#ThunderCinema #pelicula #gratis - Van Helsing: El Cazador de Monstruos
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https://www.gleichwuerdig.ch/frauengebets-initiative-zur-welt-synode-2-27-oktober-in-rom/
from Michael Gisiger
Viele Menschen streben nach einem erfüllteren Leben, doch oft fühlen sie sich von den zahlreichen Anforderungen und Optionen überfordert. Zwischen der Jagd nach Erfolg, Selbstverwirklichung und Glück bleibt oft wenig Raum für echte innere Balance und Zufriedenheit. Die Frage, wie wir ein authentisches Leben führen können, bleibt für viele unbeantwortet. Søren Kierkegaard, der dänische Philosoph des 19. Jahrhunderts, hat sich intensiv mit dieser Frage auseinandergesetzt.
Seine Gedanken bieten auch heute noch wertvolle Impulse, um inmitten der Unsicherheit und Komplexität unseres Alltags zu uns selbst zu finden. In diesem Beitrag stelle ich fünf zentrale Ideen aus Kierkegaards Philosophie vor, die dir helfen können, ein bewussteres und erfüllteres Leben zu führen.
Søren Kierkegaard (1813–1855) gilt als einer der Begründer der Existenzphilosophie. Geboren in eine wohlhabende dänische Familie, studierte er Theologie und Philosophie. Doch statt einer klassischen akademischen Laufbahn entschied er sich für ein freies Schriftstellerleben. Kierkegaard war ein Denker, der sich gegen die Abstraktionen und das rationale Systemdenken seiner Zeit wandte, insbesondere gegen die Philosophie Hegels.
Sein zentrales Anliegen war das Individuum. Er kritisierte die Tendenz, das Leben in objektiven, universalen Kategorien zu erklären, und plädierte stattdessen für die subjektive Erfahrung und persönliche Entscheidung. Für ihn war die Frage, wie man als einzelner Mensch in einer oft widersprüchlichen Welt ein sinnvolles Leben führen kann, von entscheidender Bedeutung. Kierkegaards Werke, darunter Entweder – Oder und Die Krankheit zum Tode, haben bis heute grossen Einfluss auf Philosophie und Theologie und sprechen insbesondere Menschen an, die nach tieferem Sinn und Authentizität im Leben suchen.
Für Kierkegaard beginnt ein erfülltes Leben mit Selbsterkenntnis. Dieser Prozess verlangt eine ehrliche und tiefgehende Auseinandersetzung mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und Motiven. Dabei geht es nicht darum, sich selbst auf oberflächliche Weise zu analysieren, sondern in die Tiefe des eigenen Wesens vorzudringen und die Widersprüche, Unsicherheiten und Schwächen offen zu betrachten. Kierkegaard selbst reflektierte in seinen Tagebüchern immer wieder über seine eigenen Unzulänglichkeiten und erkannte, wie sehr persönliche Eitelkeiten und Selbsttäuschung das eigene Leben bestimmen können.
Ein zentraler Punkt in Kierkegaards Philosophie ist seine Warnung vor dem Vergleich mit anderen. „Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit“, schrieb er. Wer sich ständig mit anderen vergleicht, verliert den Blick auf die eigene Entwicklung und Selbsterkenntnis. Der Weg zur Selbstfindung führt nicht über den Vergleich mit anderen, sondern über die Auseinandersetzung mit sich selbst.
Selbsterkenntnis bedeutet auch, die eigenen Motive zu hinterfragen und sich von gesellschaftlichen Normen und Erwartungen zu lösen. Ein authentisches Leben kann nur entstehen, wenn wir uns von fremden Urteilen befreien und uns unseren eigenen Zielen und Werten bewusst werden.
Praktischer Tipp: Um deine Selbsterkenntnis zu fördern, kannst du regelmässig Tagebuch führen oder dir gezielt Zeit für persönliche Reflexion nehmen. Gespräche mit vertrauten Menschen helfen ebenfalls, dich mit deinen eigenen Gefühlen und Gedanken auseinanderzusetzen.
Kierkegaard forderte, dass wir die Unsicherheit und Ambiguität des Lebens annehmen. Für ihn ist das Leben nicht dazu gedacht, einfache Antworten zu liefern oder absolute Gewissheit zu bieten. Stattdessen bestehen viele Bereiche unseres Daseins aus Widersprüchen, die wir akzeptieren müssen, um authentisch zu leben. Kierkegaard selbst lebte in einem Spannungsfeld zwischen der Sehnsucht nach Normalität und Geborgenheit und dem Streben nach individueller Freiheit. Safranski beschreibt in seinem Buch Einzeln sein (2021) dieses Dilemma treffend: „Die doppelte Sehnsucht, die nach Normalität und Geborgenheit unter dem Dach des Allgemeinen einerseits und die nach ungehemmter Einzelheit andererseits […]“ (S. 123).
