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from Impulse der Sonntagslesungen

Predigt zu Joh 20, 19-31: Liebe Mitchristen

Frieden ist das Schlüsselwort des heutigen Evangeliums. Frieden wünscht Jesus, der Auferstandene, seinen Jüngern. Als er zum ersten Mal in ihre Mitte kommt, wiederholt er diesen Segenswunsch sogar noch einmal ausdrücklich. Erst danach erteilt er ihnen den Sendungsauftrag: Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen. Da geht es wieder um Frieden: nämlich um jenen inneren Frieden, der aus der Versöhnung mit der eigenen Vergangenheit und mit Gott kommt. Die Jünger, also wir alle, sind berechtigt, den Menschen die Vergebung Gottes – und das heißt: den Frieden Jesu Christi – zuzusprechen.

Danach wird eine beispielhafte Begegnung geschildert zwischen Thomas und Jesus. Thomas war nicht bei den Jüngern, als Jesus sich ihnen zum ersten Mal zeigte. Er ist also ein Beispiel für Menschen, die der Glaubensgemeinschaft etwas ferner stehen. Auf einer Plattform der sozialen Medien, bei der ich aktiv bin, hatte zu dieser Erzählung jemand gefragt: Hat Thomas eigentlich den Heiligen Geist? Schließlich war er ja nicht dabei, als Jesus die Jünger anhauchte.

Was hätten Sie geantwortet?

Wie erleben Sie diese Weise Gottes, die in uns mit der Taufe Wohnung genommen hat, wie wir es als Glaubende versuchen auszudrücken?

Dem Thomas fällt es schwer, das Zeugnis der Jünger zu glauben. Er möchte begreifen können. Thomas ist hin- und hergerissen: Auf der einen Seite könnte er etwas verpasst haben, auf der anderen Seite scheint es doch so unwirklich, so ganz anders und unverständlich. Viele von uns können diese Zerrissenheit wahrscheinlich nachempfinden, haben schon Ähnliches erlebt. Da ist eine schwere Lebenssituation, vielleicht wie bei Thomas der Abschied von einem vertrauten und geliebten Menschen, oder auch eine andere dunkle Wegstrecke. Und viele Fragen in einem: Ist tot tot, vorbei vorbei, muss man sich damit eben abfinden? Gibt es doch noch Sinn darin, den ich entdecken kann? Kann mich überhaupt jemand verstehen?

Thomas erlebt, dass Jesus auf ihn zukommt. Zwar sagt er ihm: Selig sind, die nicht sehen und doch glauben – aber erst, nachdem er Thomas deutlich gemacht hat, er versteht ihn, weiß um seine Fragen, seine Widerstände. So erfährt Thomas den Frieden, den die Jünger schon in der Woche zuvor spüren konnten, den Beistand, von dem Jesus bei seinen Abschiedsworten vor seinem Tod schon sprach. Thomas hat auf einen Schlag etwas erkannt, was alles Begreifen können übersteigt. In ihm ist ganz viel Ehrfurcht, Erschrecken von dem Geheimnis der Auferstehung. Thomas findet zu einem tiefen Bekenntnis des Glaubens: Mein Herr und Mein Gott

Dieses Evangelium möchte uns gerade heute, in einer Zeit, in der die Weitergabe des Glaubens nicht so rund läuft, zeigen, Jesus Christus kennt die persönliche Zerrissenheit eines jeden Menschen, auch die unsere. Er verurteilt deswegen keinen. Also sollen auch wir keinen verurteilen, der bislang nicht so zur Glaubensgemeinschaft gefunden hat.

Und wie ist das mit dem Heiligen Geist bei solchen Personen? Vermutlich ist diese Wirklichkeit Gottes viel öfter schon am Werk, als es uns bewusst ist. Schon wenn wir, wie die Jünger, von dem erzählen, was uns erfüllt, etwas von der eigenen Begeisterung mitteilen, können andere daran Anteil bekommen, kann etwas von der Begeisterung überspringen. Immer neu ist es deshalb wichtig, sich diesem Geist, der vom Auferstanden kommt, diesem Hauch, diesem Beistand bewusst zu öffnen.

Jesus Christus, so verstehe ich das heutige Evangelium, bindet die Jünger, die schon etwas von seiner österlichen Gegenwart erfahren haben, ein, damals und auch heute. Vielleicht haben manche von Ihnen schon mal etwas von einer Thomasmesse gehört, einer Gottesdienstform, die versucht, bewusst sich Personen zu öffnen, die sich selber getrennt von der Glaubensgemeinschaft erleben.

In solchen kreativen Gottesdiensten machen viele Gemeinden die Erfahrung, dass darin Menschen wie Thomas zur Erkenntnis zu kommen — Jesus Christus, du mein Herr und Gott. So gibt es beispielsweise in dem Dorf, wo ich gerade wohne, regelmäßig die Kirche Kunterbunt – als ein ähnliches kreatives Gottesdienstformat.

Jesus möchte uns seinen Geist schenken, ermächtigen zur Vergebung, zum Friedensstiften in unserem Alltag. Unsere oft herausfordernde Aufgabe dabei ist, sich Seinem Geschenk zu öffnen. Es ist wie ein Hauch, überraschend, tief in der persönlichen Lebensgeschichte verwoben, wie es Thomas erlebt. Und dann sind wir gesandt, so wie Er selbst vom Vater gesandt ist, diesen Geist mit anderen zu teilen, Menschen so auf einem Weg des Friedens zu sammeln. Diese Sammlungsbewegung ist dann begleitet durch diesen Beistand, in dem Jesus denen nahe ist, die mit besonderen Fragen zur Gemeinschaft der Glaubenden dazustoßen und dort Zugang zur Wahrheit finden, und so Gottes Herrlichkeit, also seine Gegenwart, erkennen.

 
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from Michael Gisiger

Linderum: Schreibstube im Kloster

Es ist ein Satz, der hängen bleibt: „Wir im Westen befinden uns in einem kollektiven Burnout. Da könnten gewisse Techniken aus dem Kloster helfen. Etwa die Rhythmisierung des Lebens, die Stille. Ohne Stille gibt es keine Visionen, und ohne Visionen können wir die Gesellschaft nicht voranbringen.“ So sagte es Abt Urban Federer vom Kloster Einsiedeln im Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) vom 19. April 2025. Vielleicht wirkt er so eindringlich, weil er einen wunden Punkt trifft. Kurz nach Ostern, in einer Phase, in der das Jahr seine erste Ermüdung offenbart und das Licht des Frühlings gegen die Schatten der Überlastung antritt, klingt der Gedanke nach Stille, Rhythmus und Vision wie ein leiser Protest gegen die Betriebsamkeit des Alltags.

Dass dieser Gedanke aus einem Benediktinerkloster stammt, mag auf den ersten Blick erstaunen. Doch wer sich mit der Regel des heiligen Benedikt befasst, erkennt rasch: Es handelt sich um ein jahrhundertealtes, bewährtes Modell der Lebensgestaltung, das in seiner Klarheit und Mässigung bemerkenswert anschlussfähig an die Fragen unserer Zeit ist.

Eine alte Regel – neu gelesen

Ich selbst bin nicht religiös. Aber ich habe einen Teil meiner Schulzeit an einem Internat verbracht, das von Benediktinern geführt wurde. Die Benediktsregel war dort nicht nur Unterrichtsstoff, sondern prägte bis zu einem gewissen Grad auch den Alltag. Manche Prinzipien davon – feste Zeiten, ritualisierte Abläufe, das Zusammenspiel von individueller Verantwortung und gemeinschaftlichem Rhythmus – begleiten mich bis heute als stille Referenz. Vielleicht liegt darin meine Sensibilität für die Relevanz dieser Regel auch jenseits klösterlicher Mauern.

Benedikt von Nursia, der im 6. Jahrhundert lebte, war kein Ideologe der Weltabkehr, sondern ein Suchender, der angesichts der Umbrüche seiner Zeit nach Ordnung und Orientierung verlangte. Die Regel, die er für seine Gemeinschaft in Montecassino verfasste, ist von einer pragmatischen Haltung durchdrungen: Sie gliedert den Tag in Zeiten der Arbeit, des Gebets und der Ruhe. Sie mahnt zur Mässigung, zur Achtsamkeit im Umgang mit sich selbst und zur Anerkennung der eigenen Grenzen. In einer Epoche des Umbruchs, dem Übergang von der Antike zum Mittelalter, in der das Chaos nach Orientierung verlangte, bot sie eine Form – nicht als Korsett, sondern als Raum.

Diese Form ist es, auf die sich Abt Urban bezieht, wenn er von „Techniken aus dem Kloster“ spricht. Es sind keine geheimen Rituale, sondern Prinzipien, die sich auf das Leben ausserhalb der Klostermauern übertragen lassen: der Wechsel von Aktivität und Stille. Die bewusste Rhythmisierung des Tages. Die Entscheidung, Aufgaben nicht endlos fortzusetzen, sondern abzuschliessen, wenn die vorgesehene Zeit verstrichen ist. In all dem steckt eine tiefe Einsicht: Dass menschliches Leben nicht durch die Quantität der erfüllten Aufgaben gewinnt, sondern durch die Qualität der gelebten Zeit.

