HeavenonEarth

Gedanken zur Zeitenwende – für einen ökofeministischen Systemwechsel 🕊️

Warum wir mehr Psychologie in der Politik gegen Rechtsrechtsaussen brauchen

Die #afd lebt davon, dass Menschen psychologisch verklemmt durchs Leben gehen und nach unten treten, während sie nach oben buckeln.

Denn die AfD fördert mit ihrer Politik nur die #Superreichen und nicht das Volk. Damit das dem Wahlvolk aber nicht weiter auffällt, wütet sie verbal gegen den künstlich kreierten Sündenbock Flüchtlinge.

Der wahre Nährboden für #Hass und #Hetze liegt in der Herzlosigkeit. Deswegen wundert es mich auch nicht, dass die #CDU à la #Merz gerade am meisten Aufwind bekommt, während die AfD Wählerstimmen verliert.

Es ist schlicht  erschreckend, wie viele Menschen dem Verbot “Du sollst nicht fühlen” folgen. Wer aber keine Empathie aufbringt für andere, kann auch kein Mitgefühl für sich selbst hegen, denn das Unbewusste unterscheidet nicht zwischen “Dir” und “Mir”. Wer empathielos ist, läuft aber geradewegs an seinem oder ihrem eigenen menschlichen Potential vorbei.

Wozu leben wir denn auf dieser Welt? Um uns gegenseitig das Leben schwer zu machen und möglichst fies und gemein zu sein oder nicht besser doch, um uns gegenseitig zu unterstützen und an einem Strang zu ziehen, um das Beste für alle zusammen ins Leben zu rufen?

Die Antwort auf diese Frage entscheidet unmittelbar über die eigene psychophysische Lebensqualität! Und darüber hinausgehend über das allgemeine Bewusstseinsniveau einer Gesellschaft...

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Wir brauchen ein neues Wirtschaftssystem mit Herz – gegen den Rechtsextremismus!

Die #AfD  verfolgt ja nicht nur beim unsäglichen Thema “Remigration” – sprich Zwangsdeportation und Vertreibung – eine Politik, die die Menschenwürde und das Recht auf freiheitliche Selbstbestimmung immer mehr außer Kraft setzen will. Auch beim Bürgergeld sehen ihre Pläne nunmehr Zwangsarbeit nach 6 Monaten Bürgergeldbezug vor. Wir treten immer mehr ein in eine kollektiv verzerrte Wahrnehmung, derzufolge ein Mensch scheinbar weniger wert ist, wenn er kein oder kaum Geld hat und Hilfe braucht.

#Menschenrechte, die Würde des Menschen und das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben gelten für alle Menschen, unabhängig von ihrer finanziellen Situation. Das muss man heute leider extra betonen, denn es herrscht immer mehr ein kollektives Klima vor, demzufolge nur wohlhabende Menschen ihre Menschenrechte in Anspruch nehmen dürfen und alle anderen, je ärmer desto lästiger sind und sich sozusagen dauerhaft schämen sollten.

Wenn wir die hetzerischen AfD- Tendenzen in Richtung #Zwangsarbeit nicht stoppen, wird das alles noch weiter gehen hin zu einem neuen Sklaventum und Ausbeutung bis zum Umfallen, denn die Ultrarechte hat ja in ihrem Zerstörungswahn noch nie Halt gemacht, bevor nicht alles Menschenwürdige hasserfüllt vernichtet worden ist. Und die neoliberal agierenden Regierungen der letzten drei Jahrzehnte haben hier schleichend dem Druck von ganz rechts außen immer weiter nachgegeben, nicht nur bei Arbeitslosen und Flüchtlingen, sondern auch bei einer komplementär immer weiter zurück gefahrenen Kontrolle von #Superreichen. Stattdessen wurden immer mehr die “Habenichtse” kontrolliert und jede kleine Verfehlung hier zum Skandal erklärt.

Wie die Hunger und Armut bekämpfende Hilfsorganisation #Oxfam veröffentlicht hat, wurden die 5 reichsten Männer der Welt seit 2020 doppelt so reich, während gleichzeitig 5 Milliarden Menschen ärmer geworden sind. Das zunehmende Laissez-faire gegenüber denen, die in kürzester Zeit massenhaft Geld virtuell verbraten oder  Maximalgewinne auf Kosten exponentiell zunehmender Naturzerstörung erzielen, ist die eigentliche Wurzel der zunehmenden menschlichen Not überall. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir mehr Gutes tun, indem wir nichts tun als indem wir hyperaktive Macher sind, die in kürzester Zeit immer schneller allüberall Natur brutal zerstören für wirtschaftliche Ausbeutung aus reiner #Profitgier oder schlicht aus mangelnder emotionaler Intelligenz ganz nach dem Motto “nach mir die Sintflut”. Maximale Profite sind eben keine optimalen Gewinne, sondern entstehen auf Kosten von, meistens auf Kosten der Lebensgrundlagen von Menschen, die noch klima- und erdfreundlicher im Einklang mit der Natur lebten. Das heißt natürlich auch auf Kosten von Millionen von individuellen Tieren, Bäumen und einzigartigen Biotopen.

