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Solarpunk

Plädoyer für neue Klimaschutz-Protestformen: Kunst öffnet Herzen

Warum brauchen wir mehr künstlerische Protestformen? Wenn die Fronten verhärtet sind, hilft es oft mehr, sich aus der dualistischen Zuspitzung dadurch zu befreien, dass man neue Wege geht – Wege, auf die weder Massenmedien noch Politik mit dem eingeübten propagandistischen Blabla reagieren können. Das medial-kommunikative Standardrepertoire effektiv durcheinanderzubringen, kann eher ein eye-opener für andere Menschen sein als das Fortfahren in festzementierten Linien.

Die meisten Menschen werden aggressiv und gehen erst mal in Abwehrhaltung, wenn ihnen von außen nahe gelegt wird, sich von überkommenen, schädlichen Gewohnheiten zu verabschieden. Der Kurzschluß, sich deswegen schlecht oder gar schuldig zu fühlen, führt vielmehr dazu, die Konfrontation mit unerquicklichen Themen möglichst vermeiden zu wollen. Themen, die aktives Engagement nach sich ziehen würden, wenn man sie denn hundertprozentig ernst nähme, schrecken ganz besonders ab. Das kann man beklagen, darüber kann man sich ärgern, aber das hilft alles nicht dabei, um die Mehrheit der Menschen genau dort abzuholen, wo sie sich in unserer suchtkranken Gesellschaft real befinden: in einer Endlosschleife aus Chaos, Überforderung und Mit-dem-Strom-Schwimmen, ohne dabei die krankmachenden Strukturen wirklich zu hinterfragen.

An der Spitze der in Gier und Machtkampf verfangenen Eliten lässt sich diese Abgestumpftheit der elementar mit sich selbst beschäftigten Bevölkerung auch strategisch-manipulativ einsetzen. Es ist ja kein Zufall, dass man an der Basis für jede soziale bzw. finanzielle Entlastung unverhältnismäßig stark und ausdauernd kämpfen muss, während in den oberen gesellschaftlichen Rängen das Geld den Eliten förmlich von allen Seiten nachläuft.

Gäbe es jedoch europaweit andauernde Massendemonstrationen für ökosozialen #Klimaschutz, würde es in den politikentscheidenden Konzernetagen krachen. Gäbe es deutschlandweit einen gravierenden Aufschrei im Hinblick auf die Asyl”rechts”Reform, hätte die #AfD jetzt auch nicht – wieder einmal – eine manische Erfolgswelle seit #Sonneberg. Und wäre Deutschland beim europaweiten #Asylrecht nicht so kläglich eingeknickt vor der lautstarken Faschowelle, die gerade durch Europa schwappt, hätte es auch gar nicht erst die entsprechende Signalwirkung für die Wahlen in Sonneberg und Co. gegeben.

Deutschtümelnd verklärte Empathielosigkeit ist in. Solidarität ist noch nicht entdeckt worden von den “Mir schenkt ja auch keiner was” Hartmenschen, die Zuflucht in einer sadomasochistisch gefärbten deutschen Volksseele suchen. Das Prinzip “Nach oben buckeln, nach unten treten” ist ein Grundpfeiler von Rechtsextremismus und Faschismus.

Die von inhumaner Grausamkeit getragenen Bestrebungen gegen Flüchtlinge und ökosoziale Gerechtigkeit kommen im Angesicht des weltweiten Klimanotstands jedoch einem kompletten Realitätsverlust gleich. Mehr noch: Sie laden förmlich ein zur Massenpsychose. Die massiv rechtslastigen Parteien mitsamt ihrem engeren Wähler*Innenpotential wirken auf mich wie eine im todessehnsüchtigen Untergangskult gefangene Sekte, die innerlich ohnehin schon aufgegeben hat.

In diesem Kontext immer nur an die Rationalität der Menschen zu appellieren, um zum Umdenken nebst entsprechendem Handeln aufzurufen, vernachlässigt all das, was sich unter der Oberfläche unserer pseudorationalen Gesellschaft abspielt. Gier, Sucht und Verbitterung haben sich tief in unsere gesellschaftlichen Strukturen und deren dekadenten Systemniedergang verwoben.

