Hat Black Myth: Wukong gezeigt, dass Soulslike-Mechaniken überall Einzug halten?

Es gibt diesen Moment, in dem dir etwas auffällt, und du fragst dich, warum du das nicht schon längst bemerkt hast. Genau so ging es mir mit Black Myth: Wukong. Während ich mich durch die Kämpfe manövrierte, Bosse studierte und geduldig (naja, meistens) auf den richtigen Moment zum Zuschlagen wartete, wurde mir plötzlich klar: Die Mechaniken, die ich gerade nutze, fühlen sich stark nach einem Soulslike an. Aber das Spiel selbst? Das ist gar kein reines Soulslike.

Ein Blick auf Wukong, der mit seinem legendären Stab auf einer Klippe steht, während goldene Sonnenstrahlen den Himmel erleuchten.

Und das ist kein Zufall. Es fühlt sich immer mehr so an, als hätten die Spieleentwickler da draußen beschlossen, dass diese Mechaniken – diese Mischung aus Herausforderung, Timing und taktischem Gameplay – nicht mehr nur in die Schublade “Soulslike” gehören. Es ist ein bisschen so, als ob das Genre aus seiner Nische ausbricht und sich in alle möglichen Richtungen verteilt. Und ich muss sagen, ich liebe es.

Soulslike-DNA: Wo fängt sie an, wo hört sie auf?

Früher war die Sache einfach: Du wusstest, worauf du dich einlässt, wenn ein Spiel als Soulslike beschrieben wurde. Hoher Schwierigkeitsgrad, langsame Kämpfe, strenge Ausdauerleisten und vor allem das Gefühl, dass dir die Entwickler absichtlich das Leben schwer machen wollten. Das war das Markenzeichen von Spielen wie später Elden Ring, Dark Souls, und Bloodborne.

Eine ruhige Szene in einem verschneiten Tempel, mit kunstvoll geschnitzten Statuen, die die Vergänglichkeit der Zeit darstellen.

Aber Black Myth: Wukong ist anders. Es ist kein reines Soulslike. Es hat eine eigene Identität, eine eigene Atmosphäre und – meiner Meinung nach – einen viel leichteren Zugang. Trotzdem merkst du sofort, dass es sich bei den Kämpfen inspirieren ließ.

Man könnte sagen, dass die Soulslike-DNA hier aufgeweicht wurde. Du hast immer noch die herausfordernden Kämpfe, bei denen du Gegner lernen und verstehen musst, anstatt sie blind zu button-mashen. Aber die Bewegungen sind flüssiger, die Kämpfe dynamischer. Es ist weniger wie Schach und mehr wie ein guter Boxkampf: schnell, intensiv, aber mit einem klaren Rhythmus.

Warum diese Mechaniken so gut funktionieren

Ich denke, einer der Gründe, warum Soulslike-Mechaniken jetzt überall auftauchen, ist, dass sie Spieler wirklich in den Moment ziehen. Diese Art von Kämpfen zwingt dich, aufmerksam zu sein. Du kannst nicht einfach mit halbem Auge auf deinem Handy scrollen, während du dich durch Gegner schnetzelst – Black Myth: Wukong will, dass du präsent bist. Und das macht jede gewonnene Schlacht unglaublich befriedigend.

Wukong kämpft gegen eine riesige, feuerspeiende Bestie, während die Kamera die dynamische Action einfängt.

Anders als in klassischen Actionspielen, wo du manchmal das Gefühl hast, die Kämpfe wären nur dazu da, dir etwas zu tun zu geben, sind die Kämpfe hier das Herzstück. Jeder Schlag, jeder Ausweichschritt, jede Parade hat Gewicht. Und ja, das kann manchmal anstrengend sein – ich kann nicht zählen, wie oft ich in Black Myth gestorben bin, weil ich dachte: “Ach, das wird schon klappen.” Spoiler: Hat es nicht.

Es steckt jetzt in allem

Man sieht diese Mechaniken mittlerweile überall. Auch Spiele, die sich nicht direkt als Soulslike bezeichnen, greifen auf diese Elemente zurück. Sogar in einem Spiel wie Star Wars: Outlaws, das eigentlich mehr ein Mix aus Open-World-Adventure und Actionspiel ist, erkennst du ähnliche Muster. In Outlaws gibt es Momente, die eindeutig davon inspiriert sind: Gegner mit klaren Angriffsmustern, die du lernen musst. Kämpfe, die nicht einfach durch hektisches Knöpfedrücken gelöst werden können. Und natürlich diese Bosskämpfe, die sich wie kleine Prüfungen anfühlen.

