Das Grauen in den Bergen: Warum Until Dawn auf dem PC eine Wucht ist

Ein neues Leben für ein moderndes Juwel

Nach ungefähr sieben Stunden Spielzeit kann ich mit Gewissheit sagen: Das Remake von Until Dawn ist nicht nur ein Update, sondern eine regelrechte Wiedergeburt. Das Original hatte schon seinen Charme – diese atmosphärischen Schauer in der kalten Bergwelt, die Entscheidungen, die wirklich Konsequenzen hatten, das fast schon schmerzhaft schöne Drama. Aber diese PC-Version? Sie ist eine klare Verbesserung auf fast allen Ebenen. Und genau wie bei Black Myth: Wukong, wo die visuelle Pracht und die Detailverliebtheit neue Maßstäbe setzen, so hebt auch dieses Remake die Grafik auf ein Niveau, das einfach nur beeindruckend ist.

Ein intensiver Moment: Ich schleiche durch den dunklen Wald, die Taschenlampe zittert in meiner Hand, und irgendwo in der Ferne höre ich ein unheimliches Rascheln.

Zum Glück hatte ich während meines Runs keinerlei schwerwiegende Bugs oder Abstürze – abgesehen von einem kleinen Zwischenfall mit meinem Antivirus-Programm. Bitdefender meinte plötzlich, dass eine Datei namens crs-video.exe verdächtig sei und blockierte den Download. Eine falsche Alarmmeldung, wie sich herausstellte. Nachdem ich die Datei in die Ausnahmeliste gepackt hatte, lief alles reibungslos. Na gut, ein bisschen Grusel schon beim Setup – passend zum Genre.

Entscheidungen, die dir den Schlaf rauben

Das Herzstück von Until Dawn ist und bleibt das Gameplay. Entscheidungen, die du in wenigen Sekunden triffst, können über Leben und Tod entscheiden. Aber es ist nicht nur die große Frage Rette ich Person A oder B?. Es sind die kleinen, fast beiläufigen Momente: Vertraue ich meinem Instinkt, wenn ich ein verdächtiges Geräusch höre? Oder bleibe ich stehen und riskiere es? Diese Augenblicke haben mich wiederholt an den Rand meines Sitzes gebracht. Und dann, wenn du denkst, du hast die Lage im Griff, kommt die nächste Wendung und reißt dir den Boden unter den Füßen weg.

Ein klaustrophobischer Blick: Mein Charakter zwängt sich durch einen engen, steinigen Tunnel, das Echo der Schritte verstärkt die bedrückende Stimmung.

Ein persönliches Highlight? Eine Szene im Wald, stockfinster, und plötzlich dieser schrille Schrei in der Ferne. Ich hatte die Wahl: bleibe ich bei meiner Gruppe oder gehe ich dem unheimlichen Laut nach? Mein Bauch sagte: Bleib hier, es ist eine Falle!. Aber die Neugier – oder vielleicht meine Hybris – trieb mich vorwärts. Ein Fehler, wie sich herausstellte. Und genau das ist das Magische an diesem Spiel. Jede Entscheidung fühlt sich authentisch an, jedes Scheitern ist ein Stich ins Herz.

Optik und Sound: Kino für die Sinne

Konfrontation am Abgrund: Zwei Charaktere stehen sich gegenüber, während hinter ihnen ein bedrohlicher Abgrund klafft.

Grafisch ist Until Dawn eine Augenweide. Die Charaktermodelle sind so detailliert, dass man fast die Poren auf ihren Gesichtern sieht. Die Winterlandschaften? Atemberaubend. Jeder Schneesturm, jede Lampe, die im Wind hin und her schwingt, trägt zur bedrückenden Stimmung bei. Die Integration moderner Grafikeffekte wie Raytracing macht das Spiel noch intensiver.

Der Soundtrack und die Soundeffekte sind nicht weniger beeindruckend. Besonders die leisen, subtilen Töne – knarrende Dielen, ein leises Flüstern im Hintergrund – treiben einem die Nackenhaare in die Höhe. Es gibt auch einige Szenen, in denen der Sound regelrecht verstummt, und das Fehlen von Geräuschen ist fast genauso effektiv wie die lautesten Schreie.

Eine alte Berghütte: Die knarrende Tür öffnet sich langsam, und ich entdecke Spuren von etwas, das dort nicht sein sollte.

PlayStation Network auf dem PC? Ja, bitte!

Eine Neuerung, die ich zunächst skeptisch beäugt habe, ist die Integration von PlayStation Network-Services. Warum sollte ich mich als PC-Spieler bei PSN einloggen müssen? Doch dann stellte sich heraus: Es ist eigentlich ziemlich praktisch. Trophäen, Achievements und die Möglichkeit, meine Spielzeit zu tracken – alles an einem Ort. Besonders als jemand, der auch auf der PlayStation spielt, war das ein echter Mehrwert.

Die Kritik, die einige Spieler an diesem Feature äußern, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Es beeinträchtigt die Spielerfahrung in keiner Weise, sondern fügt sogar ein paar nette Komfortfunktionen hinzu. Vielleicht ist es einfach das Neue und Ungewohnte, das manche stört.

Panische Flucht: Ich renne durch den Schnee, im Hintergrund jagt mich eine dunkle Gestalt. Mein Atem gefriert in der eisigen Luft.

Der Preis: Ein kleiner Wermutstropfen

Und dann wäre da noch der Preis. Mit knapp 60 Euro ist Until Dawn kein Schnäppchen. Für jemanden, der das Original bereits gespielt hat, könnte das Remake vielleicht schwer zu rechtfertigen sein – vor allem, wenn man bedenkt, dass es spielerisch keine bahnbrechenden Neuerungen gibt. Aber für Neulinge, die die Story und die packende Horror-Atmosphäre noch nie erlebt haben, lohnt es sich definitiv. Mein Tipp: Wartet auf einen Sale. Zu einem reduzierten Preis wird das Spiel zu einem No-Brainer.

Fazit: Ein Muss für Horrorfans

Until Dawn auf dem PC ist nicht einfach nur ein Remake. Es ist eine Liebeserklärung an Fans des Genres und eine Einladung an Neulinge, in eine der besten interaktiven Horror-Geschichten einzutauchen. Die kleinen technischen Problemchen sind schnell vergessen, sobald man sich in der packenden Handlung verliert. Und auch wenn der Preis hoch erscheint, bietet das Spiel eine Erfahrung, die man so schnell nicht vergisst.

Obwohl ich manchmal das Gefühl hatte, ich wäre clever genug, die Geschichte zu überlisten, bewies mir das Spiel wieder und wieder das Gegenteil. Und genau das macht es so besonders: Es zwingt dich, deine Entscheidungen zu hinterfragen – und lebt von deinen Fehlern. Until Dawn ist Horror in seiner reinsten Form. Also: Taschenlampe schnappen, Kopfhörer aufsetzen und ab in die Dunkelheit. Aber denkt daran – die Schatten beobachten euch.