Die Ausbeutung der Erde ist jedoch – und das ist meines Erachtens der springende Punkt – ein zutiefst #patriarchales Moment. Erde und Frauen wurden quer durch die Geschichte und quer durch die Welt immer synchron gedacht. Mann gleich Mensch gleich Verstand und Frau gleich Natur und Erde (bzw. Erdmutter) gleich Emotionalität. Bis heute heißt es, “du bist da zu emotional”, wenn Empathie gegen  flächendeckende Vernichtung geäußert wird, denn noch immer bestimmen rationalistisch agierende Technokraten weitgehend ohne emotionale und soziale Intelligenz, was geht!  Die von AfD Herren a la Maximilian #Krah im Rückgriff auf das letzte Jahrtausend zunehmend wieder heraufbeschworene gesellschaftliche Ausbeutung der Frauen als empathischer Sozialkitt und als  Gebärmaschinen geht entsprechend synchron mit der Ausbeutung der Erde und ihrer Bodenschätze unter Vernichtung allen tierischen und pflanzlichen Lebens, das im Wege steht, das heißt auch aller natürlichen Lebensgrundlagen, die die Menschen ernähren. Unmittelbares Absahnen ohne  echte Zukunftsinvestitionen ist das “Nach uns die Sintflut”– Ausbeutungsprinzip des #Neoliberalismus oder anders ausgedrückt des Kapitalismus in seiner Dekadenzphase Richtung Systemniedergang.

Was wir also wirklich brauchen und zwar dringend, das ist eine neue Wirtschaftsform jenseits der alten Auswahlmöglichkeiten. Keine einzige Wirtschaftsform währt historisch gesehen ewig und wir können die aus massloser Raffgier entstandenen Probleme nicht mit einem raffgierigen Wirtschaftssystem lösen. Jedes System durchläuft verschiedene Phasen von Aufbau über Höhepunkt wieder hinunter zur Auflösung. Im Moment erleben wir offensichtlich einen Systemniedergang, der Arme immer noch ärmer macht und Reiche immer noch superreicher.

Gerade deshalb ist es höchste Zeit, uns nicht länger in Sachzwängen gefangenhalten zu lassen, sondern uns zu fragen: Was für eine Welt, was für eine Wirtschaft wollen wir? Ich sag Dir, was ich will: Ich will eine Wirtschaft mit Herz und mit Respekt, ich will definitiv keine Wirtschaft, die allüberall mit ihrer Gier nach Geld und Macht ein suchtkrankes Verhalten an den Tag legt. Während sich die Ärmeren immer noch weiter einschränken und kontrollieren lassen sollen, akzeptieren die Reichsten immer weniger gesellschaftliche Kontrolle, gar nicht so wenige davon in einem narzisstischen Größenwahn der abgehobenen Selbstüberschätzung. DAS und nicht Flüchtlinge oder der vergleichsweise geringfügige Missbrauch von Sozialleistungen ist das wahre Problem! Das ist die eigentlich offensichtliche Wurzel unserer gesellschaftlichen Schere, die immer mehr Raum für Hass und Hetze aufschneidet!

Lassen wir uns das einfach nicht länger bieten (die Massendemos gegen AfD und Konsorten sind ein guter Anfang!) und entziehen wir den #Rechtsextremen doch den eigentlichen Nährboden für ihre wahnhafte Verbitterungspolitik!

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Plädoyer für neue Klimaschutz-Protestformen: Kunst öffnet Herzen

Warum brauchen wir mehr künstlerische Protestformen? Wenn die Fronten verhärtet sind, hilft es oft mehr, sich aus der dualistischen Zuspitzung dadurch zu befreien, dass man neue Wege geht – Wege, auf die weder Massenmedien noch Politik mit dem eingeübten propagandistischen Blabla reagieren können. Das medial-kommunikative Standardrepertoire effektiv durcheinanderzubringen, kann eher ein eye-opener für andere Menschen sein als das Fortfahren in festzementierten Linien.

Die meisten Menschen werden aggressiv und gehen erst mal in Abwehrhaltung, wenn ihnen von außen nahe gelegt wird, sich von überkommenen, schädlichen Gewohnheiten zu verabschieden. Der Kurzschluß, sich deswegen schlecht oder gar schuldig zu fühlen, führt vielmehr dazu, die Konfrontation mit unerquicklichen Themen möglichst vermeiden zu wollen. Themen, die aktives Engagement nach sich ziehen würden, wenn man sie denn hundertprozentig ernst nähme, schrecken ganz besonders ab. Das kann man beklagen, darüber kann man sich ärgern, aber das hilft alles nicht dabei, um die Mehrheit der Menschen genau dort abzuholen, wo sie sich in unserer suchtkranken Gesellschaft real befinden: in einer Endlosschleife aus Chaos, Überforderung und Mit-dem-Strom-Schwimmen, ohne dabei die krankmachenden Strukturen wirklich zu hinterfragen.

An der Spitze der in Gier und Machtkampf verfangenen Eliten lässt sich diese Abgestumpftheit der elementar mit sich selbst beschäftigten Bevölkerung auch strategisch-manipulativ einsetzen. Es ist ja kein Zufall, dass man an der Basis für jede soziale bzw. finanzielle Entlastung unverhältnismäßig stark und ausdauernd kämpfen muss, während in den oberen gesellschaftlichen Rängen das Geld den Eliten förmlich von allen Seiten nachläuft.

