Achtsamkeit und digitale Kompetenz als Schlüssel gegen Technostress

Achtsamkeit gegen Technostress

Die Digitalisierung prägt den Alltag nachhaltig, bringt jedoch nicht nur Vorteile, sondern auch Herausforderungen wie den sogenannten Technostress mit sich. Dieser stellt eine psychische Belastung dar, die aus der Nutzung digitaler Technologien resultiert und das biologische Stresssystem aktiviert, was langfristig zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann. Es gibt aber einige, mittlerweile auch von der Forschung bestätigte Massnahmen, wie wir damit umgehen können.

#Technostress wird definiert als die negativen psychologischen Beziehungen zwischen Menschen und der Einführung neuer Technologien. Es handelt sich um ein Phänomen, das durch die veränderten Verhaltensweisen entsteht, die der Einsatz moderner Technologien in Büro- und Wohnumgebungen mit sich bringt. [1] Es handelt sich dabei nicht um ein neues Phänomen, denn bereits 1984 definierte der Organisationspsychologe Craig Brod [2] Technostress in seinem gleichnamigen Buch als eine „modern disease of adaptation caused by an inability to cope with the new computer technologies in a healthy manner.“

Die Ursachen und Auswirkungen von Technostress

Technostress entsteht durch direkte und indirekte Effekte der Digitalisierung. Direkte Effekte umfassen unmittelbare Probleme wie Systemabstürze oder die schlechte Bedienbarkeit von Software, die #Stress verursachen, wenn sie die Produktivität oder die Kontrolle über die Arbeitszeit bedrohen. Indirekte Effekte entstehen, wenn die Nutzung digitaler Technologien die Art und Weise verändert, wie Arbeit organisiert und erledigt wird. Beispiele hierfür sind eine erhöhte Arbeitsbelastung durch die Möglichkeit, grosse Informationsmengen schnell zu übermitteln, oder Ablenkungen am Arbeitsplatz, die durch aufblinkende Nachrichten oder das Internet verursacht werden. Zusätzlich führt die Entgrenzung der Arbeit, also das Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben, zu weiteren Belastungen. [3]

Technostress manifestiert sich durch eine Reihe von Symptomen, die sowohl psychologischer als auch physiologischer Natur sein können. Betroffene leiden häufig unter Angstzuständen, die sich in Schlaflosigkeit, erhöhter Reizbarkeit, Frustration und einem Verlust der Selbstbeherrschung äussern können. Diese Zustände beeinträchtigen nicht nur das persönliche Wohlbefinden, sondern führen auch zu vermehrten Fehlentscheidungen und einer verschlechterten Arbeitsleistung. Die Auswirkungen von Technostress erstrecken sich zudem auf den beruflichen Kontext, wobei eine Abnahme der Arbeitszufriedenheit, der Bindung an das Unternehmen und der Produktivität zu beobachten ist. [4]

Klare Grenzen und Pausen gegen Technostress

Was hilft gegen Technostress?

Eine im Jahr 2024 veröffentlichte Studie [5][6] hat die Rolle von #Achtsamkeit und digitaler Selbstsicherheit – der Fähigkeit, bestehende Fähigkeiten auf neue Geräte, Apps und Plattformen anzuwenden – bei der Reduzierung der negativen Auswirkungen der #Digitalisierung untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass eine erhöhte Selbstsicherheit und Achtsamkeit im Umgang mit Technologie dazu beitragen können, die Gesundheit digital Arbeitender zu schützen. Obwohl die Studie keine spezifischen Achtsamkeitstechniken untersuchte, berichteten Teilnehmer von einfachen Massnahmen wie einer kurzen Atempause oder einer kleinen Auszeit von der Technologie, die ihnen halfen, den Stress im digitalen Arbeitsumfeld zu reduzieren. Das Bewusstsein für den eigenen mentalen, emotionalen und physischen Zustand während der digitalen Arbeit wurde als besonders hilfreich hervorgehoben. Teilnehmer mit einem höheren Mass an Achtsamkeit fühlten sich durch Technologie weniger überwältigt und vermieden Multitasking, während sie klare Grenzen für die Nutzung technologischer Mittel festlegten, beispielsweise durch festgelegte Nutzungszeiten.

Darüber hinaus stellten die Autoren der Studie fest, dass digital kompetente Arbeitskräfte weniger Angst erlebten und diejenigen, die achtsamer waren, besser gegen die negativen Aspekte der digitalen Arbeit geschützt schienen. Personen mit grösserer Achtsamkeit und digitaler Selbstsicherheit zeigten ein stärkeres Gefühl der Selbstwirksamkeit im digitalen Arbeitskontext und waren besser in der Lage, ihre digitalen Gewohnheiten positiv zu verändern. Zu diesen Veränderungen gehörten das Setzen von Grenzen durch klare Regeln für die digitale Arbeit, wie das Ausschalten von Benachrichtigungen, das Bündeln von E-Mails oder das Abschalten der Geräte am Ende des Arbeitstages. Einige Teilnehmer nutzten zudem kurze Achtsamkeitsübungen, um ihre Technologienutzung zu regulieren und ihre physische sowie psychische Gesundheit bei der digitalen Arbeit zu fördern, beispielsweise durch kurze Spaziergänge oder das Zubereiten eines Tees.

Fazit

Abschliessend lassen sich aus den Erkenntnissen zur Bewältigung von Technostress mehrere praxisnahe Ratschläge ableiten, die den Alltag von digital Arbeitenden erleichtern können:

Diese Massnahmen können dazu beitragen, das Gleichgewicht zwischen Technologienutzung und persönlichem Wohlbefinden zu finden und so die negativen Auswirkungen der Digitalisierung effektiv zu mindern.


Fussnoten [1] https://doi.org/10.4403%2Fjlis.it-4523 [2] Brod, Craig (1984): Technostress: The human cost of the computer revolution. [3] https://www.forschung-und-lehre.de/karriere/wie-un-gesund-ist-digitale-arbeit-5528 [4] Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Technostress [5] https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0295631 [6] https://thenextweb.com/news/digital-mindfulness-reduce-effects-technostress-work

Bildquellen 1. und 2. Michael Gisiger, CC BY-NC-SA 4.0, via PixelFed

Disclaimer Teile dieses Texts wurden mit Deepl Write (Korrektorat und Lektorat) überarbeitet. Das beiden Bilden wurden mit Dall-E erstellt, 1. Prompt: „An illustration in a serene and calming style, depicting a person in a meditation pose, floating above a computer. The perspective is from behind, similar to a previous illustration, to convey a sense of tranquility and mastery over the digital world. The environment should be tranquil, possibly in a natural or minimalist indoor setting, to emphasize a harmonious balance between technology and mental well-being. The colors are soft and soothing, promoting a feeling of peace. This illustration is for a blog post cover, in a wide format.“, 2. Prompt: „An illustration in a serene and calming style, focusing on the theme of taking breaks by making tea and going for walks as a way to manage technology overload. The scene shows a person in a tranquil setting, perhaps in a cozy kitchen space, peacefully preparing a cup of tea, with a window or open door leading to a nature scene where the same person is seen enjoying a leisurely walk outside. This dual imagery emphasizes the importance of physical and mental disconnection from digital devices for rejuvenation. The colors should be soft and soothing, promoting a peaceful retreat from technology. This illustration is for a blog post cover, in a wide format.“

Topic #Erwachsenenbildung


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