Zeit
Zeit ist für mich der entscheidende Faktor, der die Tage zum Urlaub macht. Wenn ich Zeit habe, kann ich ihn (fast) überall genießen.
Ich komme in einem der armenischen Klöster an. Es ist Sonntag. Ich würde gern Gottesdienst feiern. Niemand konnte mit sagen, wann's losgeht. Nun sind es noch fast zwei Stunden bis dahin.
Wunderbar. Ich genieße die gewonnene Zeit. Nichts drängt mich. Ich sehe die Touristengruppen kommen und nach 20 Minuten und zehn Selfies wieder losfahren, zur nächsten Attraktion. Ich schaue fünf Minuten auf einen Baum, eine Viertel Stunde auf das schöne Tympanon. Schwatze eine Runde mit dem Niederländer, der auf sein Taxi wartet, verbringe zehn Minuten mit einem Fotomotiv, das ich dann doch nicht aufnehme. Jetzt sitze ich bei einem armenischen Kaffee.
Und nachher gehe ich zu Fuß über die Berge zurück. Das mögen zweieinhalb Stunden werden...
Zeit!
“Keine Zeit” habe ich zu Hause genug.