Gäbe es jedoch europaweit andauernde Massendemonstrationen für ökosozialen #Klimaschutz, würde es in den politikentscheidenden Konzernetagen krachen. Gäbe es deutschlandweit einen gravierenden Aufschrei im Hinblick auf die Asyl”rechts”Reform, hätte die #AfD jetzt auch nicht – wieder einmal – eine manische Erfolgswelle seit #Sonneberg. Und wäre Deutschland beim europaweiten #Asylrecht nicht so kläglich eingeknickt vor der lautstarken Faschowelle, die gerade durch Europa schwappt, hätte es auch gar nicht erst die entsprechende Signalwirkung für die Wahlen in Sonneberg und Co. gegeben.

Deutschtümelnd verklärte Empathielosigkeit ist in. Solidarität ist noch nicht entdeckt worden von den “Mir schenkt ja auch keiner was” Hartmenschen, die Zuflucht in einer sadomasochistisch gefärbten deutschen Volksseele suchen. Das Prinzip “Nach oben buckeln, nach unten treten” ist ein Grundpfeiler von Rechtsextremismus und Faschismus.

Die von inhumaner Grausamkeit getragenen Bestrebungen gegen Flüchtlinge und ökosoziale Gerechtigkeit kommen im Angesicht des weltweiten Klimanotstands jedoch einem kompletten Realitätsverlust gleich. Mehr noch: Sie laden förmlich ein zur Massenpsychose. Die massiv rechtslastigen Parteien mitsamt ihrem engeren Wähler*Innenpotential wirken auf mich wie eine im todessehnsüchtigen Untergangskult gefangene Sekte, die innerlich ohnehin schon aufgegeben hat.

In diesem Kontext immer nur an die Rationalität der Menschen zu appellieren, um zum Umdenken nebst entsprechendem Handeln aufzurufen, vernachlässigt all das, was sich unter der Oberfläche unserer pseudorationalen Gesellschaft abspielt. Gier, Sucht und Verbitterung haben sich tief in unsere gesellschaftlichen Strukturen und deren dekadenten Systemniedergang verwoben.

Menschen mit Persönlichkeitsstörungen haben unter diesen Prämissen die besten Chancen, im Feld der Politik groß herauszukommen oder aber erst durch die Verfilzung der politischen Netzwerke zu mutieren in Richtung Narzissmus und Größenwahn. Etwa so wie Gandalf in Tolkiens “Herr der Ringe” zu Frodo sagt, er könne den Ring nicht nehmen, denn die Macht des Rings ließe ihn glauben, er würde Gutes tun, während er unerkannt immer mehr in die Mordor-Energie abgleiten würde...

Der #HerrderRinge ist in einiger Hinsicht wie ein Mythos unserer Zeitenwende. Interessant ist dabei, dass es die solidarische Kraft der Freundschaft, der an gleichen Werten orientierten Netzwerkbildung verschiedenster Gruppen ist, die den feinen, aber alles entscheidenden Unterschied macht im Hinblick auf den unwahrscheinlichen Sieg gegen das Grauen von Mordor.

Kunst ist vielleicht das beste Mittel, um die Herzen der Menschen zu erreichen. Das zu tun, ist von entscheidender Bedeutung, denn es sind unsere Emotionen, die den eigentlichen Antrieb zum Handeln liefern. Diesen Zündstoff sollten wir daher auch positiv nutzen strategisch.

Im besten Fall laufen Gedanken und Gefühle ja synchronisiert ab, je weiter man jedoch auf der Leiter aufsteigt, desto mehr werden echte Gefühle zum Ballast, der als karriereuntauglich über Bord geworfen wird. Und umgekehrt erzeugt die permanente Belastung auf allen Ebenen von Inflation und monatlichem Über-die-Runden-kommen bis hin zu Krieg, Umweltzerstörung und Krisenumringung an der Basis der Gesellschaft eine solche Erschöpfung mit halbbewusstem Tunnelblick, dass auch keine Kraft mehr übrig bleibt für starke Emotionen, die sich konstruktiv im Handeln niederschlagen würden.

Deshalb brauchen wir schlicht auch kreative Protestformen, die uns nicht noch weiter stressen, sondern die uns selbst Kraft schenken. Auch dafür sind künstlerische Aktionen oder Performances besonders geeignet.

Ich vermisse in unserem aktuellen Kampf für #Klimaschutz aber auch das Bewusstsein, dass unser Planet lebt und genauso Respekt verdient wie wir. Die eigene Verbundenheit mit der Erde zu spüren, hilft auf jeder Ebene. Tanz ist ein sehr gutes Mittel, um diese Verbindung zu spüren, Stress loszulassen und sich neu aufzuladen mit earthpower.

Ich plädiere also dafür, in unserem pseudorationalen gesellschaftlichen Umfeld nicht nur Warnsignale zum allgemeinen geistigen Aufwachen zu senden durch unpopuläre Protestformen, sondern zusätzlich immer mehr auch kreative Aktionsformen auszuprobieren, die Menschen durch Inspiration und künstlerisch-wissenschaftliche Visionen à la #Solarpunk für sich gewinnen können. Man muss sich der Staatsgewalt nicht ununterbrochen als Opfer anbieten und förmlich in jedes juristische Messer rennen, um gesellschaftlich etwas zu bewirken. Dafür ist das eigene Leben meines Erachtens zu kostbar. Hoffnung zu vermitteln kann auch unmittelbar mehr positive Resonanz erzeugen.