Anstatt nach festen Sicherheiten zu streben, ermutigt Kierkegaard uns, die Unsicherheit als Chance zu betrachten, unser Leben immer wieder neu zu gestalten und offen für Veränderungen zu sein. Diese Haltung eröffnet uns die Möglichkeit, uns weiterzuentwickeln, anstatt an starren Vorstellungen festzuhalten.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Kierkegaards Ansatz ist seine „indirekte Kommunikation“: Anstatt die Wahrheit direkt zu präsentieren, verwendet er Ironie und Paradoxa, um seine Leser dazu zu bringen, selbst nachzudenken und ihre eigene Unsicherheit zu akzeptieren. Das Leben ist komplex und lässt sich nicht in einfache Regeln fassen. Kierkegaard zeigt, dass der Versuch, alle Unsicherheiten zu eliminieren, uns letztlich in die Verzweiflung führt, während die Annahme der Unsicherheit den Weg zu innerem Wachstum öffnet.
Praktischer Tipp: Versuche, Unsicherheit nicht als Bedrohung zu sehen, sondern als Raum für neue Möglichkeiten. Statt nach festen Antworten zu suchen, sei offen für Veränderungen und unterschiedliche Perspektiven.
Kierkegaard war überzeugt, dass ein erfülltes Leben nur dann möglich ist, wenn wir die volle Verantwortung für unsere Entscheidungen übernehmen. Er lehnte die Idee ab, dass äussere Umstände oder andere Menschen für unser Schicksal verantwortlich gemacht werden können. Stattdessen liegt es an uns, bewusst zu wählen und die Konsequenzen unserer Handlungen zu tragen. Kierkegaard selbst entschied sich bewusst gegen eine bürgerliche Karriere und für das Leben als freier Schriftsteller – ein Weg, der Unsicherheiten, aber auch persönliche Freiheit mit sich brachte.
Wie Safranski es beschreibt: „Er entscheidet sich, vom Möglichkeitsmenschen zum Wirklichkeitsmenschen zu werden“ (S. 126). Diese Entscheidung für die Wirklichkeit bedeutet, dass man sich nicht in endlosen Optionen und Möglichkeiten verliert, sondern aktiv handelt und Entscheidungen trifft, auch wenn diese die Vielfalt der Möglichkeiten reduzieren. Wirklichkeitsmenschen sind diejenigen, die handeln und damit ihre Verantwortung übernehmen.
Kierkegaard fordert uns auf, die Last dieser Verantwortung nicht als Bürde, sondern als Befreiung zu sehen. Denn nur durch das Übernehmen der Verantwortung können wir ein authentisches Leben führen, das nicht von Ausreden und Schuldzuweisungen geprägt ist, sondern von persönlicher Integrität und Handlungsfreiheit.
Praktischer Tipp: Mache dir bewusst, dass jede Entscheidung, die du triffst, eine Wirkung hat. Anstatt auf perfekte Bedingungen zu warten, handle bewusst und stehe zu den Konsequenzen. Dies stärkt nicht nur dein Selbstvertrauen, sondern auch deine Fähigkeit, dein Leben aktiv zu gestalten.
Kierkegaard beschreibt in seinen Werken drei grundsätzliche „Lebensstadien“ oder Existenzweisen, die der Mensch im Laufe seines Lebens durchlaufen kann: das ästhetische, das ethische und das religiöse Stadium. Diese Stadien sind nicht starr oder festgelegt, sondern bieten verschiedene Möglichkeiten, wie wir unser Leben verstehen und gestalten können.
Im ästhetischen Stadium dreht sich alles um Genuss, Vergnügen und das Streben nach unmittelbarem Glück. Menschen, die in diesem Stadium leben, suchen ständig nach neuen, intensiven Erlebnissen, vermeiden aber oft tiefergehende Verpflichtungen. Dieses Lebensstadium kann jedoch zu innerer Leere und Langeweile führen, wenn es keinen tieferen Sinn gibt.
Das ethische Stadium ist gekennzeichnet durch Verantwortung und moralisches Handeln. Hier steht das bewusste Treffen von Entscheidungen im Vordergrund, basierend auf einem persönlichen Wertekanon. In diesem Stadium geht es darum, sich selbst in einen grösseren gesellschaftlichen Zusammenhang einzubringen und Verantwortung für andere zu übernehmen.
Schliesslich gibt es das existenzielle oder spirituelle Stadium, das Kierkegaard ursprünglich als das „religiöse Stadium“ bezeichnete. Hier geht es darum, eine tiefere Bedeutung im Leben zu finden, sei es durch den Glauben an eine höhere Macht, durch eine spirituelle Praxis oder durch eine existenzielle Reflexion über den Sinn des Lebens. In diesem Stadium erkennt man die eigene Endlichkeit an und stellt sich den grossen Fragen des Daseins: Wer bin ich? Was ist der Sinn meines Lebens?
Diese Stadien sind nicht als lineare Entwicklung zu verstehen, sondern als Möglichkeiten, das eigene Leben bewusst zu gestalten und zu reflektieren. Jeder Mensch kann sich in verschiedenen Phasen seines Lebens in unterschiedlichen Stadien wiederfinden.
