WegStücke

Fotos

Inmitten der herrlichen Landschaft hier in Syunik gibt es natürlich auch Geocaches. Das ist etwas, was viele verbindet. Und seit langer Zeit habe ich mir angewöhnt, möglichst in jeder Gegend, in die ich komme, wenigstens einen Geocache zu suchen und zu loggen.

Wer von euch bei geocaching.com registriert ist, muss nur nach GC5CH6V suchen, um zu sehen, wo ich heute war. 😀

Frisch geloggt! Landschaft mit Höhlenwohnungen und Hängebrücke

PS: Übrigens habe ich in Erfurt selbst auch zwei Geocaches gelegt. Einer führt zu unserer Cyriak-Kapelle. Der andere ist ein Multi-Cache zu Meister Eckhart und zur Gotik in Erfurt. Da ich sie auch bei opencaching.de eingetragen habe, findest du sie auch, ohne registriert zu sein.

#Fotos

Tief unten in der Schlucht ist eine alte Einsiedelei. Sie hat schon bessere Tage gesehen. Etliche Mönche mögen hier gelebt haben. Platz ist genug.

Dann war sie verlassen. Jetzt lebt ein einsamer Mönch dort unten: Vater Hakow. Doch bevor ich ihn treffe, sehe ich am Eingang Arman. Er gehört zu einer Gruppe Männer, die gerade zu Reparatur-Arbeiten hier sind. An ihm komme ich nicht vorbei. “Komm Jungchen, iss erstmal was. Und sto gram (100 g) vom Selbstgebrannten müssen auch sein.” Ich kann ihn auf 50 Gramm von dem leckeren Wodka runterhandeln (will ja noch weiter) und es wird eine sehr nette Begegnung vor dem Eingangstor.

Drinnen treffe ich Vater Hakow, der dabei ist, sein Holz für den Winter zu machen. Der Winter, sagt er, sei die beste Zeit. Da kommt niemand hierher. Und, frage ich, ist es manchmal nicht auch schwer, wenn es dunkel und kalt ist, und er allein sei. “Allein bin ich nie. Ich bin mit Gott. Das ist besser als unter tausend Menschen.”

Komm, iss was. Und 100 Gramm sollst du trinken.
Arman
Mönch Hakow
Vater Hakow

#Fotos #Kirche #Menschen

Հայկական կոնյակ – Zur Besichtigung der Ararat-Cognac-Werke bin ich nicht mehr gekommen. Aber den hier musste ich mir jetzt mal gönnen. Er wird mich die nächsten Tage begleiten. Und er ist lecker. 😋

Eine kleine Flasche "Ararat"aus der Weinbrand-Fabrik Jerewan

#Kulinarisches #Fotos

Heute habe ich einen Ausflug in ein Kloster in den Bergen gemacht. Das Kloster ist ca. 35 km von der Stadt entfernt, die Straße dorthin eine echte Herausforderung...

Auf dem Hinweg habe ich den Linienbus genommen. Der fährt tagsüber alle 25 Minuten und kostet sagenhafte 1,15 € für die ganze Strecke. Und das, wo z. B. Lebensmittel hier durchaus nicht billiger sind als bei uns. (Eine Stadt-Fahrt mit Metro oder Bus kostet übrigens knapp 0,35 €.)

Auf dem Rückweg habe ich einmal kurz die Hand rausgehalten und bin sofort mitgenommen worden. Unterwegs – der Fahrer hatte gerade einen Kaffee, eine Zigarette, das Telefon und, ja auch ein bisschen das Lenkrad in der Hand – hat sich der Transporter im Kiesbett festgefahren, die Räder drehten durch. Er bewegte sich keinen Zentimeter vor oder zurück. Was bemerkenswert war: Es dauerte keine 15 Sekunden, da waren vier (!) Autos stehen geblieben und die Insassen boten Hilfe an. Schnell war ein Seil zur Hand, der Wagen aus der misslichen Situation herausgezogen und es ging für alle weiter.

