## Krankheitstage 1.Teil Ihr lieben Leute, wie das ist, wenn man sich im Krankenhaus befindet, da sagt man, die beste Krankheit taugt nichts. 2019 war ich mit Margret zum Kirchentag nach Dortmund gefahren, es fuhr ein Linienbus von Herdecke zur Westfalenhalle. Wir stiegen aus und besahen uns die Blumen. Nach einem Glas Wasser war alles wieder vorbei. Als wir endlich in den Hallen waren, wurde mir irgendwie etwas komisch. Ich dachte mir nichts dabei und wir schlenderten über das Gelände. Zufällig entdeckte ich gute Frühstücksbretter, wir brauchten welche, hinterher kauften wir noch eine Tasse als Mitbringsel für eine Bekannte. Bevor wir wieder zurück wollten, kauften wir noch einige Nussecken und aßen sie auf. Am nächsten Tag bekam ich ein komisches Gefühl im Magen. Ich fuhr zur Hausärztin und ließ mir etwas dagegen verschreiben. Die nächsten Tage ging es mir immer schlechter. Ich glättete noch eine Hecke an einer Treppe und hörte auf zu arbeiten. Sonntagmorgen, den 30.6.2019 um 5 Uhr sagte ich zur Margret, das ich sie nicht zur Kirche fahren könnte. Sie sollte die Reisetasche packen und den Rettungswagen anrufen, der mich zum Krankenhaus fuhr. Dann lag ich 2 Stunden auf der Pritsche. Ich ließ mir etwas gegen die Schmerzen einen Saft geben, der sofort wirkte. Da es Sonntag war, waren nicht so viele Ärzte anwesend. Durch eine Ultraschalluntersuchung entdeckte man die zerrissene Gallenblase, außerdem hatte ich auch eine Harnwegsentzündung, der Urin war dunkelbraun. Als die OP. kam, schnitt man mir am Rippenbogen ein 10 cm langes Loch hinein und sammelten die Steine im Bauchraum auf. Die OP dauerte fast eine Stunde. Nun musste ich einige Tage im Bett bleiben und mich melden, wenn der Beutel voll war, darin befand eine Unterdruckpumpe, die das Wasser aus dem Wundbereich entfernen sollte. Ich wurde in das andere Krankenhaus verlegt, weil die Ärzte damit mehr Erfahrung hatten, einige Stents mit der Leber zu verbinden. Danach kam ich aber zurück in das Krankenhaus, wo ich vorher drin war. Ich sah im Gesicht sehr schlecht aus. Es hatte eine gelbliche Hautfarbe die von der zerrissenen Gallenblase stammte. Als die Flüssigkeit im Beutel weniger wurde, durfte ich nach Hause. Mit dem Taxi fuhr ich zur Margret, sie wartete sehnsüchtig auf mich. Nach 2 Wochen machte ich mein Nebenjob weiter. Am 6.9.2019 musste ich nochmal zur Kontrolle ins Krankenhaus und ließ mir die Stents entfernen, damit war ich wieder gesund. _____________________________________________________ ## Krankheitstage 2. Teil Kurz nach dem Renteneintritt besorgte ich mir ein Gewerbeschein für Musikdarbietungen und Gartenpflege. Das war im Jahr 2008. Ich hatte aber schon ein Nebenjob in dem Betrieb, wo ich 43 Jahre lang arbeitete. Ich wollte damals noch nicht aufhören, weil ich mich noch nicht zur Ruhe setzen wollte, obwohl ich 65 Jahre alt war. So begab ich mich zur Jobnebenstelle und bewarb mich, ich bekam die Zusage und durfte in den Betrieb weiter arbeiten, aber mit einer reduzierten Stundenzahl. Ich konnte mir aussuchen, wann ich in der Woche der Monate arbeiten wollte. Solange, wie ich in dem Betrieb noch nicht Rentner war, durfte ich alle Maschinen benutzen, die man besaß, weil ich ja gelernter Gärtner war. Wie ich dann in Rente ging, stufte man mich als Landschaftspfleger herab. Natürlich durfte ich wieder Rasen mähen und Motorsense und das Gebläse benutzen, das war aber auch alles. So drehte ich mit dem Wäschewagen meine Runden und leerte die Papierkörbe. Überall wo Papier und Unrat war, entfernte ich mit einer Schmutzzange. Auf diese Weise trug ich mit der Sauberkeit des Betriebes bei. In meiner Freizeit hatte ich als DJ. viel zu tun, zum Beispiel auf Hochzeiten, Geburtstagen, oder an