Praktischer Tipp: Reflektiere über dein aktuelles Lebensstadium. Frage dich, ob du eher ästhetisch, ethisch oder existenziell lebst und was dir in deinem jetzigen Lebensabschnitt wichtig ist. Diese Reflexion kann dir helfen, bewusster Entscheidungen über deinen weiteren Lebensweg zu treffen.
Für Kierkegaard ist es nicht entscheidend, eine allgemeingültige Wahrheit zu finden, die für alle Menschen gleichermassen gilt. Vielmehr geht es darum, eine individuelle, subjektive Wahrheit zu entdecken – die Wahrheit, die für uns selbst bedeutungsvoll ist. Kierkegaard fragt: „Was ist die Wahrheit für mich?“ Damit fordert er uns auf, nicht nach abstrakten oder universellen Antworten zu suchen, sondern nach der Wahrheit, die uns ganz persönlich motiviert und für die wir bereit sind, zu leben und zu sterben.
Diese subjektive Wahrheit kann sehr unterschiedlich aussehen: Für manche mag sie in einer tiefen Beziehung zu anderen Menschen liegen, für andere im beruflichen Erfolg oder in einer spirituellen Überzeugung. Kierkegaard selbst betonte, dass diese Wahrheit nur durch persönliche Reflexion und individuelle Entscheidungen gefunden werden kann. Sie ist kein Ziel, das von aussen vorgegeben wird, sondern ein innerer Prozess, der uns ständig begleitet.
Safranski beschreibt diesen Prozess wie folgt: „Die Wirklichkeit erscheint […] als eine Verengung, denn sie reduziert die Möglichkeiten. Sie ist das, was übrig bleibt, wenn der Reichtum der Möglichkeiten durch das Nadelöhr der Entscheidung gezogen wird“ (S. 126). Die persönliche Wahrheit offenbart sich oft erst, wenn wir uns durch das Treffen von Entscheidungen auf einen bestimmten Weg festlegen – auch wenn das bedeutet, dass wir andere Optionen aufgeben müssen.
Praktischer Tipp: Um deine persönliche Wahrheit zu finden, nimm dir regelmässig Zeit, über deine tiefsten Werte und Überzeugungen nachzudenken. Welche Ideen oder Ziele geben deinem Leben Sinn? Welche Entscheidungen helfen dir, deiner inneren Wahrheit näherzukommen?
Kierkegaards fünf zentrale Ideen – Selbsterkenntnis und Introspektion, das Annehmen von Unsicherheit, das Übernehmen von Verantwortung, das Erkunden verschiedener Lebensstadien und das Finden einer persönlichen Wahrheit – bieten wertvolle Impulse für ein authentisches und erfülltes Leben. Sie fordern uns auf, uns von äusseren Erwartungen zu lösen und unseren eigenen Weg zu finden, auch wenn dieser mit Unsicherheiten verbunden ist. Die Fähigkeit, bewusste Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, ist dabei ebenso entscheidend wie die Bereitschaft, sich mit der eigenen Endlichkeit und den grossen Fragen des Lebens auseinanderzusetzen.
Diese Philosophie ermutigt uns, uns den Herausforderungen des modernen Lebens zu stellen, ohne nach einfachen Antworten zu suchen. Wer bereit ist, die Komplexität des Daseins anzunehmen, kann in der Auseinandersetzung mit sich selbst nicht nur mehr Klarheit, sondern auch tieferen Sinn und Erfüllung finden.
Bildquelle Heinrich Vogeler (1872–1942): Frühling, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Oldenburg, Public Domain.
Disclaimer Teile dieses Texts wurden mit Deepl Write (Korrektorat und Lektorat) überarbeitet. Für die Recherche in den erwähnten Werken/Quellen und in meinen Notizen wurde NotebookLM von Google verwendet.
Topic #ProductivityPorn
from MartinK
Die explodierenden Pager und Funkgeräte im Libanon lassen fast Parallelen zu einem Roadrunner-Cartoon erkennen. Oder liegt das nur an meinem unangebrachten, schrägen Sinn für Humor?
Ich hatte da jedenfalls letztens eine Eingebung für eine brandneue Roadrunner-Folge.
Wile E. Coyote versucht, den Roadrunner mit seinem brandneuen ACME-Handy und der "Catch-a-Roadrunner"-App aus dem ACME-AppStore zu fangen.
Während der erfolglosen Fangversuche stolpert er unvermittelt über ein (absichtlich 😉) zurückgelassenes Buch mit dem Titel "ACME Cell Phone Spy Guide".
Nach dessen Studium befürchtet der Kojote, sein offensichtliches Jagdpech ist dem Ausspähen seines Handys geschuldet.
Völlig paranoid entsorgt er das Gerät mit einem beherzten Wurf in die nächste Schlucht und kauft statt dessen einen abhörsicheren ACME-Pager.
Phew!!! Jetzt kann nichts mehr schief gehen.
Er legt sich mit seiner ebenfalls frisch erworbenen ACME-Kurzstreckenrakete hinter einer Kurve auf die Lauer. Die übliche Geräuschkulisse kündigt die baldige Ankunft des Roadrunners an.
