Ich wusch mir heute draussen im dunklen Gang die Hände, da überkam mich irgendwie der Gedanke an Dich so stark, dass ich zum Fenster treten musste, um wenigstens in dem grauen Himmel Trost zu suchen. So lebe ich.
Franz Brief an Felice Bauer, 2. April 1914. “Nachdem sich Franz Kafka und Felice Bauer zweimal ver- und wieder entlobt hatten, trennten sie sich 1917 endgültig.” (Wikipedia, 5.4.2023)
Gainsbourg beeinflussste als Chansonnier, Komponist und Schauspieler weit über Paris und Frankreich hinaus die Kulturszene seiner Zeit. Er hat sich immer wieder Skandale gegönnt.
Das 1967 aufgenommene Lied Je t’aime … moi non plus mit Jane Birkin hat es auf den Index von Radiosendern geschafft. Im Lied wird gestöhnt, ach ja, gestöhnt, und der Kleinbürger mag das Stöhnen nur in Hinterzimmern hören.
“Die Tiefe unserer Ignoranz gegenüber der Technik ist unergründlich.”
”...Auf tausend Werke über Wohltaten der objektiven Erkenntnis (...) gibt es keine zehn über die Techniken und nicht einmal drei, um die tödliche Gefahr anzuzeigen, die man einginge, wenn man sie nicht liebte.”
Bruno Latour starb im letzten Jahr, am 9. Oktober, in Paris. Er wurde 75 Jahre alt. Seine Arbeitsschwerpunkte erstreckten sich über Fragestellungen der Wissenschafts- und Techniksoziologie. Im Zuge der Techniksoziologie sind seine Beiträge zur Akteur-Netzwerk-Theorie wichtig.
Quelle: Latour, Bruno (2018): Existenzweisen. Frankfurt (Suhrkamp)
“Die Häuser, die sie bewohnen, sind sauber wie sie selber, die Strassen, die sie bauen, sind ein bisschen holperig, genau wie sie selber, und das elektrische Licht, das ihre Dorfstrassen Abends beleuchtet, ist praktisch, wiederum exakt wie sie selber.” (Der Gehülfe)
Heute, am arbeitsfreien Tag, Besuch bei Robert Walser, Friedhof Herisau, Appenzellerland: Walser hat in dieser Gegend lange Spaziergänge unternommen. Beim Spaziergang am Weihnachtstag 1956, allein unterwegs, ist er infolge eines Herzschlages zusammengebrochen und gestorben, begraben im Schnee. Ausgereichnet im Schnee. Viele seiner Texte sind dem Schneien gewidmet. Und seine Werk Der Spaziergang ist meines Erachtens ein Monument moderner Literatur, auch wenn sich ein solcher Begriff bei Walser fürs Erste verbietet, dem Verkleinerungskünstler. Ob seiner Sprache verschlägt es mir die Sprache...
1933 wurde Robert Walser gegen seinen Willen in die “Heilanstalt” Herisau, in die Psychiatrie, eingewiesen und beendete seine literarische Tätigkeit. Er lebte 23 Jahre in der Klinik Herisau, zuvor rund vier Jahre in der Klink Waldau in Bern.