Wie wäre es beispielsweise mit einer Wander-Aktion im öffentlichen Raum, die eine Tanzperformance vor zwei verschiedenen Kulissen in Szene setzt: ein dystopisches grau-und-verbrannt Bild der Zerstörung konfrontiert mit einer Solarpunk-Kulisse, die die neue harmonische Verbundenheit von Natur und Technik im visionären Stadtbild ZEIGT und dadurch auch ein positives Bild bei jeder betrachtenden Person innerlich aufkommen lässt. Ein Bild davon, dass es eben nicht nur um Einschränkung, Verzicht und Verzweiflungskampf geht, sondern dass wir aus der Not heraus eine sehr viel schönere, harmonischere und damit lebenswertere Welt aufbauen können, die förmlich Lust darauf macht, sich dafür zu engagieren! Vor diesen Kulissen könnten dann zwei Gruppen eine jeweils zum Thema passende unterschiedliche Freestyle Tanzdarstellung zeigen. Ich bin mir sicher, dass Aktionen dieser Art eine andere Form der Publicity generieren würden!

Erst durch den Austausch auf Mastodon bin ich auf #Solarpunk gestoßen und glaube🤗, dass es wichtig ist, diese Ideen bildhaft in die Mainstream-Diskussion hineinzubringen. Faschistoide Politikinszenierungen verblassen sehr viel leichter neben den positiven Leitbildern einer neuen Welt, die eine hohe Resonanz auslösen können!

Zum “open end”-Abschluss daher folgerichtig ein paar Links querbeet zur Inspiration (und die Anregung zu Rückmeldungen via Mastodon s. u.):

https://utopia.de/ratgeber/solarpunk-science-fiction-zukunft-und-utopische-bewegung/

https://enchantedlivingmagazine.com/solarpunks-brave-and-beautiful-new-world/

https://www.euronews.com/green/2023/05/25/utrechts-new-vertical-forest-will-be-home-to-10000-plants-and-trees-how-will-residents-ben

https://www.redfin.com/blog/earthship-homes/

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WAS BRAUCHT ES EIGENTLICH NOCH?

Mehr als 100 (!) Kinder waren wohl an Bord des Fischerboots, das jüngst vor Kalamata gesunken ist und Hunderten von Flüchtlingen den Tod gebracht hat. WAS braucht es eigentlich noch, um die Mainstream-Gesellschaft aufzurütteln? Solange wir nicht massenhaft gegen die menschenverachtenden Szenarien im Umgang mit Flüchtlingen protestieren, werden wir ganz sicher auch keinen Erfolg damit haben, die weltweite Klimakrise konstruktiv und zukunftsweisend zu lösen. Ich wünsche mir eine entschiedene Zusammenarbeit zwischen Gruppen wie Pro Asyl und Gen Z/ #LetzteGeneration. Ich wünsche mir bundesweite Protestmärsche gegen jedwede Politik, die über Leichen geht. Denn genau das ist gerade der gemeinsame Nenner, ob beim Thema Asyl, Armut, Naturzerstörung oder wirtschaftliche Profitgier mit den fossilen Erdzerstörern an der Spitze. Nur durch gesellschaftsübergreifende Bündnisse, die solidarisch über unsere unmittelbare Betroffenheit hinausgehen, können und werden wir erfolgreich sein.

Schon in den neunziger Jahren war das Grauen der letztlich faschistoiden Unmenschlichkeit an der Tagesordnung. Es war die Zeit, in der sprachmagisch in der Öffentlichkeit aus “Asylsuchenden” plötzlich “Asylbewerber” wurden und aus politischen Flüchtlingen vielmehr deutsches Land 'überflutende Wirtschaftsflüchtlinge'.

Statt menschlicher Grundgesetz-Würde also nunmehr verächtliche Geringschätzung – ganz im Sinne des Neoliberalismus, der bodenlose Raffgier bei den Milliardären, den Top Bankern und Managern erfolgsdusselig schönredet, um sie stattdessen feindselig auf “Habenichtse” zu projizieren und hier kompromisslos zu bekämpfen (dito für Hartz4).

Die massenmedialen Projektionsflächen, unter denen die Einzelschicksale verschwinden, werden mit allen propagandistischen Mitteln des rechtsmittigen Mainstreams angeheizt. Die Rolle behäbiger, gediegen-bürgerlicher Selbstgerechtigkeit überschreitet seit jeher allzu oft die feine Grenze zum Faschistoiden. Die realen Menschen auf der Flucht, mit ihrem Mut, ohne Rückendeckung ein gänzlich neues Leben zu wagen, sind seit den Neunzigern zunehmend gladiatorenhaft einem existenziellen “Bewerbungsverfahren” um Leib und Leben, auf Gedeih und Verderb ausgesetzt.

Mein Fazit war schon damals, als insbesondere auf Druck der wüst rechten Partei Republikaner wie auch der BILD-Zeitung nicht nur die CDU/CSU, sondern auch die SPD das #Asylrecht mehr und mehr aufweichten: Es ging fast nie darum, was einem Flüchtling wirklich geschehen war, sondern ob sie oder er rechtzeitig den Tipp bekommen hatte, sich die richtige Hilfe zu holen, um trotz Fangfragen und nicht selten hinterhältiger Auslegung des Gesagten von asylamtlicher Seite die bürokratischen Kategorien zu treffen, die juristisch erfolgversprechend waren. Das klappte ohne juristische Expertise so gut wie nie.