Unmittelbar bevor der Vogel um die Kurve rast, erhält der Kojote eine Pager-Nachricht. Sein verwirrter Blick erfasst das hintergrundbeleuchtete Display.
Dort prangt in Großbuchstaben das Wort "Boom!!!". Nach einem letzten ratlosen und verzweifelten Blick in die Kamera fliegt das Gerät samt Kojoten in die Luft.
Ein letzter Blick hinter die Kurve zeigt den Roadrunner mit seinem ACME-Handy lässig an einem Felsen lehnend. Das Display ziert die Statusmeldung "Nachricht gesendet" untermalt von einem entsprechenden Quittungston.
Abblende
Sei mal dahingestellt, ob eine Sprengfalle in Form eines Pagers oder Funkgeräts nun ein Kriegsverbrechen ist oder nicht (Tagesschau), ist diese Aktion mMn ein „Hirnfick“ auf Stuxnet-Niveau.
Dem Gegner die Angst vor der Abhörbarkeit von Handys einzuimpfen, damit dieser dann selbstzufrieden tagein tagaus mit einem fernzündbaren Sprengkörper herumläuft, hat echt schon Slapstick-Niveau.
Fehlte nur noch, dass die letzte Pager-Nachricht durch eine in der Firmware des Pagers hinterlegte Looney Toons Fanfare und ein von Schweinchen Dick eingesprochenes „That's all Folks“ quittiert wurde.
#pager #funkgerät #libanon #roadrunner
from Mathilde
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Kerstin Rehberg-Schroth auf katholisch.de https://katholisch.de/artikel/55835-theologin-zu-weiheamt-weltweit-spueren-frauen-den-ruf-gottes
from Michael Gisiger
Die Arbeitswelt steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Digitalisierung, Automatisierung und der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) stellen sowohl Unternehmen als auch uns als Arbeitnehmende vor neue Herausforderungen. Gleichzeitig erleben wir einen demografischen Wandel: Die Menschen werden älter, arbeiten länger und treffen auf eine jüngere Generation, die mit digitalem Know-how aufwächst und vermehrt Führungspositionen übernimmt.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Kompetenzen in Zukunft entscheidend sein werden. Reicht das Wissen, das heute durch Technologie und das Internet leicht zugänglich ist, aus? Oder brauchen wir etwas Tiefergehendes, das uns und unsere Unternehmen langfristig erfolgreich macht?
In meiner Auseinandersetzung mit dem Thema bin ich auf einen Artikel von Chip Conley im Harvard Business Manager gestossen. Conley stellt darin den Ansatz der „Weisheitsarbeit“ vor – ein Konzept, das spannende Antworten auf diese Frage liefert. Weisheitsarbeit könnte der Schlüssel sein, um die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt zu meistern. Was genau dahinter steckt, versuche ich in diesem Beitrag aufzuzeigen.
Peter Drucker, Doyen der modernen Managementtheorie, prägte bereits 1959 den Begriff der Knowledge Work (Wissensarbeit). Er erkannte, dass in der aufstrebenden Wissensgesellschaft der wahre Wert nicht in Maschinen oder Werkzeugen liegt, sondern im Wissen der Arbeitnehmenden. Jahrzehntelang dominierte dieses Konzept die Arbeitswelt: Diejenigen, die Wissen ansammelten und anwendeten, galten als wertvollste Ressource.
Doch die Zeiten ändern sich. Heute hat praktisch jeder Mensch mit einem Computer oder Smartphone Zugang zu einem unermesslichen Schatz an Informationen. #KI kann und wird vermehrt viele Aufgaben übernehmen, die früher ausschliesslich menschliches Wissen erforderten. Wissensarbeit, wie wir sie kennen, stösst an ihre Grenzen, weil Maschinen diese Aufgaben oft effizienter erledigen.
Hier kommt die Weisheitsarbeit ins Spiel. Weisheit, durch Erfahrung gewonnen und weitergegeben, wird zu einer zunehmend wertvollen Ressource. Sie bedeutet nicht nur, Informationen zu besitzen, sondern diese durch Reflexion und #Lernen aus Fehlern auf die richtige Weise anzuwenden.
Erfahrung ist etwas, das Maschinen nicht leisten können. Während Wissen leicht zugänglich ist, gewinnt Weisheit an Bedeutung, besonders in der Zusammenarbeit zwischen jüngeren, technologieaffinen Führungskräften und älteren, erfahreneren Mitarbeitenden. Weisheitsarbeit schlägt hier die Brücke zwischen digitalem Wissen und menschlicher Erfahrung.
Weisheitsarbeit unterscheidet sich grundlegend von Wissensarbeit. Während Wissensarbeit das Sammeln und Anwenden von Informationen betont, geht es bei der Weisheitsarbeit um mehr. Conley beschreibt Weisheit als „verstoffwechselte Erfahrung, die mit anderen geteilt wird“ („metabolized experience shared with others“). Sie entsteht durch Reflexion und das bewusste Verarbeiten von Erlebtem.
