Tewje, der Milchmann

Es hat mich begeistert: das Musical Anatevka. Es war ein großartiger Abend, an dem auf den Domstufen zu Erfurt der kleine ost-jüdische Ort zum Leben erwachte und Tewje seine letzlich doch so traurige Geschichte erzählte. Dazu die Musik, die mich tief berührt hat.

Wieder zu Hause habe ich den Roman von Scholem Alejchem gefunden. Die schöne Ausgabe mit den Bildern von Anatoli Kaplan, die seit 1984 bei uns im Regal steht. (Damals 32,– Mark, was für ein Buch in der DDR ein horrender Preis war.) Und nun, nachdem ich das Buch neu gelesen habe, kommt es mir vor wie ein tiefer, lebendiger See. Und das Musical wie ein seichter Teich – so schön es auch ist. Also meine Empfehlung: Lest (auch) das Buch.

Diese Welt der Ostjuden. Was könnten wir bis heute davon haben, wenn sie nicht schon damals in Russland und dann 35 Jahre später vollends von den völkisch verblendeten Deutschen zerstört worden wäre... Wie viele Menschen!

Tewje, derMilchmann

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