Polterabenden Musik von CDs zu machen, hat Spaß gemacht. Dann bröckelten die Musikaufträge ab und beschäftigte mich mit der Gartenpflege, ich hatte reichlich zu tun, auch in der Nachbarschaft. Eines Morgens wollte ich mit Margret mal in Grüne fahren. Ich musste feststellen, das mein rechtes Auge unscharfe Bilder zeigte, ich bin trotzdem mit Margret zu einer Talsperre gefahren, nur die Beschriftung an den Wegweisern erkannte ich undeutlich. Am Nachmittag fuhr ich schnell nach Hause und beschäftigte ich mit dem rechten Auge, das Sehvermögen verbesserte sich etwas. Am nächsten morgen war alles wieder vorbei, ich konnte wieder besser sehen. Das mit dem Auge war eine Vorwarnung, Ich wollte zum Radiogeschäft gehen und befand mich in Witten auf einer Verkehrsinsel gegenüber vom Bahnhof. Dort befanden sich mehrere Bushaltestellen, ich lief daran vorbei. Auf einmal lief ich vor eine Plexiglaswand, ich hatte sie nicht gesehen, was hat das gescheppert. Sofort ging ich zum Optiker und er sollte meine Brille zurecht biegen. Dann guckte er sich meine Auge mit einem Sichtgerät an. Aber dieser Automat reagierte nicht. Anschließend meinte er zu mir, das ich einen grauen Star hätte, ich sollte zum Augenarzt gehen. Mit einem zugekniffenem Auge fuhr ich den Transporter nach Hause. Paar Tage später verschlimmerte sich mein Sehvermögen und fuhr mit einen Linienbus zum Augenarzt. Er sagte zu mir das ich einen grauen Star auf beiden Augen hatte und gab mir einen OP-Termin. Ich musste bei 3 Kunden noch Musik machen, die ich aber absagen musste. Sie waren etwas ärgerlich. Bevor ich die Augen behandeln musste, war ich beim Hausarzt und ließ meinen Blutzucker messen. Ich fiel auf dem Hintern, als ich das Ergebnis erfuhr. Der Blutzucker war 296 , ich ließ den Wagen stehen, nahm den Räderkarren und ging damit einkaufen. Fast jeden Tag bergauf und runter. So verbesserte sich mein Zucker von 296 auf 160, danach wurde die OP angesetzt. Mir wurde eine Kunstlinse eingesetzt und eine Woche , später beim dem anderen Auge, ich durfte die ersten Tage nichts Schweres heben und konnte wieder gut sehen , besser als mit Brille.
## Krankheitstage Teil 3 Es war 2011, ich hatte bei einen Kunden zu tun, 3. 11. 2011. Dort musste ich nochmal Rasen mähen und hatte damals noch einen Transporter. So konnte ich den Rasenmäher einladen und Werkzeug, das ich brauchte. An dem Tag war es grau und neblig, zeitweise kam auch Sprühregen, es war ein typischer Novembertag. Jedenfalls mähte ich den Rasen von 2000 qm ab. Dazu brauchte ich etwa 2 Stunden. Als ich den Mäher abstellte, wurde mir schwarz vor den Augen und fiel hin. Irgendwie muss ich mit dem Kopf auf eine Schrittplatte aufgeschlagen sein. Wie lange ich da lag, weiß ich nicht mehr. Als ich wach wurde packte ich meine Sachen in den Transporter und fuhr nach Hause. Nach ungefähr 4 Monaten merkte ich, das ich nicht richtig schreiben konnte. Ich hatte damals einen Musikkunden und wusste nicht die Knöpfe zu bedienen. Ich erzählte es dem Kunden und fuhr nach Hause. Es waren die Vorboten eines Schlaganfalls. Ein Bekannter rief den Rettungswagen an und brachte mich ins Krankenhaus. Dort legte man mich auf die Pritsche und wurde untersucht, nachdem meine Personalien aufgenommen wurden. Es wurde bei mir ein subdurales Hämatom festgestellt und zur OP. Man bohrte mir ein Loch in den Schädel und nahm ein Stück Knochen heraus und rein mit einer Pumpe, der das Blut in der Schädeldecke absaugen sollte. Da war die linke Gehirnhälfte zur Mitte gedrängt worden und meldete einen Schlaganfall. Nach einer Stunde war die OP abgeschlossen und sollte mir eine enge Hose anziehen. Der Pfleger wies mich darauf hin, das sich eine Dame im Zimmer war und warten sollte, bis das sie weg