Zeit als Form, nicht als Ressource

In einem Gespräch mit dem Magazin Big Think beschreibt der Autor Oliver Burkeman die Benediktsregel als ein „Modell der Mässigung und des Rhythmus, das Zeit für Arbeit, Zeit für Gebet und Zeit für Ruhe vorsieht“. Er betont dabei insbesondere einen Gedanken, der dem modernen #Zeitmanagement diametral entgegensteht: dass Aufgaben nicht erst dann beendet werden, wenn sie abgeschlossen sind, sondern wenn die dafür vorgesehene Zeit vorüber ist. Es ist eine Haltung, die dem Druck der ständigen Selbstoptimierung eine Grenze setzt – eine Grenze, die heute oft schmerzlich fehlt.

Der klösterliche Umgang mit Zeit kennt kein Multitasking, keine Unterbrechungen, keine permanente Verfügbarkeit. Er kennt aber auch keinen Perfektionismus. Die Arbeit geschieht im Rahmen des Möglichen, nicht des Idealen. Der Klang der Glocke zum Gebet ist zugleich Signal zur Unterbrechung und Erinnerung daran, dass das Leben nicht auf Erledigung programmiert ist, sondern auf Gegenwärtigkeit. Was zählt, ist nicht der Output, sondern die Hingabe im Moment.

Abt Urbans Hinweis auf die Stille ist in diesem Zusammenhang besonders bemerkenswert. Stille wird heute oft als Abwesenheit von Geräusch verstanden – im besten Fall als Wellnessmoment, im schlimmsten Fall als Leerstelle. In der Regel des heiligen Benedikt jedoch ist die Stille ein aktiver Raum: ein Raum des Hörens, des Innehaltens, der Sammlung. Sie ist die Voraussetzung für jene Art von Vision, von der im Zitat die Rede ist. Nicht im Sinne grosser Zukunftsentwürfe, sondern als innere Ausrichtung, als Klarheit darüber, was im Leben wesentlich ist. In einer Zeit, in der sich viele Menschen getrieben fühlen – von Terminen, Nachrichten, Erwartungen – wirkt dieser Gedanke fast subversiv.

Vision, so verstanden, entsteht nicht aus der Überforderung, sondern aus der Distanz zur Daueraufmerksamkeit. Sie verlangt ein Ausgesetztsein – nicht im Sinne von Schwäche, sondern von Offenheit. Die Regel des heiligen Benedikt schafft solche Räume. Sie erkennt an, dass menschliches Mass nicht im ständigen Leisten liegt, sondern im klugen Wechsel von Tun und Lassen, von Sprechen und Schweigen, von Wirken und Ruhen.

An Ostern, einem Fest der Erneuerung, könnte diese Haltung kaum aktueller sein. Während in Wirtschaft und Gesellschaft vielerorts von #Resilienz die Rede ist, erinnert die Benediktsregel daran, dass Widerstandskraft nicht allein im Durchhalten liegt, sondern im Gestalten von Rhythmen, die das Leben tragen. Sie fragt nicht, wie man schneller wird – sondern wie man sinnvoll lebt.

Vielleicht ist es das, was Abt Urban meint, wenn er sagt, dass ohne Visionen die Gesellschaft nicht vorankommt. Ohne Stille – ohne Räume der Reflexion und ohne die Bereitschaft, sich als Mensch mit Grenzen zu begreifen – entstehen keine tragfähigen Zukunftsbilder. Und ohne diese Bilder bleiben wir in Bewegung, ohne wirklich unterwegs zu sein.

Die Regel des heiligen Benedikt ist kein Allheilmittel. Aber sie ist ein Spiegel. Sie zeigt, was wir im Ringen mit der Zeit vielleicht vergessen haben: dass Lebenskunst weniger mit Kontrolle zu tun hat als mit Hingabe – an einen Rhythmus, der nicht uns antreibt, sondern uns trägt.


Bildquelle Richard Linderum (1851–1926): Schreibstube im Kloster, Dorotheum, München, Public Domain.

Disclaimer Teile dieses Texts wurden mit Deepl Write (Korrektorat und Lektorat) überarbeitet.

Topic #ProductivityPorn

 
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from Erdrandbewohner

Fußball, Neurodivergenz und Ton Steine Scherben

Irgendwann Ende der 70er Jahre am Erdrand:

“Hey, Erdrandbewohner, was ist überhaupt dein Lieblings-Fußballverein?!”

Ich war etwa 8 Jahre alt. Die Jungs aus meiner Siedlung oder aus der Schule waren besessen von Fußball, spielten jede freie Minute auf dem Bolzplatz und konnten sich stundenlang über Vereine unterhalten und irgendwelche Fußballspieler für irgendwelche Fußball-Heldentaten anhimmeln.

Mich hingegen interessierte Fußball überhaupt nicht. Sportbegeisterung war bei mir nie vorgesehen. Bei meinem Vater übrigens auch nicht. Die schönsten Vater-Sohn-Wanderungen unternahmen wir während der Fußball-Endspiele von Europa- und Weltmeisterschaften.

Aber zurück zu der Frage der anderen Jungs. Ich glaube, sie wurde mir gestellt, als wir auf den Schulbus warteten:

“Hey, Erdrandbewohner, was ist überhaupt dein Lieblings-Fußballverein?!”

Ich geriet sofort in Stress. Jetzt bloß nix Falsches sagen. Ich durchforstete mein Hirn nach Gesprächsfragmenten. Nach irgendetwas, was ich mal über Fußballvereine aufgeschnappt habe. HSV? Ist der cool? Darf man den gut finden? Ist der überhaupt in der Bundesliga? Oder wie heißt der Verein, der hier in der Region gemocht wird? Mainz? Kaiserslautern?

Gottseidank fiel mir ein, dass man Sepp Maier (ich habe ihn tatsächlich mal im Fernsehen gesehen!) super findet und dass er bei FC Bayern-München spielt. Also sagte ich vordergründig ganz lässig: “Mein Lieblingsverein ist der FC Bayern-München!”. Kaum hatte ich es ausgesprochen, bekam ich Schiss. War das jetzt eine richtige Antwort? Hoffentlich kommen keine Nachfragen. Als ich merkte, dass die Jungs meine Antwort akzeptierten, atmete ich auf. Aber natürlich gabs diesen einen Klugscheißer, der es nicht dabei belassen konnte, sondern auch noch wissen wollte, wer denn meine Lieblingsspieler beim FC Bayern-München seien. “Sepp Maier und Paul Breitner!”, sagte ich mit einem Brustton der Überzeugung. Tja, ein gefundenes Fressen für den Klugscheißer: “HÄ?! Paul Breitner ist doch gar nicht beim FC Bayern-München!”. Mir fiel mein Herz in die Hose. Nicht? Ohje. Scheiße... Da wurde ich von einem anderen Jungen gerettet. “Aber Breitner WAR lange bei Bayern!”. Dann passierte etwas anderes und das Thema war vergessen. Uff.

Warum ich das erzähle? Nun, weil das ein Beispiel dafür ist, wie wenig ich seit je her mit dem ganzen “typischen” Jungs-Kram anfangen konnte. Überhaupt hing ich verdächtig häufig und gerne mit Mädchen ab. Aber nicht mit irgendwelchen Mädchen, sondern mit denen, die wenig mit dem “typischen” Mädchenkram anfangen konnten. Bei ihnen fühlte ich mich wohl, ich musste nichts spielen, was ich nicht war und wir hatten oft verdammt interessante Themen. Zumindest galt das für ein paar Jahre, dann grätschte uns die Pubertät dazwischen und machte die Welt für uns alle sehr kompliziert und seltsam.

Doch versteht mich nicht falsch: Ich liebte manche Jungs-Dinge. Wie zum Beispiel die Dunkel-Prügeleien während der 5-Minuten-Pause in der Schule im Schulklo. Sobald es klingelte, rannten wir zum Klo. Diese Toilette hatte keine Fenster, wenn man das Licht ausschaltete, war es stockfinster darin. Sobald wir fünf oder mehr Jungs waren, wurde die Türe verrammelt, das Licht ausgeschaltet und wir fielen übereinander her, nahmen uns in den Schwitzkasten, zerrten an Armen, Beinen oder nicht identifizierbaren Körperteilen, bis wir zum Schluss alle schwitzend und lachend auf einem Haufen lagen. In dieser Zeit verzweifelten meine Eltern daran, dass ich ständig neue Brillengläser und neue Gestelle brauchte, weil sie mir beim “Schulsport” kaputtgegangen waren.

Eigentlich hat sich daran bis heute nichts geändert, also damit, dass ich mit den Zuschreibungen von Geschlechterrollen nichts anfangen kann, und wenn eine “männliche” markierte Eigenschaft auf mich zutrifft, dann ist das purer Zufall. Mit meinem männlichen Körper bin ich sehr fein. Doch wenn mir jemand sagen möchte, was männlich oder weiblich ist, dann irritiert mich das – und wenn damit ich gemeint werde, dann macht mich das sauer.

Mir passiert es häufiger, dass ich einige dieser “richtigen Männers” verwirre, einfach in dem ich so bin wie ich bin. Mit mir kann man nicht über Autos reden. Das Erstaunen ist grenzenlos, wenn sie erfahren, dass ich noch nicht einmal einen Autoführerschein gemacht habe. Wenn ich erzähle, dass ich einen Motorradführerschein habe, wollen sie mit mir über Motorräder reden und verzweifeln, weil ich ihnen nur einen Vortrag über MZs halten kann, also die DDR-Motorradmarke, die ich jahrelang fuhr. Diese Motorräder sind wirklich fernab von RÖÖÖÖööööhrrrrr und 250 km/h auf der Autobahn. Fußball? Ein anderer Fernseh-Sport? Fehlanzeige. Bier trinken? Bäh! Frauen? Ich rede nicht über Frauen als solche, nur über Personen. Statussymbol Job? Haha, ich mache das, was man als Care-Job bezeichnet. Sehr, sehr uncool für gewisse Herren.

