Von den “Kreditkarten-Lobbyisten” billiger Art gibt im Horizont der Social Media einige. Sie zitieren zurzeit prominent eine aktuelle Studie (2024) der Postbank zur bargeldlosen Zahlung.
Erstens ist der Auftraggeber selber lobbyierend. Dies lediglich als Basisfaktor, der bei wissenschaftlichen Ansprüchen eine Rolle spielt. Zweitens wird oft nur der erste Teil der Studie zitiert: 66% zahlen bargeldlos.
Aber die Studie hat einen zweiten Teil: Nur 32 Prozent befürworten eine Abschaffung des Bargeldes. Und es gibt eine Generationenthematik, die zu beachten wäre: Die Nutzungsdifferenz bei bargeldlosen Zahlungsoptionen, die sich entlang von Generationengrenzen ausgeprägt zeigt, ist entscheidender Faktor bei der Gesamtbeurteilung der Entwicklung (des Trends).
Dies alles spricht nicht gegen bargeldlose Zahlung. Aber Lobbyismus soll als solcher gekennzeichnet werden. Ich mag die Redlichkeit faktenbasierten Argumentierens.
Google setzt ChatGPT Bard entgegen. Bard basiert auf dem Sprachmodell LaMDA (Language Model for Dialogue Applications). Bard ist also ein Konversations-Tool, das KI-basiert funktioniert, gespiesen durch die Daten, welche sich für Google im Internet kategorial fassen lassen. Oder wie Marcel Waldvogel sagt:
“Textvervollständigungsfunktion auf Statistikbasis”.
Das Internet werde kein Medium für die Massen, dies ist auf den Punkt gebracht das Ergebnis einer Studie von 2001 des Zukunftsforschers Matthias Horx. Formen der Zukunftsforschung ohne Zukunft? Die Frage drängt sich einem fürs Erste auf, wobei gerade der Forschungsbegriff klärungswürdig ist. Die Wissenschaftsfähigkeit solcher Studien wird meines Erachtens häufig zu wenig (systematisch, methodenkritisch) geprüft.
Am 2.3.2001 wird Matthias Horx im österreichischen DER STANDARD wie folgt zitiert:
“Im Gegensatz zum einfachen Telefon oder einem Radio mit Knöpfen ist das WWW mehr denn je eine kompliziert zu bedienende Angelegenheit.”
An der ETH Zürich forscht Yu Wang über die Wirkung von Feinstaub auf den Klimawandel. Dabei geht es auch um die Frage, wie die Entwicklung des Feinstaubs die Prognosen zum Klimawandel beeinflusst. Bei der Forschung spielt maschinelles Lernen eine grosse Rolle.
Geoengineering ist ein weiteres Stichwort, das im Artikel angesprochen wird:
“Man könnte Aerosole in die Stratosphäre injizieren oder über dem Ozean Meersalzteilchen in die Wolken pumpen”. Doch die Erde sei zu komplex und solche Vorhaben letztlich risikoreich.
#ChatGPT in Dating Chat und Deep Talk: Im Dezember berichtete Jörn Brien im t3n davon, dass Tinder-User ChatGPT nutzen würden. Offen gestanden, überrascht mich das nicht. Auch fehlen mir die Impulse, um dies umweglos zu problematieren.
Was mich hingegen aus einer wissenschaftlichen Perspektive interessiert, ist die Frage, wie sich die kommunikative Praxis in Dating Chat und Deep Talk (klar unterschieden) durch die gegenseitige Unterstellung “maschineller Beteiligung” verändert.
Dazu habe ich nun Studierendenarbeiten angeregt. Im Zuge meiner Themeninitiative kam es zu aufgeregten und inspirierenden Gesprächen mit Studierenden.