Menschen mit Persönlichkeitsstörungen haben unter diesen Prämissen die besten Chancen, im Feld der Politik groß herauszukommen oder aber erst durch die Verfilzung der politischen Netzwerke zu mutieren in Richtung Narzissmus und Größenwahn. Etwa so wie Gandalf in Tolkiens “Herr der Ringe” zu Frodo sagt, er könne den Ring nicht nehmen, denn die Macht des Rings ließe ihn glauben, er würde Gutes tun, während er unerkannt immer mehr in die Mordor-Energie abgleiten würde...

Der #HerrderRinge ist in einiger Hinsicht wie ein Mythos unserer Zeitenwende. Interessant ist dabei, dass es die solidarische Kraft der Freundschaft, der an gleichen Werten orientierten Netzwerkbildung verschiedenster Gruppen ist, die den feinen, aber alles entscheidenden Unterschied macht im Hinblick auf den unwahrscheinlichen Sieg gegen das Grauen von Mordor.

Kunst ist vielleicht das beste Mittel, um die Herzen der Menschen zu erreichen. Das zu tun, ist von entscheidender Bedeutung, denn es sind unsere Emotionen, die den eigentlichen Antrieb zum Handeln liefern. Diesen Zündstoff sollten wir daher auch positiv nutzen strategisch.

Im besten Fall laufen Gedanken und Gefühle ja synchronisiert ab, je weiter man jedoch auf der Leiter aufsteigt, desto mehr werden echte Gefühle zum Ballast, der als karriereuntauglich über Bord geworfen wird. Und umgekehrt erzeugt die permanente Belastung auf allen Ebenen von Inflation und monatlichem Über-die-Runden-kommen bis hin zu Krieg, Umweltzerstörung und Krisenumringung an der Basis der Gesellschaft eine solche Erschöpfung mit halbbewusstem Tunnelblick, dass auch keine Kraft mehr übrig bleibt für starke Emotionen, die sich konstruktiv im Handeln niederschlagen würden.

Deshalb brauchen wir schlicht auch kreative Protestformen, die uns nicht noch weiter stressen, sondern die uns selbst Kraft schenken. Auch dafür sind künstlerische Aktionen oder Performances besonders geeignet.

Ich vermisse in unserem aktuellen Kampf für #Klimaschutz aber auch das Bewusstsein, dass unser Planet lebt und genauso Respekt verdient wie wir. Die eigene Verbundenheit mit der Erde zu spüren, hilft auf jeder Ebene. Tanz ist ein sehr gutes Mittel, um diese Verbindung zu spüren, Stress loszulassen und sich neu aufzuladen mit earthpower.

Ich plädiere also dafür, in unserem pseudorationalen gesellschaftlichen Umfeld nicht nur Warnsignale zum allgemeinen geistigen Aufwachen zu senden durch unpopuläre Protestformen, sondern zusätzlich immer mehr auch kreative Aktionsformen auszuprobieren, die Menschen durch Inspiration und künstlerisch-wissenschaftliche Visionen à la #Solarpunk für sich gewinnen können. Man muss sich der Staatsgewalt nicht ununterbrochen als Opfer anbieten und förmlich in jedes juristische Messer rennen, um gesellschaftlich etwas zu bewirken. Dafür ist das eigene Leben meines Erachtens zu kostbar. Hoffnung zu vermitteln kann auch unmittelbar mehr positive Resonanz erzeugen.

Wie wäre es beispielsweise mit einer Wander-Aktion im öffentlichen Raum, die eine Tanzperformance vor zwei verschiedenen Kulissen in Szene setzt: ein dystopisches grau-und-verbrannt Bild der Zerstörung konfrontiert mit einer Solarpunk-Kulisse, die die neue harmonische Verbundenheit von Natur und Technik im visionären Stadtbild ZEIGT und dadurch auch ein positives Bild bei jeder betrachtenden Person innerlich aufkommen lässt. Ein Bild davon, dass es eben nicht nur um Einschränkung, Verzicht und Verzweiflungskampf geht, sondern dass wir aus der Not heraus eine sehr viel schönere, harmonischere und damit lebenswertere Welt aufbauen können, die förmlich Lust darauf macht, sich dafür zu engagieren! Vor diesen Kulissen könnten dann zwei Gruppen eine jeweils zum Thema passende unterschiedliche Freestyle Tanzdarstellung zeigen. Ich bin mir sicher, dass Aktionen dieser Art eine andere Form der Publicity generieren würden!