war, sonst hätte sie was gesehen, was nur Männer haben. Nach dieser Prozedur rief ich meine Schwiegermutter an, das ich im Krankenhaus war und sich um die Katze kümmern sollte, weil Margret auch im Krankenhaus war und sich die Schlüssel abholen, um in die Wohnung zu kommen. Auf dem Girokonto hatte ich ein arschvoll Schulden von 2500 € minus. Ich rief meine Schwester an und sie überwies mir 2000 €. So konnte ich das Konto mit der Rentengeld ungefähr ausgleichen. Ich wurde von der Hausärztin 4 Wochen kaltgestellt, bis das ich meine gärtnerischen Tätigkeiten wieder aufnehmen durfte. ____________________________________________________ ## Krankheitstage Teil 4 Im Sommer 2014 musste ich eine Straße in Wetter säubern. Sie war zugewuchert mit Brombeeren an der Mauer und Unkraut auf dem Gehweg, es war eine Sackgasse. Um mit der Arbeit zu begingen, mussten einige Autos weggefahren werden. Ich beseitigte das Unkraut von Mauer und Bürgersteig und tat es in einen großen Beutel hinein. Einmal vergaß ich beim Rückengebläse den Deckel zuzuschrauben, so das etwas Sprit auf die Straße lief. Ich fuhr nach Hause und holte Bindemittel. Beim schließen des Garagentores muss die Tür mich am Kopf getroffen haben. In dem Augenblick war ich für einige Minuten etwas benommen, ich hatte eine kleine Platzwunde am Kopf. Im Laufe der Zeit wurden die Kopfscherzen immer stärker. Dann fuhr ich zu meiner Arbeit zurück und säuberte den Gehsteig und streute das Bindemittel darauf. Am 3.11. 2014 merkte ich, das was mir nicht, stimmte, beim Linksabbiegen musste ich den Transporter etwas zurücksetzen, um das Geländer nicht zu streifen. Glücklicherweise war kein Auto hinter mir und fuhr nach Hause. Vorher war ich im Supermarkt einkaufen gewesen. Am nächsten Morgen 4.11.2017 wollte ich die Zeitung aus dem Briefkasten holen, vergaß aber die Schlüssel, sie waren in der anderen Hose, ich musste an schellen, damit Margret mir die Tür öffnet. Sie war ärgerlich weil sie noch nicht ganz fertig mit dem Anziehen war. Ich hatte vor, bei einem Kunden das Restlaub aus der Ecke zu entfernen. Ich wollte losfahren, aber es ging nicht, weil ich zu dumm war, die Hebel zu bedienen. Auf einmal setzte sich der Transporter in Bewegung und krachte in ein anderes Auto hinein. Wahrscheinlich hatte ich einen Schock, ich wusste nicht mehr wo ich wohnte. Das sah unser ehemaliger Hausmeister und führte mich zum richtigen Eingang. Ich war unverletzt. Das was ich noch tat, rief die Polizei an und meldete den Unfall. Wenig später kam auch der Rettungsdienst und beförderte mich ins Krankenhaus. Unser Hausmeister meldete meiner Versicherung den Unfall. Bei dem Transporter war nur ein Rücklicht beschädigt, bei dem anderen Auto war das Heck eingedrückt. Als ich im Krankenhaus war, machte man mit mir einige Tests mit dem Auge, den Finger des Arztes verfolgen. Anschließend kam ich in die Röhre (CT). da sah man , was bei mir los war. Ein Schlaganfall mit Gehirnblutung Ich wurde operiert und kam auf die Intensivstation, dort musste ich über Nacht verbleiben. Mitten in der Nacht, es war gegen 3 Uhr, beleuchtete mich eine Schwester mit einer Taschenlampe. Sie sah das das eine Auge etwas kleiner war und runter zur CT, es war nichts. Mich störte der Katheder im Penis, ich spürte andauernden Harndrang. Die Schwester reinigte den Penis und dann kam ich auf eine Normalstation. Dort verblieb ich eine Woche und durfte nach Hause. Ich sollte in eine Reha, aber ich lehnte ab. wir hatten “Luna”, sie durfte nicht allein gelassen werden. Auch Margret war krank, sie musste wegen der Epilepsie im Krankenhaus behandelt werden. Als ich zu Hause war, meldete ich mich beim Unfallgegner und entschuldigte mich, es war eben ein medizinischer Notfall gewesen.