Ein zentraler Bestandteil der Weisheitsarbeit ist der intergenerationale Wissenstransfer. In altersgemischten Teams wird dieser Austausch immer wichtiger. Ältere Arbeitnehmende, die über einen reichen Erfahrungsschatz verfügen, geben ihre Weisheit an jüngere KollegInnen weiter, die ihre digitale Kompetenz und neue Denkweisen einbringen. Diese Zusammenarbeit führt nicht nur zum Austausch von Informationen, sondern auch zu tiefen Einsichten und erprobten Ansätzen.
Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass Wissen durch Technologie einfach zugänglich ist, während Weisheit eine menschliche Fähigkeit bleibt. Maschinen können Daten verarbeiten, aber sie können nicht aus komplexen, emotionalen oder widersprüchlichen Erfahrungen lernen. Diese Fähigkeit, die richtige Entscheidung auf Basis von Erfahrung zu treffen, ist der Kern von Weisheitsarbeit.
Conley sieht Weisheitsarbeit als Brücke zwischen der schnellen, datengetriebenen Welt und den tiefen, oft intuitiven Einsichten des Menschen. Sie bietet einen klaren Vorteil, indem sie nicht nur Fakten liefert, sondern auch das Verständnis, wie und wann diese Fakten anzuwenden sind.
Conley betont, dass der generationenübergreifende Austausch und die Nutzung von Erfahrungswissen die Produktivität und Widerstandsfähigkeit von Unternehmen steigern können.
Höhere Mitarbeiterbindung und Zufriedenheit: Mitarbeitende, die von MentorInnen begleitet werden, bleiben länger in ihrem Unternehmen. Ältere Arbeitnehmende sind oft zufriedener und durch ihre Erfahrung im Umgang mit #Stress weniger anfällig für Burnout. Millennials profitieren durch Mentoring von der #Resilienz und Erfahrung älterer Generationen.
Produktivere Teams: Altersgemischte Teams, in denen Weisheitsarbeit gefördert wird, sind produktiver. Ältere Mitarbeitende bringen langfristige Perspektiven ein, während jüngere KollegInnen durch digitale Kompetenz und Innovation punkten. Studien zeigen, dass diese Mischung zu besseren Ergebnissen führt.
Besseres Verständnis der Generationen: Weisheitsarbeit trägt zu einem tieferen Verständnis der unterschiedlichen Bedürfnisse und Erwartungen zwischen den Generationen bei. Jüngere Generationen erleben häufiger Entfremdung, während ältere KollegInnen mehr Stabilität empfinden. Der Austausch über Generationen hinweg stärkt die Zusammenarbeit.
Wertschätzung von Erfahrungswissen: In einer zunehmend von KI geprägten Welt wird menschliches Erfahrungswissen wichtiger. Ältere Mitarbeitende erfahren eine neue Wertschätzung, da sie ihren Erfahrungsschatz an die jüngeren Generationen weitergeben. Ihre Weisheit trägt zum langfristigen Erfolg bei.
Conley nennt verschiedene Ansätze, wie Weisheitsarbeit in der Praxis umgesetzt werden kann, wobei der generationenübergreifende Austausch im Vordergrund steht.
Altersgemischte Teams fördern: Unternehmen sollten bewusst altersdiverse Teams bilden, um verschiedene Perspektiven und Fähigkeiten zu vereinen. Die Kombination aus digitalem Sachverstand der Jüngeren und der Erfahrung der Älteren schafft Synergien, die zu besseren Ergebnissen führen.
Mentoring-Programme etablieren: Mentoring ist eine effektive Methode, um Weisheit weiterzugeben. Ältere Mitarbeitende können ihre Erfahrungen an jüngere KollegInnen weitergeben, was beiden Seiten zugutekommt. Die Jüngeren profitieren von den Einsichten der Älteren, während diese ihre Rolle reflektieren und weiterentwickeln.
Prozesswissen teilen: Unternehmen sollten Strukturen schaffen, die den systematischen Austausch von Prozesswissen ermöglichen. Dieses Wissen geht über formale Abläufe hinaus und umfasst auch die informellen Mechanismen eines Unternehmens. Regelmässige Reflexionsrunden oder Plattformen für den Wissensaustausch sind hier hilfreich.
Weisheitsarbeit stellt einen grundlegenden Wandel im Denken über die moderne Arbeitswelt dar. Während Wissensarbeit zunehmend von Maschinen und künstlicher Intelligenz übernommen wird, rückt Weisheit, verstanden als reflektierte und geteilte Erfahrung, in den Mittelpunkt.
Wie Conley aufzeigt, liegt die Zukunft der Arbeit in der Fähigkeit, generationenübergreifende Zusammenarbeit zu fördern und den Erfahrungsschatz älterer Mitarbeitender zu nutzen. Unternehmen, die auf Weisheitsarbeit setzen, profitieren von produktiveren Teams, höherer Mitarbeiterbindung und einem tieferen Verständnis der Bedürfnisse ihrer Belegschaft.
