Kurze Review zu "Air" von Christian Kracht
Gefunden habe ich das Buch durch die Buchmesse, sprich Dennis Schecks Empfehlungsreigen. Gut, dass die hiesige Bibliothek es hat – musste nur reservieren lassen. Im Nachhinein hätte ich das Buch vermutlich nicht gekauft.
Falls jemand das Buch noch lesen will: mein Text enthält viele Spoiler.
Worum geht es in dem Buch:
Paul, ein Innenarchitekt, landet durch einen Sonnensturm in einer Parallelwelt, in der ein Herzog grausam sein Volk beherrscht und gegen die Aussteiger in der Eiswelt zu Felder zieht.
In der Parallelwelt grassiert eine pestartige Seuche, an der Menschen dort versterben. Es gibt dort keine Antibiotika.
Die sympathische Figur Ildr, ein junges Mädchen, scheint wie wenige gegen die Seuche immun zu sein. Ihre Eltern sind tot oder verschwunden.
Pauls Auftraggeber landet nach einem Selbstmordversuch mit Phenobarbital auch in der Parallelwelt. Den Selbstmordversuch fand ich ein wenig schockierend und wäre gerne vor dem gewarnt worden, wenn es eine Fanfiction gewesen wäre.
Nur die, die in der Eiswelt gemeinschaftlich orientiert leben, schaffen es bis zum Ende der Handlung. Nachdem der Herzog gestürzt wurde, liegt Cohen auch im Sterben in der Parallelwelt und für Paul erscheint die Welt zweidimensional. Das Schlußkapitel scheint eine Parallele mit einem Bild zwischen Merlin/Paul und Lancelot/Cohen zu ziehen.
Fazit:
Mich ließ das Buch ein wenig unzufrieden am Ende zurück. Warum landeten beide in dieser Parallelwelt? Nur um den Aussteigern zu helfen den Herzog zu stürzen? Was will der Autor damit sagen? Wie ein Märchen, in dem das Gute gewinnt? Nur die, die gemeinschaftlich orientiert sind, werden überleben?
Vielleicht aber auch fehlt mir der Kontext für die Merlin-Lancelot Parallele. Das Bild, das am Ende erwähnt wurde, habe ich jedenfalls im Netz gefunden. Ich spekuliere mal, dass dies als Inspiration diente.
Quelle für das Bild: https://www.artnet.de/künstler/james-archer/merlin-and-lancelot-an-incident-from-la-morte-mWvPaYLX_Kivp8-3G0GR6A2