Michael Gisiger

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Füssli: Nachtmahr

Wer kennt das nicht: Es ist drei Uhr morgens, draussen ist alles still – nur im eigenen Kopf herrscht Hochbetrieb. Gedanken kreisen, Aufgabenlisten wachsen, verpasste Chancen und ungeklärte Fragen drängen sich auf. An Schlaf ist kaum noch zu denken. Solche Nächte sind keine Seltenheit – sie gehören für viele Menschen zum Alltag. Doch muss man diesem inneren Film wirklich tatenlos zusehen?

Psychologische Erkenntnisse legen nahe, dass es beim Wiedereinschlafen weniger um Kontrolle geht – sondern darum, den Gedankenfluss gezielt umzulenken. Zwei Methoden, die besonders in der Nacht ihre Wirkung entfalten können, stehen dabei im Zentrum: eine kurze Formel aus vier Worten und eine gezielte Auseinandersetzung mit dem, was den Schlaf raubt – aber zur richtigen Zeit. Beide sind wissenschaftlich fundiert und leicht umzusetzen.

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Friedrich: Zwei Männer in Betrachtung des Mondes

Was bringt Menschen dazu, ihr Verhalten zu ändern? Wie lässt sich #Lernen fördern, ohne moralischen Zeigefinger? Und wie können wir in Coachingprozessen wirkungsvolle Impulse setzen – ohne komplexe Theorien zu bemühen? In meiner Arbeit als Dozent und Coach bin ich immer wieder auf der Suche nach einfachen, fundierten und praxistauglichen Ansätzen. Einer dieser Ansätze begleitet mich inzwischen seit einiger Zeit: das EAST-Framework.

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Webster: The Frown

Die Frage, ob KI Schülerinnen und Schüler dümmer macht, wirkt auf den ersten Blick reisserisch. Und doch ist sie berechtigt – zumindest, wenn man sich ernsthaft mit den Veränderungen auseinandersetzt, die KI-gestützte Tools wie ChatGPT im schulischen Alltag auslösen. In einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung geht Lisa Becker diesem Thema differenziert nach. Sie beobachtet eine grosse Bandbreite im Umgang mit KI an Schulen: Von Lehrpersonen, die KI gezielt einsetzen, um Lernprozesse zu fördern, bis hin zu jenen, die deren Existenz weitgehend ignorieren.

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Somow: A Sleeping Woman

In meiner Tätigkeit als Dozent spreche ich häufig mit meinen Studierenden darüber, wie sie richtig lernen können. Dabei vermittle ich wissenschaftlich fundierte Methoden, die das #Lernen effizienter und nachhaltiger machen. Eine der zentralen Empfehlungen, die ich regelmässig betone, betrifft den Schlaf: Wer ausreichend schläft, kann das Gelernte besser verarbeiten und behalten. Doch aktuelle Forschungsergebnisse aus Japan zeigen nun, dass Schlaf noch weit mehr bewirkt: Er bereitet das Gehirn aktiv auf zukünftiges Lernen vor.

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Linderum: Schreibstube im Kloster

Es ist ein Satz, der hängen bleibt: „Wir im Westen befinden uns in einem kollektiven Burnout. Da könnten gewisse Techniken aus dem Kloster helfen. Etwa die Rhythmisierung des Lebens, die Stille. Ohne Stille gibt es keine Visionen, und ohne Visionen können wir die Gesellschaft nicht voranbringen.“ So sagte es Abt Urban Federer vom Kloster Einsiedeln im Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) vom 19. April 2025. Vielleicht wirkt er so eindringlich, weil er einen wunden Punkt trifft. Kurz nach Ostern, in einer Phase, in der das Jahr seine erste Ermüdung offenbart und das Licht des Frühlings gegen die Schatten der Überlastung antritt, klingt der Gedanke nach Stille, Rhythmus und Vision wie ein leiser Protest gegen die Betriebsamkeit des Alltags.

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Buchstabe R aus dem „The Cubies’ ABC“

Seit über 100 Jahren wird regelmässig behauptet, neue Technologien würden die #Bildung revolutionieren. Ob Radio, Film und Fernsehen, Taschenrechner, Computer oder E-Learning – jede dieser Innovationen wurde als fundamentaler Umbruch angekündigt. Doch in der Praxis blieben die grossen Umwälzungen aus. Der Unterricht in vielen Klassenzimmern sieht auch heute noch überraschend ähnlich aus wie vor Jahrzehnten. Der Grund dafür ist weniger technischer als vielmehr kognitionspsychologischer Natur: Bildung ist ein sozialer und mental anspruchsvoller Prozess, der sich nicht durch technischen Fortschritt allein verbessern lässt.

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Renoir: Edmond Maître

Vor einigen Wochen habe ich in einem Beitrag die kognitiven Vorteile des Lesens beschrieben und davon erzählt, wie ich es geschafft habe, mir einen täglichen Lese-Habit aufzubauen: mindestens 30 Minuten pro Tag, seit Anfang 2023. Seither habe ich über 60 Bücher gelesen. Mich erreichen seither immer wieder Fragen: Wie gelingt es, diese Art des intensiven Lesens im Alltag zu verankern? Wie kann man fokussierter, tiefer lesen, statt Texte nur zu überfliegen?

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Gérôme: Sokrates findet Alkibiades im Haus der Aspasia

Sokrates begegnet uns oft als historische Figur – als unbequemer Fragesteller, der in den Gassen Athens über Tugend, Wissen und das gute Leben diskutierte. Doch jenseits seiner biografischen Umrisse und der dramatischen Erzählung seines Prozesses liegt ein philosophisches Denken, das bis heute als Impulsgeber dienen kann: nicht als fertiges System, sondern als Einladung zur Selbstprüfung, zur Klärung von Begriffen – und zur verantwortungsvollen Führung des eigenen Lebens.

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Teniers d. J.: Katzenkonzert

Am Sonntag ist es wieder so weit, mit der Umstellung auf die Sommerzeit werden die Uhren eine Stunde vorgestellt. Viele stöhnen, wenn sie an den fehlenden Schlaf denken – und tatsächlich, für die meisten bedeutet die Zeitumstellung zunächst einmal einen kurzfristigen Verlust an Erholung. Doch für uns Eulen – also Menschen mit einem eher späten Chronotyp – könnte der Wechsel auf die Sommerzeit auch eine kleine Erleichterung bringen. Ich selbst zähle mich zu dieser Gruppe: Ich bin abends produktiv und morgens eher langsam.

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Monet: La Liseuse

Ich habe mich bereits mehrfach mit den Vorteilen des Schreibens mit Stift und Papier auseinandergesetzt – doch mindestens ebenso bedeutsam ist das Lesen. Seit 2023 habe ich es geschafft, Lesen als einen meiner #Habits zu etablieren: Jeden Tag lese ich mindestens 30 Minuten. Das Ergebnis spricht für sich selbst – im Jahr 2024 habe ich auf diese Weise über 60 Bücher gelesen. Doch die positiven Effekte des Lesens gehen weit über blossen Wissenserwerb hinaus. Aktuelle Forschung zeigt, dass regelmässiges Lesen nicht nur die kognitiven Fähigkeiten stärkt, sondern auch die beruflichen Perspektiven verbessert.

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