
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from Скучный бложик тестировщика

А мужики знают,  что лежат в RuStore?

Не так давно в RuStore завезли Signal. И это (по крайней мере сейчас) оригинальное приложение. Я даже упоминал об этом на lor.sh, и люди посчитали, что это поддельное или пропатченное приложение. Но нет, обновление из RuStore без проблем установилось поверх существующего оригинального приложения, что означает, что это тоже оригинальное. Ну, либо VK смогли украсть закрытый ключ подписи, конечно.

Всё было ничего до недавнего времени, пока не появилось обновление Signal, несовместимое с текущей версией. И я испугался, что VK пытается сейчас уже раздавать подделку, из-за чего и сел разбираться.

Вытянул приложение с личного телефона, с эмулятора и из RuStore и сравнил их. Приложение в RuStore имеет оригинальную подпись производителя:

RuStore при выкачивании apk даёт имя 0.apk

Да что там говорить, это буквально один и тот же файл, который я добыл из GPlay:

X — это установленный из GPlay

Но что за файл? Почему люди подозревают, что что-то здесь не так, почему приложение не устанавливается и RuStore пишет сообщение о несовместимости?

Выглядит крайне подозрительно. Оригинал ведь совместим

Вполне справедливые подозрения в подделке

Дело в том, что приложение в RuStore было загружено из стороннего магазина — из Aptoide. Что, кстати, немного забавно, ведь сам RuStore защищается от того, чтобы из него приложениях могли тянуть.

Правильно ли так делать?

Так вот в Aptoide была загружена версия более старшая, чем у пользователей, но под архитектуру Intel:

Теперь понятно, почему не устанавливалось на телефоны

Таких смартфонов сейчас уже не осталось, на сколько я знаю, а значит это версия скорее для эмуляторов. Кто-то вытянул с эмулятора Signal и загрузил в Aptoide. А RuStore спёр её к себе. Только ошибка VK заключается в том, что они не умеют разделять версии по архитектуре процессора (важно для нативного кода) и просто всегда отдают самую старшую.

Итог закономерен — RuStore предлагает версию с бОльшим version code, но под другую архитектуру процессора. И у пользователей она не устанавливается. Понятное дело, что в GPlay такого нет и тот отдаёт всегда правильную. Но мало того, свободный F-Droid тоже умеет понимать архитектуру и отдаёт правильную. А бедная инди компания VK не смогла это учесть. В общем, хочу успокоить пользователей — приложение не поддельное. Это просто VK вот так работает.

Пока писал эту статью, произошли изменения:

  • Aptoide убрал Signal под x86_64
  • RuStore, видимо, убрал вслед за ними. Либо, как вариант, мне прилетела более старшая версия из GPlay и только поэтому RuStore перестал предлагать обновиться

    Резюмируем. Signal в RuStore настоящий (пока?), но магазин пока не готов к реальности :)

 
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