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fleeting notes

Matt Mullenweg hatte es angekündigt, einige haben jedoch an der konkreten Umsetzung gezweifelt. Nun wird es aber konkret: Wordpess unterstützt das Fediversum. Blog-Beiträgen werden damit im Fediverse zugänglich. Es kann ihnen gefolgt und sie können kommentiert werden usw.

Die Firma hinter Wordpress Automattic und Tumblr kauft das “ActivityPub for WordPress”, wesentlich entwickelt von Matthias Pfefferle dazu. Dieser wird zudem von Automattic direkt angestellt. Automattic gibt dies bekannt (TechCrunch).

Für das Fediverse ist diese Unterstützung wesentlich. Denn Wordpress ist das Tool, welches Blogs und News-Seiten usw. oft zugrunde liegt, ist mit über 40 Prozent Marktanteil der Marktführer.

#Tools #Blog #Fediverse > Kommentieren

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In dieser Woche unterrichte ich wieder im Lehrgang Medienpädagogik (CAS, Fachhochschule). Seit rund zehn Jahren bin ich im Dozierendenteam dabei. Im Rahmen meines Seminars führe ich in drei grundlegende medienpädagogische Positionen ein, Jugendliche und Medien, um aktuelle Debatten einordnen zu können:

  • Position 1: Schutzräume errichten
  • Position 2: Resilienz stärken und mit Eigenentwicklung rechnen
  • Position 3: Medienentwicklungen und -ereignisse als pädagogische Anlässe nutzen: dialogisch-mediensensitive Pädagogik.

In politischen Debatten wird oft Position 1 vertreten. Es soll gefiltert werden, wo immer möglich. Diese Position ist deshalb politisch ergiebig, weil sie 1) alltagslogisch umstandslos einzuleuchten scheint und 2) stets “die anderen” adressiert: Plattformen, Messenger-Anbieter usw. Zwei Kriterien, welche den politischen Diskurs als solchen ausweisen. Es soll simpel sein und die anderen mit Handlungserwartungen adressieren.

Doch das Konzept des “Schutzraums” ist allein deshalb oft problematisch, weil es kaum zu verwirklichen ist und den Anforderungen, die sich an Pädagogik stellen, nicht gerecht werden kann. Dabei stehen nicht primär technische Probleme im Vordergrund, obwohl sie nicht zu unterschätzen sind, sondern soziale. In der Schule beispielsweise wird die Unterschiedlichkeit der elterlichen Zugangsregelungen “zum Problem”, sobald versucht wird, Position 1 zu realisieren. Oder wie meine Kollegin sagt, die als Lehrerin tätig ist: Einer/eine in der Klasse hat immer den “Schlüssel” zur Türe in den “Abgrund”.

Dies bedeutet: Es bräuchte eine mediensensitive Pädagogik, die mit Medienmilieus rechnet und mit Kompetenzsymmetrien zwischen Jugendlichen und pädagogischen Akteuren. Vom politischen Personal kann selten Unterstützung erwartet werden, dies zeigen konkrete Erfahrungen der letzten Jahre. Das Anliegen muss meines Erachtens sein, Kompetenzen hin zu einer mediensensitiven Pädagogik zu entwickeln (nicht bloss zu einer “Medienpädagogik”) , die zu mehr fähig ist als zu: “Ich filtere, also bin ich”.

#Medienwissenschaft #Bildung #Lehre #TheseCH > Kommentieren

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Eine Erfolgsgeschichte geht so: Matt Mullenweg, der Mann hinter Wordpress, wird 40 Jahre alt. Wordpress ist Open Source und wird dieses Jahr 20. Mullenweg hat Wordpress als Fork von b2 gestartet. Inzwischen wird das Tool weltweit für 42%* der Webseiten genutzt und ist damit Marktführer.

Das Unternehmen, das um Wordpress entstanden ist, Automattic, umfasst aktuell rund 2000 Mitarbeitende in 98 Ländern. Tumblr, von David Karp gegründet, gehört seit 2019 ebenfalls zur Automattic-Familie. Und nicht zu vergessen: Die Blog-Plattform wordpress.com wächst seit Jahren kontinuierlich an.

Ich erinnere mich an die ersten, schlichten Wordpress-Versionen. Damals bin ich von Movabletype (aktuell bei Version 7 angekommen) zu Wordpress umgestiegen, was der engere Freundeskreis der Blogosphäre nicht nachvollziehen konnte.

(*) Quelle: Automattic

#Tools #Blog #OpenSource #Wordpress > Kommentieren

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Wie können Daten in der Cloud, auf dem Desktop oder dem Smartphone sicher verschlüsselt werden? Das funktioniert mit Cryptomator. Boxcryptor, das andere bekannte Tool für solche Aufgaben, wurde inzwischen von Dropbox übernommen. Doch gerade die Unabhängigkeit von einem Cloud-Anbieter kann hier ein entscheidendes Kriterium sein.