Als Tochter eines zum Ende des Zweiten Weltkriegs jugendlichen Schlesiendeutschen, der im Familienverband vor den einmarschierenden Russen gen Westen flüchtete, trage ich jenseits von Worten einen elementaren Bezug zu dem existenziellen Drama von Flucht und damit einhergehendem Trauma in mir. Mit dem plötzlichen Verlust des heimatlichen Umfelds und der stabilen, vertrauten Sicherheitsnetze dort, mit der schon damals oft abweisenden Einstellung hierzulande auch gegenüber deutschen Flüchtlingen aus dem Osten, hatte mein Vater die Marotte entwickelt, bei jedem Familienausflug nicht nur die Haustür, sondern jede einzelne Zimmertür doppelt abzuschließen, die Zimmerschlüssel extra (leicht versteckt) zu deponieren, sich garantiert drei Mal rückzuversichern, dass der Herd auch wirklich ausgeschaltet war und natürlich sämtliche Rolläden ganz herunterzulassen.

Die unter Zwangshandlungen versteckte Panik, das eigene Heim zu verlieren, hat sich auf mich zwar nicht im Sinne eines befürchteten Diebstahls von Hab und Gut übertragen, wohl aber im Sinne einer ebenfalls übertriebenen Rückversicherung, ob ich auch wirklich (wirklich?) vor dem täglichen Verlassen meiner Wohnung den Herd ausgemacht habe oder die Frühstücks- Kerze tatsächlich nicht mehr brennt. Zuweilen kehre ich nach ein paar hundert Metern mit dem Rad lieber noch Mal um, um mich definitiv zu vergewissern, so dass ich mit innerer Seelenruhe weiterfahren kann...

Schon allein die grundlegenden Erfahrungen existenziellen Verlusts können bis in die nächste Generation Folgen hinterlassen. Was aber passiert erst, wenn Flüchtlinge Folter und/oder sexuelle Gewalt erlebt haben?

Und wie sieht es mit der psychosozialen Versorgung von traumatisierten Flüchtlingen aus? Noch dazu: Wie können in einem Status andauernder existenzieller Unsicherheit Traumata, selbst mit expliziter psychotherapeutischer Hilfe, aufgelöst werden?

Ein Ende der Grausamkeit ist nicht in Sicht, ganz im Gegenteil! Durch die neue EU-Regelung des Asylrechts werden Aufnahmezentren an den EU-Grenzen quasi als Hochsicherheits-Gefängnisse konzipiert und zwar mit privaten Sicherheitsdiensten, so dass einem kaum noch kontrollierbaren Machtmissbrauch Tür und Tor weit geöffnet wird...

Wenn wir jetzt nicht solidarisch zusammenstehen, laden wir den #Faschismus förmlich ein, sich immer noch weiter auszudehnen. Passivität macht uns letztendlich zu Mittäter*innen.

Ein #ökosozialer Aufstand lässt keine Minderheit außen vor, sondern bündelt solidarisch alle Kräfte. Das wünsche ich mir für den Herbst und erst recht für 2024. Wir sind in unserem massenhaften Zusammenschluss die Brücke zwischen einer Zeit der ebenso inkompetenten wie (selbst-) zerstörerischen Ausbeutung und der Initialphase einer neuen Weltkultur, die auf vielfältige Einheit, Kooperation und harmonieorientierte Interdependenz setzt. Ob #Solarpunk oder #NewAge, #Quantenheilung oder #MotherEarth Orientierung: Das Wissen um die Möglichkeit eines kollektiven Quantensprungs ist tief in uns verankert. Je entschiedener wir jetzt gemeinschaftlich die Weichen stellen, um so leichter wird die Zeit des #Systemwechsels. Let's go!

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Neo-Faschismus und Klimakrisen-Leugnung: Verdrängung, Projektion und Rationalisierung im Patriarchat

In den siebziger Jahren bin ich in dem Spannungsfeld aufgewachsen, dass das Wort meiner schlesischen Großmutter für meinen Vater Gesetz war, während eine von seiner Meinung abweichende explizite Position meiner Mutter eine kränkende Infragestellung seiner Autorität darstellte. Das hat mich früh dazu gebracht, mir systemische Gedanken zu machen über Geschlechterverhältnisse und ihre alle Lebensbereiche umfassenden Folgen. Kurzfristig übertüncht Liebe Machtstrukturen, doch langfristig übertünchen Machtstrukturen die Liebe...

Mich interessierte bald die wirklich alte, nämlich vor-antike Geschichte, was einerseits in einem Studium der Altorientalistik gipfelte und andererseits in einer ebenso spannenden wie erleuchtenden Beschäftigung mit Feministischer Wissenschaftskritik. Verschiedenste Studien zeig(t)en philosophisch, ethnologisch oder (früh –)geschichtlich, dass die begrifflich-methodische “Objektivität” oft nur ein Deckmäntelchen für unhinterfragte patriarchale Herangehensweisen und Deutungsmuster waren bzw. teils noch immer sind (kleiner Nachtrag vom 30. Juni: Bezeichnenderweise wird auch erst jetzt die bislang gültige kulturwissenschaftliche These von SammlerINNEN und rein männlichen Jägern komplett in Frage gestellt, die realen historischen Funde wurden einfach nicht wirklich ernst genommen...).

Durch meine feministische Grundausrichtung und mein besonderes Interesse an Matriarchatsstudien lernte ich nebenbei auch vieles über die herr-schaftlichen Basismechanismen im wissenschaftsakademischen wie übergeordneten gesellschaftlichen Umgang mit Argumentationen und Positionen, die das Mainstream-System potentiell in Frage stellen sprich bedrohen. Es sind bis heute die gleichen: Erst ignorieren, ausklammern und totschweigen, dann belustigtes ach-wie-weltfremd Lächerlichmachen und wenn auch das nicht mehr hilft, Verzerrung durch gezielte inhaltliche Fehlinterpretationen von Positionen inklusive oberflächliche Wegwisch-Argumente, die an der Substanz vorbeigehen.

