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fleeting notes

Touristisch, ethnografisch...

Vor vielen Jahren bin ich für längere Zeit (vielleicht passt auch: ziellos) gegen Osten gereist. Mit Ruck- und Schlafsack. Bereits damals habe ich das Reisen – nach einer Euphorie des Aufbrechens – als schwierig erlebt, als zu schwierig für mich. Aber ohne zu reisen, kann ich mir mein Leben nicht vorstellen.

Das touristische Reisen orientiert sich am Konzept des Sehenswürdigen. Lange Zeit schien mir dies plausible Voraussetzung für eine Reiseanstrengung zu sein. Aber was hat jemand von #Berlin gesehen, der es vor das Brandenburger Tor schafft oder am Checkpoint Charlie ein Cap “BERLIN, ICK LIEB DIR” kauft? Das sind für mich keine bloss rhetorischen Fragen, auch wenn sie so wirken mögen.

Seit einiger Zeit versuche ich, mit einer ethnografischen Perspektive zu reisen: Die bereisten Orte aus den Praktiken und Routinen heraus zu verstehen, wie sie sich im Alltag der Menschen, die dort leben, beobachten lassen. Dies bedeutet, den Vorformatierungen (wie dem Konzept des Sehenswürdigen) zu misstrauen. Im Zuge dessen ist auch die Entwicklung hin zum Amoralischen gefordert (was nicht unmoralisch meint).

Auch eine solche Herangehensweise muss schliesslich im Prekären enden. Aber bereits das Ringen um den gewendeten Blick hat bei mir die Qualität des Reisens verändert.

Inzwischen nenne ich eine reichhaltige Reisesammlung alltagsbanaler Microgeschichten stolz mein Eigenes. Ständig kommen neue hinzu. Sie durchwühlen meinen nächtlichen Halbschlaf – und entschwinden schneller als mir lieb ist aus meinem Gedächtnis. Sie sind nicht wiederholbar. Sobald ich sie zu wiederholen versuche, gehen sie kaputt.

#Random #Reisen #Urlaub #Ethnografie

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PeaZip ist ein Open-Source-Tool, das der Komprimierung und Verschlüsselung dient und bereits 2006 veröffentlich wurde. Es ist plattformübergreifend verfügbar. Es zeichnet sich durch ein einfaches Handling aus. Entwickelt wurde es von Giorgio Tani.

Aktuell ist das Update auf die Version 9.3 erschienen. Changelog und Hauptseite (Download)...

#OpenSource #Tools #Verschlüsselung #Privacy

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GMail und Outlook sind zu Quasi-Standards bei den Mail-Clients geworden. Das hat Vorteile, klar. Das hat Nachteile, auch klar. Es gibt gute Gründe, genau die Mail-Kommunikation nicht via Google oder Microsoft abzuwickeln. Das typische Stichwort lautet: Privatheit.

Was den Desktop betrifft, ist der “aufgeklärte” User mit Thunderbird seit nunmehr 20 Jahren bedient, mit guten und schlechteren Phasen der Entwicklung. Wer seine Postfächer beispielsweise via Mailbox.org, Posteo.de, Tutanota, Proton ... hostet – und diesen Client nutzt, macht sich von Google und Microsoft fürs Erste unabhängig.

Doch bei den mobilen Versionen ist die Versuchung gross, ¨mit dem Android-“Standard” zu arbeiten. Dabei drängt sich das vorinstallierte GMail auf. Das eine fügt sich zum anderen, alles geht so flockig vonstatten... Doch wer nachdenkt, kann sich den Bedenken nicht (völlig) verschliessen.

Seit Sommer 2022 entwickelt Thunderbird eine Mobile-Version, erstmal für Android. Genauer: Thunderbird hat den Mail-Client K-9 (Open Source) übernommen, inklusiv Hauptentwickler, und gestaltet diesen zu einer Thunderbird-Variante um. Der Name “K-9” stammt übrigens aus der Science-Fiction-Serie Doctor Who. Die aktuelle Ausgabe des Mail-Clients ist noch unter dem Logo “K-9” ausgeflaggt. Die Namensänderung steht jedoch in diesem Jahr an. Vor allem aber ist die aktuelle Version bereits weit gediehen und meines Erachtens zu empfehlen.

Merkmale: mehrere Account verwaltbar, GPG/PGP und MIME Support, helle/dunkle Themen, Signatur, übergreifender Posteingang, einfache Anhang-Sicherung, IMAP-Push, Ordner-Klassifizierung und dadurch feine Einstellung der Synchronisation usw.

Bezug von K-9 über F-Droid. Für die die das wünschen: Auch über GooglePlay verfügbar.

#Tools #OpenSource #Mozilla

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Was sind die Charakteristika von PKM-Tools der neuen Generation. Versuch einer Klassifizierung:

In der Literatur wird oft und vor allem die Einführung von Roam Research (bzw. des Roam-Konzeptes) als Wendepunkt hin zu einer neuen Generation beschrieben (ab 2019), siehe White Paper. Inzwischen gibt es eine Verbreiterung der Entwicklung und ernstzunehmende Folgekonzepte und -Tools (Stichworte sind Logseq, Obsidian, Remnote usw.). Roam zeigt inzwischen eine Schwerfälligkeit, wenn es darum geht, veränderte User-Bedürfnisse zu berücksichtigen. Das meine Einschätzung.

Kennzeichen der neuen Generation sind typischerweise: blockorientierter Verknüpfung mit Transclusion-Funktion, Bidirektionalität der Verknüpfungen (“Wissenslandschaften”, statt Notiz-Sammlung), hohe Interoperationalität, Unreferences Links, Knowledge Graph usw.

Siehe auch Tools für Wissenslandschaften

#pkm #tools

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“Lemmy is a selfhosted social link aggregation and discussion platform.”

Neu bietet der bewährte, engagierte Fediverse-Aktivist Milan Ihl, Tchncs.de, eine Lemmy-Instanz an.

Das ist erfreulich, weil ich Lemmy einiges Potenzial zutraue. Aber: Solche Anwendungen sind “sozial” anforderungsreich, es braucht Zeit (und also Geduld), um einem solchen Vorhaben zu Eigendynamik zu verhelfen.

#Fediverse #OpenSource

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