Cryptomator, das freie Software-Tool aus Deutschland, wurde bereits vor Jahren ausgezeichnet und hat sich inzwischen in verschiedenen Anwendungsszenarien bewährt. 2014 ging die erste Beta-Version online, entwickelt von Sebastian Stenzel. Cryptomator ist zu einem wesentlichen Teil spendenfinanziert. Kostenpflichtig sind die Mobiles. Gerade eben ist das Tool bei der Version 1.7 angekommen.

Cryptomator bietet eine “cloud-optimierte verschlüsselte Speicherung von Dateien. Diese können ... mit einem Cloud-Anbieter wie Dropbox synchronisiert werden, ohne dass der Anbieter die Daten im Klartext lesen kann.” (Wikipedia, 27.11.2022)

Cryptomator ist lauffähig mit den Systemen Windows, macOS, Linux, Android und iOS.

#OpenSource #Datenschutz #Tools

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„Mir ist alles gelungen – nur mein Leben nicht.“

Gainsbourg beeinflussste als Chansonnier, Komponist und Schauspieler weit über Paris und Frankreich hinaus die Kulturszene seiner Zeit. Er hat sich immer wieder Skandale gegönnt.

Das 1967 aufgenommene Lied Je t’aime … moi non plus mit Jane Birkin hat es auf den Index von Radiosendern geschafft. Im Lied wird gestöhnt, ach ja, gestöhnt, und der Kleinbürger mag das Stöhnen nur in Hinterzimmern hören.

#Zitat #Literatur #Kunst

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Die netzpolitische Ausrichtung der EU und der Bundesregierung orientiert sich an der Option des staatlichen Übergriffs. In Deutschland sind die netzpolitischen Hoffnungen, adressiert an die Ampel-Regierung, verblasst. Um diese Politik zu legitimieren, werden laufend Gründe und Anlässe generiert. Die Chatkontrolle ist das aktuelle Beispiel. Gerade das Bundesinnenministerium, geführt von Nancy Faeser, #SPD, macht sich dafür stark, entgegen Relativierungen aus dem sozialdemokratischen Umfeld.

Alexander Lehmann hat nun für die Kampagne “Chatkontrolle stoppen!” ein Erklärvideo produziert. Es zeigt, wie wenig das geplante EU-Gesetz gegen die angeführten Probleme ausrichtet und wie fatal die Folgen sind.

#Netzpolitik #Video > Kommentieren

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Tags #About #Fediverse #OpenSource

Dieses Blog wird mit der #OpenSource-Software Writefreely betrieben und ist bei Tchncs gehostet. Du kannst ein solches Blog ebenfalls anlegen: Registrierung. Die Nutzung ist kostenlos, jedoch sind solche Projekte auf Spenden angewiesen.

Die Idee des Minimal Blogging ist, mit einer maximalen Konzentration auf die Arbeit am Text zu bloggen, ohne einen Überschuss an Funktionalität.

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Tags #Erinnern

Erinnern wir uns auch an die schäbig-braven Kleinbürger. Vergessen wir ihre Rolle bei all dem Unheil nie.

Heute vor 80 Jahren wurden Sophie und Hans Scholl von den Nazis ermordet. Ebenfalls am 22. Februar 1943 wurde Christoph Probst, Weggefährte der beiden, enthauptet.

Erinnern wir uns speziell daran, dass solche Verbrechen der braven Kleinbürger bedürfen. Sie erst machen das Unheilt möglich. Du begegnest ihnen auch heute, überall.

Da ist zum Beispiel ein Jakob Schmid, damals Hausmeister an der Universität München, der die beiden auslieferte. Dafür bekam er ein Kopfgeld und liess sich feiern. Nach dem Krieg erklärte er, “seine Pflicht” getan zu haben. Da ist der Kriminalbeamte Robert Mohr, der Sophie verhörte. Er habe “ihr Leben retten wollen”. Robert Mohr, Inbegriff des schäbig-braven Kleinbürgers, wurde unbehelligt 80 Jahre alt.

“Robert Mohr: Woran soll man sich denn sonst halten, wenn nicht an das Gesetz, egal wer es erlassen hat?

Sophie Scholl: An Ihr Gewissen. [...] Das Gesetz ändert sich. Das Gewissen nicht.”

Quelle Zitat: Bildungsserver, Arbeitsblatt, Sophie Scholl – die letzten Tage

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“Die Tiefe unserer Ignoranz gegenüber der Technik ist unergründlich.”

”...Auf tausend Werke über Wohltaten der objektiven Erkenntnis (...) gibt es keine zehn über die Techniken und nicht einmal drei, um die tödliche Gefahr anzuzeigen, die man einginge, wenn man sie nicht liebte.”

Bruno Latour starb im letzten Jahr, am 9. Oktober, in Paris. Er wurde 75 Jahre alt. Seine Arbeitsschwerpunkte erstreckten sich über Fragestellungen der Wissenschafts- und Techniksoziologie. Im Zuge der Techniksoziologie sind seine Beiträge zur Akteur-Netzwerk-Theorie wichtig.

Quelle: Latour, Bruno (2018): Existenzweisen. Frankfurt (Suhrkamp)

#Soziologie #Technik #Zitat #Medienwissenschaft > Kommentieren

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