Erst durch den Austausch auf Mastodon bin ich auf #Solarpunk gestoßen und glaube🤗, dass es wichtig ist, diese Ideen bildhaft in die Mainstream-Diskussion hineinzubringen. Faschistoide Politikinszenierungen verblassen sehr viel leichter neben den positiven Leitbildern einer neuen Welt, die eine hohe Resonanz auslösen können!

Zum “open end”-Abschluss daher folgerichtig ein paar Links querbeet zur Inspiration (und die Anregung zu Rückmeldungen via Mastodon s. u.):

https://utopia.de/ratgeber/solarpunk-science-fiction-zukunft-und-utopische-bewegung/

https://enchantedlivingmagazine.com/solarpunks-brave-and-beautiful-new-world/

https://www.euronews.com/green/2023/05/25/utrechts-new-vertical-forest-will-be-home-to-10000-plants-and-trees-how-will-residents-ben

https://www.redfin.com/blog/earthship-homes/

@heavenonearth@text.tchncs.de – you can follow my blog on Mastodon https://www.youtube.com/@idatschichoflos6446 https://www.tiktok.com/@idalovesearth?_t=8kb34XWwczo&_r=1 Mastodon account: @IdalovesEarth@floe.earth.

WAS BRAUCHT ES EIGENTLICH NOCH?

Mehr als 100 (!) Kinder waren wohl an Bord des Fischerboots, das jüngst vor Kalamata gesunken ist und Hunderten von Flüchtlingen den Tod gebracht hat. WAS braucht es eigentlich noch, um die Mainstream-Gesellschaft aufzurütteln? Solange wir nicht massenhaft gegen die menschenverachtenden Szenarien im Umgang mit Flüchtlingen protestieren, werden wir ganz sicher auch keinen Erfolg damit haben, die weltweite Klimakrise konstruktiv und zukunftsweisend zu lösen. Ich wünsche mir eine entschiedene Zusammenarbeit zwischen Gruppen wie Pro Asyl und Gen Z/ #LetzteGeneration. Ich wünsche mir bundesweite Protestmärsche gegen jedwede Politik, die über Leichen geht. Denn genau das ist gerade der gemeinsame Nenner, ob beim Thema Asyl, Armut, Naturzerstörung oder wirtschaftliche Profitgier mit den fossilen Erdzerstörern an der Spitze. Nur durch gesellschaftsübergreifende Bündnisse, die solidarisch über unsere unmittelbare Betroffenheit hinausgehen, können und werden wir erfolgreich sein.

Schon in den neunziger Jahren war das Grauen der letztlich faschistoiden Unmenschlichkeit an der Tagesordnung. Es war die Zeit, in der sprachmagisch in der Öffentlichkeit aus “Asylsuchenden” plötzlich “Asylbewerber” wurden und aus politischen Flüchtlingen vielmehr deutsches Land 'überflutende Wirtschaftsflüchtlinge'.

Statt menschlicher Grundgesetz-Würde also nunmehr verächtliche Geringschätzung – ganz im Sinne des Neoliberalismus, der bodenlose Raffgier bei den Milliardären, den Top Bankern und Managern erfolgsdusselig schönredet, um sie stattdessen feindselig auf “Habenichtse” zu projizieren und hier kompromisslos zu bekämpfen (dito für Hartz4).

Die massenmedialen Projektionsflächen, unter denen die Einzelschicksale verschwinden, werden mit allen propagandistischen Mitteln des rechtsmittigen Mainstreams angeheizt. Die Rolle behäbiger, gediegen-bürgerlicher Selbstgerechtigkeit überschreitet seit jeher allzu oft die feine Grenze zum Faschistoiden. Die realen Menschen auf der Flucht, mit ihrem Mut, ohne Rückendeckung ein gänzlich neues Leben zu wagen, sind seit den Neunzigern zunehmend gladiatorenhaft einem existenziellen “Bewerbungsverfahren” um Leib und Leben, auf Gedeih und Verderb ausgesetzt.

