Erinnerungen Teil 2

Das weiß ich noch, ich besaß damals noch ein Moped von einer Weltfirma und fuhr morgens kurz vor 7 Uhr zur Gärtnerei. Der Betrieb bestand aus Blumen und Zierpfanzen halb, Landschafts- und Friedhofspflege. Natürlich wurden in dem Betrieb Kränze gebunden, die dazu gehörenden Blumen besorgten wir vom Großmarkt. Als die Kränze fertig waren, fehlten Schleifen noch. Mein Chef forderte mich auf, die bestellten Schleifen abzuholen. Es war der 4.4. 1969,(26 Jahre alt) war ich auf dem Rückweg, musste ich verkehrsbedingt ausweichen, weil ein LKW mit Anhänger vor mir stand. In der Zwischenzeit bildete sich Glatteis auf den Straßen. Das Vorderrad vom Moped rutschte weg und ich knallte mit dem linken Knie auf den angefrorenen Asphalt. Am Gepäckträger befand sich ein Spankorb, indem sich die Schleifen für Kränze befanden. Ich richtete das Moped auf und fuhr weiter zur Gärtnerei. Ich nahm die Schleifen aus dem Korb und gab sie dem Chef. Auf einmal schwoll mein Knie beim Frühstück an. Es wurde ganz dick und ich konnte nicht mehr allein gehen. Ein Kollege brachte mich zur Klinik. Ich war in den Arbeitsklamotten. So musste ich mich ausziehen und das Knie zeigen. Als die Füße zum Vorschein kamen, sah ich, das sie total verdreckt waren, ich musste sie auf einer Unterlage ablegen. Der Arzt stellte eine Sternfraktur im linken Knie fest und hatte einen Wasserhoden beiderseits im Genitalbereich. Nach dem Abschwellen des Knies bekam ich wieder einen Gehgips. Ich durfte herumlaufen, aber den Klinikbereich nicht verlassen. In dieser Zeit, bekam ich mehrmals Besuch von meinen Eltern und Leuten vom christlichen Verein, auch von meinen Kollegen waren welche da. Als der Gehgips entfernt wurde, hatte ich Schwierigkeiten, das Knie krumm zu machen, weil es wochenlang steifgelegt wurde. Der Stationsarzt meinte zu mir, dass ich mich auf die Bettkante setzen sollte und mit dem Bein rauf und runter zu baumeln. Ich bekam noch einige Bestrahlungen und ein Bewegungsbad. Hinterher überwies man mich in das andere Krankenhaus, um den Genitalbereich behandeln zu lassen. Mit dem Nachthemd und den Schlüpfern meldete ich mich an der Pforte an. Eine koreanische Krankenschwester (zum Anknabbern) brachte mich auf eine Station. Zum Geburtstag meines Vaters erfolgte die OP. Dabei wurden die Weichteile aufgeschnitten und das Wasser abgepumpt und es hatte sich gelohnt. So durfte ich nach Ostern wieder raus und hatte noch 3 Wochen Schonzeit, bis ich wieder arbeiten durfte , das war am 2. Mai 1969. 1970 im Mai lernte ich eine junge Dame kennen. Sie war spastisch gelähmt und durfte nur mit einer Begleitung nach Hause fahren, weil sie auch Gleichgewichtsstörungen aufwies. Es kam zu einer Freundschaft, in der Mittagspause küssten wir uns unter einer Treppe lange. Da ich noch eine Dachwohnung hatte, wurde mir Damenbesuch verboten. Wir gingen einige Jahre zusammen, bis das der Landschaftsverband sie nach Hause holte. So nach und nach zerbröckelte die Freundschaft zwischen uns beiden, sie fand einen neuen Freund in ihrer Stadt. Ich hatte dann nie wieder etwas von ihr gehört.