Mathilde

Netzwerk berufener Frauen – Engagement für Priesterinnenweihe #katholisch

In Zeiten des Kommunismus hat Ludmila Javorová fast 20 Jahre als Priesterin und Generalvikarin in der tschechoslowakischen katholischen Untergrundkirche gearbeitet. Nach dem Ende des Kommunismus wurde Javorová ihre Identität als Priesterin von der katholischen Kirche aberkannt. Heute ist sie 90 Jahre alt und sie kämpft immer noch. Von Tomas Marik https://jetztzeit.blog/2022/05/23/ludmila-javorova-die-erste-katholische-priesterin/

https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2024/2024-10-26_Weltsynode-Abschlussdokument-TED.pdf

Abstimmungsergebnis

Für alle, die unter die Haube blicken wollen. https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/dossiers_2024/Risultati_Votazioni_Sinodo.pdf Jeder Vorschlag wurde angenommen. Es mag manche interessieren, welcher Vorschlag einstimmig und welcher mit Gegenwind übernommen wurde.

355 Menschen stimmten ab. Die meisten Abschnitte – 97 von 155 – bekamen Gegenstimmen im einstelligen Bereich. Das zeigt meiner Meinung nach, dass es einen demokratischen Prozess gab, in dem am Schluss ohne Angst abgestimmt werden konnte. Die meisten Gegenstimmen bekam der Abschnitt 60 mit 97 Gegenstimmen. Das sind weniger als 1 Drittel der Abstimmenden.

Abschnitt 60

Aufgrund der Taufe haben Frauen und Männer als Mitglieder des Volkes Gottes die gleiche Würde. Frauen stoßen jedoch weiterhin auf Hindernisse, wenn es darum geht, ihre Charismen, ihre Berufung und ihre Rolle in allen verschiedenen Bereichen des kirchlichen Lebens umfassender anzuerkennen. Dies geht zu Lasten des Dienstes an der gemeinsamen Sendung der Kirche. Die Heilige Schrift bezeugt die herausragende Rolle vieler Frauen in der Heilsgeschichte. Einer Frau, Maria Magdalena, wurde die erste Verkündigung der Auferstehung anvertraut. Am Pfingsttag war Maria, die Mutter Gottes, anwesend, begleitet von vielen anderen Frauen, die dem Herrn nachgefolgt waren. Es ist wichtig, dass die Schriftstellen, die diese Geschichten erzählen, in den liturgischen Leseordnungen angemessenen Raum finden. Entscheidende Wendepunkte in der Kirchengeschichte bestätigen den wesentlichen Beitrag von Frauen, die vom Geist bewegt wurden. Frauen stellen die Mehrheit der Kirchgänger dar und sind oft die ersten Glaubenszeugen in den Familien. Sie sind aktiv am Leben kleiner christlicher Gemeinschaften und Pfarreien beteiligt. Sie leiten Schulen, Krankenhäuser und Unterkünfte. Sie führen Initiativen zur Versöhnung, zur Förderung der Menschenwürde und der sozialen Gerechtigkeit an. Frauen tragen zur theologischen Forschung bei und sind in verantwortlichen Positionen in kirchlichen Institutionen, in Diözesankurien und in der Römischen Kurie vertreten. Es gibt Frauen, die Autoritätspositionen innehaben und ihre Gemeinschaften leiten. Diese Versammlung fordert die vollständige Umsetzung aller Möglichkeiten, die bereits im kanonischen Recht in Bezug auf die Rolle der Frau vorgesehen sind, insbesondere an den Stellen, an denen sie noch nicht ausreichend umgesetzt sind. Es gibt keine Gründe, die Frauen daran hindern sollten, Führungsrollen in der Kirche zu übernehmen: Was vom Heiligen Geist kommt, kann nicht aufgehalten werden. Darüber hinaus bleibt die Frage des Zugangs von Frauen zum diakonischen Amt offen. Diese Unterscheidung muss weitergehen. Die Versammlung fordert außerdem, dass der Sprache und den Bildern, die in Predigten, im Unterricht, in der Katechese und bei der Ausarbeitung offizieller kirchlicher Dokumente verwendet werden, mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, indem den Beiträgen weiblicher Heiliger, Theologinnen und Mystikerinnen mehr Raum gegeben wird.

Ausschnitt aus: Publik-Forum 20/2024

»Sie wollen keine Führungsrolle«

Wer wird heute noch Priester? Oft seien es Menschen, denen die Gesellschaft feindlich vorkommt, sagt Matthias Sellmann, der dazu geforscht hat. Die Realität des Berufs überfordere viele dieser Männer

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Was motiviert diejenigen, die trotzdem heute katholische Priester werden möchten?

Sellmann: Die meisten möchten an einer individuell geprägten liturgischen Lebensführung erkennbar sein. Sie möchten Menschen in geistlicher Hinsicht beistehen, und zwar über Rituale, über Frömmigkeit, über das geistliche Gespräch. So weit, so gut – doch das bedeutet spiegelbildlich oft: Sie möchten keine Führungsrolle übernehmen, weder in der Gesellschaft noch in der Kirche. Sie möchten nicht Chef sein, nicht Gemeinde aufbauen und leiten. Das kann man als Bescheidenheit interpretieren, aber auch als ein Alarmzeichen.

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Aber ist die geistliche Persönlichkeit nicht sehr wichtig?

Sellmann: Doch. Aber sie muss flankiert werden. Die zweite, größere Gefahr des Berufungsbegriffes besteht doch darin, dass alles auf die Persönlichkeit projiziert wird. Man kann aber die Steuerungsleistungen großer pastoraler Räume nicht allein über die Persönlichkeit erfüllen. Hier helfen Rollen, klare Organisationsregeln und Leitungskompetenzen. Wenn jeder Konflikt über die Persönlichkeit ausagiert wird und nicht über die Rolle, ist das sehr schnell eine psychische Überforderung. Nein: Priesterausbildung muss meiner Meinung nach viel stärker nicht nur persönliche Berufungs-, sondern auch handfeste Berufsausbildung sein, echtes Rollentraining. Genauso entstehen überzeugende Seelsorger. Ich bin sogar überzeugt davon, dass so mehr Berufszufriedenheit entsteht und mehr Selbst- und Fremdwirksamkeit.

Publik-Forum 20/2024 Interview: Michael Schrom

»Die Reformvorschläge stellen genau jene Identitätsmarker infrage, die für die Berufsentscheidung motivierend sind

Im Mittelpunkt: Der Priester steht im Zentrum der liturgischen Rituale, hier bei einer Taufe

Matthias Sellmann, Theologie-Professor an der Universität Bochum, hat die Studie »Wer wird Priester?« im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz erstellt.

Kein attraktiver Lebensentwurf mehr: Priesterweihen finden immer seltener statt