Vieles erinnert dabei an Sigmund Freuds psychoanalytisch erkannte Abwehrmechanismen: Verdrängung, Projektion und Rationalisierung sind systemimmanente Strategien im Patriarchat und lassen sich heute sowohl im Hinblick auf die bizarre Klimakrisen-Diskussion (bzw. deren Fehlen) als auch die neofaschistische Verschwörungs-Politik beobachten. Die jetzige krude Faschismusideologie in den USA, die insbesondere dank FOX bzw. Rupert Murdoch über Jahrzehnte geschürt wurde und nun wie eine feinstoffliche Pest an der Grenze des Wahnhaften quer durchs Land wütet, zeigt dies lehrbuchhaft deutlich. Wenn etwa Donald Trump seine primitiven, immergleichen Holzhammer-Tiraden schwingt, so kann man sich quasi sicher sein, dass er eigentlich von sich selbst und seinen Ängsten spricht, die er nicht zu konfrontieren wagt. Wer die abgespaltene Angst, selbst ein bedeutungsloser kleiner Loser zu sein, auf andere projiziert, um sich selbst dadurch im eigenen Selbstwertgefühl sekundär zu erhöhen, dem geht es ganz sicher nicht um Politik im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um die Inszenierung des eigenen Psychodramas auf dem “Spielfeld” der Politik.

Wir nehmen Politiker*innen zu oft auf die falsche Art ernst. Hirnrissigen inhaltlichen Positionen noch mehr Gewicht zu geben, indem man angestrengt versucht, rational darüber zu diskutieren, ist oft kontraproduktiv. Sinnvoller wäre es meines Erachtens, in Politik-Talkshows und Kommentaren verstärkt auf die massenpsychotischen Züge dieses als rationale Meinungen und Positionen verkauften Weil-ICH-es-sage-stimmt-es einzugehen. Denn das kratzt dann wirklich am kultisch abgehobenen Selbstbild der ranzigen Crème de la Crème, die auf faschistoiden und/oder die Klimakrise leugnenden Pfaden unterwegs ist.

In meiner Jugend habe ich mich wiederholt gefragt, wie Menschen auf die hyper-dümmliche faschistische NAZI-Propaganda hereinfallen konnten. Mit dem erneuten Aufleben massenpsychotischer Züge jetzt weiß ich es. Es geht nicht mehr darum, was wahr ist, sondern nur noch darum, das zu glauben, was man ohnehin glauben will. Wo keine gefestigte Bildung und kein Interesse an geschichtlichem Wissen vorhanden sind, fällt die wiederholte faschistoide Propaganda auf einen sehr keimfreundlichen Nährboden. Wer sich in Richtung Wahn bewegt, lebt derart in der Angst und damit einher gehend in einer existenziellen Verteidigungshaltung, dass die Entmenschlichung Anderer überhaupt nicht mehr wahrgenommen wird. Auch nicht mehr die Lächerlichkeit einer solchen Realitätsverweigerung.

Den zunehmend aggressiven Wahn-Sinn kann man eher bekämpfen, indem man selbst wie ein Fels in der Brandung ruhig bleibt und sich mit Gleichgesinnten verbindet, um so Netzwerke des Lichts, der Humanität und der positiven Veränderung zu schaffen. Das eigene Bewusstseinsniveau hoch zu halten, ist enorm wichtig, um im Angesicht des Wahnhaften in der Balance zu bleiben. Der patriarchale Systemniedergang ist da, das damit verbundene Chaos auch, umso entscheidender ist es, sich nun mit all denen, die wirklich am Gemeinwohl interessiert sind, primär auf den kollektiven Ausweg zu konzentrieren.

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Kurz vor dem Siedepunkt: Von 3D-Druckern, einer geldlosen Gesellschaft und einem massenhaften Selbstwertgefühl 😁

Wenn die französische Klimaaktivistin Camille Étienne sagt “Es reicht, wir sind mächtig” (Libération vom 15. Mai 2023) und zu einem ökologischen Aufstand aufruft, so spricht sie damit genau das Element an, das in unserem derzeit eher von Verzweiflung geprägten Kampf der Wenigen stellvertretend für die Vielen fehlt.

Es ist wie wenn der Funke erst noch überspringen müsste, wie wenn das Wasser im Topf kurz vor dem Aufkochen ist, aber immer noch nicht ganz den Siedepunkt erreicht hat. Das ist schwer auszuhalten für alle, die sich nicht massenmedial berieseln lassen und den Blick klar auf die Zukunft gerichtet haben.

Im Grunde können wir uns alle kaum wirklich vorstellen, dass geschweige denn wie Shell, RWE und Konsorten real ihre perfide Übermacht verlieren und damit den Weg freimachen für den Aufbau neuer ökologischer Wirtschaftsstrukturen jenseits des Prinzips Ausbeutung.

Das Märchen von der sozialen Marktwirtschaft ist schon längst ausgeträumt. Unverbrämt soll die Mehrheit der Menschen immer mehr geben und gleichzeitig auf immer mehr verzichten.