Und genau diese Typen sind es dann auch, die ich so sehr verwirre, dass sie mir gegenüber passiv-aggressiv werden. Weil sie mich nicht einordnen können. Ich bin ein groß gewachsener Mann mit Bart, mit einer Frau verheiratet, also eigentlich ein CIS-Mann. Aber ich spreche nicht ihre Männer-Sprache, nutze ihre Codes nicht (sofern ich sie kenne) und habe kein Interesse an irgendwelchen Dominanzspielchen.

Und dann gibt es noch die anderen Typen, die nach außen hin das ganze Männlichkeits-Kasperletheater mitspielen, aber sobald sie mit mir alleine sind, komplett in einen unmaskierten Modus switchen. Kurz vorher haben sie sich von einem Kumpel mit einer “Höhöhö, jo Bro!”-Rückenklopfer-Halbumarmung verabschiedet und erzählen mir Minuten später ernsthaft von ihren Beziehungsproblemen oder davon, wie scheiße sie sich in ihrem Job fühlen.

Und das verwirrt dann mich. An welchem Punkt genau wurde ich plötzlich der beste Freund, dem man solche Privatheiten erzählt? Und warum gilt dieser private Modus nur so lange, wie ich mit diesem Typen alleine bin?

Ich verstehe weder das Rollenverhalten bei männlich und weiblich gelesenen Personen, noch entspreche ich den Rollenerwartungen. Jedes Rollenverhalten ist eine Maske, schlechtestenfalls wurde diese Maske zu einer falschen Identität. Ich kann aber nur in Beziehung mit dem authentischen Menschen hinter der Maske treten. Jede Schauspielerei, jede Maske ist für mich ein Hindernis, das ich sehr schnell erkenne, aber nicht überwinden kann. Ganz ehrlich? Ich möchte dieses Hindernis auch gar nicht überwinden. Es ist nicht mein Job, sowas zu tun.

Wenn die Definition bei Wikipedia richtig ist, dürfte ich “Queer” sein. Ich spreche dieses Wort gerne deutsch, also wie “Quer” aus. Fragt nicht... ;–) Im Wikipedia-Artikel heißt es:

“Queer ['kwɪə(ɹ)] ist heute eine Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht heterosexuell sind, für Geschlechtsidentitäten, die nichtbinär oder nicht-cisgender sind, sowie Lebens- und Liebesformen, die nicht heteronormativ sind.”

Meine Geschlechtsidentität ist offenbar nichtbinär, weil ich nichts mit den Rollenbildern und den Zuschreibungen anzufangen weiß und sie grundsätzlich scheiße finde. Weil ich es als puren Zufall empfinde, dass ich mit meiner wunderbaren Liebsten eine weibliche (!) Lebenspartnerin gefunden habe. Die übrigens Bi ist. Aber das nur am Rande.

Ich habe an verschiedenen Stellen gehört und gelesen, dass in der queeren Szene extrem viele neurodivergente Menschen zu finden sind. Ob dem so ist, kann ich nicht sagen, aber grundsätzlich macht das sehr viel Sinn. Denn gerade wir Autist:innen haben keine Verträge mit gesellschaftlichen Normen und Ansprüchen. Selbst wenn wir versuchen, sie zu verstehen und diesen Regeln und Ansprüchen nachzukommen, versagen wir früher oder später dabei. Oder wir werden krank, weil die Regeln der neurotypischen Mehrheit unserem So-Sein zuwiderlaufen.

Und das, ihr Lieben, sehe ich als Superkraft: Die meisten neurodivergenten Menschen sind von Geburt an zur Authentizität verdammt. Wir können unser So-Sein verbergen, verleugnen und sogar hassen – aber davon wird unsere Seele krank.

Ich für meinen Teil werde mich Stück für Stück auf in der Vergangenheit angeeignete NT-Kackscheiß-Normen überprüfen, ihre Auswirkungen auf mich untersuchen und sie dann ggf. fallen lassen.

Rio Reiser und die Ton Steine Scherben sangen “Ich will ich sein”. Für mich hingegen gilt: Ich MUSS ich sein. Anders kann ich nicht sein...

 
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from HeavenonEarth

Government madness in the #US with implosion guarantee

The entire US government team strikes me as a freak show of three-dimensional caricatures, amateurishly performing an instructive farce.

The unintended side effect of this farce is to make crystal clear (to even the most good-natured or fascist-prone person) what happens when we surrender our power from below to autocrats without expertise. Especially as these autocrats are completely addicted to the artificial ecstasy state of power: the power of domination, unlimited profit, and fearful admiration.

Unfortunately for the emotionally intoxicated chaos fanatics, the authoritarian character is now out, and the MAJORITY of people are actively prepared to stand up for their rights again and again.

This maximally displayed primitive #megalomania has full potential to implode, probably even this summer, assuming the mass protests in the US continue. But I think we can confidently trust the current rulers to continue doing everything they can in order to efficiently fuel the #resistance even further...

#massprotests #trump #musk #tariffs

 
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from HeavenonEarth

Regierungswahnsinn in den #USA mit Implosionsgarantie

Die gesamte US-amerikanische Regierungsmannschaft wirkt auf mich wie eine Freakshow dreidimensionaler Karikaturen, die komplett dilettantisch eine lehrreiche Farce aufführen. Der unfreiwillige Nebeneffekt dabei ist, selbst der gutmütigsten oder faschistisch anfälligsten Person glasklar vor Augen zu führen, was passiert, wenn wir unsere Macht von unten abgeben an #Autokraten ohne Sachverstand. Autokraten, die allzeit durch und durch süchtig sind nach dem Ecstasy-Kick von Macht im Sinne von Herrschaft, grenzenlosem Profit und furchtvoller Bewunderung.

Pech nur für die emotional berauschten Chaosfanatiker, dass der autoritäre Charakter inzwischen out ist und die MEHRHEIT der Menschen aktiv bereit ist, nachhaltig für ihre Rechte einzustehen.

Der maximal zur Schau gestellte primitive Größenwahn hat meines Erachtens volles Implosionspotential und zwar noch in diesem Sommer, vorausgesetzt die #Massenproteste in den USA gehen weiter. Aber ich denke, da kann man den aktuellen Machthabern getrost vertrauen, dass sie weiterhin alles tun werden, um den Widerstand effizient immer noch weiter anzuheizen...

#trump #musk #groessenwahn #widerstand #zollpolitik

 
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from Erdrandbewohner

Boah! Erstmal Luft holen...

Ihr Lieben, das hier wird nur ein kurzer Blogartikel. Nur eine kleine Erkenntnis über mich. Ja, es wird wieder privat und hat mit meinem derzeitigen ADHS-Hyperfokus und meinem neuen autistischen Spezialinteresse zu tun. Richtig, es geht um meinen höchstwahrscheinlichen Autismus. Wer hätte das gedacht! ;–)

Seit meiner frühsten Jugend bekomme ich die Rückmeldung anderer Menschen, ich sei ein netter, intelligenter, sehr tiefgründiger Mensch. Nichts könne mich aus der Ruhe bringen, ein richtiger Fels in der Brandung. Außerdem sei es toll, dass ich nicht verurteile, immer sachlich bleibe, und so weiter.

Das bekam (und bekomme) ich so oft zu hören, dass das ein Teil meines Selbstbildes wurde. Und stimmt schon, irgendwas muss ja dran sein. Wenn ich mit Kindern zu tun habe, dann sind es vor allem die ernsten, die schüchternen oder die stillen Kinder, die meine Nähe suchen. Was mich verwundert, was ich aber auch schön finde. Außerdem werde gerne um Rat bei Privatangelegenheiten gefragt (was mich übrigens oft tierisch stresst). Ich gelte als sehr vertrauenswürdig. Aus irgendeinem Grund lassen viele mir wildfremde Leute mir gegenüber sehr schnell ihre Maske fallen und zeigen sich so, wie sie sich anderen Menschen gegenüber nicht zeigen würden. Ich weiß nicht, warum. Ich nehme es wieder verwundert hin, bin damit aber nicht selten überfordert...

Diese Fremdwahrnehmung meiner Person ist ja irgendwie nett. ABER SIE STIMMT NICHT!

Während mir Menschen bewundernd sagen, dass sie meine ruhige Tiefgründigkeit so sehr mögen, kann in mir in dem Augenblick ein sehr unangenehmes Gefühlschaos toben. Während ich in einer Traube von wunderbaren, ruhigen, schüchternen Kindern sitze, bekommt niemand mit, dass ich gerade mit einem (natürlich stillen) Meltdown kämpfe und kurz davor bin, nicht mehr reden zu können. Stattdessen freut man sich in genau diesem Moment über meine “tolle Art”, mit den Kindern umzugehen. Wenn ich um einen Rat gebeten werde, ist man offenbar sehr glücklich mit meinen “Weisheiten”, die sich allerdings für mich selber als konstruierte, krampfhaft hervorgebrachte Plattitüden anfühlen. Ähnlich wie bei einer Katze, die unter vollem Körpereinsatz einen Haarball herauswürgt. Während ich stinkewütend auf meinen Kollegen bin und ihm zum hundertsten Mal erkläre, dass er Scheiße baut, lächelt er mich offen an und bedankt sich bei mir, weil ich immer so viel Verständnis zeige... Hallo?! Das alles ist doch einfach nur kafkaesk!

