Erstes Juli Wochenende, Familienkalender ist leer und die Wetterprognose für Samstag ist trocken, also los geht's zum letzten Grevet des Jahres. Wieder alleine. Nachdem ich die ersten drei alleine gefahren bin, habe ich mir jetzt irgendwie in den Kopf gesetzt den letzten auch alleine durchzuziehen. Vielleicht nächstes Jahr dann mal social fahren.
Wieder führt der Track so nah bei mir zuhause vorbei, dass ich nicht vom eigentlichen Startpunkt (Bahnhof Murnau) starte, sondern um 5 Uhr zuhause losfahre und nach ca. 8km in Zell auf den Track einbiege. Setup ist eigentlich fast das gleiche wie bei den letzten Touren, nur mit dem Unterschied, dass ich aufgrund der vielen Höhenmeter die Anzahl der Trinkflaschen reduziert habe und mir somit auch die Hüfttasche spare. Zwei 750ml Flaschen am Rad müssen reichen, Nachfüllmöglichkeiten sollte es ja zu genüge entlang der Route geben.
Der Mai neigte sich dem Ende und voller Vorfreude blätterte ich durch den Familienkalender um einen geeigneten Termin für das im Juni anstehende Grevet #3 zu finden. Und siehe da, am Samstag den 3. Juni sieht die Wetterprognose gut aus, der Kalender ist noch leer und das ist auch noch der Termin vom Social Grevet. Ich bin ja noch nie in der Gruppe gefahren, aber hey, da trifft man bestimmt coole Leute, also Termin fix gemacht. Zwei Tage später kam dann die Nachricht, dass das Social Grevet auf den 10. verschoben wird, der ist bei mir leider schon verplant, also fahr ich halt doch wieder alleine. Hat ja bei den ersten beiden auch gut geklappt.
Wer das gesamte Grevet Quartett erfolgreich absolviert kommt in den Olymp. Olymp, der heilige Berg der antiken Griechen, das macht natürlich was her. Aber einen heiligen Berg, den haben wir Bayern auch zu bieten! Wie passend also ist es, dass man auf dem Weg zum Grevet Olymp dieses Jahr beim zweiten Grevet erstmal den heiligen Berg der Bayern erklimmen muss. Herrsching Bahnhof – Kloster Andechs, klar die Strecke kenne ich, bin doch mein ganzes Leben schon hier in der Ecke und habe die ein oder andere Sauftour, äh, wollte sagen Wallfahrt, schon mitgemacht. Aber die Strecke, die eine gute Woche nachdem ich Grevet #1 absolviert hatte, veröffentlicht wurde, die hat mit ihren 160km mit der “normalen” Strecke dann doch nichts gemein.
Es ist Samstag 5:30 und ich wache auf, weil die Vögel vor dem gekippten Fenster meinen jetzt sei die richtige Zeit für ein Konzert. Na gut, um 6:00 hätte eh der Wecker geklingelt, also kann ich auch gleich aufstehen. Samstag freiwillig um 6:00 (bzw. 5:30) aufstehen? Zum Radfahren? Ja, das ist jetzt mein Leben. Hatte ich neulich noch nur mit dem Gedanken gespielt, habe ich mich inzwischen tatsächlich für das Grevet Quartett in Bayern angemeldet. Und nachdem ich die ersten drei Wochenenden des Zeitraums für Grevet Nr. 1 mit der Familie im Urlaub war, bleibt mir nur noch dieses Wochenende, aber für heute ist auch bestes Wetter angesagt, also los geht's!
Soll ich's wirklich machen oder lass ich's lieber sein?
Diese Frage stellten sich Fettes Brot 1996 und ich stelle sie mir aktuell.
Ich spiele nämlich mit dem Gedanken dieses Jahr zum ersten mal an einem “Gravel Event” teilzunehmen.
Irgendwie bin ich selbst überrascht wie es dazu kam und versuche das hier mal zu rekonstruieren.