Emma stinkt
Die Begegnung mit dem Therapeuten hatte ihm geholfen, wenn auch auf ganz andere Weise als vermutet. Herr Schmidt war inspirierend, denn er war nicht nur Therapeut, sondern auch Musiker, sicher Philosoph, sehr belesen, Fan der Romantik, Kenner der Literatur, Alt-68er, Ironiker, Erleuchteter (einmal ganz spontan bei einem Spaziergang), minimal Zen-Buddhismus-Praktizierender, Bekannter von Harald Juhnke, Freud-Fan und Imitator und mit den Nachfahren bekannt. Und Herr Schmidt hat eine stinkenden und schnarchenden Mops namens Emma. Die ganze Szene in einem völlig zugestellten Klischee eines Psychoanalyse-Zimmers war so ulkig, skurril und zugleich voll von Lust auf das Leben aus der Perspektive eines alten Mannes, das sie nachhallt. Beim Gedanken an die stinkende Emma musste er unwillkürlich grinsen.