Kurz: Mein Innerstes, also mein wahres Gefühlsleben gelangt in der Regel nicht nach außen. Menschen können mich nicht lesen. Zumindest nicht, wenn sie mich nicht gut und lange kennen oder sich wenig Mühe geben. Wenn ich etwas über mich mitteile, kann es sein, dass es überhaupt nicht zu meinem Tonfall, zu meiner Mimik und zu meiner Körpersprache passt. Und ich frage mich seit jeher, warum die Leute oft so dermaßen komisch auf mich reagieren...

Dass mich die Menschen schwer lesen können, ist vermutlich die andere Seite der “Es fällt mir schwer, andere Menschen zu lesen”-Medaille. Nur, dass ich mein Leben lang unbewusst geübt habe, die Anderen zu lesen. Und tatsächlich habe ich für einen Autisten eine gewisse Meisterschaft darin erlangt. Was mir aber bisher völlig an mir vorbeigegangen ist: Mein Unvermögen, mich meiner meist neurotypischen Umwelt mitzuteilen. Denn man hört verdammt wenig auf Worte, wenn sie nicht in einem wahnsinnig komplexen gemeinsamen Tänzchen mit dem Tonfall, der Mimik und der Körpersprache geäußert werden.

Was folgt daraus? Während in der autistischen Gemeinschaft das Entmaskieren ein ganz großes Thema ist, muss ich wohl erst einmal lernen zu verstellen, damit mich andere Menschen lesen können.

Hört ihr den tiefen, resignierten Seufzer, der sich vom Erdrand über die ganze Welt ausbreitet?

 
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from HeavenonEarth

#Elon #Musk, delusional double-standards and the rejection of #empathy

Elon Musk believes that empathy has been an obstacle to the cultural and civilizational development of the West. This is the same Elon Musk, who always wants to be personally admired and even venerated, who wants to be fawned upon in his companies, from Tesla to Starlink, and who reacts with complete oversensitivity to any form of criticism. This is the same Elon Musk, who makes you feel as though he is incapable of absorbing enough empathy to navigate life tolerably.

This double standard is truly characteristic of all those currently chasing the fascist wave. It is also highly grotesque and has not been examined systematically enough.

The classic case of #hypocrisy is based on a blatant lack of self-reflection and a near-zero willingness to take responsibility for one's own behavior. It's always just a matter of blindly acting out.

Psychological projections are at the base of autocratic double-standards: On the one hand, YOU should economise and limit yourself, YOU should be worse off, and YOU have to prove that you even have the right to exist. On the other hand, however, ME, MYSELF and I are quite obviously beyond good and evil. It's just unbelievable that poor ME is always treated so badly! How can people be so mean? Of course, I can't allow that to go on! Anyone who has the nerve to disobey ME or even attack autocratic ME represents a greater danger to society per se and must at least be silenced, if not physically repelled and punished...

#Donald #Trump is the prime example of this narcissistically tinged, aggressive whining always on the lookout for revenge. Elon Musk has also increasingly committed himself to this model of delusional #megalomania at the expense of others.

If people like Trump and Musk, instead of following their increasingly stale intoxication (neither of them seems happy…), would finally seek therapeutic help in order to achieve a state of inner balance and build their self-esteem through genuine self-love, we could finally leave behind the three-dimensional caricature set of oligarchy-oriented billionaires and fascist-infected politicians.

Instead, in practice, it's unfortunately still a matter of simply acting out the major blind spot in one's own perception. I prefer to project what I don't like about myself onto others, only to fight it mercilessly there. In turn, I project my suppressed self-reflection all the more rigorously. All of Musk's and Trump's derogatory remarks about others suddenly make a lot more sense when understood as statements about the speaker's own state of mind.

All of this is as bombastic as it is ridiculous – an expression of real-life satire! #Signalgate seems like the final act of a large-scale tragicomedy. Major dramas always arise from unresolved negative emotions and are theatrically displayed on the backs of, preferably, defenseless groups of people.

If all this happens on the big political stage, the real collateral damage caused by the unreflective self-staging at the top can quickly become frighteningly large for entire groups of people who only appear as jackasses and, in general, minor playing pieces for the dumb elite. The cognitive distortion is attacking the mental health of each and every one.

How often does one get the feeling, especially with the German ultra-right AfD party, that the relevant political figures react completely angered and affronted whenever they hear something they don't like? They don't really have a response at all but are simply offended and utterly furious.

And that's probably the crux of the matter! If you're already going through life filled with anger, if feelings of hatred, resentment, and rage have accumulated to the point of insanity, then it's somehow understandable that you're no longer thinking logically and no longer questioning logically how you suddenly came to adopt this double standard. For everyone else outside of this, this blatant display of hypocrisy is utterly ridiculous. It seems like a farce filled with drunken actors.

And you keep shaking your head and wondering: Do people really not realize how incredibly embarrassing their behavior is?

No, they don't! Enduring the naked, unvarnished truth is only possible if you are already in the process of self-love and opening your heart. Otherwise, you remain in the prison of your own anger, right behind the bars behind which you so desperately want to put your self-chosen enemies and scapegoats...

 
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from HeavenonEarth

#Elon #Musk oder wie man gefühlskalt Empathie verurteilt, um sie gleichzeitig 💯 für sich selbst einzufordern

Elon Musk ist der Meinung, dass #Empathie ein Hindernis für die Kultur- und Zivilisations-Entwicklung des Westens (gewesen) ist. Das ist genau der Elon Musk der persönlich nicht genug bewundert werden kann, der in seinen Unternehmen von #Tesla bis #Starlink nicht genügend umschleimt werden kann und der komplett mimosenhaft auf jegliche Form von Kritik reagiert. Das ist also genau der Elon Musk, bei dem man das Gefühl hat, er kann eigentlich überhaupt nicht zu viel Empathie aufnehmen, um halbwegs gut durchs Leben zu kommen.

Diese #Doppelmoral ist regelrecht kennzeichnend für alle, die gerade der faschistoiden Welle hinterherrennen. Sie ist außerdem hochgradig grotesk und wird noch viel zu wenig systematisch durchleuchtet.

Der klassische Hypokrisie-Fall beruht auf einem krassen Mangel an Selbstreflexion und gen Null tendierender Bereitschaft, Verantwortung für das eigene Verhalten zu übernehmen.

Es geht immer einfach nur um blindes Ausagieren. Nicht nur politisch wird dabei projiziert, was das Zeug hält: Auf der einen Seite heißt es, DU sollst sparen, DIR soll es schlechter gehen, DU musst beweisen, dass du überhaupt das Recht hast, zu existieren. Auf der anderen Seite bin ICH jedoch ganz selbst-verständlich jenseits von Gut und Böse. ICH werde ja auch immer sooo schlecht behandelt! Wie kann man nur so gemein zu mir sein? Das kann ich mir natürlich nicht gefallen lassen! Wer so unverschämt ist, MIR nicht zu huldigen oder MICH gar anzugreifen, stellt per se eine übergeordnete Gefahr da und muss mindestens mundtot gemacht wenn nicht gar physisch abgewehrt und bestraft werden...

Donald #Trump ist das Paradebeispiel für diese narzisstisch gefärbte aggressive Weinerlichkeit. Aber auch Elon Musk hat sich mehr und mehr diesem Modell eines rauschhaften Größenwahns auf Kosten anderer verschrieben.

Würden Menschen wie Trump und Musk statt immer schalerem Rausch (keiner von beiden wirkt glücklich...) sich endlich therapeutische Hilfe holen, um in einen Zustand der inneren Balance zu kommen und ihr Selbstwertgefühl durch echte Selbstliebe aufzubauen, so könnten wir die dreidimensionale Karikaturhaftigkeit oligarchisch orientierter Milliardäre und faschismusinfizierter Politiker(innen) endlich hinter uns lassen.

Stattdessen geht es in der Praxis leider immer noch um das bloße Ausagieren des großen blinden Flecks in der eigenen Wahrnehmung. Was mir an mir selbst nicht gefällt , projiziere ich dann lieber maßlos auf andere, um es dort erbarmungslos zu bekämpfen. Die unterdrückte Selbstreflexion lasse ich projektiv dafür um so rigoroser zu. Sämtliche abwertenden Äußerungen von Musk und Trump gegenüber anderen ergeben plötzlich sehr viel mehr Sinn, wenn man sie als Aussagen zur eigenen Seelenlage des Sprechers versteht.

Das alles ist realsatirisch ebenso bombastisch wie bescheuert! #Signalgate wirkt hier wie der letzte Akt einer großangelegten Tragikomödie. Riesendramen entstehen immer durch unbearbeitete negative Gefühle und werden auf dem Rücken von vorzugsweise wehrlosen Menschengruppen theatralisch zur Schau gestellt.

Geschieht dies alles auf der großen politischen Bühne, ist der reale Kollateralschaden durch die unreflektierte Selbstinszenierung schnell erschreckend groß für ganze Menschengruppen, die als Schwarzer Peter bzw. Spielfiguren im eigenen Kartenspiel erscheinen.

Wie oft hat man auch gerade bei der #AfD das Gefühl, dass die entsprechenden Politgrößen mit komplett beleidigter Verärgerung reagieren, sobald sie irgendetwas zu hören bekommen, was ihnen nicht gefällt. Sie haben dann eigentlich gar keine Antwort, sondern sind einfach nur beleidigt und total wütend.