Mein Fazit war schon damals, als insbesondere auf Druck der wüst rechten Partei Republikaner wie auch der BILD-Zeitung nicht nur die CDU/CSU, sondern auch die SPD das #Asylrecht mehr und mehr aufweichten: Es ging fast nie darum, was einem Flüchtling wirklich geschehen war, sondern ob sie oder er rechtzeitig den Tipp bekommen hatte, sich die richtige Hilfe zu holen, um trotz Fangfragen und nicht selten hinterhältiger Auslegung des Gesagten von asylamtlicher Seite die bürokratischen Kategorien zu treffen, die juristisch erfolgversprechend waren. Das klappte ohne juristische Expertise so gut wie nie.

Als Tochter eines zum Ende des Zweiten Weltkriegs jugendlichen Schlesiendeutschen, der im Familienverband vor den einmarschierenden Russen gen Westen flüchtete, trage ich jenseits von Worten einen elementaren Bezug zu dem existenziellen Drama von Flucht und damit einhergehendem Trauma in mir. Mit dem plötzlichen Verlust des heimatlichen Umfelds und der stabilen, vertrauten Sicherheitsnetze dort, mit der schon damals oft abweisenden Einstellung hierzulande auch gegenüber deutschen Flüchtlingen aus dem Osten, hatte mein Vater die Marotte entwickelt, bei jedem Familienausflug nicht nur die Haustür, sondern jede einzelne Zimmertür doppelt abzuschließen, die Zimmerschlüssel extra (leicht versteckt) zu deponieren, sich garantiert drei Mal rückzuversichern, dass der Herd auch wirklich ausgeschaltet war und natürlich sämtliche Rolläden ganz herunterzulassen.

Die unter Zwangshandlungen versteckte Panik, das eigene Heim zu verlieren, hat sich auf mich zwar nicht im Sinne eines befürchteten Diebstahls von Hab und Gut übertragen, wohl aber im Sinne einer ebenfalls übertriebenen Rückversicherung, ob ich auch wirklich (wirklich?) vor dem täglichen Verlassen meiner Wohnung den Herd ausgemacht habe oder die Frühstücks- Kerze tatsächlich nicht mehr brennt. Zuweilen kehre ich nach ein paar hundert Metern mit dem Rad lieber noch Mal um, um mich definitiv zu vergewissern, so dass ich mit innerer Seelenruhe weiterfahren kann...

Schon allein die grundlegenden Erfahrungen existenziellen Verlusts können bis in die nächste Generation Folgen hinterlassen. Was aber passiert erst, wenn Flüchtlinge Folter und/oder sexuelle Gewalt erlebt haben?

Und wie sieht es mit der psychosozialen Versorgung von traumatisierten Flüchtlingen aus? Noch dazu: Wie können in einem Status andauernder existenzieller Unsicherheit Traumata, selbst mit expliziter psychotherapeutischer Hilfe, aufgelöst werden?

Ein Ende der Grausamkeit ist nicht in Sicht, ganz im Gegenteil! Durch die neue EU-Regelung des Asylrechts werden Aufnahmezentren an den EU-Grenzen quasi als Hochsicherheits-Gefängnisse konzipiert und zwar mit privaten Sicherheitsdiensten, so dass einem kaum noch kontrollierbaren Machtmissbrauch Tür und Tor weit geöffnet wird...

Wenn wir jetzt nicht solidarisch zusammenstehen, laden wir den #Faschismus förmlich ein, sich immer noch weiter auszudehnen. Passivität macht uns letztendlich zu Mittäter*innen.

Ein #ökosozialer Aufstand lässt keine Minderheit außen vor, sondern bündelt solidarisch alle Kräfte. Das wünsche ich mir für den Herbst und erst recht für 2024. Wir sind in unserem massenhaften Zusammenschluss die Brücke zwischen einer Zeit der ebenso inkompetenten wie (selbst-) zerstörerischen Ausbeutung und der Initialphase einer neuen Weltkultur, die auf vielfältige Einheit, Kooperation und harmonieorientierte Interdependenz setzt. Ob #Solarpunk oder #NewAge, #Quantenheilung oder #MotherEarth Orientierung: Das Wissen um die Möglichkeit eines kollektiven Quantensprungs ist tief in uns verankert. Je entschiedener wir jetzt gemeinschaftlich die Weichen stellen, um so leichter wird die Zeit des #Systemwechsels. Let's go!

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