Weisheitsarbeit bietet uns die Möglichkeit, Wissen nicht nur zu verwalten, sondern es in wertvolle Handlungen zu übersetzen – basierend auf Erfahrungen, die durch Technologie nicht ersetzt werden können. Sie ist ein wichtiger Baustein für den langfristigen Erfolg in der modernen Arbeitswelt.
Bildquelle Robert Lewis Reid (1862–1929): Wisdom, Wandgemälde im Thomas Jefferson Building der Library of Congress, Washington, D.C., Bildunterschrift: „KNOWLEDGE COMES BVT WISDOM LINGERS“, Foto von Carol Highsmith, Public Domain.
Disclaimer Teile dieses Texts wurden mit Deepl Write (Korrektorat und Lektorat) überarbeitet. Für die Recherche in den erwähnten Werken/Quellen und in meinen Notizen wurde NotebookLM von Google verwendet.
Topic #ProductivityPorn
from HDValentin
Nachdem eine .csv-Datei in das Tabellenkalkulationsprogramm importiert wurde, tritt häufig eine Problematik beim Sortieren der Tabelle oder beim Berechnen von Werten auf.
Die Herausforderungen ergeben sich meist dadurch, dass das Programm die Zellen, die als Datum, Uhrzeit oder Zahlen formatiert sein sollten, als Text darstellt. Ein Erkennungsmerkmal: die Inhalte der Zelle werden linksbündig, statt rechtsbündig ausgerichtet.
Markiere ich die Zellen und wähle „Zellen formatieren“ und dann Datum, Uhrzeit oder ein Zahlenformat, werden die Zellen als Datum, Uhrzeit oder Zahl formatiert. Auf den ersten Blick ändert sich nichts.
Die Felder sind nach wie vor nicht korrekt sortierbar. Im Feld selbst ist ein Hochkomma „ ' “ vor dem Wert enthalten. Wird es in der Tabelle selbst nicht angezeigt, wähle die Zelle aus und schaue oben in der Zeile, in der die Formeln angezeigt werden. Dieses Zeichen muss aus allen Feldern entfernt werden. Das Hochkomma kann entweder mühsam, Feld für Feld, von Hand entfernt werden oder per „Suchen und Ersetzen“, automatisiert.
Schritt-für-Schritt:
Schritt-für-Schritt:
Um schneller herauszufinden, ob Inhalte richtig formatiert sind, hilft die Option „Ansicht“ > „Werte hervorheben“. Sie stellt Zahlenwerte andersfarbig dar.
#OpenOffice #LibreOffice #Calc #Tabelle #csv #Formatierung #Tabellenkalkulation
from Der Emil
… hat sich tatsächlich einiges in den letzten zehn Wochen. Davor notierte ich mir noch: „Was soll denn aus mir werden, wenn Du mich für immer unbedeutender hältst für Dich und Dein Leben.” Ja, kein Fragezeichen am Ende, sondern nur ein lakonischer Punkt. Der paßte damals dazu, daß ich auch kaum noch Verzweiflung und nur noch ganz winzige Reste von Hoffnung hatte, mir erlaubte.
Ja, ich war abhängig, hatte mich zum Teil abhängig gemacht von einem anderen Menschen und von dem, was ich zu seinem Verhalten mir zusammensponn. Ja, und dann änderte sich etwas. Dann las ich etwas, dann hörte ich etwas. Und ich lese und höre und sehe noch immer. Genauer möchte ich mich aber auch hier nicht dazu äußern.
from Michael Gisiger
Kennst du das? Du hast eine Woche Zeit für ein Projekt, und trotzdem findest du dich am Vorabend der Deadline in einem Strudel aus Hektik und #Stress wieder. Dieses Phänomen hat einen Namen: das Parkinsonsche Gesetz. Es besagt, dass sich Arbeit stets so ausdehnt, dass sie die verfügbare Zeit vollständig ausfüllt. In diesem Beitrag erkläre ich dir, was hinter diesem Phänomen steckt, wer Parkinson war, der dieses Gesetz aufgestellt hat, und wie du mit ein paar einfachen Strategien verhindern kannst, dass deine Arbeit unnötig in die Länge gezogen wird.
Das erste Parkinsonsche Gesetz, das Parkinson 1955 in einem satirischen Essay für den Economist vorstellte, besagt: „Arbeit dehnt sich in genau dem Mass aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“ Mit einem Augenzwinkern beschrieb Parkinson damit ein Phänomen, das uns allen bekannt ist: Wir neigen dazu, Aufgaben ebenso lange hinauszuzögern oder so langsam anzugehen, bis die verfügbare Zeit vollständig ausgeschöpft ist.
