Michael Gisiger

Lernen, Bildung, Digitales. Und der ganze Rest. Jetzt mit KI.

Abraham Teniers: Tabakskollegium von Affen

Stell Dir vor, Du willst einen Affen dazu bringen, auf einem Podest zu stehen und Shakespeare zu rezitieren. Was würdest Du zuerst tun? Würdest Du ein aufwändiges Podest bauen, das die Zuschauer beeindruckt, oder würdest Du Deine Zeit und Energie darauf verwenden, dem Affen die schwierige Aufgabe beizubringen? Die meisten Menschen neigen dazu, mit dem Bau des Podests zu beginnen – einer relativ einfachen Aufgabe, die schnell sichtbare Fortschritte zeigt. Doch wenn der Affe nie lernt, Shakespeare zu rezitieren, ist das Podest wertlos. Diese Geschichte, oft als „Affe auf dem Podest“ bezeichnet, dient als treffende Analogie für die Priorisierung von Aufgaben im Alltag und im Berufsleben.

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Caspar David Firedrich: Mondaufgang am Meer

Geplagt von ständiger Hektik und dem unermüdlichen Streben nach Effizienz? Cal Newports Konzept der „Langsamen Produktivität“ und Oliver Burkemans Buch 4000 Wochen sind ein wirksames Mittel dagegen. Newports „Slow Productivity“ darf jedoch nicht isoliert betrachtet werden, sondern muss als Teil einer umfassenderen Kritik an der modernen Produktivitätskultur verstanden werden. Ebenso wirft Burkeman einen kritischen Blick auf das Zeitmanagement und das ständige Streben nach Optimierung. Beide Autoren bieten wertvolle Einsichten, wie wir ein erfüllteres und stressfreieres Leben führen können.

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Akseli Gallen-Kallela: Symposion

Seit Jahrzehnten kämpfe ich mit dem Thema Prokrastination. Ich habe mich immer wieder intensiv damit befasst, darüber gelesen und verschiedene Methoden ausprobiert, um diesem Problem Herr zu werden. Ironischerweise habe ich es selbst lange aufgeschoben, über dieses Thema zu schreiben. Aber genau dieses Aufschieben – oder eben Prokrastinieren – ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen davon abhält, ihr volles Potenzial zu entfalten. #Prokrastination betrifft nicht nur kleine Aufgaben wie das Aufräumen oder das Schreiben eines E-Mails, sondern kann auch grosse Lebensentscheidungen und -ziele beeinflussen. Dieses Problem zu verstehen und damit umzugehen, ist entscheidend für persönliches Wachstum und Erfolg. #Selbstreflexion ist also auch hier eine der Schlüsselkompetenzen.

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John William Godward: When the Heart is Young Manchmal lohnt es sich, über den Tellerrand zu schauen und die Perspektive eines Philosophen einzunehmen. Harry G. Frankfurts 2004 an der Standfort University gehaltenen Tanner Lectures über die Bedingungen des Menschseins, welche unter dem Titel Sich selbst ernst nehmen [1] auf Deutsch erschienen, bieten überraschende Inspirationen für das Setzen von Zielen im #Selbstmanagement und im Selbstcoaching. Die uralte, tief philosophische Frage nach dem guten Leben und danach, wie wir leben sollen oder wollen, findet auch im persönlichen Zielsetzungsprozess ihre Entsprechung. Auch wenn diese Fragen in diesem Kontext in einer vereinfachten Form auftreten, bleibt ihr philosophischer Kern bestehen und bietet wertvolle Einsichten für eine lebensbejahende Praxis.

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Zucchi: A Greek Philosopher and His Disciples

Vor einiger Zeit habe ich hier im Blog „Vater der Stressforschung“ Hans Selye und seine Forschung vorgestellt. Gegen Ende des Beitrags bin ich dann kurz auf das Konzept der #Resilienz zu sprechen gekommen: Wie schaffen es bestimmte Menschen, sich durch Herausforderungen zu behaupten und daran zu wachsen, die andere als unerträglich empfinden? Dieser Frage will ich in diesem Blogbeitrag nachgehen. Was also verbirgt sich hinter dem Begriff Resilienz, wie kann man diese Fähigkeit entwickeln, und vor allem, was hat das mit #Philosophie zu tun?