Und genau das ist wahrscheinlich der springende Punkt! Wenn man ohnehin schon voller Wut durchs Leben geht, wenn da Hassgefühle, Groll und Wut angesammelt sind bis zum Geht-nicht-mehr, dann ist es auch irgendwo nachvollziehbar, dass man nicht mehr logisch denkt und dass man nicht mehr logisch hinterfragt, WIE man dazu kommt, plötzlich diese Doppelmoral einzurichten. Für alle anderen, die außerhalb davon stehen, ist diese offensichtlich zur Schau gestellte Scheinheiligkeit vollkommen lächerlich. Sie wirkt wie eine volltrunkene Farce. Und man fragt sich immer wieder kopfschüttelnd: Merken die Menschen denn wirklich nicht, wie abgrundtief peinlich sie sich verhalten?

Nein, sie merken es nicht! Die nackte, ungeschminkte Wahrheit auszuhalten, geht nämlich nur, wenn man bereits im Prozess der Selbstliebe und der eigenen Herzöffnung IST. Andernfalls bleibt man im Gefängnis der eigenen Wut genau hinter den Gitterstäben, hinter die man seine selbstgewählten Feinde und Sündenböcke ach so gern bringen möchte...

https://youtube.com/shorts/gi3s6bezj-E?si=REPpm435p8hicudw

 
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from Der Emil

Mal bin ich stet wie der Monsun, mal eine Bö. Sanft steiche ich über das, was ich durchziehe; vieles lasse ich hoch hinaufwirbeln. Ich helfe Drachen beim Steigen und Bäumen beim Brechen. Ich decke Dächer ab und treibe Schiffe voran. Meine Kraft gebe ich den Windmühlen im Vorüberziehen. So manche Flamme laß ich flackern und Funken weit fliegen.

Immer bin ich spürbar, immer bin ich überall. Nur festhalten kann mich niemand mehr.

Ich mach mich dem Wind gleich.

(Zuerst 2017 in meinem Hauptblog veröffentlicht.)

 
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from Der Emil

Ich war Soldat, drei Jahre lang im Kalten Krieg. Nur ein einziges Mal gab es völlig unvorbereitet einen Alarm, zu dem die Einheit mit scharfer Munition und scharfem Waffensystem ausrückte, woandershin als in das übliche Übungsgelände (es war 1983 zu „Able Archer”).

Doch selbst in diesen zwei oder drei Tagen war die Angst vor der Zukunft nicht so groß, wie sie heute bei mir ist.

Vielleicht liegt das daran, daß viele Gewißheiten einfach keine mehr sind (wir glaubten fest an die Vernunft aller Menschen). Daß selbst mein eigenes kleines Leben in der sogenannten „sozialen” Marktwirtschaft immer unsicherer, immer prekärer, immer armseliger wurde mit der Zeit. Weil es eben (zum Beispiel) nicht so sehr viele (kulturelle) Veranstaltungen gibt, die ich eintrittsgeldlos besuchen kann oder zu einem Preis, der im Regelbedarf abgebildet ist … Außerdem sorgt schon seit einigen Jahren mein Alter für sinkenden Wert meiner Person und meiner Fähigkeiten und Fertigkeiten „auf dem Arbeitsmarkt” (der in meinen Augen noch nie ein Markt war, nebenbei bemerkt).

Die verschwundenen Gewißheiten in meinem Leben wurden durch immer mehr immer größere Unsicherheiten ersetzt; und mir scheint bei denen ein guter Ausgang für mich der wesentlich unwahrscheinlichere Fall zu sein.

 
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from Chronik des laufenden Wahnsinns

Ich habe Grok gefragt, ob Elon Musk die Demokratie abschaffen will – und das ist die Antwort

Exakter Prompt: Brich mir runter, was Elon Musk, Peter Thiel und JD Vance mit der Dark Enlightenment und Curtis Yarvin zu tun haben. Könnte Dark MAGA versuchen die Demokratie abzuschaffen?

Antwort Grok 3 beta:

Okay, ich breche das Schritt für Schritt runter, basierend auf dem, was bekannt ist, und halte es klar und sachlich. Hier geht’s um Elon Musk, Peter Thiel, JD Vance, ihre Verbindungen zur Dark Enlightenment und Curtis Yarvin sowie die Frage, ob “Dark MAGA” die Demokratie abschaffen könnte.

Was ist die Dark Enlightenment?

Die Dark Enlightenment (dunkle Aufklärung) ist eine anti-demokratische, neoreaktionäre (NRx) Ideologie, die vor allem von Curtis Yarvin (Pseudonym: Mencius Moldbug) entwickelt wurde. Sie lehnt liberale Demokratie ab und sieht sie als ineffizient und zum Scheitern verurteilt. Stattdessen propagiert sie autoritäre Systeme, oft mit einem “CEO-König” oder einer monarchieähnlichen Struktur, wo Macht zentralisiert und von Eliten (z. B. Tech-Milliardären) kontrolliert wird. Yarvin nennt das “Neocameralism” – Staaten als Unternehmen, ohne Mitspracherecht der Bürger. Dazu gehört auch die Idee der “Cathedral”, ein Begriff für den angeblichen Machtblock aus Medien, Akademie und Regierung, der progressive Ideologien durchsetzt.

Wer ist Curtis Yarvin?

Yarvin ist ein ehemaliger Softwareentwickler und Blogger, der seit 2007 diese Ideen verbreitet. Er hat Einfluss in Tech-Kreisen, besonders im Silicon Valley, und wird von Leuten wie Peter Thiel geschätzt. Seine Vision ist radikal: Demokratie durch eine technokratische Autokratie ersetzen, wo die “Besten” (oft Tech-Eliten) regieren.

Verbindung zu Elon Musk, Peter Thiel und JD Vance

Peter Thiel: Thiel, ein milliardenschwerer Investor (PayPal, Palantir), ist ein zentraler Unterstützer von Yarvins Ideen. Er hat gesagt: “Ich glaube nicht mehr, dass Freiheit und Demokratie kompatibel sind” (2009, Cato Institute). Das passt zu Yarvins Anti-Demokratie-Haltung.

Er hat Yarvin persönlich getroffen (z. B. bei Trumps Wahlsieg 2016) und finanziert Projekte, die NRx-Ideen umsetzen könnten, wie das Seasteading Institute (autonome schwimmende Städte).

Thiel ist auch der Mentor und Geldgeber von JD Vance, was die Verbindung stärkt.

JD Vance:

Vance, jetzt Vizepräsident der USA unter Trump, ist stark von Thiel beeinflusst. Er hat Yarvins Ideen öffentlich gelobt, z. B. in einem Podcast 2021, wo er sagte: “Es gibt diesen Typen Curtis Yarvin, der hat über einige dieser Dinge geschrieben.” Er sprach davon, dass die Demokratie kollabiert und radikale Maßnahmen nötig seien.

Vance hat Yarvins Vorschlag aufgegriffen, die Bürokratie zu zerschlagen (z. B. “Retire All Government Employees” – RAGE) und Institutionen der Linken zu übernehmen. Seine Rhetorik spiegelt oft NRx-Themen wider, wie die Ablehnung von “woker” Eliten.

Elon Musk:

Musks Verbindung ist weniger direkt, aber er teilt mit Thiel und Vance eine Abneigung gegen Bürokratie und Regulierung. Seine Rolle bei DOGE (Department of Government Efficiency) mit Trump zielt darauf ab, den Staat radikal zu verschlanken – ein Schritt, der Yarvins Vision eines effizienten, autokratischen Systems nahekommt.

Musk hat sich nicht explizit zur Dark Enlightenment bekannt, aber sein Verhalten (z. B. Twitter/X als Plattform für rechte Stimmen zu nutzen) und sein Einfluss auf Trump deuten darauf hin, dass er mit solchen Ideen sympathisiert. X-Posts nennen ihn oft einen “Accelerationisten”, was mit NRx verwandt ist.

Was ist Dark MAGA?

“Dark MAGA” ist ein Begriff, der in rechtsextremen Online-Kreisen auftaucht und eine radikalere, dystopische Version von Trumps “Make America Great Again” beschreibt. Es verbindet MAGA-Populismus mit anti-demokratischen, elitären und manchmal technologischen Elementen – ähnlich der Dark Enlightenment. Manche sehen es als Versuch, Trump als “amerikanischen Cäsar” (ein Yarvin-Konzept) zu stilisieren, unterstützt von Tech-Milliardären wie Musk und Thiel.

Könnte Dark MAGA die Demokratie abschaffen?

Möglichkeit: Ja, theoretisch. Wenn Figuren wie Musk, Thiel und Vance (mit Trump als Galionsfigur) ihre Macht nutzen, könnten sie demokratische Institutionen schwächen. Beispiele:

  • DOGE könnte genutzt werden, um die Bürokratie zu demontieren, wie Yarvin es will.

  • Vance hat von einem “De-Baathification”-Programm gesprochen – eine Säuberung des Staates von “Linken”.

  • Thiel und Musk haben die finanziellen Mittel und den Einfluss, um solche Ideen voranzutreiben.

Realität: Es gibt Hürden. Die US-Demokratie hat starke Checks and Balances (Gerichte, Kongress, Verfassung). Selbst mit Trump im Amt wäre eine vollständige Abschaffung schwierig und würde massiven Widerstand auslösen. Dark MAGA könnte eher eine schleichende Erosion bedeuten – weniger Wahlfreiheit, mehr Macht für Eliten – als einen plötzlichen Umsturz.

Absicht: Ob sie die Demokratie komplett abschaffen wollen, ist unklar. Thiel und Vance sind offen anti-demokratisch; Musk scheint eher pragmatisch, aber seine Aktionen (z. B. X als Propaganda-Tool) könnten das unterstützen. Ihre Vision scheint eher eine “gelenkte Demokratie” oder Technokratie zu sein.