Aber was ich wirklich mag, ist, dass jedes Spiel diese Mechaniken ein bisschen anders interpretiert. Black Myth zum Beispiel nutzt sie, um das Gefühl von Wukongs Überlegenheit und Flexibilität zu vermitteln. Du fühlst dich stark, aber auch verwundbar. In Star Wars: Outlaws dagegen wird es benutzt, um dir das Gefühl zu geben, dass du wirklich um dein Leben kämpfst – besonders gegen Gegner, die in der Galaxis weit über deinem Gewicht kämpfen.

Ist das noch ein Soulslike oder schon ein Trend?

Ich glaube, wir sind an einem Punkt angekommen, an dem die Mechaniken, die früher ein Genre definierten, jetzt einfach gutes Spieldesign sind. Das erinnert mich ein bisschen an die Evolution von Open-World-Spielen. Früher war das etwas Besonderes, etwas, das nur wenige Spiele gemacht haben. Heute hat fast jedes zweite Spiel eine offene Welt, selbst wenn es sie nicht wirklich braucht (schaut Ubisoft kritisch an). Mit Soulslike-Mechaniken ist es ähnlich. Sie bieten Tiefe, eine Herausforderung und das befriedigende Gefühl, wirklich etwas gemeistert zu haben. Und das ist etwas, das sich in fast jedem Genre gut anfühlt.

Der letzte Bosskampf in Black Myth: Wukong – ein imposanter, göttlicher Gegner in einer dramatisch beleuchteten Arena.

Nostalgie trifft Moderne

Vielleicht liebe ich diese Mechaniken so sehr, weil sie mich an meine Anfänge als Gamer erinnern. Als ich mit Spielen wie Ninja Gaiden oder Devil May Cry aufgewachsen bin, waren die Kämpfe auch fordernd, aber sie fühlten sich anders an. Es war mehr ein Spektakel, weniger Strategie. Soulslike-Mechaniken haben mir gezeigt, dass langsamer oft besser ist. Dass Geduld genauso wichtig ist wie Reaktion.

Aber gleichzeitig bin ich froh, dass Spiele wie Black Myth: Wukong und Star Wars: Outlaws diese Mechaniken moderner und zugänglicher machen. Sie nehmen das Beste aus dem Soulslike und fügen ihre eigene Note hinzu. Es ist ein bisschen wie ein gutes Cover eines Lieblingssongs – es fühlt sich vertraut an, aber es bringt auch etwas Neues mit.

Fazit: Die Zukunft ist hybrid

Ich glaube, dass Spiele wie Black Myth: Wukong den Weg für eine neue Art von Actionspielen geebnet haben. Sie zeigen, dass man nicht streng in Genres denken muss, sondern dass es möglich ist, Mechaniken aus verschiedenen Welten zu kombinieren.

Und seien wir ehrlich: Die meisten von uns haben eine Hassliebe zu Soulslike-Spielen. Sie sind großartig, aber manchmal auch unglaublich frustrierend. Spiele wie Black Myth schaffen es, diesen Frust rauszunehmen, ohne die Herausforderung zu opfern.

Die faszinierende Welt von Black Myth: Wukong, mit einer Mischung aus chinesischer Mythologie und atemberaubender Natur.

Also ja, es ist mehr als klar, dass Soulslike-Mechaniken jetzt überall auftauchen. Und weißt du was? Ich habe nichts dagegen. Solange sie gut gemacht sind – und mich nicht ständig in den Wahnsinn treiben – bin ich dabei.

Ein letzter Gedanke

Falls du Black Myth: Wukong noch nicht gespielt hast: Mach dich bereit, zu sterben. Aber mach dich auch bereit, zu lernen. Und am Ende wirst du merken, dass der Weg – egal wie steinig – jede Minute wert ist. Und hey, wenn du mal Pause brauchst, spiel Star Wars: Outlaws. Es gibt nichts, was eine kleine Flucht in den Hyperraum nicht heilen könnte.