Wer kennt das nicht: Es ist drei Uhr morgens, draussen ist alles still – nur im eigenen Kopf herrscht Hochbetrieb. Gedanken kreisen, Aufgabenlisten wachsen, verpasste Chancen und ungeklärte Fragen drängen sich auf. An Schlaf ist kaum noch zu denken. Solche Nächte sind keine Seltenheit – sie gehören für viele Menschen zum Alltag. Doch muss man diesem inneren Film wirklich tatenlos zusehen?
Psychologische Erkenntnisse legen nahe, dass es beim Wiedereinschlafen weniger um Kontrolle geht – sondern darum, den Gedankenfluss gezielt umzulenken. Zwei Methoden, die besonders in der Nacht ihre Wirkung entfalten können, stehen dabei im Zentrum: eine kurze Formel aus vier Worten und eine gezielte Auseinandersetzung mit dem, was den Schlaf raubt – aber zur richtigen Zeit. Beide sind wissenschaftlich fundiert und leicht umzusetzen.
Was bringt Menschen dazu, ihr Verhalten zu ändern? Wie lässt sich #Lernen fördern, ohne moralischen Zeigefinger? Und wie können wir in Coachingprozessen wirkungsvolle Impulse setzen – ohne komplexe Theorien zu bemühen? In meiner Arbeit als Dozent und Coach bin ich immer wieder auf der Suche nach einfachen, fundierten und praxistauglichen Ansätzen. Einer dieser Ansätze begleitet mich inzwischen seit einiger Zeit: das EAST-Framework.
Vor einigen Wochen habe ich in einem Beitrag die kognitiven Vorteile des Lesens beschrieben und davon erzählt, wie ich es geschafft habe, mir einen täglichen Lese-Habit aufzubauen: mindestens 30 Minuten pro Tag, seit Anfang 2023. Seither habe ich über 60 Bücher gelesen. Mich erreichen seither immer wieder Fragen: Wie gelingt es, diese Art des intensiven Lesens im Alltag zu verankern? Wie kann man fokussierter, tiefer lesen, statt Texte nur zu überfliegen?
Ich habe mich bereits mehrfach mit den Vorteilen des Schreibens mit Stift und Papier auseinandergesetzt – doch mindestens ebenso bedeutsam ist das Lesen. Seit 2023 habe ich es geschafft, Lesen als einen meiner #Habits zu etablieren: Jeden Tag lese ich mindestens 30 Minuten. Das Ergebnis spricht für sich selbst – im Jahr 2024 habe ich auf diese Weise über 60 Bücher gelesen. Doch die positiven Effekte des Lesens gehen weit über blossen Wissenserwerb hinaus. Aktuelle Forschung zeigt, dass regelmässiges Lesen nicht nur die kognitiven Fähigkeiten stärkt, sondern auch die beruflichen Perspektiven verbessert.
Micro-Habits gelten als einfache, aber wirkungsvolle Strategien, um das Wohlbefinden im Alltag zu verbessern. Es sind minimalistische Gewohnheiten, die so klein sind, dass sie kaum Überwindung kosten, aber langfristig dennoch Veränderungen bewirken sollen. In den letzten Jahren hat sich dieser Ansatz in der Produktivitäts- und Selbstoptimierungsszene etabliert. Die Idee: Wer sich jeden Tag nur wenige Minuten einer positiven Handlung widmet, entwickelt nachhaltige Routinen, die Körper und Geist guttun. Doch wie wirksam sind diese kleinen #Habits wirklich? Während einige von ihnen gut durch wissenschaftliche Studien gestützt werden, fehlt für andere der eindeutige Beleg.
In unserer digitalisierten Welt werden wir zunehmend von Metriken begleitet. Egal ob es die Anzahl gelesener Seiten, die Schritte auf dem Fitness-Tracker oder die Schlafstatistik sind – Zahlen und Daten sind allgegenwärtig. Metriken können uns helfen, Fortschritte zu sehen und Orientierung zu schaffen. Doch sie bergen auch Risiken, die häufig übersehen werden. Sobald eine Kennzahl selbst zum Ziel wird, entfaltet sie oft nicht mehr die ursprünglich beabsichtigte Wirkung.
Seit geraumer Zeit gehören Habits, also das Herausbilden kleiner und grosser Gewohnheiten, zum Standardrepertoire des Selbstmanagements – oder wie ich es gerne auch nenne: #ProductivityPorn. Eine Reihe populärwissenschaftlicher Bücher hat das Konzept der Habits populär gemacht. Nicht ganz zu Unrecht, viele der propagierten Ideen funktionieren. Auch ich habe Anfang dieses Jahres wieder mit einer Reihe solcher Habits begonnen und so z. B. bereits mehr als 30 Bücher gelesen, indem ich es mir zur Gewohnheit gemacht habe, jeden Tag mindestens 30 Minuten zu lesen. Die beliebten Ratgeber stellen aber häufig eine vereinfachte Sicht auf #Habits dar und behaupten, dass alle stabilen Verhaltensweisen gewohnheitsmässig seien und die Bildung neuer Gewohnheiten automatisch zu positiven, langfristigen Veränderungen führe. Diese Sichtweise wird jedoch der Komplexität von Gewohnheiten nicht gerecht, wie eine aktuelle Studie zeigt.