Fazit

Elon Musk, Peter Thiel und JD Vance sind mit der Dark Enlightenment über Curtis Yarvin verbunden – Thiel direkt, Vance ideologisch, Musk eher indirekt durch seine Taten. Dark MAGA könnte ein Vehikel sein, um diese Ideen in Trumps Politik einzubringen. Eine totale Abschaffung der Demokratie ist unwahrscheinlich, aber eine Schwächung durch autoritäre, elitäre Strukturen ist denkbar, wenn sie erfolgreich sind. Es bleibt spekulativ, wie weit sie gehen können – oder wollen. Aber die Richtung ist besorgniserregend für Demokratiefreunde.

 
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from Der Emil

Nein, es ist nicht nur das, nicht nur ein Gefühl. Es ist eine mehr als beschissene Welt, die ich gerade erlebe. Gut und Böse sind nicht mehr klar voneinander zu unterscheiden. Die Vernunft scheint eine lange, sehr lange Pause zu machen (ich hoffe, daß sie noch nicht in der Notaufnahme oder Intensivstation gelandet ist). Nie im Leben hätte ich mir vorstellen, geschweige denn glauben können, daß ein paar sogenannte Politiker (aber Politik macht ja keiner mehr von denen, zumindest nicht mehr zum Wohle des Gemeinwesens) die Welt zugrundezurichten drohen. Und den Kann-Nicht-Kanzler zähle ich zu genau denen.

Was tun? Zumindest gegen mein ungutes Gefühl? Ich kann mich ja nicht einfach aus der Welt verabschieden, nicht dauerhaft, ich möchte schon noch eine Weile leben. Die Rückzüge in die Welten, die ich in Büchern finde, reichen mir nicht mehr aus, all den Scheiß zu kompensieren. Was ich dagegen tun kann, gegen den vorhersehbaren Weltuntergang, das tu ich; aber meine Mittel und Kräfte sind begrenzt. Wo ich mich mit anderen Menschen zusammentun kann dafür, da tu ich das; doch auch ich habe nur 24 Stunden täglich zur Verfügung, um etwas zu tun.

Ich hoffe, daß mich meine Angst – ja, ich habe Angst vor dem, was #Trump, #Putin, #Merz und all die anderen umsetzen wollen – nicht verstummen läßt. Nicht verzweifeln und erstarren läßt. Die ganze Welt, wie ich sie kenne, droht unterzugehen, diesmal in viel größerem Umfang als 1989/90. Und das, was dann vor uns liegt, wird dem ähneln, was meine Großeltern ertragen mußten.

Ich sehe einen (unter anderem sozialen) Kataklysmus auf mich, auf uns zukommen …

 
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from BELLE and the Voices (novel under construction)

Intro- Returning home

Belle sighed as she got off the bus. It had been a long trip. But the longest trip was yet to come. She still had to walk the quarter of a mile to her house. She breathed a sigh of relief—she was back home. But she still had a long way to go. It was very much the part of the trip that was stressing her out; after all, it was the first time she had returned to her hometown village after the exposure of Justin. She was nervous still because of this fact. What if Yoshi and the others hated her?

No, no.”, she said. “That’s enough. They are your family after all.” The whole village was probably waiting for her, she reasoned. As she thought this, she saw a bronze statue of someone quite familiar—Belle, her avatar in U, the virtual reality that enabled what was basically Belle’s blossoming. Without it, she wouldn’t be the young woman she is today. As she looked upon it, a villager, perhaps not recognizing her, came up to her.

Pretty, isn’t it?” he said.

Belle only nodded.

It’s a new statue they put up in August of Belle. She’s our village’s hero.” continued the villager.

Belle could only nod before turning around, checking tears, and continuing on her way.

That guy? He could be any of the thousands—no, millions—that attend my concerts. That’s the power of U, I guess.” Belle reminded herself, as she passed over the bridge where her mother had passed saving a young child. That was fifteen years ago, and U had saved her. It gave her an outlet to express her grief. U had claimed to bring out the best in someone. But U, reasoned Belle, then Suzu, would not be able to see her best side. But when she tried it, she was surprised. She had her voice, the one that she had lost, in this unfamiliar universe. As online communities tend to do, they spread videos of this very strong singing voice online. Belle—the avatar—had thusly become a overnight star. But one fateful day, during the start of her first concerts, a mysterious user with the username of Dragon had interrupted her concert, breaking into the spherical concert hall. While she did not know it at the time, the young man behind this mask, a very aggressive and ruthless PvPer, was being abused. That day, however, Belle could only ask one question:

Why? Why are you this way?

After her concert, she tried to find him, the real him. She, with the help of Hiro, her high school friend, and the elder women of the village, had tracked him down. He lived in Tokyo with his abusive father—it turns out that just like Belle, Kei, the Dragon’s real name, had no mother. He had to tolerate his father’s abuse with no way out. That is, until Suzu, Hito and her village found him. Suzu had gone all the way to Tokyo alone, just to protect him.

She shook her head, and went down to the beach where her mother’s grave was. In U, Hito had informed her friend (and artist) that her mother had gotten a proper grave. It was very rare for a common person like her to have gotten a grave, let alone one of bronze, especially given her means of death. As soon as Belle went down the berm on to the beach where her mother had drowned, she could see it. A small (at least in comparison to her own) statue stood where the child had cried out for help that day. Belle had brought some flowers from the supermarket next to Tokyo Station before leaving, and she laid those on her mother’s grave. “How brave you were then, Mother.” she mused. “It’s not fair that you aren’t here to see who I am now. A pop singer!

She composed herself and returned to the path. She reached the decripit school where she had choir and revealed Justin’s secret and turned and sighed. She paused and continued on. Soon she was at the corner shop where Kamishimi was. He had won the nationals the year after the Justin incident, as her exposé came to be known. It was just about noon on a Wednesday, which meant Kami was available to visit here. “Hello, welcome—“ Kami started, his jaw dropping and speech stopping when he saw who exactly he was visiting. “Suzu?!? Are you here?” He put down what he was doing and came and hugged her. “How have you been, Kami? It’s been two years.” She also told Kami about her name change. Given that she wasn’t marrying, it took a court battle to win to have her village’s town office (staff total: 5) allow a full name change to occur.

Just fine, I guess. I won nationals! Didn’t quite make it into the Olympics this last year, but one can hope for next time, no?” He smiled.

Despite her anxiety, seeing Kami with his ever-present smile made her relax. It was good to be home—and she hadn’t even been home, home yet.

A bit later, after chatting to Kami, who seemed as… off… as usual, she went towards her house. And there she saw it. The house.

[[Chapter 1— The Voices|Next chapter]]

 
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from Buffy the Vampire Slayer, redux

1st March, 2025

In the years either side of the start of the 21st Century, I was a huge fan of the Buffy the Vampire Slayer television series.

A huge fan. I'd arrange my week around ensuring that I caught the programme as soon as it was transmitted (Wednesday evenings on BBC2, here in the UK) and then once each series was over I'd be popping into the local HMV on a weekly basis to see if the box set was available. As soon as it was, I bought it. On VHS, as this was before I owned a DVD player and long, long before the concept of streaming box sets was available.

By the mid 2000s I did have a DVD player and at some point while moving house, I managed to lose the VHS player and never replaced it. And so eventually to make space I got rid of all my VHS cassettes – over a hundred of them – including all seven seasons of Buffy.

I've not really watched Buffy since it was broadcast. Perhaps that's in part because after the show ended, Sarah Michelle Gellar did a couple of further movies and then more or less retired, so that those mental prompts to ride the nostalgia wave never appeared. Of course some of the other main cast members have continued to have high profile media careers but that's not quite the same.

And then with the recent news of Michelle Trachtenberg's death (aged not even 40, how sad is that) I started thinking more and more about rewatching BTvS, the whole lot. Even series 1. So I've got myself the full box set – on DVD this time! – and I'm going to see about blogging each episode as I go along.

This won't be a fast-moving blog. I don't have the time or inclination to binge-watch all 144 episodes. I'm expecting this to be a long-term project, probably taking a couple of years to get through as I'm unlikely to watch more than 2-3 episodes a week at best. But let's see how it goes.

 
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from Erdrandbewohner

In meiner eigenen Welt

Ich rufe die Onleihe auf, stöbere herum auf der Suche nach Büchern über Autismus. Ein paar Bücher, es ist wirklich nicht die Welt. In über der Hälfte aller verfügbaren Bücher zu dem Thema gehts um Kinder oder sind furzstaubtrockene Ergüsse irgendwelcher (höchstwahrscheinlich mit einer DIN-gerechten und TÜV-geprüften Hirnchemie ausgestattenen) Mediziner:innen, die mit ihrem gesamten medizinischen Wissen ganz einfühlsam alles dafür tun, damit das Krumme möglichst gerade wird.

Das ist der leider immer noch übliche pathologische Blick auf Neurodivergenz. Der folgende Klappentext ist Beispielhaft für den Blick auf den Autismus und auf die Autist:innen:

„Autismus – das Sichabsondern von der Außenwelt und Verschlossen bleiben in der Welt der eigenen Gedanken und Phantasien – zählt zu den besonders rätselhaften seelischen Störungen. In diesem Buch werden von einem renomierten Spezialisten… (Blahblahblah)“

Ja natürlich, Autist:innen sondern sich ab und leben in ihrer eigenen Welt. Und klar, Autist:innen sind seelisch gestört, da braucht es schon renommierte Spezialisten... Hört ihr meine sarkasmustriefende Stimme?

