Margret, wie sie einmal war.

Eigentlich hatte sie im Großen und Ganzen ein schönes Leben, zu Hause wurde sie nach katholischen Maßstäben erzogen und noch vor ihrem Ende im Leben trug sie diese Maßstäbe in sich. Als kleines Mädel kam sie viel mit ihren Eltern herum. Sie waren im Schwarzwald, in Schleswig-Holstein oder im Algäu. Nach ihrer Handelsschule nahm eine Freundin mit zum Timmendorfer Strand. Von da an schwärmte Margret von der Ostsee. Das Meeresrauschen und die vielen Boote im Wasser. Später als ich hinzu kam, setzten wir unsere Reisen fort. Wohin, das erwähnte ich schon in einem anderen Kapitel. Da sie im Laufe der Zeit an Epilepsie erkrankte, musste ich sie vor schweren Anfällen schützen. Sie war noch so jung, um zu sterben. Die Ärzte probierten viele Medikamente bei ihr aus, doch sie erreichten nur vorübergehend eine Linderung. Trotzdem war sie eine zufriedene Dame. Wenn sie mich ansprach, trug sie ein Lächeln im Gesicht bis zu ihrem Tod. Sie hatte Sehnsucht nach ihren Eltern, sie waren immer gut zu ihr. Sie wurde nur 65 Jahre alt. Ihr heimtückischer Krebs nahm ihr das Leben. Hoffentlich findet ihre Seele ein Törchen, wo sie mit Herzen aufgenommen wird.