Was geschieht nach der Beisetzung von Margret?

Alle Trauergäste fragen sich, ob Margret noch gerettet werden könnte? Nein, der Ovialkrebs war schon fortgeschritten und verursachte bei ihr im Unterleib eine Aszites (Wassersucht) und füllte den Bauchraum aus. Margret bekam dadurch eine rasche Gewichtzunahme. Sie bekam schlecht Luft und wurde an ein Sauerstoffgerät angeschlossen. Um das Wasser aus ihrem Bauch zu entfernen, brachte man bei ihr eine Drainage an. In dieser Weise verschwand der Druck an den Organen. Trotzdem bekam Margret immer wieder Schmerzen. Zum Operieren war es leider zu spät und eine Sozialarbeiterin verwies Margret in ein Hospiz, indem sie nach 3 Woche verstarb, obwohl sie noch beim vollen Bewusstsein war. Nach der Trauerfeier setzt man sich noch zusammen, wo die Angehörigen und Verwandten an der Tafel teilnehmen, die für sie zubereitet wurde. Man spricht über das irdische Leben von Margret, wie sie war. Ist die Zeit fortgeschritten, verabschieden sich einige Gäste, weil sie einen weiten Weg vor sich haben, um nach Hause zu kommen. Einen Tag später sortiert man einige Trauerkarten aus und schreibt Danksagungen. Nach und nach werden auch die Bekleidungen an Sozialeinrichtungen verteilt. Wertgegenstände und anderes werden an Flüchtlinge veräußert. Nach und nach leeren sich die Schränke, das kommt einem unheimlich traurig vor. Ich als Witwer muss zusehen, wie ich mit dem Haushalt klar komme, aber es geht schon. Wenn man jeden Tag sich eine Ecke vornimmt, dann ist die Wohnung immer aufgeräumt. Ich ging mit der Schwägerin zur Post und lösten Margrets Konto auf. Wenig später wurde auch ihr Handyvertrag gekündigt. Ihr Bruder meldete sich 10 Tage krank, auch er kam nach dem Tod seiner Schwester nicht darüber hinweg. Je näher der Beerdigungungstermin anbricht, werden bei vielen Gästen die Augen feucht, aber sie kommt nicht mehr, da nützt auch keine Trauer mehr. Vielleicht erlebt man Margret im Traum, wie sie war, oder selbst im Himmel ist und sie antrifft.