## Krankheitstage Teil 5 (Margret)
Es ist schon ein Jammer, was mit Margret passiert ist. Wir waren praktisch 46 Jahre durch unser Leben gegangen. Wir lernten uns am 5 .8. 1978 kennen, das war Liebe auf dem 1. Blick, bis zu ihrem Tod am 30.3. 2024. Schon vor Weihnachten 2024 ging ihr es nicht mehr gut. Sie war immer müde und guckte sich den Gottesdienst im Fernsehen an. Sie nahm einen Stock mit, wenn wir zum Nachbarschaftstreff gehen wollten. Manchmal lief das Fernsehen von morgens bis abends. Wir besuchten noch nicht mal die Geschwister von ihr, wir blieben zu Hause. Nach Weihnachten ging es mit Margret immer schlechter. Sie beklagte sich über die tägliche Gewichtszunahme, bis ich mich entschloss mit Margret zum Hausarzt zu fahren. Das war am 30.1. 2024. Nur mit Mühe konnte sie ins Auto steigen. Mit der Krankenhauseinweisung fuhr ich mit ihr sofort hin. Nach einer längeren Wartezeit wurde sie untersucht. Bei Margret erhärtete sich der Verdacht, das sie ein Krebs an ihren beiden Fruchtorganen hatte. Auch war ihre linke Niere angegriffen. Das Wasser im Bauchraum (Aszites) spülte die Krebszellen an die anderen Organe, die noch gesund waren. Dieses Krankenhaus besaß keine Spezialisten, die eine OP, bei Margret durchführen konnten. Sie wurde krank entlassen am 3.2. 2024 und sollte sich am 13.2. in einer Spezialklinik vorstellen. So lange konnten wir nicht warten. Ihre Schwester war rund um die Uhr und opferte ihre Freizeit, um Margret zu versorgen. Mir platzte der Kragen und rief einen Rettungsdienst an. Sie musste in die Klinik. Mit ach und krach wurde ein Bett frei, so das sie in die Klinik kam. Man leitete bei ihr das Wasser aus dem Bauch ab. Die Schwester und ich besuchten Margret oft. Danach wurde über die OP gesprochen, aber es war leider zu spät, um eine OP durch zu führen. Danach kam Margret in ein Hospiz, sie bekam Schmerzmittel und blühte kurz vor ihrem Tod noch mal richtig auf. Aber es war ein kurzes Aufbäumen vor ihrem Lebendsende. Am 30.3. 2024 verstarb Margret. Sie ist zufrieden eingeschlafen, an wen dachte die Margret in der Sterbestunde, das erfahren wir nie. Mein Gott, warum hast du mir Margret weggenommen, ich hatte sie doch geliebt. Als ich in Albringhausen war, machte ich wieder mal eine kleine Pause und aß mein Brot, die Sonne schien so schön, aber es wehte ein frischer Wind. Da fiel mir ein, wenn ich fertig bin und komme nach Hause, auf mich wartet keiner mehr. Ich rief zum Himmel: Lieber Gott, schicke mir die Margret runter, 2 mal rief ich und betete und das bei der Arbeit. Bis jetzt sah ich keine Margret, sie ist mir nicht erschienen.
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14.6. 2024 ## Gegenwart und Zukunft
Ja, Leute, es ist manchmal schwer zu sagen, was im Augenblick los ist und noch kommt. Zuerst mache ich meine Hauswirtschaft, putze die Fenster und bringe den Abfall in den Müllcontainer, danach wasche ich das Geschirr ab und reinige den Boden. Wenn man durch das Fenster sieht, ist der Blick nach draußen trüb.
Ich muss die Scheiben putzen, durch den Regen der letzten Tage, wurden sie
beschmutzt. Die Wäsche kommt in die Maschine, einschließlich die Oberbetten und bügeln. Wenn man allein ist und Margret im Himmel ist, ist der Verlust der Frau schwer zu ertragen. —-Aber das ist noch nicht alles, was an Arbeit anfällt.
