Alle schlechten Eigenschaften entwickeln sich in der Familie. Das fängt mit Mord an und geht über Betrug und Trunksucht bis zum Rauchen.
1899 geboren, 1980 gestorben: 53 Spielfilme, prägte das Genre des Thrillers, als Regisseur und Drehbuchautor unverwechselbare “Handschrift”, Kombination aus “hinterhältigem” Humor und Spannung. “Er ist dem Autorenfilm zuzurechnen.” (Wikipedia, 16.4.2023)
„Zum Arzt habe ich keine Lust, zum Pfarrer kein Talent, zum Juristen kein Sitzleder und Lehrer werden ... ich möchte lieber sterben. Unsere Lehrer zum Mindesten sind alle nicht glücklich, man sieht es ihnen an.“
1878 in Biel geboren, am Weihnachtstag 1956 in Herisau (hier um die Ecke) gestorben. Walser war Sprachschöpfer, von einer tiefen Heiterkeit, mit einem ausgeprägten Sinn für das Kleinformatige des Alltags. Apropos kleinformatig: In seiner späten Phase als Sprachkünstler entwickelte der Mikrogramme. Die Buchstaben waren zeitweise nur noch ungefähr ein Millimeter gross und diese Texte mussten später in Geduldsarbeit erschlossen werden.
Der profilierte Schweizer (Rheintaler) Künstler Josef Ebnöther wird am 7. Mai 85 Jahre alt. Er war in meinem Leben immer wieder präsent, beide leb(t)en wir im #Rheintal. Unter anderem hat er mich über seine sakrale Malerei fasziniert, doch dies ist nur ein Stichwort zu seinem vielfältigen Werk. Bekannt ist auch sein Sohn Pli Ebnöther, der ebenfalls als Künstler tätig ist.
Ich wusch mir heute draussen im dunklen Gang die Hände, da überkam mich irgendwie der Gedanke an Dich so stark, dass ich zum Fenster treten musste, um wenigstens in dem grauen Himmel Trost zu suchen. So lebe ich.
Franz Brief an Felice Bauer, 2. April 1914. “Nachdem sich Franz Kafka und Felice Bauer zweimal ver- und wieder entlobt hatten, trennten sie sich 1917 endgültig.” (Wikipedia, 5.4.2023)
Fotograf, Ethnograf, Grenzgänger: Die Arbeiten des Fotografen Klaus Petrus können einen erfassen. Jedenfalls bewegen sie mich.
“Am Rand” ist aktuell im Merian Verlag erschienen: “Geschichten von ... Getriebenen, Eigensinnigen, Abgehängten, Unsichtbaren. Von Schuld und Scham und von den Mauern zwischen uns und ihnen.”
Gainsbourg beeinflussste als Chansonnier, Komponist und Schauspieler weit über Paris und Frankreich hinaus die Kulturszene seiner Zeit. Er hat sich immer wieder Skandale gegönnt.
Das 1967 aufgenommene Lied Je t’aime … moi non plus mit Jane Birkin hat es auf den Index von Radiosendern geschafft. Im Lied wird gestöhnt, ach ja, gestöhnt, und der Kleinbürger mag das Stöhnen nur in Hinterzimmern hören.
“Die Häuser, die sie bewohnen, sind sauber wie sie selber, die Strassen, die sie bauen, sind ein bisschen holperig, genau wie sie selber, und das elektrische Licht, das ihre Dorfstrassen Abends beleuchtet, ist praktisch, wiederum exakt wie sie selber.” (Der Gehülfe)
Heute, am arbeitsfreien Tag, Besuch bei Robert Walser, Friedhof Herisau, Appenzellerland: Walser hat in dieser Gegend lange Spaziergänge unternommen. Beim Spaziergang am Weihnachtstag 1956, allein unterwegs, ist er infolge eines Herzschlages zusammengebrochen und gestorben, begraben im Schnee. Ausgereichnet im Schnee. Viele seiner Texte sind dem Schneien gewidmet. Und seine Werk Der Spaziergang ist meines Erachtens ein Monument moderner Literatur, auch wenn sich ein solcher Begriff bei Walser fürs Erste verbietet, dem Verkleinerungskünstler. Ob seiner Sprache verschlägt es mir die Sprache...
1933 wurde Robert Walser gegen seinen Willen in die “Heilanstalt” Herisau, in die Psychiatrie, eingewiesen und beendete seine literarische Tätigkeit. Er lebte 23 Jahre in der Klinik Herisau, zuvor rund vier Jahre in der Klink Waldau in Bern.
“In Amerika ist ein Fotograf nicht die Person, welche die Vergangenheit festhält, sondern diejenige, die sie erfindet.”
#Kunst#Literatur Heute wäre Susan Sontag 90 geworden. Ihre Inputs zu #Fotografie und #Kunst haben mich geprägt, wenn ich später auch ein kritisches Verhältnis zu ihrer theoretischen Positionierung entwickelte.
Als grossartige Publizistin und Essayistin wirkt sie nach, bleibt sie unvergessen.