#JacobBöhme ist schwer zu lesen, ehrlich. Aber hier, wo er von der himmlischen Liebe spricht, da wird es reine Poesie und Literatur. Da übernimmt das Herz, das jauchzt, und nicht der Verstand, der versucht zu verstehen:
“Und wenn dann die süße, lichte Liebe-Kraft zu ihnen kommt, dass sie davon kosten und ihr Leben kriegen, ach da ist ein freundlich Benevenieren und Triumphieren, ein freundlich Willkommen und große Liebe, gar ein freundlich und holdselig Küssen und Wohlschmecken.
Da küsset der Bräutigam die Braut: O Holdseligkeit und große Liebe, wie süße bist du, wie freundlich bist du, wie lieblich ist doch dein Geschmack, wie sanft reuchst du doch! Ach, edles Licht und Klarheit, wer kann deine Schönheit ermessen, wie zierlich ist deine Liebe, wie schön sind deine Farben! Ach und ewiglich, wer kann das aussprechen oder was schreibe ich doch, der ich doch nur stammele wie ein Kind, das da lernt reden.“
“O du blinder Mensch, wie spottet der Teufel deiner! Ach, warum betrübst du den Himmel? Meinest du, du wirst nicht genug haben in dieser Welt? O blinder Mensch, ist doch Himmel und Erde dein, dazu Gott selber. Was bringest du in diese Welt oder was nimmst du mit? Ein Engelskleid bringest du in diese Welt und machest in deinem bösen Leben eine Teufelslarve daraus.“ #JacobBöhme
Das Herbe, das Bittere, das Süße, die Hitze in mir. Der scharfe Verstand, das wallende Gefühl, die Stille und Ruhe, die Bewegung. Verständnis und Widerspruch. Altes aufnehmen und Neues schaffen. Jubeln und klagen. Hoffen und bangen. Geben und nehmen.
Der #Mensch lebt nur in der Balance gut. Nun ist es aber so, dass ich nicht jederzeit ausgeglichen sein kann und will. Manchmal soll der Widerstand die Vormacht haben, manchmal die Dankbarkeit und Zustimmung. Mal die Meditation, mal die Ausgelassenheit. Heute die Ruhe, morgen die Bewegung. Jetzt das Geplante und Wohlüberlegte, nachher das Spontane.
In der Themenzentrieten Interaktion (#TZI) gibt es das Konzept der Dynamischen Balance. Das heißt, dass die Ausgeglichenheit nicht zu jedem Zeitpunkt da sein kann und soll. Wohl aber tut es gut, immer wieder zu schauen, welche Seite ich stark machen muss und will, damit keine Übermacht im Ganzen gibt, die mich zerstört.
Leben in dynamischer Balance – das könnte ein Konzept glücklichen Lebens sein.
Mir gefällt das Bild, der Sohn Gottes sei der Glanz oder das Herz Gottes. Wenn es Gottes Herz ist — sein Innerstes — was #Gott zu Weihnachten in die Welt schickt und im Osterfestkreis bis ins Todesreich gehen und wieder auferstehen lässt, dann ist uns Gott doch besonders nah. In allen Freuden, vor allem aber im Leiden.
In #Gott gibt es nur das Gute, nicht das Böse. In Gott ist nur erhebende, quellende, triumphierende Freude. – So sagt es #JacobBöhme. Andererseits gibt es nichts, was nicht von Gott käme.
Das ist ein Dilemma, wenn man denn die Exitenz des Bösen nicht grundweg bestreiten will. Eine interssante Idee dazu gibt es im Neuplatonismus: Danach hat das Böse tatsächlich keine eigene Existenz. Da, wo es sich zeigt, ist lediglich ein Mangel an Gutem. Das Böse ist also gewissermaßen ein Ausdruck von Leere.
Ja mehr wir die Welt mit Gutem füllen, desto weniger kann sie uns böse erscheinen...
Ich bin im Streit mit dem Satz “Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse.” (Genesis 8,21). Ich bin aber auch im Streit mit der Ansicht, im Grunde sei jeder #Mensch gut.
Die böse und die gute Qualität sind “in allen Kräften , in Sternen und Elementen, sowohl in allen Kreaturen ineinander [...] wie ein Ding, und bestehet auch keine Kreatur im Fleische in dem natürlichen Leben, sie habe denn beide Qualtiäten an sich.“
Das ist's, was ich wahrnehme. Wir Menschen haben immer beides in uns. Wir können es wahrnehmen und wir können entscheiden, welchen Weg wir gehen. Heute ist der Tag der Entscheidung.
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