Festgefahren in Kies Schnelle Hilfe

#Transport #Fotos

Mit dem Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich (1915) bin ich erstmals 1985 oder 1986 konfrontiert worden. Vor ein paar Monaten habe ich endlich Die 40 Tage des Musa Dagh gelesen.

Heute war ich hier am Mahnmal und in Museum. Es ist eine bedrückende Erfahrung. So, wie in Auschwitz, Yad Vashem oder in den verschiedenen KZ-Gedenkstätten frage ich mich wieder, wie es soweit kommen kann, dass Menschen massenweise zu Sadisten werden, andere vertreiben, vergewaltigen, abschlachten. Bis heute.

Und wieder stecken die Deutschen drin. Dazu gibt es eine eigene Abteilung im Museum, die mich beschämt. Auch wenn ich mehrfach anerkennend von Johannes Lepsius lese. In diesem Zusammenhang liest man dort z. B. das Zitat des Reichskanzlers von Bethmann vom Dezember 1915: “Unser einziges Ziel ist es, die Türkei bis zum Ende des Krieges an unserer Seite zu halten, gleichgültig ob darüber Armenier zu Grunde gehen oder nicht.

Ich sehe eine junge Frau, die allein und mit einem Strauß Blumen zum Mahmal kommt. Ob sie ihrer Urgroßmutter gedenkt? Oder ihrer nie geborenen Tanten und Onkel?

Genozid-Mahnmal in Jerewan Eine Frau mit einem Blumenstrauß nähert sich dem Mahnmal.

#Fotos #Geschichte

In Etschmiadsin bin ich Zeuge einer Taufe geworden. 3 Geschwister wurden getauft. Das geschah nicht durch Untertauchen, wie bei orthodoxen Kirchen durchaus üblich. Aber auch nicht durch Beträufeln wie bei uns. Es war gewissermaßen eine angedeutete Ganzkörper-Waschung: Hände, Arme, Gesicht, Nacken, Brust und die Beine (Hosen wurden hochgekrempelt) wurden mit dem Taufwasser benetzt und gewaschen. Es war bewegend, die drei Kinder dabei zu erleben.

Der Priestergießt geweihtes Öl ins Wasser Täufling beim Waschen des Gesichts

#Fotos #Kirche

Auch das ist übrigens dem sowjetischen Einfluss zu danken: Kwas aus dem Supermarkt. Ich liebe dieses vergorene Brot (fast) ohne Alkohol. Eigentlich ein russisches Getränk, wird es seit 100 Jahren auch in Armenien getrunken.

Kwas

#Fotos #Kulinarisches

Was sagt es über eine Stadt, wenn die Straßen sechsspurig sind, aber keinen Fußweg haben – von Radwegen ganz zu schweigen. Das Auto spielt hier die Hauptrolle. Daran, mit dem Rollstuhl unterwegs zu sein, möchte ich gar nicht denken...

Überhaupt dominiert hier das Große. Viel Sowjet-Architektur, breite, laute Straßen. Aber, natürlich: Wenn du die Augen offen hältst, findest du sie, die kleinen bezaubernden Ecken (von denen es wenige zu geben scheint). Und die beeindruckenden, großen (von denen es mehr gibt).

Heute war ich unterwegs in einem Viertel, in dem das alte, einfache Jerewan weiterlebt: klein und versteckt. Gleich neben den unvermermeidlichen Sowjet-Blocks. Ein kleines Schild in russischer Sprache wies mich auf den Старый Дворчик (den Alten Hinterhof) hin. Dort hat eine (russischsprachige) Familie ein paar Tische in den schönen Hof unter den Aprikosenbaumgestellt und bietet allerlei Leckeres und selbstgemachtes zum Essen und Trinken an. Ein Genuss.

Immerhin eine Fußgängerzone Sowjet-Erbe
Jerewan Kond Старый Дворчик
Chashlama

#Fotos #Kulinarisches

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