Auf anderen Klappentexten leiden autistische Menschen immer ganz fürchterlich unter ihrem Autismus, oder es sind Eltern, die leiden. Manchmal leiden auch die Lehrkräfte. Leid. So viel Leid. In meinem Kopf hüpft eine Video-2000-Kassette mit einem Tränendrüsen-Video der Aktion Sorgenkind aus Anfang der 80er in den monströsen und sündhaft teuren Videorekorder und spielt sich selber ab.

In Büchern besonders wohlwollender Autor:innen werden die Stärken von Autist:innen betont. Mathe! Strukturiertes Denken! Mustererkennung! Informatik! Spezialinteressen-Expert:innen! Yippie! Alles Superkräfte! Die kann man sogar kapitalistisch verwerten! Aber bloß nicht alleine auf die Menschheit loslassen, das wird schief gehen.

Boah... Bullshitbingo pur!

Und dann gab es da noch dies eine Buch. Ein Roman, der mich berührte, mich durchrüttelte, und mich mit unendlich viel Liebe für die Protagonistin überflutete – die mich in ihrem Denken, Erleben und Handeln in so vielen Dingen an mich während meiner Kindheit und Jugend erinnerte. Ich glaube, dieses Buch eroberte sich bereits mit dem ersten Kapitel seinen Platz in meinen persönlichen Pantheon der lebensverändernden Bücher.

Heute wird es nicht um dieses Buch gehen. Sorry. Aber vielleicht in einem der nächsten Blogartikel.

Als ich mich noch über die stereotypen Klischees in Buchform aufrege, kamen mir merkwürdige Gedanken. Und die gingen in etwa so: „Hm, was heißt das eigentlich, „in seiner eigenen Welt“ zu leben? Warum wird das vor allem bei Autist:innen gesagt, aber nicht bei Fußballfans. Die Welt eines Bayern-Fans muss doch eine völlig andere Welt sein als die eines Kaiserslautern-Fans? Oder wie ist das bei Polizist:innen? Oder bei Bibliotheksangestellten?“.

Mal ernsthaft, wisst ihr, wenn ihr nicht zu so einer Gruppe gehört, wie die wirklich ticken? Worüber sich Fußballfans beim Pinkeln im Stadionklo so unterhalten, was für Phantasien sich die Polizist:innen bei ihren Schießübungen hingeben, was die Bibliothekar:innen zwischen den Regalen in der Bücherei heimlich treiben? Über was nerden sie in ihren Mittagspausen herum, wie sind die Erkennungszeichen, die geheimen Rituale? Ich habe nicht die geringste Ahnung, denn ich lebe nicht in deren Welten. (Super, jetzt sehe ich vor meinem geistigen Auge Bibliotheksangestellte im muffig-staubigen Bibliothekskeller bei Kerzenlicht okkulte Rituale vollziehen…)

Doch zurück zu meinem Gedankengang: „Eigentlich sind eigene wie auch gemeinsame Welten etwas völlig Normales und Schönes. Das führt mich zu der Frage: „WAS ZUM GEIER IST MEINE EIGENE WELT?! Warum fühlt sich meine eigene Welt so falsch und unpassend an, als sei das gar nicht meine eigene Welt, sondern was anderes?“

In der Tat wurde es von den Erwachsenen nicht gerne gesehen, wenn ich als Kind zu sehr in meiner „eigenen Welt“ lebte, und ich merkte schon früh, dass es kaum Überschneidungen zwischen meiner und der Welt der anderen Kinder gibt. In meiner Welt gab es Bücher. Von meinem Taschengeld kaufte ich mir (fast) alle Bücher aus der Burg-Schreckenstein-Reihe, Jules Vernes Werke und natürlich vieles von Karl May. Ich liebte heiß und innig die Tripods-Trilogie von John Christopher und später das Buch Andymon von Angela und Karlheinz Steinmüller. In der Welt anderer Jungs wurde Fußball gespielt und so getan als sei man Bruce Lee oder Supermäääään! (Was bitte ist ein Bruce Lee, und warum fuchtelt man dabei immer mit den Armen und macht währendessen so komische Geräusche?)

Aber ich war ein kluges Kind, ich beobachtete, ahmte nach, heuchelte sogar Interesse für Themen, die ich totlangweilig fand. Ich lernte, mich in den richtigen Augenblicken unsichtbar zu machen (das ist aber ein anderes Thema) und ich lernte, dass besonders Lehrer:innen es mögen, wenn man ihnen (scheinbar) ununterbrochen mit einem Halblächeln ins Gesicht starrte, während man mit seinen Gedanken auf Weltreise ging. Die Lehrer:innen nannten das „aufmerksam und interessiert sein“, und diese erworbene Fähigkeit rettete mir in diesem Bildungssystem mehrmals den Arsch.

Doch trotzdem ahnte man, dass mit mir irgendwas nicht stimmte. Im zweiten Schuljahr war ich ständig krank, verpasste viel Unterricht. „Ihr Sohn ist geistig behindert, deswegen wäre es zu seinem Besten, wenn er auf eine Sonderschule ginge!“, so meine neue Grundschullehrerin in der zweiten Grundschulklasse (34 Kinder auf engstem Raum in einem schallernden Klassenzimmer). Meine Eltern waren empört. Und holten ein kinderpsychologisches Gutachten ein. Ein außergewöhnlich kluges Kerlchen sei ich, stand darin. Wenn auch mit deutlichen Teilleistungsschwächen und Konzentrationsschwierigkeiten, schnell erschöpft und mit einer nicht näher definierten Entwicklungsstörung, die sich, so die hoffnungsverheißende Aussage der Kinderpsychologin, wahrscheinlich auswächst.

Die Lehrerin war ernsthaft angepisst. Sie wollte mich unbedingt auf der Sonderschule wissen, aber selbst der Direktor der Schule meinte, dass das so nicht ginge. Eigentlich war das ein knallhartes „Du gehörst nicht in meine, und auch nicht in unsere Welt! Verpiss dich!“, ins Gesicht gelacht von einer Frau, die Pädagogik studiert hatte und mit Kindern arbeitete.

Ich wurde zur Kinderkur geschickt (was ein Horror!), wiederholte die zweite Klasse und kam zu einem jungen, engagierten Lehrer, der mit uns spannende Experimente im Unterricht durchführte. Der mit uns in die Pilze ging, uns die Bäume und Sträucher lehrte. Er erzählte uns die Geschichte des Ortes und ich hing an seinen Lippen. Und das in einer Klasse mit nur noch 18 Kindern, in einem ruhigen Klassenraum zum Schulgarten raus. Ich blühte, zumindest schulisch, auf und war nicht mehr ständig krank. Die anderen Kinder akzeptierten mich, so wie man einen freundlich-harmlosen, verträumten und etwas verschrobenen Schulkameraden akzeptiert, der sich für seltsame Dinge interessiert, auf die man ihn besser nicht anspricht.

Ich hingegen akzeptierte die anderen Kinder so, wie man andere Kinder akzeptiert, die einfach da sind und ihre speziellen und geheimen Kinder-Dinge machten. Manche Kinder mochte ich besonders, denn sie zeigten keine Scheu mir gegenüber. Ein Gruß geht raus an Kiki, an Silke und an Nicole! Ich weiß, das Thema Vulkane ist so ein Jungs-Thema und es hat euch nur am Rande interessiert, aber ihr hörtet mir ernsthaft zu und mit euch konnte ich mich ganz normal auch über eure Themen unterhalten.

In der vierten Klasse bekam ich wieder meine alte Lehrerin aus der zweiten Klasse zurück. Sie hatte noch eine Rechnung mit mir offen, und so bekam ich trotz (bis auf Mathe) guter Leistungen eine Empfehlung für die Hauptschule. „Sie wissen ja, diese Entwicklungsstörung. Da ist es für ihn besser, wenn man ihn nicht überfordert. Er kann ja später auf andere Schulen wechseln.“ Meine Eltern, „einfache“ Leute aus der Arbeiterklasse, meinten, ein späterer guter Hauptschulabschluss sei ja schon was. Ich hingegen heulte vor Wut, weil Stefan mit einem ähnlichen Zeugnis aufs Gymnasium kam. Seine Eltern waren Gymnasiallehrer. Und Ralf bekam mit ebenfalls ähnlichen Noten eine Empfehlung für die Realschule. Sein Papa war Beamter im Katasteramt. Auf diese Art lernte ich, dass der gesellschaftliche Status der Eltern darüber bestimmt, welche Chancen man später hat.

Auf der Hauptschule wusste ich in der fünften Klasse die Baustile der europäischen Architektur zu unterscheiden und zu erklären. Das hatte ich gelernt, als ich mit meiner Tante in Frankreich war. Leider machte ich den Fehler, meiner Lehrerin mitzuteilen, dass die Kirche im Nachbardorf nicht romanisch, sondern neoromanisch und somit erst etwas über 100 Jahre alt sei. Sie wurde fuchsteufelswild und herrschte mich wütend an, dass sie auf das Geschwätz altkluger Kinder nichts gäbe. Wie gut, dass ich ihr nicht erzählte, dass ich in der Bücherei eine Kassette von Franz-Josef Degenhardt entdeckt hatte mich deswegen für die Ideen des Sozialismus und des Kommunismus interessiere. Sie hätte mich in der Luft zerfetzt. Ich lernte, meine Fresse zu halten, um nicht „altklug“ (was ein bescheuertes Wort) zu wirken. Hinter meinem Rücken hieß ich bei meinen Klassenkamerad:innen „Professor“. Ich erfuhr davon erst Jahrzehnte später bei einem Klassentreffen.