Auf der anderen Seite dürfen dann Milliardäre à la Elon Musk ihre unaufgelösten Kindheitstraumata ungefiltert an ihren Untergebenen bzw. ihrer Umwelt allgemein auslassen ohne gesellschaftliche Ächtung zu erfahren. Die Anhäufung von Geld ist die Eintrittskarte für Herrschaftsallüren jeder Art.

Ausbeutung funktioniert nicht nur durch äußere Zwänge, sondern bedarf zur längerfristigen Aufrechterhaltung auch der Verinnerlichung durch eine Selbstwert(zer)störung. Wer ständig damit beschäftigt ist, seinen eigenen Wert immer aufs Neue unter Beweis zu stellen, wird nicht das System an sich in Frage stellen, sondern sich nur noch darauf konzentrieren, innerhalb des Systems mehr oder weniger planmäßig zu funktionieren.

Sozusagen perfekt für das eine Prozent der Weltbevölkerung, das auf diese Weise seinen monströsen Privilegienkult als Superreiche ausbaut. Finanziell gepuschte Politiker in der Spitzenpolitik agieren gewollt oder unbewusst als Marionetten, an denen sich die Bevölkerung dann abarbeiten darf ohne überhaupt auf die im Hintergrund verlaufenden Fäden zugreifen zu können.

Allerdings gibt es immer mehr Symptome eines Systemniedergangs: Dass mit Trump in den USA und Sarkozy in Frankreich jetzt selbst ehemalige Präsidenten langsam aber sicher aus ihren hintergründigen Sicherheitsnetzen herausfallen und im Justiz-Strudel immer noch mehr Korruptions-Fäden mit sich ziehen, führt zur unentwegten Aufdeckung immer weiterer Skandale im Thrillerformat. Hier geht es präzedenzlos ans Eingemachte!

Es fehlt also “nur” noch die vollständige Kraft von unten für eine echte Umwälzung. Vielleicht sollten wir an dieser historischen Stelle die Kraft der kollektiven Visualisation nutzen, um uns mehr darauf zu konzentrieren, was wir erreichen wollen und uns weniger darin zu verheddern, immer nur auf die neuesten Hiobsmeldungen zu reagieren. Im Kampf gegen das unsäglich Widersinnige ist es leicht, sich in der Position der Ohnmacht einzurichten und anzuprangern ohne darüber hinauszugehen.

Eigentlich sollte es eine Nachrichteninstanz zum Beispiel auf Mastodon geben, die sich gezielt darauf konzentriert, im (aus-)wegweisenden Sinne positive Nachrichten von Initiativen und Erfolgen zu sammeln und weiter zu verbreiten. Es gibt schon viele Menschen, die als Pioniere im Kleinen wie im Großen agieren. Ein koordinierter Nachrichtenschwung von gelungenen Projekten gibt Hoffnung, macht Mut und inspiriert, so dass daraus immer mehr Ideen und eine immer größere Verbreitung resultieren.

In seinem Artikel Eine Welt ohne Geld: Utopie oder Dystopie? im österreichischen “Standard” (27.09.2020) schreibt Jakob Pallinger vorsichtig über die Möglichkeiten und Hindernisse einer geldlosen Gesellschaft https://www.derstandard.de/story/2000120159892/eine-welt-ohne-geld-utopie-oder-dystopie

Die absurde Macht des Geldes aufzulösen, halte ich für das zentrale Moment, um die (selbst-)zerstörerische Ausrichtung unserer von Megakonzernen dominierten Weltwirtschaft und der daraus resultierenden Gesellschaftsmodelle mit ihrer Raff- und Machtgier zu beenden. Wenn dank der im Artikel angeführten Technologie des 3D-Drucks aus Konsumentinnen nun (kapitalistisch nicht vorgesehen) sich selbst versorgende Produzentinnen werden können, so ist dies nur ein Beispiel unter vielen, die einen konkreten Ausweg aus dem Geld-regiert-die-Welt-Inferno aufzeigen. Im Grunde brauchen wir auf kommunaler und regionaler Ebene Zusammenschlüsse von Menschen, die das lokale Know How bündeln und nutzen. Jenseits von Parteipolitik und auf der Basis unseres inneren Wissens, dass eine andere Welt möglich ist, einfach weil wir sie in 3D wollen. Historisch gesehen haben wir hier eine Chance🕊️, die wir die letzten Tausende von Jahren nicht hatten, denn der aktuelle Klimanotstand lässt als Alternative zum Untergang nur noch eine weitaus bessere Welt zu, die auf einem höheren menschlichen Bewusstseinsniveau beruht.

➡️Kleines PS vom 27. Mai: Habe auf Flipboard ein Magazin mit Artikeln erstellt, die positive Auswege im Großen wie im Kleinen skizzieren 😃: https://flipboard.com/@1heavenonearth/klimawandel-ma%C3%9Fnahmen-die-helfen-u559ttlfz?from=share&utm_source=flipboard&utm_medium=curator_share

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#klimakrise #profitgier #oekofeminismus

Die Ver-rücktheit der Welt inmitten ihres Mittelstrecken-Sturzflugs in den systemischen Untergang lässt das emotionale Immunsystem eines jeden empathisch veranlagten Wesens schlicht kollabieren. Wer es nicht schafft, sich eine heile Insel inmitten des globalen gesellschaftlichen Wahnsinns zu schaffen, landet sehr leicht als Treibgut in einem Meer aus Panikattacken, Verzweiflung, Depression oder das Leben vergällenden Wut- und Hassgefühlen.