Ein anschauliches Beispiel dafür gibt Parkinson in seinem Essay, indem er von einer älteren Dame erzählt, die einen ganzen Tag damit verbringt, eine Postkarte zu schreiben, weil sie keinerlei Zeitdruck verspürt. Im Gegensatz dazu erledigt ein Geschäftsmann dieselbe Aufgabe in wenigen Minuten, da er andere dringende Aufgaben hat. Parkinson beschreibt dieses Phänomen treffend in seinem Essay:
„[A]n elderly lady of leisure can spend the entire day in writing and despatching a postcard to her niece at Bognor Regis. An hour will be spent in finding the postcard, another in hunting for spectacles, half-an-hour in a search for the address, an hour and a quarter in composition, and twenty minutes in deciding whether or not to take an umbrella when going to the pillar-box in the next street. The total effort which would occupy a busy man for three minutes all told may in this fashion leave another person prostrate after a day of doubt, anxiety and toil.“
Dieses Beispiel zeigt auf humorvolle Weise, wie sich einfache Aufgaben unnötig in die Länge ziehen, wenn keine klaren Deadlines oder Prioritäten gesetzt werden.
Neben diesem bekannten ersten Gesetz formulierte Parkinson auch weitere Lehrsätze, die vor allem in der Bürokratie relevant sind. Zum Beispiel stellte er fest, dass sich Verwaltungen häufig selbst Arbeit schaffen, indem sie immer mehr Angestellte einstellen, unabhängig davon, ob dies tatsächlich notwendig ist. So erklärt sich, warum Bürokratien häufig ineffizient werden und stetig wachsen.
Interessanterweise wurde das ursprünglich satirisch gemeinte Parkinsonsche Gesetz auch in wissenschaftlichen Studien bestätigt. Eine experimentelle Untersuchung zeigte, dass Menschen tatsächlich mehr Zeit in Anspruch nehmen, wenn sie wissen, dass ihnen mehr Zeit für eine Aufgabe zur Verfügung steht. In der Studie hatten Teilnehmende entweder mehr oder weniger verbleibende Aufgaben. Jene, denen mehr Zeit blieb, nutzten diese vollständig aus – allerdings ohne dabei bessere Ergebnisse zu erzielen. Dies untermauert die Beobachtung, dass Arbeit sich ausdehnt, ohne dass dies zu einer höheren Qualität führt.
Cyril Northcote Parkinson (1909–1993) war ein britischer Historiker und Publizist. Mit seinem Essay im Economist verfolgte er das Ziel, auf humorvolle Weise zu verdeutlichen, wie ineffizient Arbeit oft organisiert ist. Seine Beobachtungen basierten auf Erfahrungen in öffentlichen Verwaltungen, wo er sah, wie unnötige Arbeit geschaffen wurde, nur um die Zeit zu füllen oder Positionen zu rechtfertigen.
Parkinson veröffentlichte später mehrere Bücher zu diesem Thema, in denen er seine Theorie weiter ausarbeitete. Besonders sein gleichnamiges Buch Parkinson’s Law von 1957 (2001 auf Deutsch als Parkinsons Gesetz und andere Studien über die Verwaltung erschienen), wurde schnell zu einem Klassiker der Managementliteratur. Er stellte fest, dass Bürokratien und Organisationen dazu neigen, zu wachsen, ohne dass ein tatsächlicher Bedarf besteht, was letztlich zu Ineffizienz und Zeitverschwendung führt.
Ein direkter Zusammenhang zwischen dem Parkinsonschen Gesetz und Prokrastination lässt sich nicht herstellen. Doch es gibt Überschneidungen. Beide Phänomene haben mit ineffizienter Zeitnutzung zu tun. Während Prokrastination oft mit einem Mangel an Motivation oder der bewussten Vermeidung von Aufgaben verbunden ist, beschreibt das Parkinsonsche Gesetz die natürliche Tendenz, verfügbare Zeit vollständig auszuschöpfen, selbst wenn eine Aufgabe schneller erledigt werden könnte.
#Prokrastination könnte also als eine Ursache dafür gesehen werden, dass das Parkinsonsche Gesetz in Aktion tritt. Wenn du eine Aufgabe immer wieder aufschiebst, nutzt du die gesamte zur Verfügung stehende Zeit – was genau dem Prinzip des Gesetzes entspricht.
Das Parkinsonsche Gesetz mag zwar vor fast 70 Jahren formuliert worden sein, aber seine Relevanz ist in unserer heutigen Arbeitswelt grösser denn je. Ob im Büro, im Homeoffice oder in hybriden Arbeitsmodellen – die Tendenz, Arbeit auf die verfügbare Zeit auszudehnen, bleibt eine ständige Herausforderung.
Damit du nicht in die Falle des Parkinsonschen Gesetzes tappst und deine Arbeit unnötig in die Länge ziehst, gibt es ein paar einfache Strategien, die du anwenden kannst:
Mit diesen Strategien kannst du das Parkinsonsche Gesetz in deinem Alltag umgehen und deine Zeit produktiver nutzen.
Bildquelle Pieter Brueghel der Jüngere (1564–1638): Büro des Steuereinnehmers, Art Gallery of South Australia, Adelaide, Public Domain.