In Kürze werden meine kleinen Zimmer renoviert. Die Tapeten haben Stockflecken, dann verschwindet ein Büroschrank, auch wird ein neuer Schreibtisch bestellt mit einen Bürodrehstuhl. In dem anderen Zimmer verschwinden 2 kleine Kommoden, sie werden durch eine größere ersetzt, der Bausatz steht schon im Schlafzimmer, da woanders kein Platz ist. In den nächsten Tagen bin ich im kirchlichen Dienst beschäftigt als Aushilfe. Auch werde ich wieder Besuch bekommen, von Menschen, die mich mögen. Am 13.6.24 wird die Couchgarnitur entfernt, die Neue wird am 17. 6. geliefert. Dann kommt endlich, Anfang Juli die Renovierung der 2 kleinen Zimmer, sie werden mit einer Raufasertapete ausgestattet. Heute fuhr ich nochmal zum Möbelhaus nach Hagen, um zu wissen, ob der Liefertermin eingehalten wird, aber die Speditionsfirma war noch nicht der Planung soweit. Ich sollte nach 2 Tagen wieder kommen. Hinter hängte ich eine alte Uhr von der Wand ab, sie geht wieder in Margrets Verwandtschaft zurück. Die neue Quarzuhr mit römischen Ziffern, hängt schon an der Wand. Mit mehreren Menschen mit denen in Kontakt ist, lässt es sich leichter eine Zukunft planen, man darf jeden Tag froh sein, die man auf der Erde verleben kann. Als Margret schon im Hospiz war, hatte sie auch viele Zukunftsträume, sie wollte an die Nordsee, sie hatte eigentlich noch viel vorgehabt. Aber ihr Körper war schon so geschwächt, das der Tod ihr das Leben nahm und ihre Zukunft nicht mehr planen konnte. Hier ihre letzten Zeilen aus ihrem Tagebuch:—— Am 8.6.2023 waren wir bei Tante Ruth und Onkel Jupp
Vorher waren wir bei Uschi und Detlev und bei Norbert. Sie fuhren mit uns zum Friedhof und zum Grab unserer Mutter.—– Ja, da liegt Margrets Urne selbst auf dem Friedhof, da kommen bei euch bestimmt die Tränen, wenn ihr das liest.
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15.6.2024 ## Immer wieder
Als ich mit der Hausarbeit fertig war, hatte ich noch etwas Zeit für mich. Die
Sonne schien und die Vögel sangen ihre Lieder, begab ich mich zum Balkon und
setzte mich in den Liegestuhl. Vor mir sah ich in den Kästen “Prachtblumen” stehen, so schrieb eine Bekannte von mir, als ich ihr ein Foto davon in der Mail sendete, sie bedankte sich dafür. Wenn die Sonne kräftig scheint und man im Liegestuhl sitzt, kommt es oft vor, das man abschaltet. Man denkt an früher, als die Welt noch in Ordnung war, man war viel fröhlicher als heut zutage. Man denkt an die Jugendzeit, an die 70er und 80er Jahre zurück. Die vielen Menschen, die ich damals kannte, etliche Leute gingen ihren Weg und kamen nicht mehr wieder.
Damals war ich ein DJ. gewesen und es machte Spaß, den Menschen für ihre
Feierlichkeiten meine Musik in CDs zu präsentieren. War das eine schöne Zeit.
Wenn das Telefon schellte, ging Margret heran und schrieb die Musiktermine auf einen Zettel, ja das war einmal. Es wäre schön gewesen, als meine Eltern noch lebten und die nette Margret, sie ging so fröhlich wie sie war, ihren Weg zum Himmel, um sich mit ihren Eltern zu treffen, es wäre bestimmt eine große Wiedersehensfreude gewesen, aber ich habe trotzdem davon nichts erfahren.
Ja, wie geht es ohne Margret weiter? Ich bekomme oft Besuch von Margrets Schwester (Uschi) Sie kümmert sich ab und zu um die Wohnung, aber wenn sie kommt, ist sie meistens sauber und aufgeräumt. Margret, als sie noch jünger war, hatte sie eine Liebe für das Fotografieren. Sie machte über 25 Alben voll. Nun stehen sie in den Unterschränken und niemand hat Zeit, ihre Bilder anzusehen.
Gestern kam der neue Drehstuhl für den Schreibtisch, er hätte ein Tag vorher ankommen müssen, er kam an, als ich mit dem Finger zur Bestrahlung war, das Paket befand sich vor der Wohnungstür. Es war ein Bausatz und baute ihn gleich zusammen.