Wie also kann man es schaffen, heil durch diese chaotische Wendezeit eines offensichtlichen System-Niedergangs hindurch zu kommen ohne zu viele Federn zu lassen? Meines Erachtens am besten zweigleisig: Zum einen durch den sporadischen Rückzug in meditativ aufbauende Oasen der Selbst-besinnung und das Pflegen freudvoller, konstruktiver Aktivitäten. Kleines Beispiel: Ich kann oft nicht verhindern, dass ganze Ökosysteme schwer beeinträchtigt oder ganz zerstört werden, aber ich kann meinen Balkon natur-wild begrünen, mit Insektenhotels und Futterstellen für Vögel nicht nur im Winter, sondern auch während der Brutzeit versehen und mich an der selbstgeschaffenen ökologischen Nische erfreuen. Zum anderen ist es immens wichtig, solidarische Netzwerke von unten aufzubauen, sich gegenseitig mental UND emotional zu unterstützen im Einklang mit den eigenen Werten – Mastodon und das Fediverse sind ein goldenes Tor in dieser Richtung. Ein solcher Druck von unten ist wie das Wasser, das den Stein höhlt: stete Tropfen, die zusammenfließen, entwickeln immer größere Kräfte, so dass selbst rigide Machtstrukturen zunächst unsichtbar, ab einem bestimmten (Wende-)Punkt jedoch Knall auf Fall untergraben werden. Ja, es ist ein Kampf gegen die Uhr, aber niemand sollte die vereinte Glaubenskraft von Millionen von Menschen mit guten Absichten unterschätzen. Die geistige Kraft ist die menschliche Superpower nicht nur aus spiritueller Sicht, sondern auch wissenschaftlich betrachtet, wenn man etwa den Placeboeffekt von der Metaebene her betrachtet.

Nichts fürchten Diktaturen und autoritäre Demokratien mehr als den anhaltenden Druck von Massenbewegungen. Letztendlich sind die politischen Machthabenden mehr oder weniger Marionetten von geldgeilen Hintergrundagenten mit massiven Persönlichkeitsstörungen. Letztere halten die wirtschaftlichen Fäden der Profitmaximierung zusammen durch eine exponentiell ausufernde Ausbeutung unserer wunderschönen Erde und kommen durch die permanente Konkurrenz um Machterhalt und Machtausbau nicht Mal mehr dazu, auch nur zwei, drei selbstreflexive Gedanken pro Tag zu hegen. Wer chronisch selbstentfremdet lebt mit nur wenigen Stunden Schlaf ob der eigenen Super-Wichtigkeit, immer unterwegs, immer auf dem Sprung und allzeit hofiert, kann logischerweise keine naturverbundenen und holistisch intelligenten Entscheidungen mehr treffen. Unbewusst geht es dann wohl eher um sekundäre Rachemaßnahmen für die eigene geopferte Lebendigkeit, für ein allzeit Durchs-Leben-Hetzen.

Ja, ich finde es wichtig, ebenso einen Blick darauf zu werfen, wie gefangen im selbstgeschaffenen System auch die Zerstörer(innen) und Mitläufer*innen selbst sind, denn es verändert die Perspektive weg von einem Kampf gegen Feindbilder und hin zu einem Kampf für die Welt, die wir schaffen wollen. Es geht dann mehr um einen Befreiungskampf für uns alle, selbst für diejenigen, die im Größen- und Zerstörungswahn verheddert sind.

Wie sollen selbst (zumindest ursprünglich) gutwillige Politiker*innen gegen die festzementierten Machtstrukturen ankommen? Da bleibt im besten Fall bloß noch das Honigtopfformat mit einzelnen kleinteiligen Maßnahmen übrig. Parteipolitisch klebt jede etablierte Partei nach nur wenigen Jahren Regierungsteilhabe auf dem verfilzten Boden des Machterhalts fest und zwar nicht nur mit Sekunden-, sondern mit Jahrhunderkleber!

Was wir uns wünschen, müssen wir auch selbst leben, vorleben sozusagen. Es ist ein mühsamer Weg, auf dem die Energie, sich nicht unterkriegen zu lassen und ausdauernd an unsere eigene positive Veränderungskraft zu glauben, unentbehrlich sind. “Du hast keine Chance, aber nutze sie!” (Herbert Achternbusch, aus dem Film “Die Atlantikschwimmer”) ist die Prise Notfall-Humor, um sich selbst über Wasser zu halten in diesem Systemwechsel-Endspurt, denn ein neuer, besserer Weg für uns alle, die wir die Erde bewohnen, wartet schon längst auf uns. Es ist ein Weg, der herausführt aus dem künstlichen System, den eigenen Wert, wenn nicht gar die eigene Existenzberechtigung immer erst noch beweisen zu müssen, das Haben und Können als Vorbedingung für das eigene Sein zu setzen.

Was wir tatsächlich nicht mehr können, ist uns die kapitalistische Wirtschaftsweise mit ihrer Ausbeutungsmentalität und ihrer ausdauernd gegeneinander agierenden Konkurrenzorientiertheit zu leisten. Sie macht die Menschen zu Zerrbildern ihres eigenen Potentials und wir alle ebenso wie unsere bis in die tiefsten Tiefen ausgebeutete, ja vergewaltigte Erde haben etwas sehr viel Besseres verdient – einfach weil wir sind wer wir sind, nämlich Menschen, die ihre Menschlichkeit per se anwenden und leben wollen, im friedfertigen Einklang miteinander und mit der Natur!

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