In der siebten Klasse bekam ich nicht nur Pickel, fettige Haare, viel zu große Hände und Füße, ich bekam auch eine neue Klassenlehrerin. Sie sagte irgendwann den magischen Satz zu mir: „Erdrandbewohner, du gehörst einfach nicht hier auf die Hauptschule, du gehörst aufs Gymnasium und ich traue dir zu, dass du später mal studieren wirst!“

Dieser Satz elektrisierte mich. Ja, das wars! Ich war einfach nur an der falschen Stelle, am falschen Ort bei den falschen Menschen! Und das schon seit immer! Die Leute, die ähnlich wie ich ticken, besuchen das Gymnasium, Leute, die ähnlich wie ich sind, studieren später! Wahrscheinlich wohnen sie auch ganz wo anders. Alles machte Sinn: dass mich der Schmalspur-Unterricht anödete, dass ich niemanden fand, mit dem ich auf einer Wellenlänge schwang. Ich musste irgendwie Abi machen!

Während meine Mitschüler:innen immer komischer wurden und das Balzverhalten einen immer höheren Stellenwert einnahm, wurde mir zunehmend klarer, dass ich zwar akzeptiert wurde, aber einfach nicht dazu gehörte. Klar, ich tröstete mich damit, dass „meine Leute“ sind ja auch auf einer anderen Schule sind! Ich gehörte nicht einmal zur selben Gattung wie meine Freunde, denn ich musste mich ein großes Stück selber verleugnen, um ein rudimentäre Gefühl von Anerkennung fühlen zu dürfen und den schalen Geschmack von falscher Zugehörigkeit zu schmecken. Ich hatte mir diese Freunde nicht einmal selber ausgesucht, sondern ich wurde von ihnen adoptiert. Selber Freunde finden… Wie geht das überhaupt und warum zum Geier kann ich das nicht?!

Was ich dachte und fühlte, was ich interessant fand und von welchen Abenteuern ich träumte, interessierte diese Freunde nicht wirklich. Ich hätte es ihnen auch nicht gesagt. Ich wäre nur wieder der komische, „altkluge“ Typ gewesen, man hätte mich belächelt oder sich lustig über mich gemacht. Ich war richtig klug, also ich schwieg darüber und tat so, als sei ich wie sie…

Die Hauptschule schloss ich als Zweitbester des Jahrgangs ab und würde nun erst einmal meine Mittlere Reife nachholen. Später würde ich nach einer Lehre und dem Zivildienst mein Fachabi machen und studieren. Andere Wege gab es damals nicht. Meine Lehrerin war stolz auf mich und sagte es mir auch genau so. Sie vergaß ich nicht, die Namen und Gesichter meiner Mitschüler:innen verblassten hingegen binnen weniger Jahre zu gestaltlosen Schemen in meiner Erinnerung.

Ich machte meine Mittlere Reife, meinen Zivildienst, zog in eine chaotische, links-alternative 6er-WG, gefiel mir in der Rolle eines langhaarigen Linksradikalen, machte eine Lehre, einfach um eine abgeschlossene Lehre zu haben, erlangte später mein Fachabi, und, Tadaaa, studierte schließlich. Auf meinem Weg war nichts einfach, alles kostete mich eine unglaubliche Kraft. Eine Unterstützung bekam ich nicht. Weder finanziell, noch stand meine Familie hinter mir. Meine Eltern verstanden nicht, warum ich meinen guten Hauptschulabschluss gegen ein Fachabitur eintauschte, ja sogar studierte! Alles nur verlorene Zeit, in der ich längst gutes Geld verdienen und für ein Häuschen sparen könne. Erst nach dem Tod meines Vaters erfuhr ich von einem seiner Freunde, dass er insgeheim dann doch sehr stolz auf mich war...

Ich feierte großartige Erfolge: Mit Anfang 20 hatte ich erstmals einen unfallfreien Smalltalk an der Käsetheke. Ich war soooo stolz auf mich! Ich saß gerne in Cafés und Kneipen, einfach nur, um Menschen zu beobachten, sie in ihrer Mimik und Gestik zu entschlüsseln. Sah ich eine Gestik, mit der ich nichts anzufangen wusste, spielte ich sie vor dem Spiegel nach, in der Hoffnung, dass sie sich mir erschließt. Was soll ich sagen, so langsam hatte ich darin eine gewisse Sicherheit erlangt. Ich entdeckte, dass Alkohol meine überempfindlichen Sinne dämpft. Und ich entdeckte, dass Cannabis meine innere Anspannung lindert. Mit diesen Hilfsmitteln gelang es mir manchmal, mich fast normal zu fühlen, so als gehörte ich dazu. Fast.

Ich war fast 30, als ich endlich studieren konnte. Ich hatte einen Beruf erlernt, der mich nicht interessierte, ich musste in einer Fabrik am Band arbeiten, um mein Fachabi zu finanzieren. Monotonie, Druck und Schichtarbeit. Ich bin fast durchgedreht. Dann das Fachabi, nochmal ein Jahr die Schulbank drücken. Ich studierte weit weg und musste eine Wochenendbeziehung führen, in den Semesterferien arbeitete ich, um mich zu finanzieren. Ich rannte, rannte und rannte, und ahnte schon lange, dass ich mich komplett verlaufen hatte in meinem Leben. Ja, ich habe meiner Grundschullehrerin in dem Moment den Stinkefinger gezeigt, als ich mich an der FH einschrieb. Ja, ich war stolz auf mich. Ich habs allen – und vor allem mir, gezeigt… Aber zu welchem Preis?

Habe ich „meine Leute“ gefunden? Nein. Ich habe nur eine Person gefunden zu der ich passe und die zu mir passt. Und die habe ich geheiratet. Passte ich jetzt besser in die Welt? Nein. Obwohl ich lernte, nachahmte, mich verbog und verstellte, verstand ich diese Welt und die Menschen in ihr immer noch nicht.

Mit 42 erhielt ich die ADHS-Diagnose. Nach einem Eigenverdacht. Die Diagnose nahm unglaublich viel Druck raus. Aber ADHS erklärte nicht alles. Meine Ärztin vermutete auch Autismus, wollte oder konnte das nicht diagnostizieren. Ich solle mich erst einmal um mein ADHS kümmern.

Jetzt, mit 50+ wende ich mich endlich meinem Autismus zu. Also nicht nur als einen abstrakten Gedanken, wie bisher, sondern in der Tiefe. Und plötzlich macht alles Sinn. Mein ganzes Leben erklärt sich, bis in die Details!

Und wisst ihr, was ich jetzt anfange? Ich entdecke als Autist meine eigene Welt neu und werde in ihr leben! Jawoll! Dass ich dabei das Klischee der neuronormativ denkenden Menschen bediene, finde ich auf eine ironische Weise sehr lustig.

Seit ich mich von Mastodon zurückgezogen habe, lese ich wieder Bücher. Eins nach dem andern, wie damals, in meiner Jugend. In meinem Kopf sind plötzlich Kapazitäten dafür frei. Es macht mich glücklich. In meiner Welt streife ich durch Wälder, erkunde die Gegend mit dem Rad, recherchiere über die Geschichte der Orte, an denen ich mich aufhalte. Das gibt mir Energie und Sicherheit. In meiner Welt entdecke und genieße ich meine Musik, und hin und wieder eine geringe Menge Psilocybin oder LSD. Zusammen mit meiner Liebsten erkunde ich Museen und Architektur. Überhaupt habe ich mit meiner Liebsten genau die Verbindung und vor allem den Austausch, den ich mir mein Leben lang wünschte. Andere Menschen kommen in meiner Welt nur wenige vor, und wenn, dann nur am Rande.

Mich regelmäßig über das Weltgeschehen informieren? Was soll mir das bitteschön bringen? Mir zu jeder Sau, die durchs Dorf getrieben wird, eine Meinung bilden? Es ist so befriedigend, einfach sagen zu können, dass man keine Meinung zu einem Thema hat. Mit anderen Menschen über Themen reden, die mich nicht einmal ansatzweise interessieren? Das macht keinen Sinn! Ich höre auf für Menschen mitzudenken, die mir nicht am Herzen liegen. Also, liebe Kolleg:innen, nutzt ab nun euer eigenes Hirn! Ich versuche mir nicht mehr herzuleiten, was andere Menschen meinen könnten, wenn sie sich nicht klar ausdrücken. Ich sag dann einfach „Verstehe ich nicht“. Punkt. Wenn mich jemand volllabern will, dann gehe ich. Punkt. Wenn jemand mit mir über eine andere Person lästern will, dann schweige ich. Punkt.

Bei der Wiederentdeckung, bzw. dem Wiederaneignen der „eigenen Welt“ neurodivergenter Personen ist das „Unmasking“ ein wesentlicher Teil. Unmasking bedeutet das Erkennen und das bewusste, Aufgeben erlernter Verhaltensweisen, die einzig darauf abzielten, das eigene So-Sein zu verschleiern, um nicht anzuecken, nicht aufzufallen, also nicht ausgeschlossen zu werden. Das ist eine große und langwierige Aufgabe, die Fingerspitzengefühl und Mut erfordert. Eben weil man jetzt zu sich steht und möglicherweise völlig anders als vorher reagiert, was bei anderen zu Verwirrungen führt.

Für das verwirrte, neurotypische Umfeld wäre das dann genau der richtige Zeitpunkt für ein Buch eines renomierten Spezialisten, der einem diese besonders rätselhafte seelischen Störungen erklärt. ;–)

Ich danke euch fürs Lesen. Bis bald! <3

 
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