Disclaimer Teile dieses Texts wurden mit Deepl Write (Korrektorat und Lektorat) überarbeitet. Für die Recherche in den erwähnten Werken/Quellen und in meinen Notizen wurde NotebookLM von Google verwendet.
Topic #ProductivityPorn
from db9
Keep it simple.
Life is not about building a big thing others will admire, it's about living your life, do what you like to do and enjoying it.
Take your time. Take it as it comes.
Now, not later. Now is all there is.
from Der Emil
Ja, es hatte mich heute morgen ein kleines Tief erwischt. (Es war ein Drop, um den Fachbegriff zu erwähnen.) Ich brauchte einige Zeit, aber nicht zu lange, mich wieder zu sortieren. Und ich hatte großartige Hilfe dabei (vielen Dank dafür).
Ich bin also raus aus dieser tiefen Traurigkeit, hatte in ihr sogar in ein Kissen geweint und damit die letzten Moleküle Deines Duftes aus ihm herausgespült. Ich wurde aufgemuntert, mit einem Versprechen für die Ewigkeit. (Nein, das wird sich nicht erst nach einer Ewigkeit erfüllen, aber mindestens bis in diese dauern.) Ach ja, das Leben kann auch schön sein und voller Hoffnung.
from h1nn3rk
Viel zu selten wagen wir uns heutzutage an die wirklich großen Fragen. Die Fragen an das Leben und den ganzen Rest. Wir sollten uns mehr damit befassen, bevor der Supercomputer Erde gesprengt wird, um einer intergalaktischen Schnellstraße Platz zu machen. Aber von welcher Seite soll man das Leben denken? Von der Geburt her? Von der Natalität, von der Hannah Arendt spricht bzw. schreibt? Dass man ins Leben geworfen ist. Oder soll man es vom Tod aus betrachten? Davon ausgehend, dass das Leben endlich ist? Wessen Ansatz auch immer das nochmal war.
Beide Sichtweisen haben ihre Berechtigung und erhellen jeweils wichtige Aspekte. Die erste, von der Geburt ausgehend, spiegelt die Jugendlichkeit des Denkens wider. Jung und frisch ist sie, voller Tatendrang und Optimismus. Der Beginn ist nicht vorbelastet. Er drückt die Freiheit aus. Reine Existenz. Der Entwurf des Lebens liegt ganz bei mir. Meinen Camus unterm Arm erschaffe ich meine eigene Poesie. Mein Leben soll Poesie sein. Mein eigener Entwurf. Denn alles ist möglich!
Die zweite Sichtweise, vom Tod ausgehen, bereitet auf die Endlichkeit vor und sucht Trost, versucht eine Harmonie mit dem Leben herzustellen. Sie feiert aber auch gleichzeitig das Leben. Denn wenn man sich der eigenen Endlichkeit bewusst ist, dann bekommt der Augenblick eine neue Bedeutung. Er sollte dann immer zugleich Selbstzweck und nie nur Mittel für einen anderen Augenblick sein. Es ist der kategorische Imperativ der Selbstsorge. Nicht „Leben den Augenblick, als sei es der letzte“ kann als Imperativ der Selbstsorge dienen. Denn er ist asozial und absolut egoistisch. Damit lässt sich nicht moralisch handeln. Der Augenblick, der zugleich immer auch Selbstzweck ist, soll es sein. Er ist ebenfalls Poesie. Eine andere Poesie als die erste, eine voller Weisheit. Eine Poesie, die versuchen kann, das Leben, die Mitmenschen und die Welt besser zu machen. Vom Tod her gedacht, sollten wir uns fragen: Haben wir uns, unsere Freunde, unsere Familie, unsere Nachbarschaft, wenn schon nicht die ganze Welt, besser gemacht? Und wenn es nur ein* gewesen, dann waren wir wertvoll.
Und beide Enden, der Anfang und das Ende, umklammern das Leben. Die Kunst ist es, aus dem Leben ein Werk zu machen. Ein Werk, auf das man zu jeder Zeit schauen kann, voller Stolz. Ein Leben in doppelter Poesie.
Diese Poesie steht im Gegensatz zu einem Leben in Selbstoptimierung. Denn die (quantitative) Selbstoptimierung will das Selbst oder den Körper – großartig unterscheidet sie nicht – besser machen für ein in der Zukunft liegenden Zweck, ohne diesen Zweck wirklich zu kennen. Vielleicht für ein längeres Leben in einem gesunden Körper. Aber wenn der Nenner des Bruchs, der die Länge des Lebens bestimmt, die Unendlichkeit ist, ist das Leben immer nur ein Witz im Universum. Das Doppelte geteilt durch Unendlich bleibt nichts. Wenn wir das akzeptieren, dass das eigene Leben ein Fliegenschiss im Universum ist, wenn alle das akzeptieren, auch die großen Twitterer unserer Zeit, die zu Hause den eigenen Spiegel befragen, erlangen wir die Kunst, über uns selbst zu lachen.
Die Poesie des Lebens setzt diesen Rechenkünstlern und Algorithmen und Narzissten etwas anderes entgegen, das einen die Unendlichkeit erahnen lässt.