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Installation von Refik Anadol in der Serpentine North Galerie in London

Wie es der Zufall so will, erschien am selben Tag, an dem ich meinen Beitrag darüber schrieb, ob Künstliche Intelligenz kreativ sein kann, auch ein Podcast zu dem Thema. In der Reihe „Hörsaal“ von Dlf Nova referiert die Philosophin Dorothea Winter von der Humanistischen Hochschule Berlin über die Frage, ob #KI Kunst produzieren kann. Ich fand die Podcast-Folge sehr spannend und möchte hier darum kurz auf die Argumentation von Winter eingehen und anschliessend unsere Gemeinsamkeiten und Differenzen herausarbeiten. Kaum war mein Beitrag erschienen, wurde ich nämlich auch schon auf die Podcast-Folge angesprochen. Aufmerksame Leserinnen und Leser haben zudem schon bemerkt, dass Kreativität und Kunst (in unserem modernen ästhetischen Verständnis) nicht dasselbe sind, wir also offenbar einen anderen Zugang gewählt haben.

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Installation von Refik Anadol in der Serpentine North Galerie in London

Die rasante Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) wirft viele Fragen auf, darunter auch die nach ihrer Fähigkeit zur Kreativität. Kann eine Maschine wirklich kreativ sein, oder ist sie nur ein Werkzeug in der Hand des Menschen? In diesem Blogbeitrag versuche ich, unterschiedliche Perspektiven auf diese Frage zu beleuchten und dabei auch den Begriff der „Kreativität“, der dabei die Hauptrolle spielt, näher zu betrachten.

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Just showing off my bujo handiwork

Seit geraumer Zeit gehören Habits, also das Herausbilden kleiner und grosser Gewohnheiten, zum Standardrepertoire des Selbstmanagements – oder wie ich es gerne auch nenne: #ProductivityPorn. Eine Reihe populärwissenschaftlicher Bücher hat das Konzept der Habits populär gemacht. Nicht ganz zu Unrecht, viele der propagierten Ideen funktionieren. Auch ich habe Anfang dieses Jahres wieder mit einer Reihe solcher Habits begonnen und so z. B. bereits mehr als 30 Bücher gelesen, indem ich es mir zur Gewohnheit gemacht habe, jeden Tag mindestens 30 Minuten zu lesen. Die beliebten Ratgeber stellen aber häufig eine vereinfachte Sicht auf #Habits dar und behaupten, dass alle stabilen Verhaltensweisen gewohnheitsmässig seien und die Bildung neuer Gewohnheiten automatisch zu positiven, langfristigen Veränderungen führe. Diese Sichtweise wird jedoch der Komplexität von Gewohnheiten nicht gerecht, wie eine aktuelle Studie zeigt.

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Brief von Hand schreiben

Heute dominiert die digitale Kommunikation und Nachrichten werden innerhalb von Sekunden versendet. Da geraten Dinge wie das Briefeschreiben beinahe in Vergessenheit. Dennoch birgt das Schreiben mit Stift auf Papier einige Vorteile. Dieser Akt ermöglicht eine tiefere Reflexion und eröffnet einzigartige Wege des Denkens. Obwohl das Briefeschreiben früher alltäglich war, bietet es heute eine willkommene Abwechslung zur Hektik des digitalen Zeitalters und fördert eine intensivere und bedeutsamere Interaktion mit unseren Mitmenschen. Im Folgenden möchte ich drei Vorteile des Briefeschreibens hervorheben, die sich auf aktuelle Studien stützen und die Bedeutung dieser traditionellen Kommunikationsform unterstreichen.

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KI-generierter Text oder doch nicht?

Mit der Verbreitung generativer #KI stellt sich die Frage, wie gut Menschen, insbesondere Lehrende, in der Lage sind, KI-generierte Texte zu erkennen. Eine aktuelle Studie von Fleckenstein et al. (2024) [1] geht dieser Fragestellung nach und beleuchtet die Auswirkungen von KI auf die akademische Integrität und Bewertungspraxis. In diesem Beitrag stelle ich die Methodik und Ergebnisse der Studie vor und diskutiere die daraus resultierenden Implikationen für die #Bildung. [2]

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